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Alpenzeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 24.12.1939
Descrizione fisica: 6
sie: ob sie es auch erleben würde, daß Gustav Doktor ward? Es dauerte noch drei volle Jahre! Für den Jungen war das freilich nicht viel, er lachte darüber, aber für die Mut ter mit den weißen Haaren waren drei Jahre eine lange Zeit. Gott möchte ihr das Leben noch solange schenken, das war ihr einziger Wunsch. Der Junge sollte es einmal besser ha ben, als es sein Vater hatte. Zehn Jahre hatte der Vater als kleiner Schreiber auf dem Steueramte sitzen müssen, ehe er so weit war, eine Frau nehmen

zu können. Und dann hat er noch zwanzig Jahre hinter den muffigen Akten gesessen, und immer nur als Schreiber, bis ihm dabei die Luft endlich ausgegangen war. Ja, Gustav sollte es einmal besser haben; mit dem Doktortitel standen ihm ia alle Wege und Türen offen. Aber die Heinzelmutter wollte schon zufrieden fein, wenn Gott ihr das Leben solange schenkte, bis sie von Gustav die Nachricht bekam, daß er fertiger Doktor sei. Hungernd, sorgend und betend gingen die Jahre hin. Und Gott war gnädig. Die Nachricht drang von allen Seiten

zu ihr: der Sohn drahtete, die Nachbarn kamen: sie hatten es in der Zeitung gelesen, und überall im ganzen Städtchen sprach man nur von ihrem Sohne, lobte ihn und be glückwünschte sie. Die Heinzelmutter war in ihrem lan gen, armen Leben niemals so geehrt wor den wie in diesen Tagen. Und als sie ne ben ihrem Sohne durch die Stadt ging und die Leute „Guten Ta>, Herr Dok tor!' sagten, da strahlte sie über das gan ze Gesicht. Aber bald stahlen sich wieder heimliche Sorgen in ihr Herz. Ob Gustav nun wohl

eine Stelle bekommen würde? Es gab so viele junge Doktoren und so wenig Stellen. Aber die Mutter hungerte sich weiter durch, uin ihren Sohn zu halten, bis er seine Stelle hatte. Und sie betete alle Tage zu Gott, daß er ihr das Le ben noch so lange schenke, bis ihr Sohn untergebracht sei. Wenn sie nur einmal wissen werde, daß er feine feste Stelle habe, dann wolle sie wirklich gern und ruhig ihre Augen schließen. Und das Glück kam wieder ins Haus: Die Post brachte einen Anstellungs- briesl Dr. Gustav

. Aber die Last der Sorge stieg mit jedem Brief, der ins Haus kam. Nun erjrug sie es nicht mehr und bat den Sohn, er möge ihr doch Gewißheit geben. Gustav lachte: das wäre ja alles nur Scherz, und ans Heiraten habe er ernstlich noch gar nicht gedacht. Doch diz Mutter erschrak über diese Rede, denn dann erlebte sie es viel leicht gar nicht mehr und mußte mit ihrer Sorge im Herzen sterben. Es kam eine schwere Zeit. Die Heinzel mutter brauchte zwar nicht mehr Hun ger zu leiden, ihr Sohn gab ihr Geld und machte

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Pagina 9 di 16
Data: 30.07.1938
Descrizione fisica: 16
ge storben', sagt« das Mädchen. „Unter ihrein Nachlaß fand ich diesen Brief und die Weisung, diesen Ihnen möglichst persönlich zu übergeben.' Der Ingenieur öffnete den Umschlag und entfaltete das Schreiben. „Lieber Gustav', hieß es darin, „wenn Du diesen Brief liest, dann bin Ich bereits durch das dunkle Tor in jene unbekannte Welt hinüberqewandert. Ich weiß, daß Du feit einigen Jahren wled«r im Lande bist und ich weiß auch, daß Du Dein Ziel er reicht hast. Ach, ja, Gustav, es wurde mir nicht leicht

