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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 29.07.1911
Descrizione fisica: 16
Nr. 30 Unterhaltungsblalt rur „Tiroler Canö-3eitung“. 1911 Das verlöschende ßerbfeuer. Nach dem Englischen Von Sophie Wiget. (Nachdruck Verboten.) (Fortsetzung.) Georg bemerkte es, doch sagte er, das werde vorüber gehen; die Frauen seien immer nervös, oder müde, oder aufgeregt. Und wieder kam der Vorabend seiner beabsichtigten Reise; wieder hatte er eine Unterredung mit Herbert, diesmal verglich Georg trium phierend sein jetziges Wohlbefinden mit dem früheren, kläglichen Zustand. Herbert

dagegen war nicht so enthusiastisch: er hatte von Frau Flemmings Verhalten während Georgs Krankheit gehört, und irar darob tief gerührt; er hatte daraufhin ein oder zweimal ange- deutet, Georg könnte seine Güter eigentlich auch verkaufen, und mit Agnes und den Kindern übers Meer, wo niemand sie kennen, niemand sie kritisieren würde. Doch diese Ansicht wurde von Georg nicht gut aufgenommen, und deshalb verfocht Herbert sie nicht weiter. Und nun zum letzten Mal heim! Nach dieser Nacht würde er frei

sein von dieser verachteten Umgebung — frei von diesem Wesen, das ihn wie eine Zentnerlast in die Tiefe zog! . . . Als Georg um die letzte Ecke bog, stieß er auf seinen Schwager, der langsam auf und nieder schleuderte, und offenbar auf ihn gewartet zu haben schien. Er war anständig gekleidet nach seiner Art — aber diese Art war Georg im Innersten zuwider — und er rauchte aus einer kurzen Gipspfeife. „Ich dachte, du seiest zehn Stunden von hier, Hans", sagte Georg mit erzwungen freundlichem Tone, „ich hätte

mir nicht träumen lassen, dich heute abend anzutreffen." „So? Ja, das glaube ich wohl. Aber ich war etwas besorgt um Agnes, und — und noch mehrere andere Dinge beunruhigen mich — deshalb bin ich zurückgekommen. — Nein, wir wollen noch nicht hineingehen", sagte er lebhaft, als Georg die Türe öffnen wollte, „ich habe etwas mit dir zu reden." „So rede!" sagte Georg mit erzwungener Ruhe und Gleich gültigkeit. „Ich bin gekommen, um zu sehen, wie es Agnes geht; ich war auch dreimal da, während du krank lägest

, du wirst es wissen. Aber ich vernahm kürzlich etwas von Jemandem, der hier in der Nähe wohnt, und das mir nicht gefiel. Um kurz zu sein, man sagte mir, du wollest dich fort machen." Diese Rede war ernst genug, um einen Mann zu erschrecken. Seine innersten Gedanken so verraten zu sehen, sein Geheimnis in den Händen von Leuten zu wissen, die er nicht einmal kannte, wo er gar keine Erklärung fand, wie sie dazu gekommen sein konnten, war keine Kleinigkeit. Georg brachte nur mit äußerster Anstrengung ein spöttisches

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 14 di 16
Data: 15.07.1911
Descrizione fisica: 16
, waren nicht gerade ange nehmer, beruhigender Natur... Zwei Kinder waren ihnen geschenkt, ein Mädchen und ein Knabe. Das Mädchen nannten sie Agnes. Die junge Gattin hatte Georg damals gefragt, ob er nicht auch den Namen seiner Mutter beifügen wolle, und er hatte ihr geantwortet: „Ach nein, der Name meiner Mutter war nicht hübsch. Nenne die Kleine nur Agnes, das ist schöner." Mit dem Knaben war es anders. Frau Flemming wünschte für diesen den Namen „Georg .Hans", nach ihrem Gatten und nach ihrem Bruder

. Aber hierin zeigte sich Georg sehr hartnäckig. Er saß oft lange in tiefe Gedanken verloren bei der Wiege seines Sohnes: Frau Flemming hatte ihren Mann noch nie so nachdenk lich gesehen. Er hatte ihr nicht gesagt, wie er die Namen des Kna ben habe eintragen lassen, und sie wagte aus einer ihr unerklärlichen Scheu keine Frage. Eines Abends — am folgen den Morgen sollte er mit einer größeren Wagenladung über Land — kam Georg nach Hause, saß lange schweigend am Tische, winkte dann seine Frau zu sich heran

, und sagte fast verlegen: „Ich habe es dir noch nicht gesagt, Agnes, aber ich habe das Kind nicht als Georg, sondern als Erik einschrei- ben lassen: dieser Name hat mir immer gut gefallen, und er er innert mich an eine Geschichte, die ich früher einmal gelesen habe." Agnes war betrübt über diese Botschaft, ja, sie vergoß ein paar Tränen bei dem Gedanken, dass ihr prächtiger Knabe einen so fremden ungemütlichen Namen haben sollte. Erik? Wer hatte von einem Fuhr- halterssohn Erik gehört! So ein dummer

gegen seine Schwester, aber er hielt die Augen offen. Seit der Zeit, wo Flemming und Frei das Geschäft betrieben, war der erstere regelmäßig von Zeit zu Zeit auf die Post ge gangen, um zu fragen, ob ein Brief mit der und der Chiffre dort liege. Bis jetzt waren diese Anfragen stets vergebens ge wesen. Als Georg aber diesmal von seiner Fahrt zurückkehrte, fand er einen Brief vor, und zwar trug er den neuesten Poststempel. Georg nahm den Brief scheinbar gleichgültig entgegen, schob ihn in die Tasche, und holte

ihn erst wieder hervor, nachdem er eine Strecke weit gegangen war. Jetzt riß er ihn mit bebenden Fingern auf und las: „Lieber Erik — komm' sogleich zu mir. Wichtige Nachrichten harren deiner — Nachrichten, die alles än dern. Zögere nicht. Dein Herbert." Und Georg zögerte nicht, dem Rufe zu folgen. Er wurde von seinem Freunde mit lebhaf tester Freude begrüßt. „Dem Himmel sei Dank, daß du so bald gekommen bist, Erik," sagte Herbert nach einigen erklärenden Worten, „mir zitterte das Herz bei dem Gedanken

