, das ich vorgàeckt hà...' Der Offizier machte eine weitausholen- de. unbestimmte Bewegung: .Du, Sieg- sried, wirst bessere Tage abwarten, und auch die anderen werden wohl oder übel warten müssen. Wie soll man die Schul den zahlen, wenn MflN schon über drei Monate keinen Sold mehr erhalten hat? Es tut mir leid für dich.. Der Bursche unterbrach: „Ich spreche ja nicht für mich, Herr Hauptmann, ich spreche für Euch...' „Besten Dank, Siegsried. Ader von welcher Seite «us man die Sache auch betrachten mag
!' Es war leider nur allzu wahr. Das Zimmer, in dem der Hauptmann aus wachte, war nicht reich, ja nicht einmal anständig ausgestattet. Wenn man es bescheiden nennen wollte, so hätte man ihm damit noch geschmeichelt. Im dritten Stock eines bürgerlichen, alten Hauses mir rohgetünchten Wänden und Oesen, die einzufallen drohten, gelegen, zeigte sich im Zimmer jeder Gegenstand in einer trostlosen Verfassung. Und doch wären in Brandenburg so schöne Woh nungen in historischen Prachtbauten
sich entschuldigend, murmelte er: „Siegfried, ist es kalt.' „Ja, Herr Hauptmann.' Der Bursche richtete inzwischen mit einer methodischen Gelassenheit die nöti gen Sachen her. Er goß aus einem ab gestoßenen Krug das eisigkalte Wasser in die Kupserschüssel. legte die Uniform und die Stiefel seines Herrn auf einem Stuhl zurecht. Beides war dem allgemeinen Bild würdig. Das Tuch der Uniform war ver drückt und die Farbe verwaschen und die Stiefel glänzten zwar dank der Sorgfalt Siegfrieds, aber sie wiesen
et was zwischen die Zähne, und Holz braucht es auch nicht, um warm zu bekommen... Eines ist klar: So kann es nicht weiter- gehen! Und ich habe mich dem Waffen handwerk verschrieben, um mein Glück zu machen! Jedenfalls kann sich die Göttin Fortuna mit mir nicht vertragen. Welch wunderbares Glück! Ja, gewiß ich bin mit 22 Jahren Hauptmann, und in Hannover hätte mich eine französische Arkebusenkugel bald ins Jenseits geschickt. Man sieht, daß man mich dort auch nicht haben will. Gut, ich bin Hauptmann
. Es ist eine Genugtuung. Die Tatsache jedoch, die bereits verblichenen Streifen zu tragen, rettet mich nicht vor dem Hungertod. Ich bin sowieso schon magerer geworden. Und ich träumte davon, ein Kriegsadler zu werden, eine Art Cäsar. Auch er war übrigens Hauptmann und wir sind, im Grunde genommen. Kollegen. Aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Er hatte Geld! Wie kann man in diesen Zeiten ein Genie sein, wenn man kein Geld hat. Wie kann man sein Blut zu Heldentaten erhitzen, wenn man nicht einmal Holz für ein Feuer