aus den Verschlügen des Flugzeugschuppens. Die beiden Jagdflugzeuge, doppeldeckige „Brandenburger", würden nachher ein paar Handgranaten erledigen. „Kann mir's net denken, 'daß die 'den andern noch viel nützen könnten", meint 'Leutnant 'Berlinger, der Beobachter, ein zweiundzwa nzigjähriger Wiener, zu seinem Hauptmann. Noch einmal 'betrachten sie das „Mucke rl", wie sie es getauft hatten. „So „Mnckerl", jetzt is aus", sagt Berlinger. „Jetzt hast ausg'spuckt, wirst uns nimmer justament drobern 'Grat
mit 'deine asthmatische Anfäll? in 'Schreck jagen! Bist ja doch ein guter, ausgedienter Flieger, hast brav deine Sach' g'macht, die anderthalb Jahr' lang bei uns, hast länger g'halten als die andern alle, ja, „Muckerl", aber jetzt heißt s sterben, hilft alles nix". . . „Berlinger", unterbrach ihn Hauptmann Söldern, der sich noch am Flugzeug zu schaffen machte, „'Berlinger, was an den Ufern cles Neusiedlecsees liegen die Felder und itcker des Hofes, auf dem die pölzers sitzen — seit mehr als hundert Jahren
werden wir schon auskommen. Bon Bozen krüb- beln wir morgen stütz Über den 'Brenner. Jedenfalls geht's schneller als mit der Bahn oder gar zu Fuß. Weiß 'der Teufel, ich häb' wenig Lust, mich abfangen zu lassen und nach Kalabrien zu wandern, jetzt noch, 'trm doch alles zu 'Ende ist. Was meinen Sie, Gerlinger, schasst es das „Muk kerl"?" „Weiß net, Herr Hauptmann, probiern könnt' man's ja. Wrennstof könnten wir auf alle Fälle aufladen, daß es zur Not, wenn wir in Bozen aus irgendeinem Grund nicht landen
können, 'bis Innsbruck reicht. Die zweihundert Kilo meter find bald geschafft. Ich flieg' natürlich mit, da kön nen S' sich schon verlassen." „Na los dann, Berlinger, ich lauf' hinüber zum Major und melde, daß 'wir fliegen. 'Füllen 'Sie indessen Benzin nach, was in die Tanks geht. Proviant, Karten, alles Her richten, wir fliegen!" 'Eilig lief Hauptmann Söldern ins Dorf hinüber. Bei den ersten 'Häusern standen wartend zwei Kompagnien. Es waren die letzten, schwer bepackt, bie Mäntel zugeschnürt. Im Kommando
erstattete der Hauptmann die Meldung. Der Major hörte kaum hin im ersten Trübet von Ordonnanzen, die durcheinander eilten. „Fliegen wollen Sie, na, fliegen 'Sie, wenn Sie wollen, Hals und Beinbruch! Mir kommen bald nach!" Und er schüt- tÄte 'Hauptmann Söldern eilig und kräftig die Hand. Das „Mnckerl" 'schob 'sich eine halbe Stunde später — es war drei Uhr nachmittags — gegen die Wolkendecke hoch, die über den 'schneebedeckten Gipfeln der 'Dolomiten lag. Der letzte 'Start 'von der hevbstlich-kahlen Wiese