sich Alles, daß man kaum Athme« hörte. Als der Sänger schloß: „Da, wo Du nicht bist, ist das Glück', neigte Hornfels wie zustimmend das Haupt. Großer Beifall lohnte den Künstler. Es folgten noch andere gesangliche und musi kalische Vortrüge, bis ein Tusch des Orchesters nach dem Ballsaal einlud. Schon schickte sich Hornfels an, zu gehen, als er plötzlich stehen blieb, zurück und auf die Gräfin zuging, sich vor ihr verbeugte und sagte: „Darf ich um die Polonaise bitten, gnädige Gräfin?' Diese sah ihn befremdet
, während der Besitzer anf Reisen ist?' „Der Graf ist hier, wohnt jeden Sommer hier.' „Nun. so reist die gnädige Gräfin —' Ein klirrender Ton machte den Fremden auf fahren, der Forstmann hatte sein Glas auf den Boden fallen lassen, sodaß es in Scherben umherlag. „Macht nichts. Alter.' sagte ruhig der Wirth, „giebt noch mehr Gläser in der Welt.' Der Jäger antwortete nicht. „Ihr irrt Euch. Fremder,' wandte sich der Wirth wieder an diesen, „unsere Herrschaft, auch die Frau Gräfin, bleiben fast den ganzen Sommer, oft
zu beachten, gefolgt von dem Hunde, davon. Der Reifende blickte dem kleinen, breitschult rigen Manne nach und sagte: „Wer ist der alte Kauz?' „Er ist Jäger beim Grafen oder, besser gesagt, bei der Gräfin, die ihn von ihren: Vater geerbt hat. Ein woi-tkarger. brummiger Bursche, aber eine ehr liche Haut, und hängt an der Gräfin wie ein treuer Hund. Ich glaube, er wäre im Stande, Jeden iiber den Haufen zu schießen, der der Gräfin das geringste Leid zufügte.' Der Fremde schwieg eine Weile und sah
vor sich nieder. „Ein bärbeißiger alter Herr wie es scheint', sagte er dann. „Klans heißt er?' „Klaus, diente früher beim Vater der Gräfin, dem Oberst Deptford. Ist mit dem in Algier ge wesen nnd hat in der Fremdenlegion gefochten gegen Araber und Kabylen. Ist mit der Gräfin hierher gekommen, er wohnt drüben im Park.' „Ja, ja,' sagte der Fremde nachlässig, „es giebt noch solche Exemplare treuer Diener, aber sie werden immer seltener. Erkannt hat er mich nicht,' mur melte er vor sich hin, „und das ist gut
. Ob sie mich erkennen wird, ich denke wohl.' Draußen ließ sich das Geräusch eines rasch heranfahrenden Wagens vernehmen. „Der Gräfin Equipage', sagte der Wirth und trat zum Fenster, wohin ihm der Fremde folgte. Ein eleganter Phaeton rollte heran, in ihm das gräfliche Paar. Der Wagen hielt, und der Graf winkte den alten Jäger, der eben grüßend vorübergehen wollte, Lii sich heran. Montan, den 1t). MAi-, 1W Z. Entblößten Hauptes stand der Alte am Wagen, und um die kahle Stirn spielten die eisengrauen Locken