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Alpenzeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 26.11.1927
Descrizione fisica: 6
eng lischer Militäraitachs in Wien, kannte den Kronprinzen und hatte gute Freunde in seiner. Umgebung. Die Erzählnug, die er mitteilt, be ruht auf den Angaben des Grafen Eugen Kins- ky, d»r die Tatsachen wieder persönlich von dem Grafen Hoyos gehört hat, der einzigen Per son, die außer Marie Vetsera den Kronprinzen begleitete. „Der Bericht, den Graf Hoyos dem Kaiser erstattete' schreibt Sir Douglas^ /.begann da mit, daß er an jenem Nachmittag mit dem Kronprinzen nach Mayerling gefahren sei

, um am nächsten Morgen mit ihm auf die Jagd zu gehen. Er speiste zu Abend allein mit Rudolf, sodaß das Gerücht, der Kronprinz habe In der Nacht eine Orgie gefeiert, hinfällig wird. Nrinz Philipp von Coburg wurde sii» den nächsten Morgen erwartet. Um neun Uhr abends , zog sich der Kronprinz zurück und erklärte, er wolle zu Bett gehen, weil man morgen früh aufste hen müsse. Hoyos begab sich in sein Schlafzim mer. Um sechs Uhr morgens am nächsten Tage weckte der Jäger des Kronprinzen den Grafen und sagte

ihm: die Tür des Kronprinzen sei verschlossen und er antwortete nicht aus Klop fen. Als Hoyos erwiderte, der Kronprinz sei wohl müde und man solle ihn schlafen lassen, bis Prinz Philipp käme, sagte der Jäger: .Ich muß mitteilen, daß eine Frau in der Nacht bei ihm war'. Hoyos ging dann mit, fand die Tür ver schlossen und erhielt auf heftiges Klopsen keine Antwort. Er ließ das Schloß ausbrechen und öffnete die Tür nur so weit, daß er selbst hinein schauen konnte. Nach dem, was er gesehen hatte, schloß

später, daß ihr Wageil während der Fahrt zerbrochen war und das arme Mädchen eins ziemliche Strecke !m Regen und Schmutz gehen mußte. Sie war roni Kopf bis zum Fuß mit Blumen bedeckt, ein si cherer Beweis, daß sie zuerst gestorben war. Der Kronprinz hatte eine Schußwunde, die ebenfalls aus nächster Nähe beigebracht sein mußte'. , . Dawson erzählt dann weiter, daß Prinz Phi lipp und Hoyos In ihrem Wunsch, Marie Vet sera möglichst aus der Tragödie auszuschalten, ihre Leiche in einen Keller brachten

und dann eine Geschichte erfanden von der Tat eines Jagdwächters, der die Ehre seiner Tochter hatte rächen wollen. Hoyos brachte die Nachricht nach Wien. Während er dem Kaiser und der Kai serin die furchtbare Kunde schonend beibringen wollte, erschien die Baronin Vetsera, Maries Mutter, und wurde vorgelassen. „Ich komme wegen meiner Tochter', sagte sie zu dein Kai ser. Der erwiderte: „Mein Sohn und Ihre Tochter sind beide tot'. Man suchte nach einer Möglichkeit, den Zusammenhang Maries mit der Tragödie zu verbergen

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 13.01.1883
Descrizione fisica: 8
. (Oesterreich-Ungarn.) Der neueste Eandidat der für den Botschafterposten in Paris ge nannt, ist Graf Hoyos. llebrigens scheint die Affaire Wimpffeu wirklich noch nicht abgethan zu fein, denn wenn etwas Wahres an dem von uns dem Inhalte nach mitgetheilten Briefe des un glücklichen Grafen an Baron Hirsch ist, so dürfte der ungarische Minister-Präsident nicht umhin können, es in der Beantwortung der Jstocyzschen Interpellation zuzugestehen. -A- Der böhmische Landesenlturrath richtete ein Promemoria

ein kleines, in Seidenpapier gehülltes Päckchen. „War es nicht vor drei Tagen, als Sie ganz plötz lich die Verlobungsanzeige des Präsidenten erhielten, Gräfin? Und wurden Sie nicht bei dem Anblick der kleinen bedeutsamen Karte von jäher Ohnmacht ergrif fen? — Ich hatte die Nachricht eine Stunde früher empfangen und ich kam in eben dem Augenblick ihres Erschreckens, um Ihnen meine Visite zu erstatten — Gräfin, kennen Sie dies zierliche Büchelchen?' Er schlug die Enveloppe zurück und überreichte

mit höflicher Verbeugung der Dame ein in lila Sammet ge bündeltes elegantes Tagebuch. „Das lag auf dem Teppich, Gnädigste — als ich Ihre Kammerfrau herbeirief und zugleich flüchtig die aufgeschlagenen Blätter streifte, da schien mir's gera thener, diese Lectüre den Dienstboten zu entziehen.' Sein Blick bannte den ihrigen; es war ein Befehl, ein herrisches: „Ich will!' — das ihr aus den tieflie genden dunklen Augen entgegensah. Verwirrt, zitternd am ganzen Körper, nahm die Gräfin das kleine Buch

verschwunden war, schien seine frühere Sicherheit langsam wieder zurückzukehren. „Robert Gollowin ist zehn Jahre älter als ich. Gräfin,' versetzte er. „Wir waren daher weniger Jugendfreunde, als spätere Bernssgenossen — sein Vertrauen wünschte ich nie zu besitzen — es ist gefährlich mit derartigen vom Glück begünstigten Menschen eng liirt zu sein.' „Weshalb?' fragte überrascht die schöne Frau. „Weil sie nur Klugheit besitze», aber kein Herz, keine Treue — weil sie mit satanischer Berechnung ihren Vor teil

wahrzunehmen wissen, aber dafür auch rücksichtslos jeden Mitbewerber aus dem Felde schlagen, gleichviel ^ ab es sein Sturz, sein Tod ist, um dessen Preis sie selbst zum Ziel gelangen. Solche Naturen zwingen das Glück, ihnen dienstbar zu bleiben, eben weil sie keine anderen Götter dulden neben sich selbst.' Er hatte lebhaft aber leise gesprochen. Gräfin Julia suchte seinen Blick zu fixiren. „Sie hassen den Präsidenten, Toktor?' bebte es kaum verständlich über ihre Lippen. Krüdener antworte nicht: vielleicht

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 20.03.1902
Descrizione fisica: 8
Frühlingsregen neues Leben zugeführt hat. so daß es Knospe auf Knospe treibt. Meinen Sie nicht, Frau Gräfin, daß es mit zu den höchsten Gütern dieses Daseins gehört, mit den Empfin dungen auch das Glück der Tugend wieder auf. wachen zu lassen?' Was wollte der seltsame Mann mit alle dem? Was bedeutete diese ihr immer unheimlicher wer dende Fröhlichkeit? War es Komödie, die er spielte? Aber zu welchem Zwecke? War es wirklich heitere Stimmung, die sich so überraschend kundgab? Oder — es kam ihr der Gedanke

, dieser Antwort Schaffenbergs war es zu danken, das; er sich löste und ein Lächeln selbst auf die Lippen der Gräfin lockte. HorUfels schaute ihn nnt seinen dunklen Augen an, als ob er ein seltenes Thier vor sich sähe, aber Schaffenberg, der nach seiner geistvollen, sichtlich mit Beifall aufgenommenen Bemerkung seine Sicherheit wiedergefunden hatte, ließ sich nicht be irren und fuhr sort: „Die Frau Gräfin hat durchaus recht, jedes zu seiner Zeit im Leben wie im Jahre. Wenn ich be- denke, welche ausgelassenen

