, und ihr Antlitz färbte sich rosiger. „Nicht wahr. Hochwürden," bat sie, „Sie werden dafür sorgen, daß mein Kind es gut hat und An schluß an Knaben findet, die ihm in ihrem Wesen ähneln?" „Gewiß, meine liebe gnädige Frau," versprach der Priester. „Er kommt ja unter lauter gleich altrige Knaben, und unter diesen find sicherlich viele, mit denen er übereinstimmt." „Kommt Albert in die Sekunda oder — na, also dritte Klasse?" fragte der Hauptmann. Albert hatte diese Frage vernommen und wandte sich voll Spannung
kann sich mit dem Gefühle der Ueberlegen- heit leicht ein sträflicher Hochmut einstellen, und im zweiten Falle hätte der arme Knabe unter Be schämung und Zurücksetzung zu leiden." „Kolossal richtig," bestätigte 'der Hauptmann, dem die vorgebrachten Weisheiten Respekt ern- flößten. „Das ist sehr schön und richtig. Hochwürden," pflichtete auch Regine bei. Sie zog Albert, der inzwischen hrnzügetreten war und sich an die Mut ter schmiegte, noch näher an sich heran und küßte ihn auf die Stirne. Voll Liebe lächelte
sie. „Machst mir keine Schande, Bubi." Der Hauptmann lachte geräuschvoll. „Oh, mein Sohn ist ein ganzer Kerl, tja Hochwürden. Na, Sie werden ja sehen." „Es wird den Herrschaften nun vielleicht lieb fern." wandte sich der Jesuit an das Ehepaar, „das Kollegium, soweit seine Räume nicht der Klausur unterliegen, sowie den Park und die Spielplätze zu besichtigen. Sie werden sich dann, gnädige Frau, gestützt ans den Stundenplan der Woche, mit dem ich Sie bekannt machen werde, jederzeit ein Bild davon
und grüßte gleich dem Pater Kilian. Diesen ries der Vorgesetzte herbei. „Pater Kilian, der Geschichte und Naturgeschichte vorträgt," stellte er vor, „wird vielleicht der Klassenpräfekt des lieben kleinen Knaben sein, vorausgesetzt, daß dieser die kleine Prüfung gut besteht. Herr Hauptmann von Sellborn und seine Gemahlin hoffen nämlich, daß ihr Sohn für die Tertia reis ist. . Das werden Sie in den nächsten Tagen zu oeurteilen haben, mein lieber Bruder." Pater Kilian hielt die Kappe noch in der Hand
und verneigte sich. Der Hauptmann und Regine reichten ihm die Hände. „Seien Sie nicht zu strenge, Hochwüriden, mit meinem Kleinen," bat Regine. „Ich empfehle ihn Ihrem Schutze." Der Geistliche, beugte sich zu Albert herab, der ihn mit allen Anzeichen der Sympathie betrachtete, und schüttelte ihn freundschaftlich an beiden Schul tern. „Ich beiße nicht," sagte er lachend. „Wir wollen gut Freund sein, gelt?" „Ja, gerne," cntgegnetc der Knabe mit strah lendem Lächeln. „Ich wette, du weißt sogar mehr