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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1903
¬Ein¬ offenes Wort in der Frage der Vereinigung Wiltens mit Innsbruck
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Pagina 14 di 89
Autore: Herrlich, Dietrich / D. Herrlich
Luogo: München
Editore: Seyfried
Descrizione fisica: 87 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Wilten ; s.Eingemeindung ; g.Innsbruck
Segnatura: II 102.349 ; II 59.274
ID interno: 304586
— 13 — Der Umstand, dass Wüten keine allgemeine Verzehrungssteuer hat, macht sich auch im Handel und Leben deutlich bemerkbar. Man lebt in Wüten billiger, weil die dem städtischen Gefälle unter liegenden Waren billiger in Wüten abgegeben werden als in Innsbruck. So kommt z. B. dem jenigen, der privat für seinen Hausgebrauch Wein einführt, derselbe per 1 um 6 h billiger zu stehen als der gleiche Wein in Innsbruck, weil er keinen Accis zu entrichten braucht. Das Kuhfleisch kostete im August

d. Js. in Innsbruck 1.28 K, in Wilten 1,20 K. Das Ochsenfleisch 1.44 in Innsbruck, 1.40 in Wilten. Das Schweinefleisch 1.52 in Innsbruck, 1.44 in Wüten. Die kleinen Unterschiede summieren sich im Laufe eines Jahres, es würde sich also durch die Vereinigung Wüteris mit Innsbruck die allgemeine Verzehrungssteuer deutlich im Haushalt jeder Familie fühlbar machen. Nach ungefährer Schätzung dürfte jede mittlere Bürgers- oder Beamtenfamilie mit 5—6 Köpfen infolge der Verzehrungssteuer um BQ—100 K teurer leben müssen

, ohne dass ein Bissen mehr gegessen oder ein Gläschen mehr ge trunken werden könnte. 2. Die Zinsheller. Wilten zahlte bis 1903 1 °/o> Innsbruck 3 % vom Brutto Mietzins als Gemeindesteuer, die sogenann ten Zinsheller. Im Jahre 1902 betrug das Erträgnis für Wilten 14.000 K. Da Innsbruck 3 % Zinsheller eintreibt, so würde sich für Wilten die genannte Summe verdreifachen. Es würde sich also wiederum

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1903
¬Ein¬ offenes Wort in der Frage der Vereinigung Wiltens mit Innsbruck
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Pagina 65 di 89
Autore: Herrlich, Dietrich / D. Herrlich
Luogo: München
Editore: Seyfried
Descrizione fisica: 87 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Wilten ; s.Eingemeindung ; g.Innsbruck
Segnatura: II 102.349 ; II 59.274
ID interno: 304586
64 — Innsbruck ermächtigt, sich mit der Sparkasse betreff einer Anleihe bis zum Höchstbetrage von 1 500 000 K zum Bau der Kanalisation ins Einvernehmen zu setzen. Innsbruck muss also Schulden machen, um auf seinem Gebiete die Kanalisation durchzuführen und müsste genau dieselben Schulden machen wie das selbst ständige Wüten, wenn es — die Einverleibung voraus gesetzt — auf dem Gebiete von Wüten die Kanali sation durchführen wollte. Dem selbständigen Wüten kommt die Kanalisierung gewiss

nicht teurer als dem ein verleibten. Wie in Innsbruck, so wird auch in Wüten die Kanalisierungsarbeit sich auf mehrere Jahre verteilen, darum braucht auch das Kapital nicht auf einmal, sondern in Raten aufgenommen zu werden. Die armem Hausbesitzer Willens hätten auch noch den Vorteil, dass ihnen von der selbständigen Gemeinde Willens viel eher und leichter gestundet würde als von Innsbruck. ß) Ein Epidemiespital. Dem Vernehmen nach ist die Gemeinde Wüten durch einen Erlass der Landes-Sanitätsbehörde ver

pflichtet worden, ein Epidemiespital zu bauen. Diese Last würde allerdings durch eine Einverleibung Willens in Innsbruck wegfallen, da Innsbruck bereits ein solches mit einem Belegraum von 65 Betten besitzt. Da zum Glück unsere Gegend eine sehr gesunde ist, so würde das Innsbrucker Epidemie spital für Innsbruck und Willen sehr leicht ausreichen. Es läge nun im öffentlichen Interesse, dass Wüten

