¬Die¬ Burg-, Hof- und Flurnamen in der Marktgemeinde Gries bei Bozen.- (Schlern-Schriften ; 6)
232, Kreuzwirt (Wirt am Hof 1829), 1778 Wirts- und Mesner behausung, 1608 Thoman Widenhofer mesner und wirt, Rathaus. 233. Stift Gries. 1829 Kloster Gries (Kutscherhäusl, Milchhaus, Stiftsmüller, 1463 Klostermül, Kloster, Kol oder Zeiyrievtyaus, 1463 Hainr. Zechners Haus und Garten), 1778 Kloster der Versdilossnen Porten (Milch haus, Schlachtpankl u. Mülbehausung, Kloster, Zechnerbehausung). Das 1807 aufgehobene Kloster der Augustiner wurde 1841 den aus Muri in der Schweiz vertriebenen
Benediktinern eingeräumt und 1845 samt den zugehörigen Gütern und Pfarreien in Besifj ge nommen, At5 und Schaö 1, 243. Die Augustiner waren aber nicht die ersten Bewohner der aus gedehnten Gebäude. 1406 hatte ihnen der Landesfürst Herzog Leopold, da ihr Aufenthalt im alten Kloster in der Au (s. Nr. 157) unwohnlich geworden, seine Veste Gries mit dem Graben, der herum geht, dem Garten, der daran stoßt, mit der Müle und der öden Hofstatt, die dabei gelegen sind, übergeben, ausgenommen Landgericht und Stab
. 1295 in Castro de Griez aput Bozanum, Hormayr Geschichte Tirols I. Nr. 241. Nach Afs und Schaö war die Burg Gries 1190 erbaut worden mit mächtigem Turm und breitem Graben, 1, 235. Ladurner gibt zwar erst Meinhard IL als Erbauer an. Dodi Dr. Weingartner macht es wahrscheinlich, daß die ur kundlichen Meldungen von Bauten am Schlosse „ad opus palacii novi' von Meinhard zur Neuherstellung und Verstärkung der durch die vorhergehenden Kriege beschädigten Burg angeordnet wurden (Bozner Burgen 66). Audi
später mußte das Schloß neuerdings ausgebessert werden: 1383 verseht Herzog Leopold dem Nicolaus Vintler von Runkelstain „Unser Vest zu Gries in Kellerpfarr, die gar fast zerfallen ist und dieser will nach seinen T re wen tausend Gulden daran verbauen', Geschichtsfr. 1866, 301. Die von alten Schriftstellern erfundene Veste Pradai 1 , wie der eine dem andern nachschrieb, ohne im geringsten eine urkundliche 1 Anlaß für die Entstehung des Namens Veste Pradai kann bei den „phan tastischen Römer
-Liebhabern' (vgl. die vielen fabelhaften Römertürme) viel leicht die Stelle gegeben haben : „In einem Ablasbriefe von 1386 kommt die S, Jacobs-Capelle unterhalb der Marienpfarrchirche in Purdac zu Gries vor (Bozner Stadt-Archiv)'. Lad. 317. Ich habe die Urkunde gesucht, aber nicht