¬Der¬ Bücherfund von Palaus. Beiträge zur Geschichte Tirols in der Reformationszeit. - (Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Oesterreich ; 5/6)
diejenigen an der Etsch, welche dem Vernehmen nach das Sacrament nur sub utraque nehmen wollen, unter denen auch solche vom Adel sein sollen *). Auch im Stift Brixen gab es Leute, die das Sacrament nur unter beiden Gestalten empfangen wollten, im Gericht Gufidaun wurde die Messe zum Theil mit deutschen Gesängen crehalten 2 ). O o / ' Der Pfarrer Caspar Eysele zu Innsbruck hatte einer Frau, der Mochingerin, das Sacrament unter beiden Gestalten gereicht, später abei es ihi abgeschlagen
, da es der Obrigkeit bekannt werden und er dadurch in grosse Ungelegenheit kommen könne. Gleichzeitig aber hatte Eysele die Frau dahin belehrt, dass sie durch ihren Glauben in dem Wein, auch ohne dass die Consecrationsworte darüber gesprochen würden, das Blut Christi empfange. Des Pfarrers Vorgehen wurde der Regierung zu Innsbruck bekannt, und da zu vermuthen war, dass Eysele es auch anderen Personen gegenüber ebenso gehalten haben dürfte, so hatte die Regierung dem Vicar von Brixen davon Anzeige gemacht
im Reich zu Augsburg, Nürnberg und in andern Städten im Glauben unterrichtet, und habe seither immer das Sacrament sub utraque empfangen — so von dem früheren Pfarrer zu Innsbruck, Herrn Martin selig und von Eysele — ansonst aber habe er, wie dieses Jahr, nicht communicirt. Er sei sich keines Unrechts bewusst und werde es auch weiter so halten. Seine Haus frau habe das Sacrament immer unter einer Gestalt empfano-en Paul Kleepücbler, Bürger zu Innsbruck, erklärte, er sei, von Augsburg gebürtig
, durch Heirath in dieses Land gekommen „damalen ime wie auch in der Heyrat Handlung die Vertröstung *) Die Erlässe an die verschiedenen Obrigkeiten aus der Zeit vom 21. Juli 1563 bis 9, Februar 1564: Ibid. F° 36, 56*», 7 8, nur 2 a Vom 8. August 1563: Ibid. F° 67b, 3 ) Schreiben des Regiments zw Innsbruck vom 16, März 1562: Copiaibuch An kays. Mayestät 1562 — 63 F° 573.-