.' „Mir war der Herr heute unheimlicher als je', sagte Gretchen leise, nnd die gute Pfarrerin setzte hinzu: „Nun. wahrscheinlich ist ihm ein unverhofftes Glück zu Theil geworden, das ihn so erregt, Ihr müßt nicht so schroff urtheilen.' Draußen im Park stand Klaus und schaute Hornfels mit einen. Blicke an, der wenig Freund liches an sich hatte. Hornfels jagte zur Gräfin, als er den Jäger erblickte: „Dieses rauhe Waldgewächs dort ist ja wohl noch ein Erbstück'von Ihrem seligen Vater her?' „Ja, es ist mein Klaus

sehr verändert haben.' Der, von dein die Nede war, stand ruhig unten und richtete sein Auge, nachdem es sich von Hornfels abgewendet, auf die Gräfin. Diese las darin, daß er ihr etwas mitzutheilen habe, obgleich das braune Gesicht des Alten so un beweglich war wie immer. „Wenn es den Herren gefällt, wollen wir einen kleinen Gang durch den Park machen^ derweil der Kaffeetisch hergerichtet wird.' Man stimmte freudig zu, und die Gräfin schlug den Weg zum Bassin ein. „Ja, Klaus ist alt geworden,' entgegnete

sie dem Prokurator, „doch ist er trotz seiner siebzig Jahre von seltener Rüstigkeit. Mein Vater und er waren ein seltsames Paar, ich glaube, die konnten sich unterhalten, ohne die Sprache anzuwenden; denn oftmals saßen sie, ihre Jagdpfeifen rauchend, stundenlang schweigend beieinander. Mein Vater stellte den- unscheinbaren alten Mann das Zeugniß aus, einer der tapfersten und rücksichtslosesten Wüstenkrieger gewesen zu sein, welche die Legion auszuweisen hatte.' Die Gräfin wurde gewöhnlich lebendig

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Meraner Zeitung
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Pagina 11 di 14
Data: 19.08.1896
Descrizione fisica: 14
-Billroth, Wien Mathilde Groll, Wien Elfe Billroth, Gräfin Gropello v. Bray mit Familie und Dienerschaft, Turin Gräfin v. Gropello--Gabriella, Turin Elvira u. Domenico Valentini, Trient Dr. Ernst Ealzavare, Treviso Dr. Viseardi Giovanni, Osnago A. Gulling, München E. Gulling-Valentini, München N. Liebermann mit Frau, Wie» Riceardo Liberi, Trient Anto» Strizl, Wien Marquis G. Negrone, Genua Oberst Georg von Oppen, Rastatt Ester Chierichetti, Mailand Alfreds Od. Chierichetti, Mailand Marquis

E. v. Centurione, Genua M. Costa della Torre m. Fam. u. Dnsch., Turin Marco v. Alatri, Varede GrafS.Grottanelli m.Fam. u. Dnsch., Florenz I. v. Muttoni, Ingenieur, Ancona Gräfin G.Ferri-Thun m. F. u. Dsch., Padua Donna M. Galeottt „ „ Mailand Federico v. Galleazzo, Mailand V. v. Tavallini, Vercelli Scipio Prof. Sighele mit Frau, Rom Erstlia Benelli m. Fam. u. Dnsch., Mailand Edl.LangierLorenz „ „ „ Jng. G. B. Ferrnggia, Mailand A. Castt mit Familie, u. Dienerschaft, Trieft Crames Portuales „ „ Mailand

, „ Dr. Ernst Heydenreich, Leipzig Frau Anna Ossoinack, Finme Frau Renata Ossoinack, „ Frl. Marquise Jppolita v. Adda in. Kammerj., Como Frau Fed. Arcellazzi m. Kmmjf., Mailand Frau Emmy Baroggt Arcellazzi, Mailand Frau Martha Solager, Mailand Graf Berard Maggi, Mailand Crespi Pasquale m. Fam. u. Dsch., Verona Josef Chienchetti. Mailand Franz Jngegnoli, Mailand Frau Gräfin v. Pierrelaye, Castellamare Johann Salvaso, Wien Dr. P. R. v. Ambrosoli, Mailand Marquis Viktor v. Negroni, Genua N. v. Lorenzi, Ingen

, Salzburg Frl. E. Davidson, Berlin Gras F. Hoyos in. Kainmerd., Limel-Lad Baronin v. Rnxleben, Berlin E. Täger m. Frau, Stras;snrt Dr. A. Aiarkwald ni. Frau, Berlin L. Sinigaglia, Musiker, m. Mutter, Turin W. Cleff in. Fran, Salzbach Univ.-Pros. Dr. Sonnenburg m. Fam. nnd Bedienung, Berlin Dr. med. I. Epstein, Wien Fran L. Seidenberger m. Sohn, Nürnberg E. Berolzheinicr m. Fran, Fiirth Jng. Enrico Segre in. Fran, Turin M. Zwettels in. Fran, Breslan Franz Rade m. Fam., Fabriksb., Dresden Zt. Stern m. Fam

mit 2 Töchter, Wien Fran H. Roheim mit Tochter, Mohacs Frau Rosa Seniler, Wien Frl. M. Herzfeld. Budapest Frl, Glahu, Berlin Frl. Engel ke, Berlin Fran I. v. Radda, Hofraths-Wwe., Graz Dr. Phil. (!, Oppenheimer, Berlin M. Gottlieb. Wien S. L. Eahen mit Sohn, Berlin Exc. Gräfin Th. Wnrinbraiid mit Kammer frau, Graz Dr. E. Ball mit Fran, Berlin Gew.-Jnsp. Dr. Heinr. von Vittorelli mit 2 Töchter, Salzburg Prof. P. Villart m. Fam. n. Bdg., Florenz F. Goinbrich mit Tochtcr, Wien Amts-Ger.-Zt. M. Fcige mit Fran

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 28.03.1902
Descrizione fisica: 8
von Deptford, jetzt Gräfin Edder' überschrieben, was der Staatsanwalt ebenfalls an sich nahm, da das bei der Leiche gefundene Notizbuch ihm Anlaß dazu gab. Als der Graf vor dem Staatsprokurator er schien, erklärte sich dieser bereit, ihm soweit Einblick in die Akten zu gestatten, als genüge, um die ver fügte Verhaftung zu rechtfertigen. Er war umsomehr dazu bereit, als der Graf zu den Standesherren zählte, welche immer noch einige, wenn auch kaum noch aufrechterhaltbare Vorrechte auch den Gerichtsbehörden

eines blu tigen Fingers wahrnehmbar war. las der Graf mit tiefem Entsetzen die deutlich erkennbaren Worte: Gräfin Edd— Kind — entd— mich mord—. Er war so überwältigt, daß er längere Zeit keine Worte fand. Der Prokurator ließ ihm Zeit den ersten furcht baren Eindruck, den diese letzte Aufzeichnung des Sterbenden auf ihn machen mußte, zu überwinden. Der alte muthige Herr erholte sich rascher von diesem Schlage als der Beamte zu hoffen gewagt hatte. „Diese Entdeckung veranlaßte

ge geben habe. Es fanden sich hierzu einige Doku mente in italienischer Sprache. Die privaten, ml einigen Stellen sogar poeti schen Ergüsse kündeten von einer andauernden ver zehrenden Leidenschaft auch siir die spätere Gräfin Edder, untermischt mit Aeußerungen eines tät lichen Hasses. Die letzte von seiner Hand gemachte Auszeich nung lautete: Sie wird mein — oder Verderben gehe deinen Gang. Der Graf las und las — der Prokurator sah ihm schweigend zu — und es herrschte in dem kleinen Gemach die tiefste