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 7 di 20
Data: 04.02.1910
Descrizione fisica: 20
. „Und wenn ich einen Rausch habe, so habe ich ihn bezahlt, und Euch geht das nichts an," schrie jetzt in vollster Wut und Erregung der Buch bauer. Umsonst suchte ihn Georg zurückzuhalten. „Bei Euch ist das waS anderes, Ihr Schuldenmacher, Ihr trauriger Hosbauer, Ihr ..." Ein Schwall der gröbsten Schimpfworts folgte, der Buchbauer keuchte und seine Brust hob und senkte sich gewaltsam unter seinem furchtbaren Zorn. Der Maikummer war nur um so ruhiger geblieben. „Ich wiederhole nur, was ich gesagt

habe; mit einem Betrunkenen streite ich nicht." „Habt Ihr gehört, Buchbauer, was wißt Ihr darauf zu sagen?" reizte der Heppinger. Der Buchbauer erhob sich, nahm sein voll s Weinglas und wollte eS dem Markummer ins Gesicht schütten. Blitzschnell fuhr Georg auf und wendete die Hand des Vaters, so daß der Wein nur auf den Tisch stürzte. Ein Schlag ins Gesicht lohnte Georg, zu einem zweiten wollte der Vater ausholen, aber er verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. 'Georg war der erste, der ihn aufhob; der Heppinger

Glück und dazu noch einen schuldenfreien Hof, nicht wahr, das ist noch eine größere Seltenheit. Damit blinzelte er verstohlen zu dem Markummer hinüber. Dieser merkte es wohl, tat aber, als ob er es nicht höre. Georg sagte: „Heppinger, mich werdet ihr nicht aufhetzen; doch eS kommt auch ein Tag, wo die Reihe an Euch ist!" Der Heppinger spottete weiter: „Ja, ja, der Buchbauer hat zwei schöne Dinge, einen braven Sohn und einen Hof ohne Schulden, aber der Mar kummer, der hat dafür die große Linde

— bis jetzt noch wenigsten — und das schönste Töchterlein im Dorfe —, die ist fast noch braver als der Georg — „Halt!" gellte es in einem doppelten Schrei jetzt durch daS Wirts zimmer, und wie mit einem Schlag erhoben sich der alte riesige Markummer und mit ihm Georg. „Jetzt ist's genug, elender Tropf", rief Georg und drang auf den Hep- Pinger ein. Aber schon hatte diesen der alte Markummer mit der Faust im Nacken gefaßt und ihm den Kopf auf die Tischplatte gedrückt, während er die Rechte zum furchtbaren Schlag

schreiber trotz deffen Sträubens, schleppte ihn zur offenen Türe und schleuderte ihn mit einem Stoß hinaus. Dann kehrte er zurück. „Ich danke dir, Georg", sagte er, „daß du dich um mein Kind an genommen hast, von diesen da ist keiner so keck und so gescheit gewesen". Zum Buchbauer aber sagte er: „Nachbar, so wahr ich hier stehe und der Markummer heiße, so wahr laffe ich lieber Haus und Hof zu Grunde gehen, als daß ich mir die Linde freiwillig nehmen laffe. Die Linde bleibt beim Markummer-Hof

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 01.05.1910
Descrizione fisica: 16
138 Nr. E mit N I! M s I Heute war Frau Buschmann mit ihrer Tochter zu einem Kaffee bei den Ehrhardts gebeten. Sie sollten dort mit einigen liebenswürdigen Damen Bekanntschaft machen. Georg Buschmann war allein zu Haus, aber er lang weilte sich nicht. Gestattete auch das Wetter kein Arbeiten im Freien, so stand doch die sehr wertvolle Bibliothek des verstorbenen Bruders zur Benutzung da. Der Jntendantursekretär a. D. lag gemütlich lesend und rauchend in seinem Zimmer auf der Chaiselongue

und fühlte sich ungemein behaglich und geborgen. Da war nichts, was größeren Wert für ihn hätte haben können, als die ruhevolle Gegenwart, und nur der Wunsch lebte in ihm, daß alles so bleiben möchte, wie's war. Das saubere junge Stubenmädchen — einen Diener hielt Georg Buschmann sich nicht — steckte soeben den zierlichen Kopf mit dem kleinen Hamburger Häubchen zur Türe hinein, nachdem auf ihr Klopfen die Aufforderung zum Eintreten erfolgt war. „Herr Buschmann," sagte das Mädchen, „es ist ein Herr

gekommen, der Sie zu sprechen wünscht." „Jawohl, Marie, ich komme. Oder besser, lassen Sre ihn hier eintreten. Nannte er keinen Namen?" „Nein. Als ich fragte, wen ich melden sollte, gab er zur Antwort, er bäte nur um einen Augenblick Gehör." „Ist ja auch einerlei, wie er heißt. Führen Sie ihn hier herein." Georg Buschmann hatte sich eben aus seiner bequemen Lage erhoben, als ein noch junger Mann, elegant gekleidet, über die Schwelle trat. Er stellte sich vor als Hermann Treder und bat den Herrn

— er war ganz waffenlos. Nicht einmal Nero war daheim. Der hatte es sich nicht nehmen lassen, feine Damen zu begleiten. Hatte man doch im vergangenen Jahre den Bruder auch so mir nichts dir nichts über den Haufen geschossen. Dieser Herr machte zwar nicht den Eindruck eines gemeinen Meuchelmörders, aber trau, schau wem. Es war Georg Buschmann daher eure Beruhigung, als sich der Besucher behäbig niederließ. Es hatte durchaus nicht den Anschein einer mörderischen Absicht. So setzte sich Georg Buschmann

gleichfalls, und da der Herr noch immer schwieg, fragte er: „Womit kann ich Ihnen dienen, Herr Treder?" ^ . „Herr Buschmann," sagte der unheimliche Gast nach einem Räuspern mit leiser Stimme, „ich bin gekommen, Sie zu warnen." . Georg Buschmann fuhr mit einem Ruck in dre Höhe. „Mich zu warnen? Plant man ein Attentat auf meine Person?" Der Fremde lächelte nachsichtig. Der Mann war köstlich naiv. Und der Mann fühlte sich auch sehr sicher. Oder verstellte er sich? Unfehlbar das letztere, so wähnte der Herr