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1903
¬Ein¬ offenes Wort in der Frage der Vereinigung Wiltens mit Innsbruck
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Pagina 24 di 89
Autore: Herrlich, Dietrich / D. Herrlich
Luogo: München
Editore: Seyfried
Descrizione fisica: 87 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Wilten ; s.Eingemeindung ; g.Innsbruck
Segnatura: II 102.349 ; II 59.274
ID interno: 304586
— 23 — resp, um eine breitere Deckungsbasis umschaut, wie sie durch die Einverleibung Wiitens geschaffen würde. Aber uns Wütenern ist nicht wohl, wenn wir zum Lastentragen herangezogen werden, die uns ohne Vereinigung erspart blieben. Und solche Lasten drohen uns in der Zukunft. 1. Es ist bereits erwähnt worden, dass im Falle der Vereinigung Innsbruck jeden Tag von seinem Recht Gebrauch machen und mit den Zinshellern von 3 °/o auf 5 °/o hinauffahren könnte. Das würde für Wüten

eine Mehrbelastung von ungefähr 28 000 K ausmachen. 2. Innsbruck hat 300 000 K Aktien der Lokal bahn nach Igls. Da Innsbruck für diese Kredit operation 4 '/-< °/o zahlen muss und im Jahre 1901 nur eine Dividende von 2 °/o bezogen hat, so ergab sich ein 2 7-t °/uiges Defizit, das 6750 K ausmachte. Nachdem nun keine grosse Aussicht vorhanden ist, dass sich diese Bahn einmal besser rentiere und die künftige Stubaierbahn doch auch eimigermassen Konkurrenz machen dürfte, so wäre es nicht so un wahrscheinlich, dass

dies Defizit ein bleibendes sei. Wenn auch vorübergehend das eine oder andere Jahr die Sparkasse von Innsbruck für den Abgang aufkommt, so bleibt es doch eine Belastung der Bürger. Denn jener Ueberschuss der Sparkasse könnte zu einem gemeinnützigen Zweck verwendet werden, für den nun Innsbruck durch Steuern das Geld aufbringen muss. 3. Ein grosses Schmerzenskind dürfte für Inns bruck und Wüten die Kanalisation werden. Die Kosten werden für Innsbruck und Wüten sehr be deutende sein. Aber für Innsbruck

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1903
¬Ein¬ offenes Wort in der Frage der Vereinigung Wiltens mit Innsbruck
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Pagina 40 di 89
Autore: Herrlich, Dietrich / D. Herrlich
Luogo: München
Editore: Seyfried
Descrizione fisica: 87 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Wilten ; s.Eingemeindung ; g.Innsbruck
Segnatura: II 102.349 ; II 59.274
ID interno: 304586
39 Aus den angeführten Daten ergibt sich, dass Wüten aus einer Vereinigung mit Innsbruck keine wesentlichen Vorteile hat. Bemittelte Wik euer können in allen von diesen Wohltätigkeitsfonden unterhaltenen Instituten so wie so auch ohne Ein verleibung Wiltens Unterkommen. Für Arme müsste die Gemeinde zahlen wie ja auch Innsbruck für die Unterbringung seiner Armen in diesen Instituten zahlen muss. Also kommt es doch immer auf die Armenlast an, die in Innsbruck ungleich grösser ist als in Wüten

