durchaus anerkannt, welch wichtige Dienste Deutsch land leistet bei der Lösung dies Problems, den Zwiespalt zwischen orientalischem Weisen und nationalistisch-westeuropäischer Denk weise durch Förderung des Bildungswesens zu überbrücken. Vom-„deutschen' Wien, Von Olly >K«a rd-ach, Li-nz. (Fortsetzung.) Auch einer seilier Nachfolger, der Hof- kapelkneister Antonio Caldara, wurde durch seine süßen, frohen Melodien bekannt. Aus der Schar der italienischen Hof - poeten taucht die lorbeergekrönte Gestcut
Pietro ,M etastasi os au-f, dessen Opern texte als die besten seiner Zeit gelten. An der Spitze der weitverzweigten „Hos- Theatral-Aemter' stand als oberster Herr und Meister der „Musikfürst' Pio di E arpi di Savoia. Und als sich das Ballett immer mehr am Wiener Hof in Gunst setzte, waren es französische Tänzer «und Tänzerinnen, die, von Paris kommend, ihre graziöse Kunst in Wien zu hohen Ehren brachten. Die Phillebois und Selliers be gründeten ganze Ballettdynastien. Als der gelehrte deutsche
Dichter Pro- koff sich 1722 um die Äellö des deut schen Hofpoeten in Wien bewarb, muhte er sein Bittgesuch in italienischer Sprache abfassen! Noch unter Maria Theresia hatte der jeweilige deutsche Hofpoet (der nur an standshalber besoldet wurde) nichts zu wn, als höchstens manchmal eine Inschrift für einen Triumphbogen zu verfassen! Für Hof und Adel existierte zu jener Zeit eine deutsche Kunst überhaupt noch nicht, nur «das unterste Volk ergötzte sich in elenden Bretterbuden an den Spässen des Hans
- tenbcmda' ernannt und wiederholt mit sei ner Schar zu Hof berufen... eine Aus zeichnung, die damals noch n i o einer deut schen Truppe zuteil geworden war. Und der Franzose Selli ers erbittet sich 1741 von Maria Theresia das alte, leerstehende „Ballhaus nächst der Burg' und begründet hiermit die yervor- ragendste Kunststätte Deutschlands... das später so weltberühmt gewordene Wiener Burgtheater! Auch in der Hofburg wird fleißig Theater gespielt, nur ist um diese Zeit eine kleine Wandlung zu verzeichnen
, an Stelle der bis her dominierenden italienischen Bur lesken tritt die fr anzösische Komödie I Franzöfisch wird auch mehr und mehr dio früher italienisch -gewesene Sprache des Hofes und der vornehmen Kreise und im „deutschen' Wien sprach in jener Zeit nur das unterste Volt überhaupt deutsch, wenn man die kuriose Mischung aus Aus drücken aller Nationen noch „deutsch' nen nen will! , ll. (Die Franzosen am Vurglhealer.) Im Jahre 1753 wird Graf Wenzel Anton Kaunitz-Rietberg Hof- «und Staats kanzler