tKöpenifc in 2 /. S. Die im Folgenden erzählte Anekdote ist eigentlich zeitlos. Schon in alten Chroniken begegnet sie uns und wird mit geringen Variationen immer Mieder auf tauchen, so lange die Dummheit unter den Menschen eine Stätte findet. Nur der Hintergrund wechselt, der Verlauf selbst ist mehr oder weniger immer wieder! derselbe. Und jedes Volk kommt früher oder später zu seinem Hauptmann von Köpenik; jede Nation be kommt den Schuster Voigt, den sie verdient, der ihr sozusagen
20 Ich bestimme am zweiten Tag alle meine Leute zur Marodenvifite, die in der Nähe des Monturen magazins in der Brigadesanitätsanstalt abgehaltcn wird. Wir haben keine Beanstandung; fünf Mann werden zur Abgabe an ein Spital zurückbehalten, fünf an dere, unter denen auch ich bin, erhalten eine Beschei nigung zu leichtem Dienst ohne Waffe. — Diese Ge schichte, die mir etwas Sorge gemacht hatte, ist also in Butter. Es kann uns nichts mehr passieren. Am dritten Tag treffe ich einen Hauptmann, den ich von früher
her kenne, und bitte ihn um Rat, da ich nicht weiß, wo ich mich anstellig machen kann. Der Hauptmann sagt, er brauche, Leute für den Nachschub, ich, möch,te mit meinen Leuten bet chm eintreten. Jetzts haut die Sache, denke ich, jetzt sind wir vollends aus dem Wasser. Wir treten den Dienst an. Die Arbeit ist nicht anstrengend, die Verpflegung ausgezeichnet, denn wir sitzen an der Quelle. Nur das ewige heidi, Heidt, die Pferdeschinderei, geht mir auf die Nerven. Der Hauptmann ist ein ausgezeichneter
, verständiger Mensch. Er kommandiert -eine bunte Gesellschaft; Sol datm verschiedener Nationen sind vertreten, nur keine Deutschen. Der Hauptmann hat die Aufgabe, für eine gewisse Strecke, mit seinen Leuten den Train fuhrwer ken weiterzuhelfen, die auf den grundlosen Wegen fort während stecken bleibew Er überträgt mir die Füh rung des ersten Zuges, da ihm der Zugsführer, ein Bosniak, gerade desertiert ist. Abends ruft er mich immer zu sich!, zu seinem persönlichen Schutze. Er hat anscheinend
auf die fremdsprachigen Soldaten we nig Vertrauen. Mit dem Revolver in der Hand- mu stere ist die serbischen Hütten, nach einem Nachtla ger forschend für den Hauptmann. Habe ich eine pas sende Unterkunft gefunden, richten! wir uns häuslich ein. Ich muß selbstverständlich immer bei den Ge lagen mithalten; ich bin Koch und Gast zugleich. Außer dem Hauptmann ist noch ein Küdett anwesend, ein lieber, junger Mensch. Das Gespräch dreht sich meistens um die Kriegsaus sichten und Verhältnisse. Eines Abends, der Hauptmann