Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
Von der Erschaffung der Welt. 7 sich, und aus diesem werden dann wieder neue Pflan zen, ohne daß Gott welche neu zu erschaffen braucht. Das ist ungemein kunstreich eingerichtet. Am vierten Tage erschuf Gott Sonne, Mond und Sterne am Himmel. „Gott sprach: Es sollen Lichter werden an der Feste des Himmels, zu scheiden Tag und Nacht, und sie seven zu Zeichen und zu Zeiten, und zu Tagen und Jahren; damit sie scheinen an der Feste des Himmels, und er leuchten die Erde! Und also geschah es. Und Gott
machte die zwei großen Lichter, ein größeres Licht, zu beherrschen den Tag, und ein kleineres Licht, zu be herrschen die Nacht und die Sterne; und setzte sie an die Feste des Himmels, daß sie über die Erde herleuchten, und beherrschen den Tag und die Nacht, und scheiden das Licht von der Finsterniß. Und Gott sah, daß es schön war. Und es ward Abend und Morgen, der vierte Tag.' Von nun an bekam also die Erde ihr Licht vom Himmel, am Tag von der Sonne, und bei der Nacht vom Monde. Wie überaus gütig
ist nicht einmal fo groß wie die Erde, fondcrn fünfzigmal kleiner. Daß er aber doch fo groß zu feon scheint wie die Sonne, kommt daher, weil er nur ein und fünfzig tau fend Meilen von der Erde ent fernt ist, die Sonne aber beinahe ein und zwanzig Mil lionen Meilen. Außer der Sonne und Mond gibt es auch Sterne am Himmel, die kein Mensch zu zählen im Stand ist. Die meiste» derselben bleiben ruhig stehen, und beißen daher Firsterne. Idre Größe und ihre Ent fernung von uns ist fehr verschieden. Viele davon
sind noch viel größer als die Sonne, und kommen nur deß- wegen fo klein heraus, weil sie entsetzlich weit von uns entfernt sind. . O fchauc einmal hinauf in einer heitern Nacht in sternmbefäten Himmel, und fange anzuzahlen! — Und diese Unzahl von ungeheuer großen Welten hat Gott mit einem einzigen Worte erschaffen! „Die Him mel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und das Firma ment verkündet die Werke seiner Hände. Ein Tag bringt dem andern das Wort Herfür, und eine Nacht meldet der andern die Kunde
.' (Pf. !8, 2. 3.) — Mancher Menfch meint, was er hat, wenn er Haus und Hof und etliche Jauch Feldung dazu besitzt, und will damit groß thun und stolz feyn; schau binauf in den Himmel, und betrachte da, wie weit das Himmel reich geht, und wie groß es ist! Was Gott für einen unermeßlichen Grund und Boden hat, wogegen der deinige nicht Haarbreit ist! Falle nieder und bethe ihn an den allmächtigen Schöpfer und König Himmels und der Erde. Denke aber zugleich: Die Erde ist mir viel zu klein, ich will einmal auch hinauf in die unermeß