. 5, Die Privat-WohltätWkeitsanstalten o Innsbru cks. Ausser der in städtischer Verwaltung sich be findlichen Institute sind in Innsbruck einige private Wohltätigkeitsanstalten, die auch bedeutend zum allgemeinen Wöhle beitragen und darum von grossem Nutzen sind. Solche Institute sind : a) Das Malfatti-Institut. In demselben werden Männer und Frauen eingepfründet Es gibt 3 Ver- pflegs blassen. Die I. Klasse zahlt täglich 3 K, die II. Klasse 1.40 K, die III. Klasse 1 K. Aufgenommen' kann jedermann

werden, darum kann es ebenso gut von den Wütenern wie von den Innsbruckern benützt werden, auch wenn -Wüten selbständig bleibt. b) Das Mädchenwaisenhaus. Die Verwaltung desselben hat ein Frauenkomitee inne, an dessen Spitze der jeweilige Herr Dekan von Innsbruck steht. Das Institut ist für jedes Waisenkind zu gänglich. Der monatliche Verpflegungsbeitrag ist 14 K und Innsbruck muss ebenso gut für seine zu-

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1903
¬Ein¬ offenes Wort in der Frage der Vereinigung Wiltens mit Innsbruck
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Pagina 9 di 89
Autore: Herrlich, Dietrich / D. Herrlich
Luogo: München
Editore: Seyfried
Descrizione fisica: 87 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Wilten ; s.Eingemeindung ; g.Innsbruck
Segnatura: II 102.349 ; II 59.274
ID interno: 304586
Verzehrungssteuer und 60 % derselben als Gemeinde- umlaae. Aus einer Vereinigung Willens mit Innsbruck ergeben sich nun bedeutende Veränderungen: a) betreff der Wirte, b) betreff der Metzger, c) betreff der übrigen Bevölkerung. a) Die Wirte zahlen heute für Wein 60 % nicht von der tatsächlich pauschalierten, sondern 60 % von der idealen Verzehrungssteuer. Ideale Ver zehrungssteuer nenne ich jene, die eingehoben würde, wenn genau der Konsum kontrolliert und dann dementsprechend versteuert

würde. Da aber Innsbruck gewiss jeden versteuerungspflichtigen Liter kontrolliert, so fordert auch Innsbruck, wie jetzt Wüten, die Steuer nicht von der tatsächlichen sondern von der idealen Verzehrungssteuer, wenn auch diese wiederum pauschaliert wird. Innsbruck fordert aber 100 %. Somit erhöht sich im Falle der Einverleibung die Verzehrungssteuer auf Wein für die Wirte Willens um volle %, die Auflage auf das Bier wird sich auch um % die auf Branntwein ums Dreifache erhöhen, wie sich aus dem Ver gleiche der Tarife

Innsbrucks mit denen von Wüten ergibt. b) Noch viel schlimmer kommen die Metzger daran. Die ärarische Fleisch Verzehrungssteuer hat nämlich 3 Tarifklassen. In die erste Klasse gehören die Orte mit mehr als 20 000. Einwohner, in die zweite. Orte mit 10000—20000, in die dritte, Orte unter 10000 Einwohner. Innsbruck ist in der ersten, Willen in der zweiten Klasse. Durch eine Ver einigung Willens mit Innsbruck käme auch Wüten 1 1 -0 4

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1903
¬Ein¬ offenes Wort in der Frage der Vereinigung Wiltens mit Innsbruck
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Pagina 26 di 89
Autore: Herrlich, Dietrich / D. Herrlich
Luogo: München
Editore: Seyfried
Descrizione fisica: 87 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Wilten ; s.Eingemeindung ; g.Innsbruck
Segnatura: II 102.349 ; II 59.274
ID interno: 304586
— 25 — selben würden sich energisch gegen eine solche Schädigung und Gefährdung verwahren und die Folge wäre, dass Innsbruck gezwungen würde, ein Klärungssystem herzustellen. Die Kosten wären ungeheuere, es dürften an 2 Millionen Kosten vielleicht nicht weit fehlen. Möglicherweise könn ten auch noch die Fischereirechte flussabwärts durch "die Kanalisation-geschädigt werden, die auch dann entschädigt werden müssten. Allerdings ist es noch nicht ganz klar, ob Wilten

