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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 10
Data: 09.06.1900
Descrizione fisica: 10
entschlossen, „ich gehe! Ich will glauben, was Sie mir sagten, und schließlich erfahre ich auch selbst eine etwaige Un wahrheit. Gräfin Hortense hat aber wohl für Reisespesen gesorgt, um mich nicht mehr länger aufzuhalten?' Er sagte dies mit einer Art trockenen Humors, sie mit den grauen Augen anblinzelnd. Sie gab ihm eine Brieftasche, auf die er liebkosend klopfte. „Wieviel enthält sie wohl?' meinte er schmunzelnd. „Genug, um jahrelang Ihre Existenz zu sichern. Aber ich verlange dafür Ihr Versprechen

, mich ferner nie mehr zu belästigen', erwiderte Hortense: „Ich gebe es!' „Und seien Sie vorsichtig bei der Ausgabe, um keinen Verdacht zu erwecken.' „Ohne Sorge, Gräfin; ich weiß mit Banknoten umzugehen. „Nun aber fort!' Durch das Fenster fällt bereits dcr erste graue Schimmer- Es ist höchste Zeit, dass Sie aus der Gegend kommen. Noch eins ! Beeilt Euch, mein Sohn hat die Gendarmerie benachrichtigt, die mit Morgen eintrifft.' „Graf Huho ist ein Hitzkopf wie sein Vater. Hätte

der mich nicht einmal mit der Peitsche über den Kopf geschlagen, wer weiA vielleicht lebte er noch!' „Genug! gehen Sit jetzt, Burgdorf!' schnitt ihm Gräfin Hortense daS Wort ab. Der ehemalige Forstaufseher erhob sich und stülpte den Hut auf den Kopf. 245 — „Der Mensch gehört der gefährlichsten Sorte an', schloss er. „Zu keinem anderen Zwecke hat er sich Eingang in das Schloss verschalt, ük» um zu stehlen, wobei es ihm sicher auf einen Mord auch nicht üng5- kommen wäre!' Roky Bill hatte nur ein Lächeln, das zu saxjen schien: „Fragt

nur Gräfin Hortense; sie weiß vielleicht besser, waS ütich hierher führt!' Die Gräfin sah dem Manne ins Gesicht und dieser schien etwas zu begreifen. „Lassen Sie mich nur einsperren, Herr Graf', sägte et? jetzt mit größter Ruhe. „Und seien Sie nicht allzu neugierig auf die Mittheilungen, welche ich morgen dcr Polizei machen werde.' Auf einen Wink des Grafen wurde Roky Bill fortgeführt und der erstere rief noch: „Sagt dem Verwalter Turbin, dass er utir verantwortlich für den Burschen ist!' Dann wendete

er sich an die aufgescheuchten Gäste und sicherte ihnen volle Genugthuung für die Unannehmlichkeiten zu, welche die skandalösen Vorfälle dieser Nacht für sie im Gefolge hatte«. Gräfin Hortense war verschwunden. Die Gäste betraten ihre Zimmer wieder üäd Gras Hugo that ein Gleiches, ohne jedoch daran zu denken, für den Rest der Nacht den Schlummer zu suchen. Eine Stunde war verflossen. Noch herrschte tiefste Dunkelheit im Parke und im Schlosöhofe, vergeblich län-pste der herandämiNerndc Morgen mit der Nacht. Roly Bill saß

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Der Bote für Tirol
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Pagina 6 di 10
Data: 09.06.1900
Descrizione fisica: 10
hat sich wieder zum Bessern gewendet. Aus den Bereinen. In Gries (Bez. Bozen) hat sich ein katholischer Jiinglings-Vcrein St. Josefs-Heim gebildet, dessen Statuten von der k. k. Statthalterei zur Kenntnis genommen worden sil^>. Eingesandt «SAxlehner» Bitterwasser äk dsstss llstürliedes MÄUWitts! dsvskrt. ZA» Air»i«i7Sod»l» vos ISS —2S—18 — 246 - Gräfin Hortense. den Kopf in ein großes schwarzes Spitzentuch ge hüllt, in der Hand eine kleine Laterne haltend, welche sie erst jetzt geöffnet hätte, stand vor dem Vagabunden

. Eine halbe Minute lang sprach keines von beiden. Sie sahen sich nur an und der Mann war dann der erste, welcher sprach. „Ich dachte niir wohl, dass Sie kommen würden, Gräfin Hortense!' sagte er. „Warum dachten Sie daS?' fragte die bleiche Gräfin noch mit einem Anfluge von Stolz. „Weil Sie ihren alten Freund Burgdorf nicht in der Patsche sitzen lassen konnten, ohne sich selbst zu schaden.' „Wie wollen Sie beweisen, dass sie jener Forstaufseher Burgdorf sind, der vor langen Jahren im Dienste des Grafen

Weyringen stand und den jedermann für todt hält?' „Sehr einfach; ich besitze noch einige Papiere', lachte der Herunter gekommene leise. Außerdem habe ich ein sehr gutes Gedächtnis. Ich könnte zum Beispiel genau die Stelle angeben, wo Graf Weyringen im Feuer meiner Büchse statt eines Rehbockes zusammenbrach, ferner den Ort, wo mir Gräfin Hortense zur Flucht rieth, nachdem ich ihren Wunsch so pünktlich erfüllt und ihr zur Witwenschaft verhalf. „Schweigen Sie!' stieß Hortense heftig hervor. Dann trat

Sie in die Gemächer meines Sohnes?' „Das ist daS Tollste an der Sache!' lachte Burgdorf kurz hinaus. „Der junge Herr denkt an Mord und Einbruch! Lächerlich! Ich benützte einfach bei meinem Fortgange aus dem Saale die frühere Kenntnis der Hintertreppen und Gänge und schlich mich sodann in die herrschaftlichen Zimmer ein.' „Aber wozu?' „Um Sie zu sprechen, Hortense, wie daS zu früherer Zeit ja hin und wieder — kurz, ich wusste eben nicht, dass heute der junge Herr diejenigen Räume inn: hat, welche vor Jahren Gräfin

Hortense bewohnte. Den Wechsel merkte ich erst, als der Gras eintrat und ich somit in der Falle saß. Da hieß es denn, vorbeikommen. Dass es nicht gelang, ist nicht meine Schuld. Und nun zur Sache, Gräfin Hortense!' Der ehemalige Forstaufseher stand drohend auf. „Mein Leben ist verpfuscht durch Sie, als ein Vagabund stehe ich heute hier, aber ich habe über diesen Punkt Ihnen keinen Vorwurs zu machen» weil ich selber einen Theil der Schuld trage. Doch nun frage, ich: „Wo ist mein Weib, mein Sohn

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