, um sofort zum Justizminister zu fahren und dann durch den dienstthuenden Hofmarschall um Audienz beim Herzog nachzusuchen, die ihm sofort bewilligt ward. Die Gräfin weilte in einer Stimmung in Lindenruh. welche nahezu der Verzweiflung glich. Der Besuch des Polizeiraths, die plötzliche Abreise des Gatten in seiner Gesellschaft ließen sie fürchten, daß der Vergangenheit drohendes Gespenst seine Arme vernichtend nach ihr ausstreckte. Sie kannte des Gatten ungebändigten Stolz und fürchtete

im Dorfe hatte. Schleunigst erschien dieser. Er erstaunte nicht wenig über der Gräfin Aus sehen, als er sie erblickte. Sie ließ ihn sich neben sie setzen und begann in einem Tone, der den jungen Mann ergriff: „Es lebt ein mir sehr theures Wesen auf der Welt, Herr von Reibold, dessen Zukunft ich gern so sicher gestellt sähe, als menschliche Voraussicht es vermag. Mich übermannt es zuweilen, als ob ich nicht lange mehr hier unten weilen würde.' „Frau Gräfin.' „Sie wissen, von wem ich rede', fuhr sie fort

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 05.02.1889
Descrizione fisica: 8
später eine Erkäl tung verspürte. Die Symptome derselben schwanden nicht, trotzdem der Kronprinz von der Heiligen- Kreuzer Höhe sehr rasch zn Fuß bis nach Mayerling ging. Hier nahm der Kronprinz das Sonper mit >em Prinzen Philipp von Coburg nnd dem Grafen Joseph Hoyos ein. Er schien heiter, aber meinte: Wir wollen bald zu Bette gehen, ich habe einen tüchtigen Schnupfen, den muß ich gründlich auS- chwitzen.' Am Morgen des andern Tages — Dienstag, >en 29. Januar — wurde die angesagte Jagd ab gehalten

; der Kronprinz erschien nicht und ließ sich entschuldigen, da eine Erkältung „es ihm nicht mög lich mache, mitzuthun.' Prinz Coburg und Graf Hoyos jagkn allein. Als sie zurückkehrten, fanden ie den Kronprinzen gut aussehend, die lange Nacht ruhe hatte ihm offenbar sehr gut gethan; er war auch heiterer als in letzter Zeit. „Es ist mir besser,' 'agte er, aber zu dem Familiendiner kam er doch nicht mehr. „Du mußt mich entschuldigen,' wendete er sich bittend zu dem Prinzen Coburg; „bringe Papa und Mama meineil

sich der Kronprinz unter- deß in Gesellschaft des Grafen HoyoS. Des Abends foupirten beide allein. Zwischen 10 und 11 Uhr wurde das Souper aufgehoben. „Ich fühle mich doch noch ein wenig ermüdet und möchte gern morgen frisch bei der Jagd sein,' sagte der Kronprinz und zog sich zurück. Äm andern Morgen, Mittwoch den 3l). Januar, schellte der Kronprinz um 7 Uhr seinem Kammer diener Loschek. Als dieser eintrat, lag der Kron prinz im Bett und gab ihm alle Aufträge für die Jagd. Der Beginn sollte um halb 8 Uhr

, daß Alles bereit sei. Aus dem Appartement des Kronprinzen kam keine Antwort. Er wiederholte nun noch mehrmals vergeblich den Versuch, die Aufmerksamkeit seines hohen Herrn auf sich zu lenken. Gegen 8 Uhr kamen Prinz Coburg und Graf Hoyos ins Schloß. Auf ihre Frage nach dem Kronprinzen meinte Loschek, Se. kaiserliche Hoheit scheine fest zu schlafen, er habe wiederholt ,Z l MM ''GiM ' - ^ 1 ' ^ 5 ÄI i. h-

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 10.03.1902
Descrizione fisica: 8
sich Alles, daß man kaum Athme« hörte. Als der Sänger schloß: „Da, wo Du nicht bist, ist das Glück', neigte Hornfels wie zustimmend das Haupt. Großer Beifall lohnte den Künstler. Es folgten noch andere gesangliche und musi kalische Vortrüge, bis ein Tusch des Orchesters nach dem Ballsaal einlud. Schon schickte sich Hornfels an, zu gehen, als er plötzlich stehen blieb, zurück und auf die Gräfin zuging, sich vor ihr verbeugte und sagte: „Darf ich um die Polonaise bitten, gnädige Gräfin?' Diese sah ihn befremdet

, während der Besitzer anf Reisen ist?' „Der Graf ist hier, wohnt jeden Sommer hier.' „Nun. so reist die gnädige Gräfin —' Ein klirrender Ton machte den Fremden auf fahren, der Forstmann hatte sein Glas auf den Boden fallen lassen, sodaß es in Scherben umherlag. „Macht nichts. Alter.' sagte ruhig der Wirth, „giebt noch mehr Gläser in der Welt.' Der Jäger antwortete nicht. „Ihr irrt Euch. Fremder,' wandte sich der Wirth wieder an diesen, „unsere Herrschaft, auch die Frau Gräfin, bleiben fast den ganzen Sommer, oft

zu beachten, gefolgt von dem Hunde, davon. Der Reifende blickte dem kleinen, breitschult rigen Manne nach und sagte: „Wer ist der alte Kauz?' „Er ist Jäger beim Grafen oder, besser gesagt, bei der Gräfin, die ihn von ihren: Vater geerbt hat. Ein woi-tkarger. brummiger Bursche, aber eine ehr liche Haut, und hängt an der Gräfin wie ein treuer Hund. Ich glaube, er wäre im Stande, Jeden iiber den Haufen zu schießen, der der Gräfin das geringste Leid zufügte.' Der Fremde schwieg eine Weile und sah

vor sich nieder. „Ein bärbeißiger alter Herr wie es scheint', sagte er dann. „Klans heißt er?' „Klaus, diente früher beim Vater der Gräfin, dem Oberst Deptford. Ist mit dem in Algier ge wesen nnd hat in der Fremdenlegion gefochten gegen Araber und Kabylen. Ist mit der Gräfin hierher gekommen, er wohnt drüben im Park.' „Ja, ja,' sagte der Fremde nachlässig, „es giebt noch solche Exemplare treuer Diener, aber sie werden immer seltener. Erkannt hat er mich nicht,' mur melte er vor sich hin, „und das ist gut

. Ob sie mich erkennen wird, ich denke wohl.' Draußen ließ sich das Geräusch eines rasch heranfahrenden Wagens vernehmen. „Der Gräfin Equipage', sagte der Wirth und trat zum Fenster, wohin ihm der Fremde folgte. Ein eleganter Phaeton rollte heran, in ihm das gräfliche Paar. Der Wagen hielt, und der Graf winkte den alten Jäger, der eben grüßend vorübergehen wollte, Lii sich heran. Montan, den 1t). MAi-, 1W Z. Entblößten Hauptes stand der Alte am Wagen, und um die kahle Stirn spielten die eisengrauen Locken

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 8
Data: 21.04.1880
Descrizione fisica: 8
und recht charakteristi sche, mit Federn und Geschmeiden bekränzte Hüte. Fürstin Henriette Liechtenstein trägt ein du»kel-choko- ladefarbenes Oberkieid mit einem Unterkleide von schönem Rosa-Brokat. Das Kostüm ist über und über mit antiken Silberspitzen besetzt. Gräfin Schön born erscheint in dunkel-violettbraunem Sammt mit roth-gold-brokatenem Unterkleid, Gräfin Haugwitz in einem sehr schönen olivenfarbenen und ,Mvbrokate»en Kostüm und Baronin Bourgoing in einer Robe, die durch Schnitt und Farben

aus dem Styl des Gan zen ein wenig herausfällt. Gräfin Mannsfeld trägt eines der vornehmsten Kostüme: ein goldbraunes, faxonirtes und gifticktesSammt-Oberkleid, ein fchwesel- gelbes SammtUnterkleid, einen reichen Türkisen- Schmnck aus dem Besitze des Grafen Zichy, endlich eine Art Flügelhaube in Gold gestickt und mit tür kischen Mustern. Neben ihr sitzen Gräfin Colloredo in zimmtrotheni, mit Goldflimmvrn besäeten Ober kleide und buntbrokatencm Unterkleide, Markgräfin Pallavicini, eine der schönsten

