werde. „Oesterreich,' schreibt die „Mailänder Zig.,' von heute, „muß, wenn es, wie die Diplomatie fürchtet, entschlossen ist, aggressiv vorzugehen, dieses schnell thun. Jedes Zögern läßt der Widerstandsfähigkeit Italiens Zeit zur Entwicklung und wir würden uns daher nicht verwundern, wenn Oesterreich nunmehr im Süden den Winterfeldzug in Angriff nähme, zu dem es sich im Norden gegen die „armen' Dänen eingeübt.' Und in derThat wäre es das Beste für Oesterreich, so lange Italien sich noch die Augen reibt
, als Viktor Emanuel nicht stark genug wäre, den Wider stand der Aktionspartei in Italien zu brechen, und die übernommenen Verpflichtungen zn erfüllen, die mili tärische Hilfeleistung Frankreichs normirt. Die beiden andern Artikel des geheimen Vertrags enthalten neben der Garantie des jetzigen Besitzstandes Bestimmungen über die militärische Hilfeleistung Frankreichs für den Fall eines auswärtigen Angriffs auf Italien, und wie verlautet Stipulationen, die sich auf Eventualitäten in Betreff Venetiens
beziehen. Großbritannien. London, 24. September. Ueber Italien bemerkt heute die „Saturday Review': „Wenn Florenz zur Hauptstadt geworden ist und die Franzosen Rom ver lassen, so wird die Stellung Italiens zu Oesterreich eine neue werden. Dem Vernehmen nach hat das italienische Ministerium in Folge der Konvention die Absicht, eine Reduktion des Heeres um 100,000 Mann vorzuschlagen. Irgend ein derartiger Schritt muß gethan werden, so lange nicht der Krieg begonnen hat; denn Italien besitzt ein weit
größeres Heer, als es bezahlen kann. Die Ausgaben für den Friedens-Ctat machen den Krieg sogar hoffnungslos. Aber das große Heer, welches Italien bis jetzt auf den Beinen gehabt hat, ist nicht blos im Hinblick auf die Möglichkeit eines Krieges unterhalten, sondern auch, um die allgemeine Achtung zu gewinnen, und zwar eben so wohl die Achtung der Franzosen, wie die der übrigen Welt. Keinem Italiener, der bei Sinnen war, fiel es ein, gegen Frankreich zu kämpfen, aber die Italiener dachten und vielleicht
mit Recht, die Franzosen würden mit günstigerem Auge auf eine Nation blicken, die sich dazu schulte, in großartigem Maßstabe fechten zu können. Sind aber erst einmal alle Differenzen zwischen Frank reich und Italien beigelegt, so braucht Italien nur Oesterreich inS Auge fassen. Oesterreich gegenüber aber besteht die beste Politik Italiens offenbar darin, mit seinen Hülfsmitteln hauszuhalten und einen weit größeren Theil seiner Bevölkerung, als es in Wirklichkeit bezahlt, in den Künsten des Krieges