Italiens. Bor einiger Zelt rührten sich die Landarbeiter Italien»; ewaltsam. nicht das erstemal. Sie setzten wieder einmal Lohnforderungen cch. Aber gewaltsam. Bor Jahresfrist noch drohte die Be- gung der italienischen Landarbeiter die Regierung in ein« ernste Verlegenheit zu bringen, zumal damals auch ein kam- durch. Aber wegun munistifcher Wind durch ganz Italien webte, der indirekt durch die Regierung, direkt aber durch die Faschisten zum Abflauen gebracht wurde. Die Regierung Giolittt griff
zum ungeeignet sten Mittel, ließ teilweise zum Schein« dt« Industriell«» f«ul«n, erreichte aber nicht da«, wa» Italien so notwendtg braucht: eine auf gesunder Bodenwirtschaft fußende Dolkr- Wirtschaft. Trotzdem das Reich auf eine Jahrhunderte alte Kultur mit Stolz zuyickblicken kann, hielt sich in der Masse des Volkes hartnäckig eine Stagnation, also ein Stillstand, und es findet sich auch heute noch niemand, der den Anstoß zum Cm» porkommen zu geben vermag, kein starker Mann, der dem La- tifundienunwesen
den Hals bricht. Italien hat die Wahrheit der ernsten Lehre erfahren müsien, daß ein Volk nur einen Bauernstand hat. Läßt es diesen zugrunde gehen, so ist es schwer, auch in Jahrhunderten «inen neuen zu schaffen. Das Latifundienunwesen, das einst Rom und die Provinzen ver darb. hat sich in weiten Teilen des Landes bis heute erhalten. Eine Ausnahme macht Toscana, in welchem die Physiokratie von segensreichem Einfluß war. Es ist noch heute der „Garten Italiens'. Italien hat bei seiner großen
schätz! schätzte man die Zahl der Genossenschaften auf 152 mit 35.360 Genossen, die zu sammen 57.516 Hektar gegen einen Pachtzins von 3,175.694 Lire bewirtschafteten. Die Pachtgenossenschaften können bei richtiger Entwick lung auf dem Wege der Bodenreform eine wesentliche Stufe darstellen und gesund« Beziehungen zwischen Arbeit und Bo den schaffen. Sie können das in Wahrheit „unerlöste' Italien das sind die weiten, unfrüchtbar gewordenen Strecken, die kulturfähig, aber nicht bebaut
sind, für die Kulturarbeit zurück gewinnen und Italien, das heute, wie zur alten Kaiserzeit, ,auf die Lebensmittelzufuhr angewiesen und deshalb in schwerster Abhängigkeit von den meerbeherrschenden Mächten ist, die Un-' abhängigkett zurückgewinnen, ohne die sich kein Staat auf die Dauer in Freiheit gesund entwickeln kann. Man schätzt die Ausdehnung des noch kulturfähigen Bo dens in Italien auf mindestens IX Millionen Hektar. Mit dieser Wiedergewinnung des italienischen Bodens wäre auch die Erhaltung und das Wachstum