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 15 di 16
Data: 15.07.1911
Descrizione fisica: 16
zu meinen übrigen Taten, daß ich sie unter einem fal schen Namen heiratete? Für sie bin ich Georg Flemming. Und nun sage mir nochmals, ich sei kein Schuft." „Setze dich zu mir, Erik, und sprich ruhig," antwortete Herbert, „sage mir alles über diese seltsame Geschichte." Georg gehorchte, und seine Geschichte war offenbar von großem Interesse für den Freund. Herbert war ein ehrenwerter Charak- Nasse Passage. Von „Du bist ein seltsamer Kauz, Erik. Doch das warst du stets. Warum stoßest du dich an dem harmlosen

Spaß wegen der Heirat und tust, als ob du alles andere nicht gehört hättest? Ich dachte nur, wenn du die schönen Güter antretest, so werdest du auch eine Herrin wollen, die darin walte, wie es sich gehört -—" »'Nein, nein!" wehrte Georg, und preßte dann mühsam die paar Worte heraus: „Ich bin schon verheiratet." „Verheiratet!" Herbert Blank brachte vor Staunen nur das eine Wort über die Lippen. Dann faßte er sich und fuhr fort: »Tu bist verheiratet und hast mir nichts davon gesagt? Das war weder gut

noch klug, Erik. Es wäre mir eine Freude gewesen, deine Frau kennen zu lernen; ich hätte manches tun können für >ie und die " ^ „Und die Kinder," vervollständigte der Andere in hartem Tone. »Ja, mach' nur große Augen, es ist so. Ich bin lang genug ver- C. von Bergen. ter und ergebener Freund, was er Georg schon mehr als einmal be wiesen hatte. Doch er gab sich, was Georg betraf, einer großen Täuschung hin, er überschätzte ihn stets und fand stets Entschuldi gungen für seine Taten. Er glaubte, Georg

habe das Zeug zu einem großen Manne und nur die Umstände seien daran Schuld, daß er es noch nicht geworden sei. Diese Verblendung, diese übel angebrachte Bewunderung und Nachsicht bewirkte, daß er für Georg kein objektiver Ratgeber sein konnte. Seine eigene gute Einsicht und sein natürliches Gefühl für das was recht und edel ist, traten zurück, wenn es sich darum handelte, Georgs Vorteil zu fördern. In früheren Jahren, wenn die Freunde sich getroffen, hatte Georg von einem solchen Beisammensein seelisch

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 10.04.1910
Descrizione fisica: 16
114 Georg Buschmann wehrte ungeduldig mit der Hand dem Redestrom seiner Gattin. Er ließ sich erschöpft in einen Lehnsessel fallen und bedeckte mit der zitternden Hand die Augen, als wolle er etwas nicht sehen, was sich ihm aufzudrängen wagte. Frau Lisette, an ein mürrisches Wesen ihres Mannes gewöhnt, war hinausgeeilt, um für einen Imbiß zu sorgen. Ein paar weiche Eier, roher Schinken, frische Semmel und goldgelbe Butter häuften sich schnell vor dem in sich Ver sunkenen auf. Der sah und hörte

nichts; er stöhnte nur einmal schwer und bang auf. Da hielt die kleine Frau in ihrem Hausfraueneifer inne, nahm mit freundlicher Gebärde dem Manne die Hände vom Gesicht und sagte traurig: „So war also dein Gang vergebens, Georg?" Dieser nickte müde. „Vergebens, wie's vorauszusehen. Aber, Lisette, Lisette, was ich erlebt habe, spottet jeder Beschreibung. Gib mir etwas zu trinken, mir ist flau, ich habe seit gestern nachmittag keinen Bissen im Munde gehabt." „Wie schrecklich, aber Mann, wie ist das möglich!" rief

ist er, Lisette. Nachträglich und rachsüchtig. Aber ich will ihn nicht übers Grab hinaus beschimpfen, denn, Lisette, mein Bruder ist tot . . ." Die kleine Frau schrie auf. „Georg!" Der Mann stand auf und wankte an die Tür, die er öffnete und auf den Flur hinausspähte. „Sind wir allein?" fragte er mit gedämpfter Stimme. „Ja," antwortete seine Frau. „Die Morgenfrau kommt ja Dienstags nie. Da hat sie ihren Waschtag." „Gottlob, Lisette. Das war meine größte Sorge." „Wieso?" fragte die Frau, ihren Mann verständnis

mit dem ersten Zuge und konnte gerade nur mit einer geringen Verspätung im Bureau antreten. Aber das macht nichts, das ist nicht ausgefallen. Das wird bei uns Bureauleitern nicht so streng genommen und kommt immer vor. Die Hauptsache ist, daß ich gestern bis zum Schluß da war und heute morgen zur Zeit antrat." „Willst du dich nicht näher erklären, Georg?" schlug Frau Lisette vor, „ich verstehe kein Wort von allem, was du sagst." Georg Buschmann war ruhelos im Zimmer auf und ab gegangen; jetzt blieb

Frau Lisette ungeduldig Der Mann legte seine Hand schwer auf die Schulter seiner Frau. „Lisette, wenn man mich beschuldigte, meinen Bruder getötet zu haben, würdest du dem elenden Getratsche glauben?" J „Georg!" schrie die gequälte und zu Tode erschrockene Frau auf. „Du, ein Mörder? Was redest du?!" „Ich frage, würdest du es glauben?" „Nein, Georg," sagte Frau Lisette festen Tones und richtete ihre Augen vertrauensvoll auf ihren Mann. Dieser lachte höhnisch auf. „Du bist wahrlich naiv genug

