die Hände gebunden." Kurve eines Dichterruhms. Zum 70. Geburtstag Gerhart Hauptmanns hat Hans von Hülsen bei S. Fischer ein Buch „Gerhart Haupt mann. Siebzig Jahre seines Lebens" herausgegeben. Dieser Biographie sind folgende Daten und Zitate ent nommen, die den Aufstieg Hauptmanns bis zum 60. Ge burtstag 1912 nicht ohne Ironie kennzeichnen. 1881 Konferenzbeschluß der Königlichen Kunstschule in Breslau, den Schüler Hauptmann „hinsichtlich seines Betragens, bei mangel haftem Stundenbesuch, geringen
Fortschritten" won der Anstalt zu verweisen. 1886 Otto Devrient, Direktor des Hoftheaters in Oldenburg, lehnt das Schauspiel „Das Ende des Tiberius" ab; das Stück sei „für ein Hostheater leider unmöglich". Theodor Fontane schreibt: „Dieser Hauvtmann, ein wirklicher Hauptmann der schwarzen Realistenbande, welch letztere wirklich was von Schillers Räubern hat und auch dafür angesehen wird, ist ein völlig entphraster Ibsen, ist, mit anderen Worten, das wirklich, was Ibsen bloß will, aber nicht kann... Er gibt
sich ein durch seine Bissigkeit bekannter Arzt und Journalist und schwang ein chirurgisches Werkzeug diskretester Art, das er auf die Bühne werfen zu wollen schien. Rasender Tumult erhob sich, man spielte das Stück mühsam zu Ende, lachte den Helden des Dramas aus und jubelte doch wieder den Verfasser hervor ." 1890 Preußischer Landtag. Debatte über die „Webe r". Ein Junker mft: „Dieser Hauptmann gehört hinter Schloß und Riegel." 1893 Chlodwig Fürst zuHohenlobe-SHillingsfürst, der spä tere Reichskanzler, notiert
Der König von Preußen lehnt es ab, Hauptmann den Schiller- Preis zu verleihen. Erich Schmidt demissioniert deshalb. Der König zum Intendanten Seebach in Dresden: „Ich weiß natürlich, >aß Gerhart Hauptmann der bedeutendste deutsche Dichter unserer Zert ist. Aber ich kann ihm nun einmal seine „Weber" nicht ver zeihen." 1896 Uraufführung von der „B e r s u n k e n e n G l o ck e". Der Wiener Kritiker Ludwig Speidel schreibt: „Wer hätte gedacht, daß uns die blaue Blume der Romantik auf einem Misthaufen