einzesunden hatten, begab sich Se. Majestät, beglei tet vom Herrn Erzherzoge Hunrich, der in voller Gala uniform erschienen war, vom Bahnhöfe zu Fuß in'S Hotel Victoria, welches sich dem hohen Besuche ent sprechend herausgeputzt hatte und von dessen Giebel eine riesige Flagge in den deutschen Farben wehte. Auch ein Ehrenposten von Kaiserjägern war dort lu.z vor der Ankunft des Kaisers aufgezogen. Der Bahn- hofplatz, auf dem eine große Menschenmenge die An kunft des deutschen Kaisers erwartete
, war glänzend beleuchtet und vom Stationsgebäude bis zum Hotel Victoria war ein breiter Teppich gelegt; die freiwil lige Feuerwehr bildete auf beiden Seiten Spalier und hielt den Raum zur Passage offen. Nach der Ankunft im Hotel zog sich der Kaiser in seine Appartements zurück, die mit exquisitem Geschmacke hergerichtet waren und in denen es auch an zarten Aufmerksamkeiten nicht fehlte, von denen wir nur das auf dem Schreibtische stehende Portrait der Mutter Sr. Majestät, das mit einem Kranze
haben, den» nachdem die Tafel aufgehoben worden war. wurde dem Hotelier Herrn Schmid die hohe Ehre zu Theil, dem Kaiser vorgestellt zu werden, der ihm zu wiederholten Malen seine Zufriedenheit ausdrückte, und auf da» Diner anspielend sich äußerte, daß man außer dem sonstigen Komfort, den da» Hotel biete, dort imch, wa» Küche und Keller betreffe, sehr gut aufgehoben sei. Um 10 Uhr zog sich der Kaiser in seine Gemächer zurück, und arbeitete noch etwa 1 Stunde am Schreib tische
, indem er unter Anderen auch ein eigenhändig geschriebenes Telegramm an den König Victor Ema- nuel aufgab. Im Schlafcabinet. welches an den Salon anstieß, war unterdessen das Feldbett, das auf allen Reisen mitgenommen wird, aufgestellt worden und nach II Uhr begab sich Se. Majestät zur Ruhe. Bei der gestern Morgens um 7 Uhr 5l) Minuten erfolgten Abfahrt erschien der Kaiser abermals ge leitet von Sr. kaiserlichen Hoheit, dem Herrn Erz herzoge Heinrich, der sich zur Verabschiedung in das Hotel Viktoria begeben haltt, wenige Miauten
vor der angesetzten Stunde unv legte die Strecke vom Hotel zum Bahnhöfe zu Fuß zurück. Die Uniform, welche Se. Majestät und das mili tärische Gefolge bei der Ankunft trugen war gestein mit dem Civilanzuge vertauscht worden. Bon der militärischen Suite conceutr'rle uatüilich der Feld maiichall Gras Mollte, der Lenker kühner Schlach- len, das allgemeine Interesse auf sich. DaS zahlreich versammelte Publikum begrüßte ehrfurchtsvoll den greisen Monarchen, der freund lichst nach allen Seiten dankte, und nach herz