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 05.08.1911
Descrizione fisica: 16
Verlag der Tiroler Land-Zeitung. — Druck der Verlagsanstalt Minerva und Familienheim, Zürich und Würzburg. Nr. 31 Unlerhallungsblatt zur „liroler Land-Zeitung". 1911 vas verlöschende IZerdfeuer. Nach dem Englischen von Sophie Wiget. (Nachdruck verboten.) (Schluß.) „So werde ich immer bei dir sein, Agnes!" rief Georg. Und seine Worte hatten einen tieferen Sinn als die Hörerin ahnte. „Und jm sollst deine Augen nicht vermissen, denn du wirst mit meinen sehen. Ich weiß auch Neuigkeiten

können." Er sagte noch manches; es waren ganz andere Reden, als er sie bei seinem Eintritt ins Haus noch beabsichtigt hatte. Aber ohne daß er es merkte, war mit Georg Flemming in der letzten Zeit eine Veränderung zum Guten vorgegangen. Er hatte sich zwar bis zu dieser Stunde noch eingeredet, daß er seinen Fluchtplan zu befolgen beabsichtige, das heißt, er hielt sich noch für ebenso selbstisch wie früher; das war aber nicht so; seine Kaltherzigkeit war untergraben worden, und er ein anderer Mann. Dazu kam

Badeort, und ließ auch die Kinder dahin kommen. Diese erfreuten sich der schönsten Gesundheit. Das Mädchen trippelte vergnügt herum, und konnte herzig plaudern; während der Knabe stolz und selbstbewußt daher kam, und den hübschen Lockenkopf vertrauend an den Vater schmiegte. Georg stöhnte innerlich bei dem Gedanken, daß die arme Mutter ihre zwei blühenden Kinder nie mehr sehen sollte, und er fragte sich: „Wie konnte ich auch nur einen Augenblick wünschen, diese Prächtigen, kleinen Geschöpfe

zu verlassen? Kinder, für welche mancher großer Herr sein halbes Besitztum hergäbe, wenn er sie sein nennen könnte." Dieser Gedankengang war nun freilich sehr verschieden von seinen früheren; doch Georg ward sich seiner Unständigkeit kaum bewußt; er fühlte nur, daß sein Herz an Frau und Kinder gebunden sei, und daß er ohne sie nicht mehr glücklich sein könnte. Eine vertrauliche Unterredung mit dem Arzte bestätigte leider uur die Aussagen von Agnes; die arme Frau war rettungslos blind. Und doch, wie es oft

im größten Unglück der Fall ist, es trug ein kleines Glück im Schoß. Georgs fortwährende Aufmerksamkeit, sein Tonfall er sprach immer weicher und leiser, wenn er sich an die Blinde wandte — boten Agnes ein stilles, süßes Glück, und ihr Lächeln, das eine Weile stets an Tränen erinnert hatte, wurde heiterer, aber nie mehr laut. Sobald Georg es wagen durfte, ging er zu seinem Freunde Herbert, und beriet mit ihm, was jetzt unter diesen veränderten Umständen zu tun sei. Diese veränderten Umstände setzten

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 15.07.1911
Descrizione fisica: 16
man mit ihm war, im Geschäft aber den Tüchtigsten übertraf —" so urteilte Frei über den Fremden. Als er an jenem Abend nach Hause kam, fand er zu seiner Verwunde rung Georg schon dort. Doch noch mehr staunte er, als der junge Mann ihm entgegenkam und ihm kräftig die Hand drückte. Hans öffnete die Lippen, um zu fragen, was vorgehe — da fuhr ihm plötzlich so mancherlei durch den Sinn, und die Frage blieb unaus gesprochen. Und jetzt rief Flemming: „Lassen Sie uns keine Geheimnisse in einer solchen Sache haben, Frei

— das ist alles. Mit Ihnen, Herr Flemming, möchte ich aber noch einige Worte reden —" „Das habe ich erwartet," antwortete Georg, der bei dem lau warmen Glückwunsch seines Schwagers spöttisch gelächelt hatte, „ich werde also noch mit deinem Bruder zu reden haben, Agnes, wie ich dir schon vorher sagte." „Ich sehe nicht ein, inwiefern die Sache dich angeht, Hans," sagte das Mädchen, dessen blitzende Augen auf ein rasch entflammtes Temperament schließen ließen, „ich bin mein eigener Meister." „Das bist du," antwortete der Bruder

ruhig, „und du ver suchst auch, es über jeden andern zu sein, der in deine Nähe kommt. Ich werde mich nicht viel einmischen, du kannst dich trösten. Kommen Sie, Herr Flemming, wir gehen in's „gelbe Roß", da können wir ungestört ein paar Worte reden." Georg folgte, doch wollte er nicht in die Wirtschaft gehen, sondern meinte, die Unterredung lasse sich auch auf einem kurzen Spaziergang abmachen. Hans Frei stellte manche Frage, und stellte sie so geschickt, daß es seiner Schlauheit alle Ehre machte

. Flemming beantwor tete sie mit mehr oder weniger Offenheit. Zum Schlüsse sagte der Bruder: „Ihr Name ist doch gewiß nicht Flemming? Seien Sie offen und sagen Sie „ja" oder „nein"." „Nein," antwortete der Andere entschieden; „aber Flemming ist der Name, den ich für alle Zukunft brauchen werde, und der ein zige, bei welchem Sie mich kennen werden." „Zum Teufel!" rief Hans ärgerlich, „Sie werden Agnes doch nicht unter einem falschen Namen heiraten wollen?" „Sie werden wissen," antwortete Georg kühl

