Münze,- ein Diener hatte die Aufgabe, das Gold sorgfältig zu putzen, damit es blitzblank fei. Die Kellner in feinem Hotel — er batte stets drei Zimmer in drei verschiedenen Häusern gleichzeitig — mußten sich vor ihm bis auf die Erde neigen. Lange noch zehrten die Witzblätter von seiner komischen Erscheinung mit dem abgenutzten Zylinderhut und dem dicken Provinzlerschirm. Sein Dasein, das er als Romantiker leben wollte, fand plötzlich ein bürgerliches Ende. Er wurde im Jahre 1919 von seiner Frau
einen, der nur Sonntags verkehrt. In Städte kommt er Montags, wenn die Museen geschlossen sind; an der Grenze erfährt er, daß die für ihn zuständige Paßstelle in Nürnberg ist. Niemand zerbricht im Hotel einen Waschkrug, nur er, weil er von der ersten Minute an jede Unachtsamkeit zu vermetden ent schlossen war. In einem Anflug von Zerstreutheit zerknüllt er, in der Meinung, es fei ein altes Trambahnbittet, seinen Gepäck aufbewahrungsschein und wirft ihn ins Wasser. Die Folgen sind schrecklich. Nachts kommt
er in ein Hotel, geht noch einmal aus und vergißt vollständig den Namen seines Absteigequartiers, weil er sich menmotechnisch mit der Nummer seines Zimmers beschäftigt hat. Er erfährt zu spät, daß die Wildbachklamm eine Sehens würdigkeit ersten Ranges gewesen wäre. Zwei Stunden ist er in einem Gasthaus gesessen, das zehn Minuten vor der Weabiegung liegt, von der aus man einen einzigartigen Blick auf die Gletscher hat. Mit Beharrlichkeit hat sich in seinem Hirn festgenistet, daß 15 Uhr gleich 5 Uhr nachmittags
ist. Das erschwert das Reisen ungemein. Er beschließt, am Samstagnachmittag eine Dampfer fahrt zu machen, die in italienisches Gebiet führt. Er bezahlt zwei Franken für den Schein, erfährt aber gleichzeitig, daß das Konsulat, dessen Stempel er braucht, erst am Montagvormittag wieder auf macht. Er kommt in eine Stadt immer dann, wenn gerade ein Turnfest ist, so daß er nach stundenlangem Umherirren froh sein muß, im teuersten Hotel, Lessen Gepäckträger er am Bahnhof verächt lich abgewiesen hat, für viel Geld
haben, und muß sie telephonisch abbestellen, weil er am ersten Tage den Anschluß verpaßt hat. Zn einem ita lienischen Städtchen macht er sich großartig auf die Suche nach ver- borgenen Schlemmerstätten, kehrt aber am dritten Tag, nachdem er außer Spaghetti nur das Gegenteil von feinen Leibspeisen „bestellt" hat, reumütig in das deutsche Hotel zurück. Die Rucksack schnur reißt ihm ausgerechnet in dem Augenblick, wo der Zoll beamte bereits die verborgenen Zigarren übersehen hak. Er liest die Aufschrift