damals, aber dies soll kein Vorwurf sein, ich Hab' Dir längst verziehen. Ich fand später wieder die innere Ruhe und sogar noch ein stilles Glück. Mein Mann ist vor drei Jahren gestorben. Nun babe ich noch meine liebe Tochter Alma. Wenn Ich sie verlassen muß. dann ist niemand mehr da, der sich um sie kümmert. Darum die eine Bitte, lieber Gustav, nimm Dich ein wenig ihrer an. Ich weiß, daß Du «s tun wirft rmd ich danke Dir schon jetzt. In alter Freundschaft Trude Rückert (geb. Wagners. Gustav Erland

ich und hole dich.' Doch als er kam. da hatte er schon eine andere gern. Und dann zog er wieder dahin und kehrte nicht mehr zurück Das Mädchen hoffte mrd wartete vergebens. Ingenieur Erland stand langsam auf, ging auf Alma Rückert zu und reichte ihr beide Hände. „Ihre Mutter und ich', sagte er, „wir waren Jugendfreunde. Mein herz lichstes Beileid, Fraulein Rückert. Und was ich für Sie tun kann, das soll geschehen. Ver trauen Sie mir wie einem Vater.' Gustav Erland hatte plötzlich Zeit. Cr fühlte

ihrer annehmen wollte. Zu leben hatte sie sa, wenn auch knapp, denn sie verdiente als Verkäuferin ihr Brot. Sie dürfe die Wohnung der Mutter nicht auf- geben, wie beabsichtigt, meinte Erland. für dies alles wäre ihm vornehmste Pflicht zu sorgen. „Haben Sie für den Abend etwas vor?' erkundigte sich Gustav Erland gelegentlich. Sie hätte nichts vor. „Es würde mich sehr freuen, wenn Sie mit mir zu Abend essen «vollten.' Sie wollte. Man traf sich am Abend und die beiden gingen in ein vornehmes Restau- rant. Alma

. Auch das freundliche Gesicht des alten Dieners war ernst. Der Mokka w««rde aufgetragen. dann waren sie allein. „Alinal' sagte Erland ganz unvermittelt. „Willst du meine Frau werden?' Alma sah ihn betroffen an. Das Blut schoß ihr Ins Gesicht. Wie in tiefem Erschrecken legte sie die Hände vor die Brust. Schweigen. Das Ticken der alten Standuhr wurde lauter ««nd lauter. „Verzeih mir, Gustav,' begann Alma end- sich zögernd, „ich hätte es dir schon lange sagen sollen — aber ich dachte

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Pagina 5 di 6
Data: 08.01.1941
Descrizione fisica: 6
, „ich will kein Sterbenswörtchen verraten'. Der Arzt langte seht in die Tasche und schob Alwine ein Silberstück hin. „Das nehmen Sie und kaufen Sie sich heute mit den Kindern was zu csicp dafür.' Alwine Thicrlein entfernte sich, überschwäng lich Danlswortc murmelnd. Buchwurm klin gelte den Hirschenwirt an: „Sitzt der Gustav noch bei dir— So?— Hm!— Ich wollte nur misten wegen meinen Schuhen — schon gut, schon gut, Hirschenwirt.' Schnell war Doktor Buchwurm in seinen Ueberzieher gcschlüpst und lief zum „Hirschen

'. Mit einem freundlichen Gruße trat der Doktor ein. Es waren nur wenige Bauern anwesend. Bauern, mit dem Herz auf dem rechten Fleck, mit gesunder Straft und gutem Humor. und der Ecke saß Gustav Thierlein, den Kopf in die Hände gestützt und schlief. Der Doktor rief die ganze Gesellschaft zusam men und erklärte ihnen, daß mit dem Gust' et was geschehen müsse, sonst würde dieser Sauf- ker! iroch die ganze Familie zerrütten und oben drein ihr Dorf in schlechten Nus bringen. We gen den, Ansehen des Dorfes befaßte sich jeßt