und Wasser, durch Gefahr und Tod für jemand, den sie liebt — und sie liebt Sie. Wenn es aber nicht Ihre Absicht ist, Flem ming, ehrlich an ihr zu handeln, dann rate ich Ihnen, lassen Sie ab, so lange es noch angeht — denn wenn sie recht tief beleidiget ist, dann ist Agnes ein Satan, sie würde keinen Augenblick zögern, Mann und Kind und sich selbst zu töten, wenn sie sich einmal ver raten sähe. So — das wollte ich Ihnen noch sagen; und nun tun Sie, was Sie wollen." Als Antwort lachte Georg offen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 18 di 24
Data: 05.08.1910
Descrizione fisica: 24
der hohen k. k. Statthalterei vorlegen, Hoch diese aber geruhe, meinem am 8. Juni 1887 geborenen einzigen Sohne Georg in Würdigung der vorstehend angeführten Tatsachen die Begünstigung nach § 34 deS WehrgesetzeS zu bewilligen." Auch dieser Rekurs wurde seitens der k. k. Statthalterei ab- gewiesen und zwar mit der gleichen Begründung, wie die Abweisungen des ersten und zweiten Gesuches. Gegen diese Entscheidung war ein weiterer Rekurs nach den gesetzlichen Vorschriften nicht mehr zulässig. In seiner Not

, und überzeugt, daß ihm dnrch die dreimalige Ab weisung Unrecht geschehen sei, wendete er sich an den ReichSralS- abgeordneten Kienzl. Abg. Kienzl brachte in Wien im k. k. Landesverteidigungs ministerium die Angelegenheit zur Sprache. Im Landesverteidigung-. Ministerium empfahl man dem Abg. Kienzl, Georg Treibenreif möge ein neuerlicher Gesuch einbringen. Das dritte Gesuch des Georg Freivenreif. Auf Grund der Mitteilungen de- Herrn Abg. Kienzl überreichte Georg Treibenreif sein dritte- Gesuch

SohneS Georg zu stellen und neue Beweise für die irrtümliche Anschauung der ersten und zweiten Instanz vorzulegen. Meinem seinerzeit eingebrachten Gesuche wurde seiten- dieser löblichen k. k. BezirkShauptmannschaft und der k. k. Statthalterei in Innsbruck aus dem Grunde keine Folge gegeben, da meine Vermögensverhältnisse angeblich derartige seien, daß ich in der Lage wäre, für meinen assentierten Sohn eine fremde Arbeit- kraft einzustellen. Daß diese Voraussetzung eine ganz irrtümliche ist, erweise

der Bodenertrages in hiesiger Gegend und bei den hohen Ansprüchen der Dienstboten in heutiger Zeit wohl begreiflich. Auf Grnnd der vorgelegten Beweise und mit Rücksicht auf den Umstand, daß ich durch die erfolgte Verheiratung meiner Tochter Rosina eine weitere Arbeitskraft verloren habe, stelle ich die ergebene Bitte: Die löbliche k. k. Bezirkshauptmannschaft wolle in Berück sichtigung vorgenannter Tatsachen meinem Sohne Georg die Be- günstigung nach 8 34 des WehrgesetzeS zuerkennen." Auch das dritte Gesuch

wurde avgewleseu. Unterm 28. April 1909 erhielt Treibenreif von der k. t. Be- zirkShauptmannschaft Bozen nachfolgende Erledigung: „Die k. k. BezirkShauptmannschaft findet im Einvernehmen mit dem k. u. k. Ergänzungsbezirkskommando in Brixen Ihrem Gesuche um die Zuerkennung der Begünstigung nach § 34 deS WehrgesetzeS an Ihren 1887 geborenen Sohn Georg keine Folge zu geben, weil durch die Erhebungen festgestellt wurde, daß Ihr Anwesen, welches 8000 K wert ist, trat wenig belastet ist, daß Sie vielmehr

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 4 di 16
Data: 01.10.1905
Descrizione fisica: 16
.-Waidring (Jungschütz), Georg Aigner- Kirchdorf, Georg Kramer-Kossen (Jungschütz), Josef Marcher- Kirchdorf, Jos. Landegger-Hopfgarten, Blas. Aigner-Kirchdorf, Alois Glätzle-Fieberbrunn, Joh. Eder sen.-Waidring, Simon Schlechter-Fieberbrunn, W Klingler-Brixen im Tal, Joh. Aschaber-Brixen im Tal. Karl Lugmaier-Waidring. Jung schützen : Georg Loferer-Kirchdorf, Stefan Wörgötter-Kirchdorf, Engelb. Kerschbaumer-St. Johann, Alfred Brunner-St. Jo hann. Schlecker: Jos. Landegger-Hopfgarten, Simon Schlechter

- Fieberbrunn, Joh. Aschaber-Brixen im Tal, Georg Höck- Kitzbühel, Al. H. Slhr-Kirchdorf, Joh. Gschwentner Going, Robert Maier-Jochberg, Georg Aigner-Kirchdorf, Josef Eder- Waidrinz, Anton Gcatt-St. Johann, Jakob Sapelza-Kitzbühel, Jos. Egger-Kitzbühel, Josef Ever-Fieberbrnnn, Christ. Aigner- Kirchdorf, Jos. Bichler-St. Johann, Karl Lugmaier-Waidring, Jos Schlots-St. Johann, Joh. Wurzenrainer Hopfgarten, W. Klingler Brixen im Tal, Jos. Marcher-Kirchdorf, Matth. Höck Kitzbühel, Jos. Fischer-St. Johann

. Jungschützen: Georg Kramer-Kössen, Adolf Aigner Kirchdorf. Joh. Zimmermann- Jochberg, Stefan Wörgölter Kirchdorf, Georg Loferer-Kirchdorf. Würger: Joh. Lanvegger-Hopfgarten, Simon Schlechter-Fieber brunn, Joh. Aschaber Brixen im Tal, Georg Höck-Kitzbühel, Al. H. Sthr Kirchdorf, Joh. Gschwentner-Going, Ant. Gratt- St. Johann, Jakob Sapelza-Kitzbühel. Gedenkscheibe: Georg Mitterer-Jochberg Anton Mauerlechner Jochberg, Io). Egger- Kitzbühel, Johann Mieser St. Johann. Kladtpfarre Kitzl,ritzet. Geborene

