' das unsinnige theologische Zeug glauben, was die katholische Kirche lehrt? Daß Sie aus Ueberzeu gung an die Dogmen, an Ablaß und Reliquien, an Heiligen und Fegfeuer, Himmel und Hölle glauben?' . „Glauben Sie an einen Gott?' fragte der Student, ohne die Frage Gelstenberg's zu beautworten. Dieser zögerte einige Secunden und ent gegnete dann: „Nein, weder an einen Gott, noch an einen Teufel!' „Nun, umsoweniger haste ich es für angezeigt, Ihnen begreiflich zu machen, daß cm Mann, welcher von dem Dasein Gottes
überzeugt ist, an eine Ewigkeit und eine Vergeltung glaubt, und welcher die Gewißheit hat, daß die katholische Kirche die Braut Christi auf Erden ist, auch aus vollster Ueberzeugung, ohne jede Nebenabsicht und ohue vor zeitlichen Nachtheilen zurückzuschrecken, einen Beruf ergreifen kann, der die Aufgabe hat, Seelen für den Himmel zn gewinnen.' . ^ Gcrstcnberg schüttelte den Kopf und brummte seinen Lieblings-Vers: »HM Dummheit streiten Götter selbst vergebens'; der Jude Herz, aber lachte
Stadt durchschlängelt, trocknet im Sommer regelmäßig aus und weist auch sonst mehr Schlamm als Wasser auf.' Der blaue Himmel versprach eine lohnende Fahrt. Wir bestiegen den offenen Wagen, Freund Gustav, seine liebenswürdige Frau, — die des kühlen Windes wegen sür Decken und einige Flaschen Burgunder gesorgt hatte, — und meine Wenigkeit; dann ging's hinaus aus dem rußigen, kaminreichen Verviers in die herrliche Landschaft gen Dolhain zu. Die. Landstraße zog sich am Fuße eines von der Vesdre
bespülten Gebirges hin, und jede Biegung des Weges eröffnete neue Fernsichten in blühende Thä ler und über saftige Triften. Die romantisch gelegene Stadt' Dolhain hatten wir bereits, un Rücken, und nachdem wir das Dorf Goe passirt, bog der Wagen in einen Wald ein, um uns nach kurzer Fahrt bis in die Nähe unseres Zieles zu bringen. Selten habe ich eine schönere Fahrt zurückgelegt; ein lachender Himmel, an dem sich weiße Wolkenschäfchen schaukelten, Gebirgszüge in- und übereinandergefchoben, deren