. So unglaublich es bei den politischen Qualifikationen des biederen Mannes Jakoncig ist, er hat wirklich eine neue Lehre verkündet. Gegen seinen Willen, wie zu seiner Entschuldigung vorweg festgestellt sein soll. Aber der liebe Gott bedient sich eben oft ganz unscheinbarer Menschen, um seinen Willen und seine Absichten kundzutun. Guido Jakoncig zog aus, um einen Feldzug gegen die Lehre des Sozialismus zu beginnen. Der Staat, so sagte er, müsse sich jeder offenen und versteckten Sozialisieruags- maßnahme
enthalten. Nicht der Staat, nicht die Lander, nicht die Gemeinden, sondern die privaten Unternehmer müssen zum Träger der Wirtschaft gemacht werden. Was der Handelsminister da. sagte, ist fast schon Dörr gemüse. Jakoncig spricht alte Dinge den anderen bürger lichen Politikern nach, die von Zeit zu Zeit das Bedürfnis haben, irgendwo eine Rede zu halten. Die Feindseligkeit gegen den Gedanken der Sozialisierung soll daher dem Handelsminister auch gar nicht zum Vorwurf gemacht werden. Aber Guido Jakoncig
, der Oesterreich in eine vierzigjährige Sklaverei gebracht hat. Was würde erst alles geschehen, wenn die Regierung kontrollos schal ten und walten könnte, wie sie wollte? Arbeiter und Angestellte, Bauern und Gewerbetreibende. Beamte und Werktätige - Bergattenmg! Man kann, wenn man will, diese weltanschauliche Schwenkung, die der Minister Jakoncig innerhalb einer Rede vollzog, als den Ausdruck von politischer Unreife an- schen. Zum Teil wird es auch so sein. Aber man darf auch zu der Ansicht neigen, daß Guido