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Pagina 4 di 8
Data: 27.05.1910
Descrizione fisica: 8
(bisher 87) den 46 Liberalen und 36 Sozialisten gegenüberstehen. ist ihr alles gleich. Sie zupft Decken und Kissen zurecht. Beim Waschtischreinigen zerbricht sie in der Eile einen Krug, denn eben läutet es wieder. Viel leicht eine Hilfe? Nein, es ist der Metzgergehilfe, der schadenfroh berichtet, daß in der ganzen Nach barschaft die Mädchen verschwunden sind. Soll ten die am Ende auch streiken? Ach ja, Gustav hat recht, die Sozialdemokratie wirkt verhetzend aus die friedfertigsten Elemente

. Aber die sonst füg same Marie kann ihr doch, kaum in die Hände ge fallen sein! Schon 1 Uhr; in einer halben Stunde kommt .Gustav, dann muß die Suppe auf dem Tisch stehen. Richtig, die muß auch noch gekocht werden, Fleisch brühe ist nicht da. Henriette Davidis muß wie der einen Rat geben. Griessuppe geht schnell, aber muß mau den Gries erst anquirlen oder gleich ins Wasser schütten? Diese Kochbücher drücken sich doch recht ungenau aus und seit Frau Lnlu den Koch- kursns durchgemacht, ist schon eine geraume Zeit

verflossen. Es ist nur gut, daß man den Gas herd hat. Sie setzt Wasser und Butter zu und schüttet Gries hinein. Die Beefsteaks müssen ge klopft werden. Zum Glück ist Büchsengemüse da. Die Griessuppe ist inzwischen ein dicker Brei ge worden. Gustav muß eben ohne Suppe vorlieb nehmen. Frau Lulu ist der Appetit schon ver gangen. Da geht die Korridortür. Der Herr Assessor erscheint in der Küche. „Aber Lulu, wie siehst du denn aus?" Die kleine Frau bricht in Tränen aus. „Kommt denn keine Hilfe, Gustav

, daß die Wahlausschreibung meist ein Vier teljahr vor dem Wähltage erfolgt und somit die Seßhäftigkeitsfrist in Wirklichkeit eine einein- vierteljährige geworden ist. Gustav, der vorsichtshalber daran dachte, auswärts zu essen, berichtet auch noch, daß in den Restaurants schwer etwsas zu bekommen ist, da dort ebenfalls das Personal verschwunden ist. Ingrimmig säbelt er an den harten Beefsteaks herum. Zum Glück sind die Erbsen eßbar. Frau Lulu bringt kaum einen Bissen über die Lippen

. Was soll nun werden? Nach den Erfahrungen des Vormittags malt sie sich die Konsequenzen der dienstbolenlosen Zeit immer schwärzer aus und ver zweifelt am Leben. Es gibt ja Männer, die in solchen Fällen praktisch zugreifen, sogar Heizen und kochen können sollen. Aber solch einer ist ihr Gustav nicht. Er braucht im Gegenteil noch eine Menge Bedienung. Umj 3 Uhr muß der Herr Assessor wieder auf sein Bureau. Lulu kämpft mit Selbstmordgedanken. Sie rei nigt notdürftig das gebrauchte Geschirr und macht endlich Toilette. Auf die gewohnte

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