Erscheinungen, in einem von Bordüren eingefaßten, rothplüschenen Ober kleid und einem gleichfalls rothen, nach aitcn Mustern mit Gold bestickten Unterkleid. Schließlich Gräfin Mnießech in schwarzsammtenem Oberkleide mit lan gen Hünge-Aermeln un) schwarzem, mit Gold uud Silber besticktem Unterkleide. Acht Diener zu Fuß in dunkelfarbigem Tuch be schließen die erste Abtheilung des Zuges, der inzwi schen hart an die kaiserliche Loge vorgerückt ist, nun rechts und links schwenkt, die Arena der ganzen Länge

, lantcr große kräftige Gestal ten, beschließen den Zug. Anführer der Reisige» ist Fürst Starhemberg (in einer grünen, mit grauem Pelz besetzten Schande, aus deren Rückentheil der hl. Hubertns eingestickt ist, nnd in einem blau roth goldenen Unterkleide). Anführer dcr Jäger ist Graf Ernst Hoyos (pnrpnrroth mit blan). Die Rosse der beiden Führer werden von zwei Troßknechteu geleitet. Nun folgen rechts und links je eine zwei- und eine vierspännige Jagd-Equipage — die Schluß stücke des Znges

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Lienzer Zeitung
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Pagina 27 di 32
Data: 18.03.1911
Descrizione fisica: 32
„Ich wiederhole nur Gabrielen? eigene Worte,' murmelte der 'Alte, sich die Augen wischend, „und nun will ich berichten, daß Gabriele, die Tochter meines verstorbenen Bruders, als g^nz lunges Mädchen in den Dienst der Gräfin Eleonora de Castel Maure, einer ausfallend schönen, stattlichen und in jeder Weise begabten und gefeierten Dame trat. Die Gräfin w/ir Schul- eiterin gewesen, und es erscheint seltsam, daß sie, die so mutig, o lebh st und so Weltgew n t w r, sich an Gabriele anschloß

vor, schwingte sich und wllte sich totl chen, wenn Gabriele ganz fortgeriffen, alles für Wirklichkeit n hm. So verging ein I hr und ein zweites folgte und dann w 'rd sie Herrin traurig, denn ihr und ihrem Gatten fehlte zum vollen Glück doch noch etw s — ein Segen, auf den beide gehofft und der ausblieb! Wie selig wäre das Paar gewesen, hätte es ein loldes, kleines Geschöpf sein eigen nennen dürfen.' Onkel Rodriguez fuhr fort: „Die Gräfin selbst war vielleicht gar nicht so unglücklich darüber, daß ihre Ehe

kinderl-s zu 'leiben schien, allein sie wußte, wie unendlich ihr Gemahl sich nach einem Kin^e sehnte. — Wenn die Kinder bekannter Familien n ch C>stel M'ure kamen, befand sich Graf Roberto stets n itten unter ihnen un^ er besuchte mit Vorliebe Freunde, welche reich mit Kindern gesegnet waren. So beg nn die Gräfin tr mrig zu werden uni diese Traurigkeit steigerte sich zu bitterem Weh, als Graf Roberto die Ausforderung, sich wiederum > n einer Forschungsreise zu be teiligen, ann hm und C stel M.ure

auf längere Zeit verließ. Gegen ihre Vertraute äußerte die Gräfin, bitterlich schluck)-end, chr Gatte würde nicht daran gedacht h- ben. sie zu Verl ssen, wenn Gott ihren Bund mit Kindern gesegnet hätte; und dann sprach jie von ihrem Schwager Carlo, den sie haßte, wie nur ein leiden- sch ftliches Wesen hassen kann und sagte, wenn sie dächte, daß der schreckliche Mensch gar ein ml C stel Maure erben solle, würde sie das Schloß lieber mit eigenen Händen «-«Milden. Nun, nch zweijähriger Abwesenheit kam

, und das blühende june Mädchen erschien wrtan mir noch wie der Sch tten ihres früheren Selbst. Die Herrin warum Gabriele besorgt, wie um eine liebe Schwe rer, un) ach — die Arme bedurfte dieser Fürsorge nur zu sehr. Mit Giuseppe Balet war Gabriele nicht nur der zukünftige Gatte gestorben, sondern auch der Vater des Kindes, welches sie anter dem Herzen trug, und als die Gräfin eines Abends spät Mm See hin bging, kam sie gerade zur rechten Zeit, um eine Ver- Uveiflungst t zu verhindern. Sie brauchte

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Alpenzeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 21.01.1931
Descrizione fisica: 8
kämpfen war er wiederholt siegreich hervorge gangen, denn trotz seines unniänulichen Aeuhe- ren hatte er Nerven wie Stahl und eine unbe siegbare Widerstandskraft. Der Kampf zwischen der herrschsüchtigen Lucie und dem lässigen Ger hard hatte nichl lange gedauert; beim ersten Versuch, den die Gräfin gemacht hatte, sich sei nem Willen zn widersetzen, war er verschwun den und hatte kein Lebenszeichen gegeben. Cr schien sie ganz verlasen zu wollen,' Die Stimmung der Gräfin schwankte zwischen Zorn lind

Mutlosigkeit; c>n: achten Tags hielt sie es nicht länger aus, sie telephonierte in den Automobilklub, uni zu erfahre», wo der Graf sei. Der Sekretär «nk'.iortete auspichend, «r könne keine Auskunft geben, wolle sich jedoch er kundigen. Am selben Aben sandte die Gräfin einen verläßlichen Diener in die Wohnung des jungen Mannes, um dort nachzufragen. Der Bediente des Grafen Nhàn erkliirie, iein nerr sei in Ungarn auf der Jogd und käme erst in drei Tagen zurück. Am aiilderen Tage hatte die Gräfin die uner

freuliche Ueberrafchung, Gerhard tändelnd eme Zigarette rauchend im Hofzarten zu begegnen, als er sich in den Klub verfügte. Sie ivar in ihrem Wagen. Gerhard bemerkte sie und grüß te mit freundlichem Lächeln. Die Gräfin er blaßte; sie wollte den Magen halten lassen, unterließ es jedoch nach augenblicklicher Ueber- legung. Als sie heimkehrte, war sie furchtbar erregt. Am Abend entschloß sie sich, dem Gelieb ten einen Brief mir zärtlichen Vorwürfen zu schreiben, der ihn als Sieger zu ihr zurück führte

. Geschickt gab er sich den Anschein, als sei er sich dessen nicht bewußt, und beabsichtigte auch nicht, Nutzen daraus zu ziehen. Er zeigte sich sanft, bescheiden und liebenswürdig, aber un beugsam, wenn cs galt, seinen Willen durchzu setzen. Lucie war außer sich. Diese Gräfin, die im mer nur mit dem Verstand geliebt hatte, ivar gänzlich von ihren Sinnen beherrscht, und zwar in einem Alter, wo ein solcher Aufruhr durch den physischen Verfall èie Macht der Liebe ver doppelt. Es kam so weit