?' — „Vierzig ist gemel det!' Die Männer lachten und schlugen auf den Tisch, daß das wurmstichige Gestell ächzte und stöhnte. Freilich, als es qar zu laut zuging, wachte Gustav Thicrlcin auf. „Hcccc. oooo'. er gähnte und fuhr mit der Hand im Gesicht herum, über die Augen, sperrte diese mit Gewalt auf und rieb wieder darin, bis ste ihm wektaten. Daun schnäuzte er sich, hustete und schrie auf einmal: „Oooooo Gott — oooo Gott. — ich sehe ja gar nichts mehr.' Er horchte und vernahm, wie an einem Tisch Karten

gespielt wurden. Er hörte das Geld im Teller klappern, das Lachen und kräftige Fluchen. Gustav erhob sich und tastete um sich. Laut fing er zu stottern an: „Bin — bin — bin k — ja ist cs wabr — bin — i — blind geworden?' oufqercqt fuchtelte er mit seiner Pcchtatze an der Wand, auf dem Tisch und an den Stüblcn herum. „Dir rappelt? wohl im Kopf?' fiel der Jäger ein. Lautes Gelächter. „Wirf mir nur die Blumen nicht um!' schrie der Hirschenwirt. „Ich kann ja gar nichts sehen, ist doch olles dunkel

.' „Ja. das hättest früher überlegen sollen.' mahnte der Doktor, rückte den Stuhl und sagte: „Komm mal her. laß mich mal sehen.' Lange untersuchte der Arzt die Augen des Schusters. „Da münen wir Tropfen rcinmachcn und gut verbinden'. „Ja. machen Sio alles. Herr Doktor!' bettelte der Schuster. „Meine Augen brennen mich so sehr!' „Dann ist cs schon fast zu spät,' meinte der Doktor ernst, aber versuche» können wir es den noch.' 2Nan legte Gustav Thierlein auf die Ofenbank und der Doktor tropfte Wasser in die Augen

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 30.09.1937
Descrizione fisica: 6
wurde in eine Auseinanderset zung verstrickt, die zwischen Dänemark u. Schwe den stattfand. Der Vorkämpfer schwedischer Selbständigkeit, Sten Sture, hatte 1^70, in der Schlacht am Brun- keberg, und 1513, in der Schlacht bei Brännkyrke, die dänischen Truppen, geschlagen. König Christian der Zweite — „der Böse' — sah sich zu Verhand lungen gezwungen. Zu den sechs Geiseln, die man ihm während dieser Zeit stellte, gehörte ein Ver wandter des siegreichen Feldherrn, Gustav Wafa. Ihn ließ Christian

verräterischerweise inhaftieren; aber der junge Offizier, der in der Schlacht das Schwedenbanner getragen hatte, entkam, als Bau er verkleidet, nach Lübeck und gewann dessen Rat für seine Sache. Das Kriegsglück wendete sich, Christian II. fügte Sten Sture eine Niederlage zu. wurde von den schwedischen Ständen in seiner Kö- nigswürde bestätigt, zog in Stockholm ein und ließ 600 gegnerische Führer hinrichten (Stockhol mer Blutbad' vom 8. bis 10. November 1520). Gustav Wasa war inzwischen nicht untätig. Ge stützt

Schwedens Gustav I. Wa sa. Von beiden Monarchen ließ sich Lübeck die Un terstützung mit ergiebigen Vorrechten entgelten. Er tat nicht klug daran; denn Friedrich bereute diese Zugeständnisse, kaum daß er sie erteilt hatte, und hielt sie nicht, widersetzte sich insbesonders der ausdrücklich eingeräumten Fernhaltung holländi scher Flotten vom Sund — und er und Gustav von Schweden schlössen schon 1524 ein Bündnis! An der Aktion gegen Christian II. hatte auch Jürgen Wullenweber teilgenommen

, die sich unter dem verstorbenen Könige bereits angedeutet hatte, wesentlich. Auch Gustav I. Wasa von Schwe den nahm eine immer unfreundlichere Haltung ein, förderte die holländische Seefahrt, machte der hanseatischen Schwierigkeiten. Jürgen Wullenweber kannte die Schwächen von Lübecks Widersachern sehr wohl. Er wußte, daß die schwedischen wie die dänischen Volksgruppen keine geschlossenen nationalen Phalangen darstell ten, daß auch durch diese beiden Länder der Riß gesellschaftlicher Gegensätze ging. In den Bürger meistern

