Tirol als Gebirgsland : Streiflichter auf Vergangenheit und Gegenwart
durch seinen Hellen frohen Gesang preisend, dann vergolden sich im Osten die Ränder der nahen Berge, wird der Himmel immer heller und heller, scheint mit glühender brodelnder Luft erfüllt und majestätisch steigt der Sonnenball Alles blendend empor: es ist Tag. Doch nicht immer wird dem von solcher Größe überwältig ten Menschen ein derartig erhabenes Schauspiel geboten, oft muß er die Farbenpracht des Sonnenaufganges missen, vermag er den Sinn nicht zu erfreuen an flammenden Firnhängen und Eiswänden
, über welche glühende Lava uiederzufließen scheint, denn drohende Wolken bedecken den Himmel, dichter Nebel um fängt die Ersteiger, verhüllt auch den nächsten Schritt, zwingt die Wandernden an gar mancher Stelle zu warten, bis der un durchdringliche Schleier für Augenblicke zerreißt, die beiläufige Bestimmung der Richtung deS zu verfolgenden Weges zuläßt. Feiner Regen durchnäßt sodann die Emporklimmeuden, Schnee flocken, Eisnadeln treibt denselben der. Wind entgegen, welcher sich in jenen Höhen zu einem Orkane