nicht auch bei einer eventuellen Anlage eines Klärungssystems mitzahlen müsste. Im § 1 der zwischen Wilten und Innsbruck ge troffenen Vereinbarung vom 21./5. 1900 betreff der Kanalisation heisst es, dass Innsbruck die Kosten für die Herstellung und Einhaltung aller in einem Gebiete befindlichen Kanäle allein trage. Nun wäre die Anlage einer Klärungsanlage doch ein integrieren der. Teil des auf den Boden Innsbrucks liegenden Kanalnetzes. Also hätte Innsbruck die Kosten allein zu tragen. Ferner heisst es im selben § 1 : Dass

die Ge meinde Wilten für die Mehrkosten, welche durch den Anschluss an das städtische Kanalnetz ent stehen, keinen Beitrag zu leisten habe. Da nun im Falle, dass Innsbruck gezwungen würde, ein Klärungssystem anzulegen, evident diese . Anlage Mehrkosten bilden würde, die auch teilweise durch den Ans chluss der Wilten er Kan äle verursacht sin d, Und Innsbruck sich bereit erklärt hat, alle sich aus dem Anschluss ergebenden Mehrkosten zu tragen, so würde also Wilten von diesen Kosten frei

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1896
¬Die¬ Sammlung alttirolischer Tafelbilder im erzbischöflichen Klerikalseminar zu Freising : eine Studie
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Pagina 65 di 112
Autore: Semper, Hans / von Hans Semper
Luogo: München
Editore: Verl. des histor. Vereins von Oberbayern
Descrizione fisica: 108 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus: Oberbayerisches Archiv ; Bd. 2
Soggetto: g.Tirol ; s.Tafelbild ; g.Freising <Diözese>
Segnatura: 2.249
ID interno: 187088
62 Die Sammlung alütrol. Tafelbilder i. erzb, Klerikalseminar zu Früsiug. 490 veränderten, politischen Verhältnisse ms Auge fassen, die durch die Verlegung der lcmdesfürstlichen Residenz von Meran nach Innsbruck uni 1420 durch Erzherzog Friedrich und die Gründung eines glänzenden Hofstaates in der neuerbauten Burg zu Innsbruck durch den prachtliebenden Erzherzog Sigismund ins Auge fassen. Fortan befand sich der Schwerpunkt des Landes im Herzen seiner deutschen Bevölkerung, und wenn bis dahin

die Klmst in Innsbruck ihre Hauptstütze wohl nur im Kloster Wilten und im religiösen Kult gesunden hatte, so wurde setzt, durch Berufung aus wärtiger Künstler und durch Heranziehung einer neuen Generation von einheimischen Künstlern, in Innsbruck eine glänzende Hofkunst Hans Haldner von München, Werkmeister. Hans Ratold von Augsburg, stellte 1475 das Grabmonument der Erzherzoge Friedrich, Sigmund und - ihrer Frauen und Kinder für die Stifts kirche von Stams in Gyps (Alabaster) her — bis 1482

. Von Gießern werden genannt: Hans Prein, Gießer aus Lindau.-(1460 in Bregenz im Dienste des Erzherzogs). Jörg Schlesinger, Rotfchmied aus München (1484—98 in Inns bruck thäiig). Gilg Schlesinger (wohl derselbe), Rotgießer (1491 in Witten). Unter dm Goldschmieden finden wir zwei aus Landshut und zwar: 1484 Hans Herzog, : 1488—95 Leonhard Löbl. Unter den in Innsbruck von Herzog Sigismund beschäftigten P lat tnern, deren Arbeiten einen Weltruf damals hatten, finden wir zwei ans Augsburg, und zwar: 1471