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Volksbote
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Pagina 6 di 8
Data: 24.03.1938
Descrizione fisica: 8
, diese Skizze zu veröffentlichen. „Den Soldaten' hat Gustav Adolf den Grafen Pappenheim genannt, den er am höchsten unter seinen Gegnern einschätzte. Als „den Telamonier des Kaiserlichen Heeres, den furchtbarsten Soldaten Oesterreichs und der Kirche' bezeichnet 'ihn Schiller in seiner Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. „Schrammen-Hans' heißt er bei seinen Sol daten wegen der vielen Wunden, die seinen Körper bedecken. Einem alten deutschen Ge schlecht entstammend (die Pappenheim waren von 1141 bis 1806

ist Pappenheim mit der gesamten Reiterei gegen , den von Gustav Adolf ge führten rechten Flügel der Schweden an geritten. Siebenmal wird er zurückgeschla- 8 en. Vergebens kehrt der mehrfach verwun- ete Pappenheim in den Abendstunden noch einmal mit sechs Schwadronen auf das Schlachtfeld zurück, aber es ist nichts mehr zu retten. Nach der für die kaiserlichen Waffen so verhängnisvollen Schlacht führt Pappenheim mit seinen Reitern in Westfalen auf eigene Faust erfolgreich Krieg gegen die Schweden. In Westfalen

, zu stoßen. In den letzten Oktobertagen vereinigen sich Pappen heim und Wallenstein zwischen Merseburg und Leipzig. Während Älbrecht Wallenstein (damals schon Herzog zu Mecklenburg) in der Gegend von Lützen Quartiere bezieht, schickt er Pappenheim mit acht Regimentern, größ tenteils Reiterei, ab, um Halle und die Moritzburg zu besetzen. Auf die Kunde vom Vormarsch Gustav Adolfs ruft Wallenstein Pappenheim sofort zurück: „Der Feind marschiert herernwarths. Der Herr lasse alles stehen und liegen

er auf dem Schlacht felde zu Lützen ein. Die für die Kaiserlichen schon verlorene Schlacht beginnt von neuem, blutiger und heftiger als zuvor. „Wo. ist der König', ist Pappenheims erste Frage. Mit ihm will er sich messen, nicht ahnend, daß Gustav Adolf, nicht mehr unter den Lebenden ist. Er stürmt mit seinen Kürassieren auf den rechten Flügel, wo sich der König befinden soll. Die Schweden werden zurückgeworfen, das schwedische gelbe Leibregiment und das blaue Gärderegiment niedergehauen. Mitten im Siegeslauf

— ist gleichsam die Blüte, des katholischen Heldentums dieser Zeit ge knickt, wie mit Gustav Adolf die des lutheri schen. Ein denkwürdiges Spiel der Vorsehung, daß die beiden glänzendsten Erscheinungen inmitten einer trostlosen, wenig heldenhaften Zeit, beide in einem Jahre geboren, beide die Verfechter ihrer Kirchen, oeide in ihrem 88. Lebensjahre an einem Tage, innerhall) weniger Stunden in der gleichen Schlacht ihr Leben lassen. Der Weiterhund Der halbwüchsige, struppige Hund be gleitete den alten

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Lienzer Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 26.04.1941
Descrizione fisica: 8
zu Pferde an ihren Wa gen herangekommen war, und kam sich wie in ein Märchen versponnen vor. So bekam Groß-Leitenau wieder eine Herrin, und mit ihr zogen Sonnenschein, Glück und Freude ein. -x- Im Hause Gustav Schutzes gab indessen Willi Piesicke seiner Familie Rätsel aus. Er hatte allein und vorzeitig die Hochzeits feier verlassen. Er lachte vergnügt zu den Anspielungen über schlecht vertragenen Schampus. Er pfiff und summte vor sich hin, wenn er nicht gerade über Büchern und Hef ten saß, wozu