à>n dos achrnknte Lehensiakir erreicht hatte, begann der Mitvormund, der von einer Genauigkeit war, die an Kleinlichkeit grenzte, das Vermögen seines Mündel zu ka pitalisieren, und dadurch geriet die Gräfin von einem Tag zum anderen in peinliche Geldver legenheiten. Sie mußte einen Ausweg suchen und wendete sich an ihren Vertrauensmann, Herrn Memert, der im Hause als eine Art von Intendant die Leitung über das Rechnungswe sen hatte und jeden Tag für zwei Stunden kam, um die Rechnungen der Gräfin

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Der Burggräfler
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Pagina 5 di 12
Data: 02.02.1892
Descrizione fisica: 12
. Aus fürstlichen Häu-ern: P i»z Klodwig Hohen- lohe-Waldenburg mit Fam lie un HoferhauS, Prinz und Prinzessin Hohenlohe, Prinzessin Anna Lichtenstein mit Prinz Eduard. Prinz Friedrich Lichienstein, sämmtlich in Pension Euchta, Prin zessin Löweiistein mit Familie in Pens. Warmegg, Prinzessin Maria v. Rohan. Aus dem Grafen stande: Maria Beck»S geb. Gräfin zu SolmS- Wildenfeld in Billa Reiferscheidt, Gräfin Bentinlk geb. Gr. Wend.l in Wessobrun», Graf Ferdinand Bissingen in Meranerhos, Gräfin Bissingen, Baron

-» v. Brenner geb. Gräfin Gallenberg, Graf Coudenhooe mit Gemahlin >m HoferhauS, Komtesse Maria Bernstorsf in KarlSrnhe, Gräfin Sdonie Degenfeld in Pension Euchta, Gräfin Freyen-SeyboltStorff in Schloß Erlach, Gräfine» Fugger-Kirchberg-Weißeiihorn in Billa Taiinheim, Gräfin Pauiina Gatlerburg in Pens. Viktoria, Baronin Graebe geb. Gräfiir Harrach, Gras Karl Hardenberg im Habsburgerhof, Graf Hompesch mit Familie in Billa Marein, Gräfin Jellecic mit Komtessen in Villa Dr. Pircher. Komtesse Koenigsmark

in Schloß Labers, Graf Leopold Koloivrat-Krakoivsky mit Familie im Habsburgerhof, k. u. k. Botschafter a. D. Gras Ludwig Paar im Meranerhos, Lesser Graf von Don SegiSmundo ians Madrid) im Hotel Erz herzog Johann, Graf Friedrich zvr Lippe in Pension Warmegg, k. u. k. Botschafter Gras Lußols, Hochw. Gras Gustav v. Majlath, Stephanie Gräfin v. Majlath im HoferhauS, Gräfin Anna PejacSevich mit Familie im Gilm- hof, Maximilian Graf B-rfi della Rosia im Streiihof, Graf Thomas Polocki mit Gemahlin in Villa

Aders, Gräfin Hcdwig Preysing in Pension Warmegg, Gräfin Löwenhielm mit Tochter in Billa vieffenbach, Gräfin Schmettow in Pension Austria, Gräfi i Mont im Meraner hof, Graf Paul StMried mit Familie in Billa Fricdcrika, Graf Walfberg - Stubenberg mit Gemahlin in Marienruhe. Gräfin Sylvia Et)i»i in Billa Matscher, Gräfin Westarp in Villa Bavaria. Aus dem Freiherrnstande: Freiherr v. Brenner. Freiherr v. Dumreicher in Billa AderS, Baron Eichhoff m t Familie in Villa Teutonia, Baronessen Julia und Anna

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 26.03.1902
Descrizione fisica: 8
gegeben hätten, denn wißt Ihr, ein Staatsprokurator hat manchmal mit sonderbaren Käuzen zu thun.' „Ja, Herr, das kann ich nicht sagen. Der Fremde kam an und sagte, er wäre Tourist und wollte sich die Gegend ansehen —' „Nun, die Gegend und der Park von Linden- ruh sind schon sehenswert!).' „Den hat er sich auch angeschen.' „Er kannte am Ende den Grafen oder die Gräfin?' „Nein, das nicht, denn als sie hier zufällig vorbeifuhren, fragte er, wer das wäre.' „Die arme Frau Gräfin, wie muß

auf. „Ja. ja, dann umsomehr', sagte er vorsichtig, und in den kleinen Augen blitzte es auf. „Die Herrschasten waren im Walde spazieren gewesen, nicht wahr?' „Ganz recht, und die Huber da drüben und ihre Tochter .haben die Gräfin und den Herrn Staatsprokurator uoch an der Stelle gesehen, wo der Mord vorfiel.' Der Beamte schwieg und zündete sich eine Cigarre an. Er sah Zum Fenster hinaus. „Traurige Sache.' sagte er dann und schüttelte wehmüthig den Kopf. — „Hübsche Häuschen habt Ihr hier', fuhr er foi't. augenscheinlich

schießt wohl einmal einen Bock, lvie die Leute munkeln.' setzte sie vorsichtig hinzu, „aber einem Menschen thut der nichts.' „Will'K Euch gerne glauben.' „Ihr wohnt wohl auf dem Schlosse?' „Bin dort bekannt, Frauchen.' „Wie trägt's denn unsere gute Gräfin?' „Sie soll sich sehr erschreckt haben?' „Nun, das könnt Ihr denken, aber es geht jetzt Alles gut.' „Das freut mich.' „Der arme Herr von Hornfels war bei dem gräflichen Paare so beliebt und kam so gern hierher — habt Ihr ihn gekannt, Frauchen?' „Ach

gewesen sein, bei der Eiche aber erzählte er sich noch etwas mit unserer Gräfin und war sehr munter.' „Die andere Gesellschaft war auch dabei?' „Wir haben da nur die Frau Gräfin und den Herrn gesehen.' „Und unter derselben Eiche wurde er ge funden?' „Ja. an demselben Platze.' „Um welche Stunde war denn das?' „Nun. wir sind Glock halb füns von hier fort gegangen. und bis zur Eiche geht man ein kleines Halbstündchen, das muß so kurz vor fünf ge wesen sein.' „Armer Hornfels. Dann habt Ihr Wohl auch den Schuß gehört

. Was sollte der für ein Interesse haben einen wildfremden Menschen am hellen ^.age zu erschießen.' „Also meint Ihr, Ihr kennt Land und Lenk hier, und ich gebe auf Euer Urtheil etwas, dec Burghardt sei unschuldig?' „So unschuldig wie Ihr.' „Schade, daß Ihr alter Waidmann nicht zeitig zur Stelle wäret, kämen dann vielleicht besser auf die Spur. Ihr wäret auf der Jagd?' „Ich war in meinem Hause.' „Habt aber den Schuß gehört?' „Nicht die Spur.' „Die arme Frau Gräfin, sie soll ja ganz ent setzt durch den Park gekommen

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Pagina 4 di 8
Data: 15.05.1902
Descrizione fisica: 8
von Lüttgenau nahmen zu Pferde an der Parforcejagd Theil. Es war eine stattliche Gesellschaft, die sich zum frischen, fröhlichen Jagen auf dem Schloßhof zusammenfand. Voran ritt ein Piqueur auf lustig wieherndem Schimmel, die Meute folgte und dann entwickelte sich das rothe Feld befrackter Herren und Damen. Als die Gräfin im jungen Tannenwald die Zweige zum Schmuck der Jagdmützen brach und verteilte, schien die Morgensonne ungewöhnlich warm. In lustiger Stimmung und flottem Trabe bewegte sich der Jagdzug