Meister Thomann, 1482 Hans Brunner (einer der hervorragendsten seines Hand werks in Innsbruck). Auch der Wappen me ist er , d. h. der Ob erleiter aller dekorativen Aus stattungen am erzherzoglichen Hof, war ein gewisser Thomas aus Ulm, der 1467 seine Bestallung erhielt. Unter den zahlreichen Künstlern, deren Herkunft nicht erwähnt wird, mag sich noch mancher Fremde (Deutscher) befunden haben, der schon seit länger in Innsbruck lebte, so daß seine Abstammung vergessen war. So dürste der Hofmaler

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1903
¬Ein¬ offenes Wort in der Frage der Vereinigung Wiltens mit Innsbruck
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Pagina 63 di 89
Autore: Herrlich, Dietrich / D. Herrlich
Luogo: München
Editore: Seyfried
Descrizione fisica: 87 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Wilten ; s.Eingemeindung ; g.Innsbruck
Segnatura: II 102.349 ; II 59.274
ID interno: 304586
— 62 Kanalisation . eine grosse Anleihe von 900 000 K machen. Eine solche kann nicht gemacht werden gemäss § 86 der Gemeindeördnung ohne Bewilligung des Tiroler Landtages. Infolgedessen könnte der Landtag den Kontrakt Wiltens mit Innsbruck indirekt irritieren, indem er die Aufnahme eines Anlehens nicht bewilligt. Da sich in einer Eingabe an den Landtag vom 1 . Juli 1901, 218 Hausbesitzer Wiltens mit zusammen 277 Häusern, somit von ungefähr der Hälfte Wiltens, entschieden gegen die Kanalisation

ausgesprochen hat, so wäre es gerade nicht un möglich,. dass ein Gesuch um Bewilligung einer Anleihe zum Zweck der Kanalisation abgewiesen würde. Nehmen wir an, es gehe Alles glatt ab: Wüten kanalisiert Es erhält dann von Innsbruck ein für allemal 6000 K als Ablösung für alle Verpflichtungen, die Innsbruck betreff der Ritschen Wiltens gehabt hat, und durch 15 Jahre hindurch 10°/o der Brutto einnahmen für Verbrauch von städtischer Elektrizität in Wüten., Dafür hat Innsbruck durch 15 Jahre hindurch

das Monopol für Absatz elektrischer Kraft in Wüten und bis 50 Jahren das Vorverkaufsrecht vor andern Firmen. Es fragt sich nun, ob Wüten allein imstande ist, auf seinem Gebiete die Kanalisation durchzu führen. Ich setze voraus, dass Innsbruck und Wüten durch ein Landesgesetz eine zwangsweise Kanali sation durchzusetzen vermögen. Für ein mittelgrosses Haus, das keine Kloset besitzt, dürfte die Adaptierung allein schon auf 4000—5000 K zu stehen kommen. Da noch grosse Anschlussgebühren und jährliche Beiträge

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1903
¬Ein¬ offenes Wort in der Frage der Vereinigung Wiltens mit Innsbruck
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Pagina 16 di 89
Autore: Herrlich, Dietrich / D. Herrlich
Luogo: München
Editore: Seyfried
Descrizione fisica: 87 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Wilten ; s.Eingemeindung ; g.Innsbruck
Segnatura: II 102.349 ; II 59.274
ID interno: 304586
16 Innsbruck darum nicht angesucht und der Tiroler Landtag es nicht bewilligt. Trotz dieser Bewilligung hat aber Innsbruck nie mehr als 3 % eingetrieben. Es muss für diese äusserst merkwürdige Genügsamkeit doch auch einen Grund geben. Der Grund dürfte folgender sein. Die Herren Beamten und Offiziere Innsbrucks müssen mit ihren Gehältern darnach trachten, wie sie möglichst billig auskommen können. Wohnen sie in Wüten, so entgehen sie den hohen Zinshellern und dem städtischen Gefälle Innsbrucks