: Seit Gustav Schulze damals den Gedanken ausgesprochen hatte, seinen Sohn Landwirt und Guts besitzer werden zu lassen, hatte Marie ihn nicht mehr loswerden können. Als sie Gaten auf der Hochzeit einmal allein stehen sah, kam ihr ein erleuchtender Gedanke, und sie schlug ihrem Mann vor, den alten Baron um Rat zu fragen. Gustav war nach seiner großartigen Tisch rede sehr aufgeräumt und gleich bereit. Ga ten schenkte sich eben andachtsvoll ein Gläschen ein und hatte den breitschultrigen Schlächter

, „und dazu wollen Sie meinen Rat?' Schulze kraute sich hinterm rechten Ohr, was er immer tat, wenn er 'ne heikle Sache befummeln wollte. „Nee — ja — das heißt, eijentlich wollte ich jleich so een bißken Tat — „Wie?' fragte Gaten und klemmte sein Monokel fester, „Tat? Von mir?' „Na ja, Herr Baron', lachte Gustav Schulze „wie man's nimmt. Meine Marie meinte nämlich, wo nu doch unser Hermann in 'ne Lehre müßte, da könnte er vielleicht bei Ihnen die Landwirtschaft lernen.' „Es gibt so viele gute Lehrstellen, lieber Herr Schulze

', wehrte Gaten ab. „Ja, ja', meinte Gustav Schulze und kraute sich abermals hinterm rechten Ohr, „bloß — sehn Sie, Herr Baron, man möchte doch weiter, nich? Ich meine mit seinen Kindern. Die Lehrstellen mögen ja alle recht schön und gut sein, aber, verstehn Sie, so das janze Benimme und Ietue von wirklich feinen Leuten, meint meine Marie, das lernt er da am Ende doch nicht. Wie wollen ihn jern piekfein unterjebracht wissen. Verstehn Sie, Herr Baron?' lFortsetzung folgt.) eins»- wsfii'sii Vsgsbönksit

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Dolomiten
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Pagina 9 di 16
Data: 30.07.1932
Descrizione fisica: 16
!' Als Mensch mit angeborener Bildung mußte Anaiol wohl, daß man dem anderen m solchem Fall« etwas Angenehmes sagen muß. er entgegnete deshalb freundlich: ..Das wundert mich sehr von den Leuten, ich hätte Sie eher für jünger gehalten.' »Wenn du das wirklich meinst, Gustav, dann ist mir das recht lieb; nicht aus Eitel keit,' sagte sie entschuldigend hinzu, »aber so mie die Leute denken, man ist alt, denken sie auch gleich, man ist schwachköpfig, und jeder !'-h!.' wo er einen betrügen kann. Die Menschen

sind nämlich meistens gar nicht ;ut. doch — das weiß! du noch nicht. Gustav, um einen Groschen zu gewinnen, bringen sie den andern womöglich ins Zuchthaus.' Anatol senkte die Lider, seine Augen sollten nicht verraten, wie sehr er bereits den Unwert der Menschen kennen gelernt. Seit seiner Flucht aus dem Gefängnis hatte ihn der Ge danke nicht verlassen, warum sein schändlicher Bruder ihn eigentlich wissentlich falsch des Mordes angeklagt, durch immerwährendes Grübeln war er endlich auf das Richtige

zu ihm komme, aber daß ich jetzt schon unterwegs bin, dentt er nicht; ich will ihn überraschen.' „So? Na, denn haben wir Oberwasser.' rief erfreut Frau Schwarz. „Von-meinem Neffen liegt nämlich noch manch hübsches Stück, da davon sollst du haben, du armer Gustav, kannst doch nicht wie ein Bettelmann in Berlin herumlaufen.' »Ich habe keine Worte für Ihre Güte,' sagte Anatol in glückseliger Rührung. „Sie kennen mich ja gar nicht, und wollen mich be schenken.' „Dich braucht man nicht zu kennen, Jung chen

