¬Die¬ Tyroler Landesvertheidigung im Jahre 1848 : mit Benützung eines Tagebuches des Grafen Lichnowsky und anderer Papiere aus dem Nachlasse des Grafen Huyn
in der Unpopularität der beiden obersten Landes-Chefs, des Grafen Brandis und des Baron Welden habe; der letztere stehe im Begriffe das Commando in Süd-Tyrol Zu übernehmen, und es sei zu wünschen, dass er nicht mehr nach Innsbruck zurückkehre; Graf Brandis, der doch einen großen Theil der Geistlichkeit und durch diese die Bauern für sich habe, wäre vorderhand zu belassen „und seinem Wirken im Lande die möglichst günstige Richtung zu geben'. Für diesen Zweck müße, um das Vertrauen des Volkes zu gewinnen
und die Geschäfte fortzuführen. Die in Innsbruck längst bestehende Bürgergarde, die Nationalgarde uud die Studentenschaft zeigen „den besten Geist und besorgen schon seit mehreren Tagen den ganzen Garnisons-Dienst, da erst gestern drei Compagnien des lombardischen Polizei-Wach-Corps hier eingerückt sind' ; es gebreche nur stellenweise an Bewaffnung, sür welche er, Erzherzog, Vorsorge treffen werde. Gegen die bisherigen Vertreter des Volkes, sowie gegen die Landesschutz-Deputationen herrsche die übelste Stimmung