, sie leben also in Wüten viel billiger. Daher kommt der grosse Zug der Beamtenfamilien nach Wüten, wohnen doch heute bei 800 dortsei bst. Um nicht noch mehr die Herren Beamten und Offiziere aus Innsbruck in die Vororte zu treiben, muss sich Inns bruck trotz der vom Landtag bewilligten 5 °/o mit 3% Zinsheller begnügen. Ist nun Wüten mit Innsbruck vereint, so fällt der angeführte Grund weg; Hötting bietet für Beamte zu wenig passende Wohnungen, Müh lau ist zu Mein und zu weit entfernt, die meisten

der Herren Beamten müssten also in Wüten bleiben, wären also durch die Vereinigung Wüten8 mit Inns bruck mitgefangen. Es dürfte also nach der Ver einigung grosse Gefahr drohen, dass Innsbruck von seinem Recht Gebrauch macht und von 3% auf 5% der Zinsheller hinauffährt, das wäre für Wüten allein schon wieder ein neuer Ruck von ungefähr 28.000 K. weiter hinauf in der Steuerleistung. II. Hacken, Wenn Wüten zur Stadt geschlagen wird, dann hat es selbstverständlich dieselben Abgaben zu leisten. Der Grund

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1903
¬Ein¬ offenes Wort in der Frage der Vereinigung Wiltens mit Innsbruck
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Pagina 21 di 89
Autore: Herrlich, Dietrich / D. Herrlich
Luogo: München
Editore: Seyfried
Descrizione fisica: 87 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Wilten ; s.Eingemeindung ; g.Innsbruck
Segnatura: II 102.349 ; II 59.274
ID interno: 304586
20 bezahlt und 40 % waren befreit. Setzen wir mit Grand voraus, dass alle auswärtige Schulen be suchenden Kinder auch in Wüten das Schulgeld zahlen mussten, so waren fast genau 50 % der die Wüten er Schulen besuchenden Kinder vom Schul geld befreit, Innsbruck hatte im Jahre 1900/1 2043 Kinder, die eigentliche städtischen Schulen besuchten, wir müssen absehen von der Urs ul inenschul e und der k. k. Uebungsschule, die ja nicht städtisch sind. Laut Protokoll der Gemeinderatssitzung

vom 21. 2. 1901 wurden 460 Kinder i, e. 23 % vom Schulgeld befreit. Würde nun dieser Prozentsatz von Be freiungen auch nach der Einverleibung Wiltens bei behalten, so müssten fast die Hälfte der in Wüten vom Schulgeld befreiten Kinder in Innsbruck das . erhöhte Schulgeld von 10 K. zahlen. »Aber Kinder, die die Schulen Innsbrucks be suchen, müssen jetzt doppeltes Schulgeld zahlen sowohl in Wüten als auch in Innsbruck. Dieselben würden also durch die Einverleibung vom Schulgeld Wiltens frei.« Allerdings

ist das richtig. Aber doppeltes Schulgeld müssen nur jene zahlen, die eigentliche städtische Schulen besuchen. Von den Wüten er Kindern, welche die Ursulinensehule und die k. k. Uebungsschule besuchen — und das ist ja der weitaus grösste Teil — sind dort ziemlich einige vom Schul geld befreit. Ziehen wir alle die Umstände genau in Betracht, so dürfte sich durch die Vereinigung Wiltens mit Innsbruck infolge des erhöhten Schulgeldes eine Mehrbelastung von 2800 K ergeben