bin — es ist so ein ganz einsames Fleckchen Erde, wo mich der liebe Gott hin- statiomert hat — denn ekwipier' ich dich ein bißchen aus. Biel ist es ja so wie so nicht mehr, denn das meiste von meinem seligen Franz seine Sachen Hab' ich schon verschenkt, aber ein paar Stückchen gute Leibwäsche, ein hübscher Sommeranzug und dies unb das und ein fast neuer Tornister sind noch da, da können wir's reinpacken. Na. tapp, Gustav, denn können wir ausbrechen.' „Ich hoffe,' sagte Anabol mit ganz verklärt glänzenden Augen

weg und das Gepäck — und nichts zu essen —- macht man schon was durch, besonders, wenn man noch so jung ist und vorher doch noch nicht viel erlebt haben kann bei solcher Jugend. Nun steigst du hinten auf, Gustav, im Wagen liegt Heu, da legst du dich drauf und deckst dich mit den leeren Säcken zu. Die Hab' ich mitgenommen, wenn's plötzlich regnen spllte, für mich und die Linchen. Und denn schlaf und laß den lieben Gott einen guten Mann sein. Schlaf so lange du willst, bis in'n Hellen Mittag, denn werd

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Alpenzeitung
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Pagina 8 di 8
Data: 25.05.1937
Descrizione fisica: 8
Jung. Nach einer längeren Zeit der Arbeitslosigkeit hatte Gustav in der großen Glasfabrik eine Anstel lung als Hìlfspacker erhalten. Man sagte ihm, dah er bei Bewährung bleiben könne und ihm Auf stiegsmöglichkeiten offen seien. In der Freude lief er gleich heiin. Er stand vor der Mutter. Die hatte das Glück schon an den Schritten gehört. Sie wischte sich über'die Augen: Nun war wieder ein Stück Not überwunden. Im Schrank obenauf lag der blaue, leinene An zug. Sie holte ihn heraus, vorsichtig

jede breiteten sie dickes Papier und Stroh, damit keine zerbrach. Ein Mann schlug mit schnellen Schlägen den Deckel zu, und ein anderer malte schwarze Zeichen darauf. „Die gehen alle nach Japan', sagte einer zu Gustav. Der mühte sich ab, die schweren Kisten heranzu schleppen. Es war eine ungewohnte Last. Sie drückte und rieb auf der Schulter. Der Weg von der Schreinerei hinauf zum Packraum schien immer länger zu werden. Todmüde kam er am Abend nach Haus. Die Mutter hatte sein liebstes Essen gekocht

ihn unwillig an: Er solle besser acht geben und auch schneller sein. Ein Arbeiter trat hinzu und hals ihm. „Meine Schulter!' stöhnte Gustav. — „Das gibt sich', meinte der andere kurz. — Als er daheim den blauen Kittel auszog, war die Haut unter dem Hemd wuud gescheuert. Wie zerschlagen stand er am nächsten Morgen auf. Beim Abschied nahm die Mutter seinen Kopf in die Hände. Sie wußte, was sie ihrem Jungen und seinem Werktag schuldig war: Kopf hoch und ein gutes Wort, das den Verzagenden ausfrischte. Oft

zu empfangen. Dort bog Gustav um die Straßenecke. Er hatte einen Kameraden bei sich. Sie hielten einen Augenblick, und der schüttelte ihm kräftig die Hand. Schnell zog sie den Kopf zu rück, weil ihr plötzlich Tränen in die Augen roll ten. Sie wußte selbst nicht den Grund. Man hörte ihn auf der Treppe emporsteigen. Un ter der Tür wartete die Mutter. Er nahm die letz ten Stllfen auf einmal, lachte sie fröhlich an. Als die beiden in der kleinen Stube sahen und erschrak sie sehr. „Das wird heilen', wehrte'er