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 14 di 16
Data: 26.08.1906
Descrizione fisica: 16
und Georg, mag es gewesen sein, daß der alte Bastian als Turmwächter droben auf dem Auslug hauste mit seinen Buben. Gar eifrig hatt' er's zu diesen Zeiten, und weil sie alle scharfen Auges wachten, war weit und breit der Turm das Falkennest genannt. Georg, der älteste der Söhne, spähte freilich gern auch hinunter zum rundbogigen Tör- lein, wo unter dem schindelgedeckten Dache ein gar liebliches Mägdlein mit der alten Großmutter hauste in den zwei Zimmerchen, die durch die Gnade des Burgherrn der Witwe

mancher hätte gerne das weiße Täubchen gefreit. Stille ging das Kind Marie ihre Wege, nur wenn der Georg von droben ihr den Pfad kreuzte, stieg lichte Röte in die zarten Wangen, und wie wolkenloser Frühlingshimmel leuchteten ihm die klaren Augen entgegen. Seit er die damals noch kleine Marie ein mal auf den Armen heruntergetragen aus bösem Gestein, darin sie sich verirrt hatte, lebte sein Bild in des Kindes Herzen, und die Liebe schmückte es nun mit goldenem Helm, Schwert und Schild, wie der schöne Ritter

St. Georg gerüstet war, den Marie so gerne geschaut in der Klosterkirche zu Rosenheim, wo sie einige Jahre Zögling war bei den frommen Frauen. Gerade so liebe goldbraune Augen und so lockiges dunkles Haar wie der Heilige hatte der lebendige Georg, der aber konnte sich nicht sattsehen an der lieblichen Jungfrau; wo es nur ging, suchte er Botschaft zu tun bei der Großmutter, und überglücklich machte es ihn, wenn er Marie über die rauschenden Wasser führen durfte, uach Brannenburg, wo ihr Vater als Schloß

wart hauste. Nicht gerne ließ dieser seinerzeit der alten Mutter das Kind, als er neu gefreit, nachdem das junge Weib — Mariens Mutter — ihn so bald allein gelassen. Kam dann das Mädchen hinüber, da tollte and jauchzte die junge Geschwisterschar um die schöne Schwester, die sie gar gerne hatten, und die auch jedem was Liebes zu tun wußte. Munter und gesprächig war das sonst so ernste Mädchen dann auf der Heimfahrt und der Georg glückselig, wenn er auch mit keinem Liebeswort sein Heiligenbild

berührte. Tieferglühend wandte er sich verlegen ab, als der vierzehnjährige Heinz, der jüngste Falke im Nest, einmal vor dem Vater, mit lustigem Augenzwinkern auf Georg zu, von der weißen Taube drunten im Törlein plapperte. „Taube und Falk, Georg, passen nimmer zusammen," brummte Bastian. „Glaub's gern, daß sie euch Jungen gefällt, aber denk nur, Taube uud Falk — nimmermehr. Schau dich seinerzeit nach einer Falkin um, Bube." Der Heinz aber meinte lachend — die jüngsten getrauen

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Unterinntaler Bote
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Pagina 6 di 16
Data: 28.10.1911
Descrizione fisica: 16
wirken soll. Der heilige Georg steigt nämlich, wie die Popen dem Volke weiß machen, vom Himmel herab in die Kirche, auf einem Stier mit goldenen Hörnern reitend, und zum Beweise, daß er wirklich in höchst eigener Person in der Kirche gewesen, läßt er den Stier , zurück, der dann vom Volke natürlich gehörig angestaunt wird. Während der heilige Georg in der Kirche ist, darf selbstverständlich vom Volk niemand dort zugegen sein, die Kirchtüren sind deshalb ver schlossen und werden dem Volke erst

gestohlen. Und noch dazu der schönste und wertvollste. Alles Suchen nach dem ge stohlenen Vieh war vergeblich, der Büffel war Georg, der Kaujgeselle vonThorn. (Fortsetzung.) „Das war schlecht geschossen", meinte Möl len. „Nun wacker mit dem Schwerte Stand halten, immer auf die linke Seite springen und nicht den Rücken zur Flucht kehren, sonst werden wir wie Schafe niedergehauen." Beide wehrten sich eine geraume Zeit ge meinsam die drei Reiter ab und Möllen hörte in dieser verzweifelten Lage

nicht auf, seinem jungen Freunde Lehren zu geben. Doch auf die Dauer mußten sie bei aller Gewandtheit unterliegen, da ihnen von den Schützen keiner zu Hilfe gekommen war. Jetzt sauste ein Haufe polnischer Edelleute vom Felde her gegen das Dorf heran, und mancher schwedische Dragoner stürzte, von ihren Lanzen durchbohrt, zu Boden. Mölten und Georg wandten gleichzeitig die Köpfe nach der Seite, von der ihnen so unerwartet Hilfe er schien. Georg kam dadurch unvorsichtiger Weise auf die Hiebseite eines der Reiter

und würde sein zu frühes Ablassen von der Wachsamkeit mit dem Leben bezahlt haben, wenn nicht Rafalski— weit seinem Haufen voraus eilend — sein Pferd bei diesem Anblick zu einem unglaublichen Satz angespornt und den Schweden noch zur rechten Zeit mit sicherem Lanzenstiche niedergerannt hätte. Das Feld war jetzt leer von Feinden. Die überlebenden Schweden flohen in größter Hast nach dem Dorfe. Rafalski hielt sein Pferd an, um die Gefährten abzuwarten, und sagte freund lich zu Georg: „Du hast wacker gefochten

mit deinem Hauptmann, und es freut mich, Dir einen Dienst geleistet zu haben." „Gott gebe mir Gelegenheit, ihn mit einem ähnlichen zu vergelten!" antwortete Georg. wie vom Erdboden verschwunden. Und wie der Armenier nun in die Kirche kommt, auch das Wunder des heiligen Georg anzustaunen erkennt er in dem Reittier des Heiligen seinen gestohlenen Büffel. Der Armenier, ein nicht besonders from mer Mann, machte nun gewaltig Lärm. Er erklärte kurz und bündig das Wunder für einen Schwindel der Popen