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1903
¬Ein¬ offenes Wort in der Frage der Vereinigung Wiltens mit Innsbruck
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Pagina 27 di 89
Autore: Herrlich, Dietrich / D. Herrlich
Luogo: München
Editore: Seyfried
Descrizione fisica: 87 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Wilten ; s.Eingemeindung ; g.Innsbruck
Segnatura: II 102.349 ; II 59.274
ID interno: 304586
26 ten gut daran tun, sich vollends gegen die even tuellen rechtlichen Folgen der Kanalisation zu schützen. Ist aber Wüten vereint und tritt die gefürchtete Gefahr ein, so ist es natürlich mitgefangen. Es müsste mittragen an den ungeheueren Kosten. 4. Infolge des neuen Heimatsgesetzes erwächst der Stadt Innsbruck durch die Armen, die in Inns bruck heimatsberechtigt werden, eine riesige Mehr belastung. Schon jetzt reicht der Armenfond bei weitem nicht mein aus. Der jährliche Abgang

des Armenfondesbeträgt30000—40 000 Kund muss durch andere Einnahmen gedeckt werden. Der Abgang wird durch den Zuwachs der nun heimatsberechtigt werdenden Armen von Jahr zu Jahr bedeutend grösser werden. Wüten hat nicht blos absolut son- o dem auch relativ eine viel geringere Armenlast und auch der Zuwachs von Armen infolge des Heimats gesetzes wird für Wüten relativ viel geringer sein als für Innsbruck. Darum würde Wüten durch die Vereinigung mit Innsbruck viel mehr durch die Armen Versorgung belastet werden als im Falle

seiner Selbständigkeit. Noch klarer ergibt sich dies aus dem später folgenden Vergleiche der Amienfonde Innsbrucks und Wiltens. 5. Innsbruck bezieht von den zur öffentlichen Rechenschaftslegung verpflichteten Unternehmungen eine sehr hohe Erwerbssteuer. Im Jahre 1901 betrug dieselbe die Summe von 331 000 K. Es ist nun eine Aktion im Zuge, dass Filialdirektionen von grossen gewerblichen Unternehmungen ihre Steuern nicht mehr zahlen am Orte, wo sie sind, sondern wo die Zentraldirektion sich befindet. Hat diese Aktion

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1903
¬Ein¬ offenes Wort in der Frage der Vereinigung Wiltens mit Innsbruck
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Pagina 28 di 89
Autore: Herrlich, Dietrich / D. Herrlich
Luogo: München
Editore: Seyfried
Descrizione fisica: 87 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Wilten ; s.Eingemeindung ; g.Innsbruck
Segnatura: II 102.349 ; II 59.274
ID interno: 304586
27 — sein — so zahlt z. B. die Südbahn nicht mehr in Innsbruck die Steuern für ihren Erwerb sondern in Wien, dein Sitze der Zentraldirektion. Dasselbe dürfte noch bei mehreren Instituten Innsbrucks der Fall sein. Das würde für Innsbruck einen jährlichen Entgang von mindestens 150 000 K bedeuten. Da diese Summe auch immer unter' den jährlichen ordentlichen Einnahmen erschien, so müsste dieser grosse Entgang durch eine Erhöhung der Gemeinde umlagen im Betrage von 150 000 K von den Stadt bewohnern

wett gemacht werden und die Wiltener könnten selbstverständlich infolge der Vereinigung mit Innsbruck mitzahlen. 6. Die Sillwerke sind ohne Zweifel ein gross artiges Werk und legen ebenso beredtes Zeugnis ab vom klugen Unternelrmungsgeist Innsbrucks wie von der beschränkten Kurzsichtigkeit einer früheren Ge meindevertretung Wiltens, welche die Inangriffnahme eines ähnlichen Werkes versäumt und dadurch eine grossartige Entwicklung Wiltens geradezu ruiniert hat. Aber das bisherige Anlagekapital

ist ein ge waltiges. Und wenn auch einst das Werk sich sehr gut rentieren wird, so dürften doch im ersten Jahr zehnt des Bestehens die- Schuldzinsen die Erträg nisse bedeutend übersteigen. Das Schuldkapital muss ja vollständig jetzt schon verzinst werden, während die Einnahmen, zumal wenn Innsbruck, wirk lich so hohe Tarife einführt, wie es gegenwärtig projektiert, nur langsam wachsen. Die Differenz müssten natürlich die Steuerzahler, zu denen auch nach der Vereinigung die Wiltener gehören, tragen

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