¬Die¬ Sammlung alttirolischer Tafelbilder im erzbischöflichen Klerikalseminar zu Freising : eine Studie
62 Die Sammlung alütrol. Tafelbilder i. erzb, Klerikalseminar zu Früsiug. 490 veränderten, politischen Verhältnisse ms Auge fassen, die durch die Verlegung der lcmdesfürstlichen Residenz von Meran nach Innsbruck uni 1420 durch Erzherzog Friedrich und die Gründung eines glänzenden Hofstaates in der neuerbauten Burg zu Innsbruck durch den prachtliebenden Erzherzog Sigismund ins Auge fassen. Fortan befand sich der Schwerpunkt des Landes im Herzen seiner deutschen Bevölkerung, und wenn bis dahin
die Klmst in Innsbruck ihre Hauptstütze wohl nur im Kloster Wilten und im religiösen Kult gesunden hatte, so wurde setzt, durch Berufung aus wärtiger Künstler und durch Heranziehung einer neuen Generation von einheimischen Künstlern, in Innsbruck eine glänzende Hofkunst Hans Haldner von München, Werkmeister. Hans Ratold von Augsburg, stellte 1475 das Grabmonument der Erzherzoge Friedrich, Sigmund und - ihrer Frauen und Kinder für die Stifts kirche von Stams in Gyps (Alabaster) her — bis 1482
. Von Gießern werden genannt: Hans Prein, Gießer aus Lindau.-(1460 in Bregenz im Dienste des Erzherzogs). Jörg Schlesinger, Rotfchmied aus München (1484—98 in Inns bruck thäiig). Gilg Schlesinger (wohl derselbe), Rotgießer (1491 in Witten). Unter dm Goldschmieden finden wir zwei aus Landshut und zwar: 1484 Hans Herzog, : 1488—95 Leonhard Löbl. Unter den in Innsbruck von Herzog Sigismund beschäftigten P lat tnern, deren Arbeiten einen Weltruf damals hatten, finden wir zwei ans Augsburg, und zwar: 1471
Meister Thomann, 1482 Hans Brunner (einer der hervorragendsten seines Hand werks in Innsbruck). Auch der Wappen me ist er , d. h. der Ob erleiter aller dekorativen Aus stattungen am erzherzoglichen Hof, war ein gewisser Thomas aus Ulm, der 1467 seine Bestallung erhielt. Unter den zahlreichen Künstlern, deren Herkunft nicht erwähnt wird, mag sich noch mancher Fremde (Deutscher) befunden haben, der schon seit länger in Innsbruck lebte, so daß seine Abstammung vergessen war. So dürste der Hofmaler