. Sie bemerkte, daß vom Süden her dunkle Wolkenmassen heraufzogen, die sich bald vor die Sonne schoben um» das ganze Firmament be deckten. Flackernde Windstöße trafen die freistehende Eiche und rauften die gäben Blätter aus dem Wipfel. „Ein Sturm im Anzug!' sagte die Gräfin halblaut und wurde schwankend, ob sie nach dem Forsthaus zurück oder dem Sturm entgegenreiten solle. Plötzlich brach der Eber aus dem Gebüsch und wollte die Waldblöße durchqneren, um sich in ein Gehölz von jungen Fichten zu werfen

über das Wild, allein der Graf, welcher eben aus dem Sattel springen wollte, um die Sau auszuheben, sah sich um dieses Vergnügen betrogen. Wie erstarrt blieb er einige Sekunden im Steigbügel stehen, dann fiel er auf den Sattel zurück und schrie: .Wilddiebe im Holz! Auf zur Verfolgung!' Gräfin Maria bemerkte, daß die Jagdgesellschaft von dem gestreckten Keiler abließ und dann aus schwärmte, augenscheinlich in der Absicht, den Fichten wald einzuschließen und den Jagdfrevler durch die Meute ausspüren

wimmerte halb freudig, halb klagend, als es seine Herrin erblickte. Diese brach zuerst müh sam die Zweige und Ranken nieder, in die sich der Hund verstrickt hatte, und hob ihn dann auf einen schmalen Pfad. Hier untersuchte sie seine Verletzungen und fand, daß einer seiner Vorderlaufe gebrochen und die Brust aufgerissen war. Gräfin Maria streichelte dem schönen Thier den Kopf, hob dann dessen Oberkörver sanft auf und zog es aus dem Gehölz heraus. Eben hatte sie den Holz weg erreicht

und mit tiefer Bangigkeit im Herzen schaute sie sich nach einem Rettungsweg um. Ihr Gegenüber riß mit einer wilden Bewegung die Büchse von der Schulter und zischte ihr die Worte zn: .Wenn Sie mich durch einen Schrei verrathen, pleff' ich Sie nieder!' Die Gräfin bedeckte mit der Linken ihren Mund, als wollte sie andeuten: Kein Laut kommt über meine Lippen! — Der Hund aber Meß ein Knurren hören, als wolle er die Gräfin vertheidigen. .Ah', sagte Othmar in grimmigem Ton, .da ist ja ein Opfer Eurer schändlichen

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Pagina 6 di 12
Data: 22.03.1902
Descrizione fisica: 12
, leidenschaftlichste Liebe zu Dir. und aller Hafz war ja nur eine andere Form dieser heißen Liebe. Marie, sei mein — mein — und ich liege zu Deinen Mützen, der gehorsamste, demüthigste Mann, den je ein Weib sein eigen genannt hat.' Die tiefe Leidenschaftlichkeit des Mannes, die so lange zurückgehalten war, loderte hier mit wilder, unheimlicher Kraft empor . Die Gräfin ängstigten diese jähen Ausbrüche weniger als seine kalte imponirende Ruhe es gethan haben würde. Sie hatte Gewalt genug über sich, um ihm ge» lassen

zu entgegnen: „So will Karl von Hornfels Liebe mit Gewalt ertrotzen?' „Ja, ja, Weib, ja, das will ich. Hier giebt es nur eines von beiden, entweder Du wirst mein, oder ich vernichte Dich!' Ein verächtliches Lächeln in dem stolzen Geficht der Gräfin war die Antwort. „Rührt es Dich denn gar nicht, Weib, daß ich Dich heute noch, nach mehr als zwanzig Jahren, mit derselben heißen Sehnsucht liebe, wie in den . Tagen der Jugend? — Nein? Zucke nicht die Achseln, Weib, ich bin entschlossen, furchtbar ent schlossen

— und Du kennst die Waffe, welche Dich vernichtet. Ja, ich zweifle nicht, daß Dein Graf, wenn er diesen Brief erhält, zur Pistole greifen wird, um die ihm angethane Schmach zu rächen. Marie, Du hast diesen elenden Gesellen, diesen Wüstling Steinbach geliebt, liebe mich, mich — ich will — bei meiner Mannes ehre, ich will siegen — so oder so — und wenn ich selbst zu Grunde gehe.' Der Gräfin Antlitz hatte den Ausdruck ange nommen, der geradezu Schrecken erregend wirkte, wenn er in seiner vollen Stärke

als eine Minute. Ein Geräusch hinter ihm veranlaßte ihn, sich umzusehen. Zehn Schritte von ihm stand Klaus mit vor Haß funkelnden Augen, die Flinte schußfertig in der Hand. Es war das Knacken des Hahnes gewesen, was Hornfels veranlaßt hatte, sich umzuwenden. .Hlaus hatte von dem Augenblick an, wo er aus dem Dorfe zurückgekehrt war, um der Gräfin die so schwerwiegende Nachricht zu bringen, Horn fels nicht aus den Augen gelassen. Während des Spazierganges im Walde war er in den Büschen

und den daneben steckenden Brief hervor, ließ die Brieftasche fallen und ent fernte sich dann, mit einer geräuschlosen Schnellig keit sich zwischen den Büschen durchwindend, die man von dem alten Manne nimmer vermuthet hätte. Er glitt an der Pforte, durch welche die Gräfin gekommen war, vorbei zur nächsten, öffnete diese mit seinem Schlüssel, schlüpfte in den Park, verschloß sie wieder und eilte zu seiner kleinen Behausung, die in einer Ecke des Parkes lag. Hier wusch er sich die Hände, denn die rechte

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Pagina 4 di 8
Data: 12.03.1902
Descrizione fisica: 8
, sprang auf und lief auf den Alten zu, dessen wetter- gebräuntes Gesicht über das Gatter emporragte. „Alter Onkel Klaus, was treibst Du? Warum habe ich Dich so lange nicht gesehen? Ich bin ganz böse!' lind dabei streichelte sie ihm mit der kleinen Hand die rauhe Wange und blickte ihm vergnügt in die stahlgrauen Augen, die ein ungewohnter Schimmer von Freundlichkeit belebte. „Ging nicht, Gretchen. allerlei zu thun.' Tu alter Mann sollst nicht soviel im Walde herumlaufen.' „Sagt Gräfin Marie

auch, aber will lieber im Sarge liegen, als eingesperrt zwischen vier Wänden. Ich hoffe, es rnft mich der liebe Gott im Walde zu sich, wäre mir so gerade recht.' Der Alte nannte feine Herrin Gräfin Marie und des Pfarrers Töchterlein, ob sie gleich längst eine junge Dame war, immer noch Gretchen. Man ließ auch den derben Waidgesellen dabei. Gretchen wußte, in welchem Verhältniß sie zu den? Jäger und dem Pfarrerspaar stand. Man hatte es ihr, als sie ini Pfarrhanse emporwuchs und die Erinnerung an ihre früheste Jugend

. „Wie befindet sich die Frau Gräfin, Klans?' „Oh. nun, gut. Denke, wird noch hier vor sprechen, fahren spazieren. Guten Abend bei sammen'. damit schritt der Alte davon, und Gretchen kehrte zur Linde zurück. „Fräulein Walther scheint den bärbeißigen Grünrock sehr ins Herz geschlossen zu haben.' „Ja. Herr von Neibold, wie er mich, das ist ein Bund, den nur der Tod löst.' „Beneidenswerther Klaus.' Gretchen wurde roth, als diese Worte wie un absichtlich. was auch wirklich der Fall war, des Försters Mund

entfuhren. Die beiden alten Leute warfen sich einen ver- ständnißinnigen Blick zu, dann sagte der Pfarrer: „Dieser Klaus ist eine absonderliche Erschei nung. Für den wortkargen Gesellen scheinen nur zwei Wesen auf Erden zu existiren, die Frau Gräfin uud unser Gretchen.' „Finde ich ganz begreiflich', sagte Neibold ver bindlich, und wieder flog eine Verrätherische Nöthe über des Mädchens Antlitz. „In diesem Klaus verkörpert sich ein Stück der Gefolgstreue unserer Vorsahren. Er ist mit dem verstorbenen

