. Politische Rundschau. Die Kriegsgefahr ist also mit einem Ruck be seitigt worden. Waren Ende voriger Woche die Blätter davon voll, daß der Verzicht des serbischen Kron prinzen Georg auf den Thron diese rasche Wand lung herbeigeführt habe, so weiß man heute, daß dies nicht der Fall, daß vielmehr die Verzichtleistung des verrückten Prinzen durch das Verhalten Ruß lands und Englands erforderlich geworden ist. Die beiden Großmächte, deren intriguante Diplomatie das Königreich in ein so verhängnisvolles
Abenteuer hin eingehetzt hat, ließen Serbien auf einmal allein. Rußland, dessen Kaiser dem Kronprinzen Georg an geblich erklärt hat, er werde Serbien im Momente der Gefahr mit allen anwendbaren Mitteln beistehen, dieses Rußland teilte in Belgrad in eisigem Tone mit, daß Serb ien sofort Ruhe zu ge ben habe, andernfalls werde es Rußland der strafenden Hand Oester reich-Ungarns ausliefern . Das mußte Serbien zur Besinnung bringen. Und um den Führer der serbischen Kriegspartei, den Kron- stch morgen
zum Pfarrsprengel Fürstenhut, der nur von einem Geistlichen ver waltet wird, die Ortschaften Fürstenhut, Buchwald Hüttl und Scheureck, wohin von Fürftenhut eine Prinzen Georg, kalt zu stellen, wurde er unter Zu hilfenahme des Vorfalles mit dem Kammerdiener Kolakowitsch, zur Verzichtleistung auf den Thron gezwungen und sein Bruder Alexander zum Thron- folger proklamiert. Am 28. März ließ König Peter die folgende Proklamation veröffentlichen: „An das serbische Volk! Mein Sohn Prinz Georg, der bisherige Krön
- ' Prinz, fand sich veranlaßt, bezüglich der Rechte und Prärogative eines Kronprinzen, welche er nach der Landesverfassung als mein ältester Sohn hatte, die Abdikation zu unterbreiten, die er als seinen uner schütterlichen Willen bezeichnete. Deshalb habe ich . nach Anhörung meines Ministerrates in Gegenwart i des Präsidiums der Skupschtina, sowie der Präsi- I denten des Staatsrates und des Kassationshofes be- ; schloffen, die Abdikation des Kronprinzen Georg an- j zunehmen und die Rechte