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Pagina 3 di 6
Data: 15.09.1938
Descrizione fisica: 6
lang gelebt hat, so ist sie doch längst schon, viel, viel früher, ge storben. Dr. M. Fritz Scheger. Soll Kunst Stil haben? Interessante Erläuterung àes großen Schauspielers Grllnckgens Die Aufnahmen sind beendet. Gustav Gründgens lädt zu einem Plauderstünd chen in seiner Garderobe ein. Zwischen den wichtigsten grundsätzlichen Problemen lockerten plötzlich heitere Erinnerungen aus längst vergangenen Tagen auf. Die „Schmierenzeit', auf die jeder große Schauspieler so stolz ist, das harte Rin gen

jungen Filmkunst mit ihren taufend Möglichkeiten und — Absonder lichkeiten.' Gustav Gründgens findet es beispiels weise durchaus verfehlt, daß sich der Filmkünstler allzusehr von der Technik Angst machen lasse: und daß es heute vie le Schauspieler für notwendig hielten, phototechnische Lehrgänge durchzumachen und mit der Schmalfilmkamera in der Weltgeschichte herumzurennen. Gustav Gründgens sagt: „Den Künst ler geht die Technik gar nichts an. Der schöpferische Mensch — und hier in erster Lime

sein? Ich würde es beispielsweise als Kränkung betrachten, wenn man mich als natürlichen Schauspieler bezeichnen würde...' Gustav Gründgens Meint damit, and er bezeichnet es als das Geheimnis der Schauspielkunst überhaupt, daß es der Künstler aus Her Bühne und im Film «er- stHen Muß, die ihm aus einer gewUen Gesetzlichkeit des Filmes oder des Thea- ieHpielens zugemuteten Unnatürlichkeiten zu einer Art höherer Natürlichkeit zu formen, die packt und begeistert. „Wie man das machen muß? — Ja, ein Theatermann muß eben Einfälle

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Pagina 3 di 8
Data: 19.04.1941
Descrizione fisica: 8
sich an ihrem klingenden Lachen. Er blickte bewundernd auf ihre Hände, die so leicht mit all den verschie- denen, schwierigen Eßgeräten umzugehen wußten und so anmutig mit den Rosen auf dem Tisch zu spielen verstanden. Eine Gräfin war es! Etwas anderes konnte dieses herr liche Geschöpf auch gar nicht sein! Willi Piesicke hatte zum ersten Mal in seinem jun gen Leben Herz und Verstand verloren. — Endlos reihte sich die Speisenfolge. Endlos schien die Reihe der Tischreden. Als Letzter erhob sich plötzlich Gustav Schulze

, seines Zeichens Großschlächtermeister, und schlug an sein Glas. Nicht gering malte sich das Erstaunen auf den Gesichtern um ihn her. Gustav Schulze hatte bereits einigen Sekt hinuntergegossen. Immer wieder hatte er die Anwesenden gemustert; irgend etwas beschäf tigte ihn offensichtlich sehr stark. Nun also stand er groß und breit da und sah sich stolz im Kreise um: „Verehrte Damen, werte Herren!' begann er und räusperte sich. Amalie verschluckte sich vor Schreck an einer Brezel, an der sie gerade anmutig

geknabbert hatte. Gustav Schulze aber fuhr unbekümmert fort: „Ich rede ja eijentlich nich jern. Na ja, es hat ja auch heute hier schon so mancher seinen Ieist verzapft. Was bloß möglich war, haben sie hochleben jelaffen: das Brautpaar, die Eltern, die Jeschwifter, die Kameraden, die Freunde und was weiß ich denn sonst noch alles! Und da hat es mir nu keine Ruh' jelassen, denn ein Hoch fehlt hier noch! Ia- woll! Es fehlt noch eins!' Er blickte Aufmerksamkeit heischend in die Runde. „Also', sagte

von vornehm und jering! Auf uns alle, die hier versammelt sind! — Und darum, meine werten Damen und Herren, stoßen Se an mit mir: Hoch wir alle!' Damit schwenkte Gustav Schulze allum fassend sein volles Sektglas in die Runde. Und seltsam: Die anderen verstanden ihn! Sie waren froh und festlich gestimmt, waren mit Zufriedenheit gefüllt bis obenan. Ver gnügt fielen sie ein in seinen Ruf: „Hoch wir alle!' Ein Tusch folgte. Gläser klangen zu sammen, lustiges Lachen ertönte. Marie Schulze aber stieß

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