Oberst Deptford, dem Vater der Frau Gräfin, aufgewachsen, hat mit diesem die wunder lichsten Abenteuer in Afrika erlebt und hängt an der Gräfin mit einer Treue, die ihresgleichen sucht.' „Solche Treue ist eine seltene Eigenschaft heut zutage, und ich schätze Klaus, der nebenbei bemerkt trotz seiner Jahre ein vorzüglicher Waidmann und sehr kaltblütiger und sicherer Schütze ist, deshalb nur um so mehr.' „Ich habe wiederholt versucht, in das Gedanken- leben dieses einsamen Menschen einzudringen

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Bozner Nachrichten
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Pagina 17 di 24
Data: 16.01.1908
Descrizione fisica: 24
2. Vellage zu Nr. 12 der „Bsziier Die weiße Kau von Mensloe. Original-Roman vonO.Elster. (4. Fortsetzung.) ^ Wenn aber einmal ein Gerücht von merkwürdigen selt« samen Vorgängen im Schloß, die zur Zeit des alten Grafen vorgefallen seien, sich verbreiten wollte, so zuckte man mit den Achseln und meinte, die Gräfin sei ja nicht schuld daran, und übrigens seien es ja alte, längst vergangene Geschichten, um die sich Niemand mehr zu kümmern* habe. Als die Gräfin in unser Haus trat, eilte

ihr meine Mutter entgegen und küßte ihr heftig weinend die Hand. >Beruhigen Sie sich, liebe Frau Decker,' sprach die Gräfin mit milder, volltönender Stimme, der schreckliche Tod Ihres Mannes hat auch mich sehr erschreckt und hat mir so leid getan, aber wir müssen uns alle in Gottes Willen und unerforschlichem Ratschluß fügen — und erinnern Sie sich, daß auch ich meinen Mann auf eben so schreckliche Weise verloren habe ... . ' Später habe ich erfahren, daß der Graf auf der Jagd erschossen worden — man sagte ans

Rache für einem, einem Unterförster angetanen Schimpf. Meine Mutter schluchzte stärker. „Frau Gräsin sind stets so gütig,' stammelte sie. „Ich tue nur meine Pflicht, liebe Frau Decker,' fuhr die Gräfin fort. „Und nun führen Sie mich zu dem Toten — ich möchte ihn gern noch einmal sehen.' Die beiden Frauen traten in das Gemach, in dem meines Vaters Leiche lag. Man hatte ihm seine Forstuniform ange zogen/ und das- Bett mit grünen Tannenreisern geschmückt. Hirschfänger und Jägerhut lagen vor dem Bett

auf einem Stuhl. Mehrere Lichter brannten und die Tannenzweige und Wachskerzen erfüllten das Zimmer mit einen würzigen Geruch. Durch die bleigefaßten, kleinen Fensterscheiben blickte ein düsterer Wintertag in das Gemach herein, und mir war so feierlich zu Sinn, als befände ich mich in der Kirche. vor dem Lager auf die Knie. Die Gräfin: stand ernst und schweigend, mit gefalteten Händen da, den Blick! gedankenvoll auf das blasse Antlitz des Toten ge richtet, das in dieser Stunde einen so . friedlichen Ausdruck

hatte, wie ich ihn noch niemals auf dem Gesicht meines Vaters bemerkt hatte. Welche Gedanken die Seele der Gräfin in diesem feierlichen Augenblicke bewegte, kann ich nicht sagen; jedenfalls waren sie aber sehr schmerzlicher und ernster Natur, denn auch in ihren großen dunklen Augen stiegen die Tränen empor, und sie drückte das Taschentuch vor das Gesicht, während sie leise aufschluchzte. Doch im nächsten Augenblicke hatte sie sich wieder gefaßt uud war ganz wieder die vornehme, große Dame, welche kein Ereignis aus ihrer Ruhe

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 11.02.1891
Descrizione fisica: 8
(Meraner Hof); Oberstlieutenant Franz Bessenyey de Galüntha aus Budapest (Deutsches Haus); Glas und Gräfin GoeS auS Kärnten (Haß- surther.) . sA r i st'v.k-x. a t isH^e S Kränzch e«.) Gestern Wlch- fayd^ wiederum, in den MNm^deS) Kurhauses eiy^ DLnzchttt^M»- Picknick, arrangirt von mehreren Mitgliedernider hohen Aristokratie, statt, bei welcher igegett waren: Se. k. u. k. Hoheit Erzherzog Ludwig ictor mit seinem Adjutanten Grasen Wurmbrand; Fürst-und Fürstin Lobkowitz, Fürst und Fürstin Windischgrätz

, Fürstin Caroline Windischgrätz, Graf und Gräfin Neipperg, Graf und Gräfin Wolkenstein, Gräfin Czernin, Gräfin Wydenbruck, Graf und Gräfin Pejaesevich; StistSdame Gräfin Caroline Bukuwky, Gräfin Marie de Zasse» Hofdame der Frau Herzogin v. Württembergj Baron u. Baronin Brenner, Major Mon- tenachi Obersthofmeister' de5Herzogs von Württemberg. Da» Kränzchen -hegamsM'-9 Uhr und wurdk,inqnim^5' tester Weise bis gegen Mitternacht sortgesetzt, um welche Zeit- das- Souper^ begann.- Gegen' ein' Uhr' begann

der Tanz aufs? Reite undi endete. erst> um 3! Uhr, um welche Zeit ^ Erzherzog i Ludwig: Victor sich zurückzog- An Quadrille und: Cotillon, welche vom Grafen Mipperg, mit großer Verve arrangirtwurdeu.be- theiligten - sich zwölf Paqre; der: Cotillon dauerte nicht weiliger als anderthalb Stunden. WaS. die Toiletten be trifft/ so erschienen Fürstin Lobkowitz' in rother Seide mit gelbem Aufputz/ Fürstin' Windischgrätz in weißem Seidenbröcat/ Gräfin Neipperg in blauem AtlaS mit Spitzen; Gräfin Wolkenstein

in schwarzem Spitzenkleid; Gräfin Czernin in weißem AtlaS mit rosa Ausputz, Grafin Wydenbruck in weißer Seide mit Gold-Aufputz; Gräfin Pejacsxvich in grün und weißer ^Toilette. Eine verschwenderische Fülle von Brillanten fehlte selbstver ständlich nirgends. sGoldene Hochzeit.^ Im engsten Familien kreise feierten gestern die Eltern des hiesigen Spanglermeisters, Herrn Peter Fiegh in bester Gesund heit und Rüstigkeit das seltene, schöne Fest- der goldenen Hochzeit. Im Sk LeonhardSkirchlein- ver einigten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 6 di 8
Data: 27.02.1902
Descrizione fisica: 8
den 22. d. Mts. in Lienz abgehaltene Markt hat leider den Er wartungen der Verkäufer nicht recht entsprochen. Wo der Grund hiefür zu suchen ist, wissen wir nicht. Besonders bei Mastvieh gieng das Geschäft flau, gutes Lebvieh erzielte immerhin noch j mittelmäßige Preise. i ! Deodat, oder: Keldenhastigkeit der Ließe. (23. Fortsetzung.) Die Gräfin erbebte. Sie warf einen durchdringenden Blick auf die bleiche Brigitta und auf Deodat, der still und ruhig vor ihr stand. Sie prüfte nun Mathildens Schnur, scheu