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Unterinntaler Bote
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Pagina 6 di 16
Data: 11.11.1911
Descrizione fisica: 16
dem Pascha nichts weniger als Skrupel, aber woher diesmal die Köpfe nehmen? Denn der Franzose begnügte sich Heorq, der Kaujgejelle vonWorn. (Fortsetzung.) „Seid nicht ungerecht, Brigitte, wie jener starre Prediger. Ich focht gegen die Feinde des Landes und konnte nicht voraussehen, was was man hier im Schilde führte." „Aber, warum überhaupt das Kriegerkleid, lieber Georg?" fuhr das Mädchen fort. „Wa rum dieses plötzliche Zerreißen unseres schönen Beisammenlebens? Ich glaubte euch fester an unsere stille

Häuslichkeit gefesselt." „Hört mich Brigitte," erwiderte Georg „und folgt dem Urteil Eures Herzens! Seid nicht ungerecht gegen mich: es muß klar werden zwischen uns. Mein Herz fing an, unruhig zu schlagen; der tägliche Anblick Eurer lieben Ge stalt, Eure holde Freundlichkeit umnebelten mir die Sinne. Brigitte, es war mir, als müsse ich mir Deinen rechtmäßigen Besitz sichern und so trat ich unbesonnen vor Deinen Vater und begehrte Dich von ihm zur Ehe. Er stieß mich kalt zurück und Verzweiflung bemächtigte

sich meiner. Habe Mitleid mit mir, Brigitte, denn nur die Liebe zu Dir trieb mich aus meinem stillen Paradiese heraus." „Ich begreife dieses stürmische Wesen nicht Georg," erwiderte Brigitte sanft; „Ich war so glücklich mit Euch und könnte Euch zürnen, daß ihr dies stille Glück untergraben habt — für immer vielleicht — durch Eure unbesonnene Hef tigkeit." Also nur Vorwürfe für mich?" versetzte Georg etwas gereizt. „Du begreifst nichts von dem Verlangen dich mein zu nennen für die Zukunft — für Zeit und Ewigkeit

Da der Wein den Gläubigen verboten ist, so umgehen diese das Verbot, indem sie den Wein in ungegorenem Zustand als Most (Raki) trinken. „In Todesgefahr bist Du gewesen?" fragte Brigitte, während ihre Augen sich netzten, mit unendlich weicher Stimme und seine Hand er greifend, fuhr sie fort: „Siehst Du, das ist die Strafe für Deine Unbändigkeit. Ich war ja so glücklich." Sie lächelte mit Tränen in den Augen — „weshalb sollte ich mir mein Glück mit solchen Grillen verderben, wie Du getan? Georg

war hingerissen von diesem kindlich unschuldigen Geständnis und wollte Brigitte um armen. Rasch entwand sie sich und sagte sanft, aber entschieden: „Nicht diese Heftigkeit, Georg; ich erkenne Dich nicht wieder und sehe wohl, daß unser friedliches Glück gestört ist. Denn ich werde Dich meiden müssen — so dürfen wir uns nicht noch einmal gegenüberstehen." „Also gibst Du mir keine Hoffnung?" fragte Georg mit etwas bitterem Tone. „Du bist nicht mehr wie sonst, Georg," er widerte sie weinend. „Weshalb quälst

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 14 di 16
Data: 29.07.1911
Descrizione fisica: 16
. Und es war wunderbar, wie Agnes seine Hülfe der aller andern vorzog, und wie sich,auch in der schwer sten Stunde ihr Gesicht erhellte, wenn sie seinen Schritt hörte. Aber noch wunderbarer als alles übrige erschien Georg das Glücks gefühl, das er empfand bei diesen Dienstleistungen. Mehr Schmerz als Freude jedoch verursachte ihm ihr mit zit ternder Stimme gesprochener Dank, wenn sie sagte, daß sie nie, nie im Stande sein werde, ihrem teuren Gatten, all seine Güte und Liebe zu vergelten, ihm, dem besten

und hingehendsten Gatten der Welt. Es war für Georg unmöglich, sich bei diesen Worten anders als schuldig, elend schuldig zu fühlen, nach allem, was er gegen diese gute Seele gesagt und geplant hatte. Wenn sie still lag, zu schwach zum Sprechen, aber nicht zu schwach, um ihm zuzulächeln, während er ihre Hand hielt und an ihrem Bette saß im dunklen Zimmer, dann rief er sich manchmal die Zeit zurück, wo sie ein fröhliches, gesundes Mädchen und hernach eine gute Mutter für ihre Kinder und ihm ein treues

habe; dieser Schlag könnte sie tödlich treffen; aber auch das war nicht alles — würde sie nicht vielleicht in ihrem leidenschaftlichen Empfinden Hand an sich legen, an sich und an die — — — Georg wagte den Gedanken nicht auszudenken. Hans war wieder dem Geschäft nachgegangen, es war nicht anders möglich gewesen. Also Hans würde jetzt nicht zu fürchten sein. Aber Georg litt überhaupt nicht an Menschenfurcht. Schließlich, nach vielem Hin- und Herzögern, das ihm schmerz licher war, als er erwartet hatte, beschloß

Georg, noch einige Tage zu warten - wenn die Krisis vorüber sei, dann wollte er gehen. Er war selbst ärgerlich über sein Zagen und Zögern. Er wußte nicht, daß gerade das eines der besten Symptome war, welches seine egoistische Natur je gezeigt hatte; auch unterschätzte er den Schmerz, den er bei dem Gedanken der Trennung von seiner Frau und den Kindern stets empfand. Die Vorgesetzte Zeit verstrich; Agnes schien die üblichen Stufen der Genesung durchzumachen; jedenfalls erstarkte sie zusehends

