¬Der¬ Pfarrer von Hohental : Erzählung.- (Tirolia-Volksromane)
war beschmutzt, trug fremde Marken und Stempel und das Schreiben lautete folgendermaßen: „Philadelphia, 15. Juni 1893. Meine herzliebe Ger traud, teuerste Kinderlein? Ihr dürft nicht erschrecken, von mir einen Brief aus Amerika zu erhalten. Dem Glück muß man halt nachgehen so weit und so lange, bis man es findet. In Hamburg haben sich meine Hoffnun gen leider nicht erfüllt. Ich bin einem Ausbeuter und Schwindler Zum Opfer gefallen, der mich der armseligen Ersparnisse beraubt und in Jammer
, Elend und Not sitzengelassen hat. O, was gibt es für schlechte, herzlose Menschen in der Welt! Vertrauen darf man nur seinen lieben Angehörigen daheim. Beste Gertraud, du würdest hell aufweinen vor Jammer und Erbarmen, wenn ich Dir schreiben könnte, was ich alles ausgehalten habe. Bier Tage lang bin ich, nachdem der Betrug entdeckt war, in Hamburg herumgelaufen ohne eine Unterkunft, ohne ein« Brosamen zum Essen. Am meisten gequält hat mich aber das Heimweh und die Pein