¬Die¬ Burg-, Hof- und Flurnamen in der Marktgemeinde Gries bei Bozen.- (Schlern-Schriften ; 6)
Das Gebiet der Marktgemeinde Gries reicht von der Feste Sig- mundskron bis zur Burg Rafenstein, die Ebene breitet sich aus von der Etsch bis zum „Tscheipenturn', begrenzt durch Eisadk und Talfer und überragt von den Weinleiten der BergviertI Sand» St. Jörgen und Guntsdhna. Der umfassende Begriff Gemeinde Gries (mit den hervor ragenden Gebäuden Sigmundskron, Rottenpuech, Feste Gries, Schloß Walbenstain, Treuenstain, Gescheibter Turn, Finggeller Schlößl, Rafenstain) ging von der Pfarre
aus. Mit der Verdrängung der Talfer gegen Süden erweiterte sidri allmählich, da der Fluß die Grenze der beiden Pfarren Gries und Bozen bildete, das Ge biet der Pfarre und der Gemeinde. In alter Zeit hieß die Pfarre Keller : 1388 in plebe Chelr, 1582 Kheller Pfarr, 1306 dorn. Hainr. plèbanus de Kelre (NU. Nr. 410), 1190 communitas plebis de Kellare (Codex Wang. Nr. 39), 1166 plebanus de Cella, communitas illorum de Cella 1 (Zahn Nr. 113). Aber schon 1406 erscheint neben ec clesia b. Virginia ad Chelder eccl
. b. Virginis in Arena, 1413 pleban. ecclesie s. Marie in Cheller alias in Gries, 1455 in Grießer pharr (NU. Nr. 788). Seit 1406 die Feste Gries den Augu stinern im Kloster in der Au (s. Nr. 157) übergeben und die Pfarre Keller dem neuen Kloster einverleibt worden, heißt die Pfarre und die Gemeinde nicht mehr Keller, sondern Gries. Haften blieb der alte Name nur an dem Muttergottesbilde, das aus der alten Pfarrkirche in die neue Stiftskirche übertragen wurde und noch Maria Keller genannt wird. Ursprünglich
hieß Keller (Kellare Kel're) das etwas erhöhte Gelände um die alte Pfarrkirche, wo der uralte stiftfreisingische Keller stand, während Gries die Ebene um die Feste Gries bezeichnete. 1144 erscheinen neben einander als Zeugen Hainr. de Chellare und Pernhard de Arena, 1 c wie k gesprochen, woran noch das 1 alte Studentenlied erinnert : Was macht der Herr Papa? Er liest den Kikero. Doch ist Cella wohl nur latini sierende Aufzeichnung, denn wie sonst immer lautet die Form sdion 100 Jahre früher Keller
: 1070 Bischof Ellenhard von Freising schenkt dem Kl. Weihen stefan „duo vineta ad Bozana unum in loco Scala alterum in loco qui dicitur Altum Chellari' Zahn Nr. 87. (AItum Ch. mag den merkwürdigen Namen der über Gries sich erhebenden Bergkuppe Alten erklären).