hat?' „O glaubt ihm nicht, edle Frau, er lügt, wie ein Schelm,' schrie Brigitta mit dem Muthe der Verzweiflung; „die Schnur hat er gestohlen! O wartet nur, bis Heymeran kommt, und Ihr werdet diesen elenden Verleumder zu Schanden gemacht sehen!' „Heymeran kommt nimmer,' sprach ernst und traurig ein Jäger, der ans dem Walde herkam und Brigittens Worte gehört hatte. „Heymeran ist todt; ihn hat ein Bär auf der Äagd zerrissen!' Da sank Brigitta ohnmächtig zu Boden. Erschüttert eilten Mathilde und die Gräfin

des Baumes stand. Er eilte zur Gräfin und fand sie mit der Ohnmächtigen beschäftigt. „Weiß sie das Unglück?' fragte er seine Gemahlin lebhaft. „Sie weiß alles,' erwiderte diese traurig.. ^Ätigitta erholte sich; sie sah mit starren, glanzlosm Augen umher. „Heymeran ist todt, ist todt; jetzt, Kind,' sprach sie zu Mathilden, „müsst Du Dich schwarz anziehen ; Du musst trauern um Deinen Vater!' „Großer Gott,' rief der Graf, „was spricht sie? Der Schmerz bringt sie von Sinnen !' Man trug Brigitten fort

und Mathilde folgte ihr auf den Wink der Gräfin. Da trat Deodat vor und begrüßte ehrfurchtsvoll den Grafen. „Deodat, mein Deodat,' rief der Graf mit der innigsten Freude, „Du bist es? Wo kommst Du her? Ja, ein treuer Diener ist mir gestorben,' fuhr er fort und drückte Deodats Rechte; „bleibe bei mir, Du Retter meines Lebens! Siehe, Anna, da ist Dcodat, der unschuldig verleumdete und wunderbar gerettete Deodat! Ihm danke ich es, dass ich Dich und unsere Tochter wiedersehen durfte!' „Unsere Tochter?' fragte

die Gräfin. „Deodat, Deodat,' rief sie erschüttert, „wo hast Du die Schnur her?' Sie reichte Annas Schnur dem Grafen und erzählte mit gebrochener Stimme, von innerem Schauer ergriffen, was vorgefallen war. Der Graf erbebte in düsterer Ahnung. Deodat reichte ihm schweigend die Briefe. Der Graf, höher gebildet, als die meisten seinesgleichen, las; er stand erschüttert, fast vernichtet. „Heiland, wie wurden wir betrogen! Kuno, Kuno! Wenn Mathilde mein Kind nicht ist,' rief er mit heftigem Schmerz

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Meraner Zeitung
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Pagina 4 di 16
Data: 11.03.1886
Descrizione fisica: 16
am 7. d«. mit der Dacht »Greif' im Hafen von Gravosa bei Ragusa eingetroffen. — Wie die »Oesterr. Corr.« wissen will, soll demnächst die Verlobung der Tochter des Minister-Präsidenten Grafen Taaffe mit dem Landes-Präsidenten von Schlesien, MarquiS Olivier de Bacquebem, stattfinden. Marquis Bacquehem ein Vetter des Grafen Taaffe. zählt 39, Comtesse Maria Taaffe 19 Zahre. — Aus Graz wird gemeldet: Landes hauptmann Graf Wurmbrand hat sich mit Gräfin Therese HoyoS, verwitweten Gräfin Wenkheim, verlobt. (Die Kaiserin

in Baden-Baden.) Ueber die Ankunft und den Aufenthalt der Kai serin und der Erzherzogin Marie Valerie in Baden-Baden wird der „N. Fr. Pr.' von dort am 6 ds. geschrieben: Seit dem 2. ds. weilt die Kaiserin Elisabeth von Oesterreich mit der Erzherzogin Marie Valerie in unserer Stadt, woselbst sie etwa sechs Wochen zu verbleiben gedenken. Von der Kaiserin, welche wie gewöhn lich den Namen einer Gräfin von Hohenembs angenommen hat, wird das strengste Jncognito bewahrt. Deshalb war auch auf Ansuchen

derselben. Auch befinvet sich nahe bei derselben die Villa, in welcher die Schwester der Kaiserin, die Gräfin Tram, mit ihrer Tochter, der Prinzessin Therese von Vom« bon, ihren ständigen Aufenthalt hat. Das Wetter hat bis jetzt den Aufenthalt der Kaiserin nicht sehr begünstigt, da in den letzten Tagen wieder holt Schnee gefallen ist. Dadurch läßt sich die Kaiserin übrigens keineswegs abhalten, täglich größere Ausflüge in Begleitung der Erzherzogin Valerie zu unternehmen und selbst bedeutende Höhen

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Lienzer Zeitung
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Pagina 27 di 32
Data: 18.08.1906
Descrizione fisica: 32
meinem Zimmer führte, hinab, als ich am andern Ende, in dein Abendlicht, das durch das Fenster fiel, zwei Personen stehen sah, die eine erkannte ich als die des alten Dieners, die zweite war mir unbekannt. „Herr Rndhnse, hier ist Herr Smeton , . . der Herr ist eben ge kommen, und die Zimmer habe ich dem Herrn schon gezeigt. Ter Herr Graf sagte, daß Sie sich Herr Smeton widmen wollten, bis er selbst und die Frau Gräfin von der Jagd zurückgekehrt feien.' Ter Gast trat ans

man den Mann in feinem grauen, gutsitzenden Anzug für das, was wir hier unter „Gentleman' verstehen, halten können. „So sind die Fran Gräfin alfo auch hier?' halb fragend sagte es Herr Smeton .. . „ich habe noch nicht das Vergnügen ihrer Bekanntschaft, bin seit der Verheiratung des Grafen nicht in Eng land gewesen.' „Wie ich hörte, sind Sie ein großer Nimrod.' „Ach, das läßt sich halten. Ich habe einige Streiszüge mit Graf Stauchester in Afrika zusammen unternommen . . . waren recht hübsch ... wie ich sehe

Weltteils; wenn ich dann mal wieder in London bin und den Trafalgar Square hinabgehe, dann freue ich mich aber doch, daß ich von Gebnrt Engländer bin.' Er stieß ein gutherziges, kurzes Lachen aus. Und das war nun der Mann, vor dem Lolita und Gräfin Stauchester solche Todesangst empfanden! Mein Gast nahm eine Zigarette, steckte sie an, lehnte sich be quem in deu Stuhl zurück und sah den leichten, bläulichen Ringen nach, die in der Luft zerflossen. „Recht hübsch hier herum,' meinte er dann, „die Fahrt

Weltnmsegler, und ihm war es höchst peinlich, ihr als Herr Smeton vorgestellt zn werden. Ob ich die Gräfin Stanchester vor dem nenen Gast warnen sollte? Ich hatte ihr Beistand nnd Hilse zugesagt . . . aber wenn der Graf den Mann zn Gast lud, so war doch damit die Garantie geboten, daß eS zu keiner Szene kommen würde. Schon hatte mein Gegenüber die Unterhaltung anch wieder auf genommen. „Graf Stanchester ist doch ein recht beneidenswerter Mann: wenn die Bilder in den Zeitschristen der Wahrheit nnr

einigermaßen entsprechen, muh die Gräfin ja eine Schönheit sein.' „Ja, dem ist auch so;' ich antwortete das lächelnd nnd dachte bei mir, daß der Mann es recht schlan anfinge, nm mich glanben zn machen, er habe die Gräfin nie gesehen. In dem Moment wurde die Tür aufgerissen und der Graf, noch im Jagdanzng, kam hereingestürmt. „Na, Smeton, Sie lieber Kerl, da sind Sie ja! Herzlich will kommen . , . bitte noch tausendmal um Entschuldigung, daß ich nicht gleich zur Stelle, aber ich konnte

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