. Zwar über den Augen trug sie noch immer die Binde, doch Georg dachte, das sei bei dieser schrecklichen Krankheit wohl oft so. Tage vergingen, und dann, zum dritten Mal, war die Zeit seiner Abreise gekommen. „Es nimmt mich wunder", murmelte er vor sich hin, während er am Nachmittag zum letzten Mal seinem Haus zuschlenderte, „was es nun diesmal geben wird, um mich abzuhalten — — — bis jetzt hat ein böser Stern über meinem Plan gewaltet." Bei all dem ward er instinktiv bewußt, daß sein Herz nicht mehr

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 04.01.1908
Descrizione fisica: 16
Nr. 1 UMhMWKsbltö M „Lirskr Ls«--Zeits«s". 1908 . Nachdruck verboten. Ssin Geburtstag. Skizze von Käthe Rohrbeck. Georg Wernburg stand am Fenster seines Ateliers und starrte in die trübe Morgenstimmung hinaus. Grauer Novembernebel lag über den Häusern und senkte sich auf die Erde. Vornehm und still lag die neuerbaute Straste da, deren Häuser sämtlich mit einem Vorgarten geschmückt waren. Hier und da öffnete sich eine der Gittertüren, und die Zei tungsfrau oder der Briefträger schlüpfte hindurch

. Sonst blieb alles ruhig; nur der schwere Schritt eines mü den Mannes, der seiner täglichen Arbeit nachging, schallte her auf. Es lag ein Hauch von Melancholie über dem düster grauen Straßenbild, dem sich auch Georg Wernburg nicht entziehen konnte. Als er sich vom Fenster wandte, um nach den Briefen zu sehen, die der Briefträger soeben brachte, lag der Ausdruck schwer- mütigen Grübelns auf seinem Gesicht. Tas erste Kouvert, das er öffnete, war die Gratulation ei nes fern weilenden Freundes. Also Geburtstag

hatte er heute! . . Unruhig ging er in dem großen Raum auf und ab. Heute vor einem Jahre. . . Ta hatte ihm sein Weib den Geburtstagstisch gerichtet und seine Kinder ihn — früher als sonst munter, blumengeschmückt begrüßt. Ta hatte sein Bube, sein kleiner Liebling, ihm das erste Gedicht gestammelt. Georg Wernburg sah das freundliche Wohnzimmer wieder vor sich und sah sein schlankes Weib am Feuer sitzen. Sie sang ihm ein Lied aus ihren Brauttagen. Es war damals auch ein so trüber Tag wie heute

ob seiner Schwachheit, stürzte sich wieder in alle mög lichen Zerstreuungen: aber es wurde anstatt besser, noch schlim mer. — — Mir einer jähen Bewegung warf Georg Wernburg den Kopf hintenüber. Fort mit den Erinnerungen, mit den weichen Ge fühlsregungen, die eines Mannes unwürdig sind. Er trat vor die Staffelei und betrachtete die halbvollendete Arbeit. Tann nahm er den Pinsel. Mit vorgebeugtem Kopf lauschte er plötzlich nach der Tür. Was war das? Waren das nicht die wohlbekannten, trippeln den Schritte

seines Buben? Er warf den Pinsel beiseite und rrat zur Tür. Ein leises, zaghaftes Klopfen. Hastig öffnet Georg Wernburg. Fräulein Else, die Bonne seiner Kinder, schob die letzteren liebevoll über die Schwelle. „Guten Morgen, Papa, wir gratulieren zu deinem Ge burtstage/' sagte die süße Stimme seines fünfjährigen Mädchens. Er fühlte etwas Weiches in seinen Händen. Ein selbstgestrick ter Pinsellappen, des Kindes erste Arbeit. Tann kam sein Bube. „Wir datulieren, lieber Papa." In dem kleinen Fäustchen hielt

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 19.07.1908
Descrizione fisica: 16
Wcv -«rs Als ein !>»Mrr z wunderbares Futter glaube mir, ich könnte noch einmal wieder Mensch werden, noch Freude wieder am Leben haben. Rücksichten! Ja, du hast 'ne Ahnung! Glaubst, weil der Bankier Ganzlin mein Vater ist, weil wir hier so köstliche Feste feiern- die Tausende und Abertausende verschlingen, wir kennten keine Rücksichten?" „Na ja, so meinte ich es nicht," suchte Georg von Sellmer einzulenken. „Rücksichten verlangt schließlich jeder Stand. Ich meine hauptsächlich

- auch die Kaution, die wir stellen müssen. Gott, 's sind schließlich nur fünfzehn tausend Mark, aber man hat sie eben nicht, siehst du, daran liegt's!" „Freilich, ich verstehe wohl. Aber weshalb verzagen? Schließlich ist ja noch immer die Erbtante da." Georg von Sellmer horchte hoch auf. „'ne Erbtante? Davon hörte ich ja noch nichts." „Na, wie solltest du, mein Lieber. Bist ja erst zum zweiten Male auf längeren Urlaub hier. Wer hat von deinem Interesse für die kleine Kofegarten Notiz genommen, und wenn schon

sich zu der übrigen Gesellschaft. Sie kamen gerade zurecht, als die Pastorin mit ihren drei Töchtern den Salon betrat. Marga sah duftig aus wie ein eben erschlosfenes Mairöslein. Wie lebensfrisch schauten der Nacken und die Arme durch das leichte Gewebe des Stoffes. Wie lockte das rosige Mündchen, wie blitzten die Augen so voller Lebensfreude. „Süße, kleine Marga," dachte Georg, machte sich von seinem Freunde los, der ihn untergehakt hatte und schwenkte geradeswegs auf die Pastorin zu, die er ehr furchtsvoll

begrüßte. Er war nicht der einzige, der es sich angelegen sein ließ, den Pastorentöchtern den Hof zu machen. Bald waren sie umringt von einem ganzen Flor junger Mädchen und Herren, denn sie waren in diesem Kreise ja gut bekannt. Margas Augen jedoch suchten nur die seinen, ihre Blicke trafen zusammen in langem, vielsagendem Ein verständnis. Georg von Sellmer war ziemlich deprimiert zu diesem Feste gegangen, eine innere Stimme warnte ihn, nicht weiter zu gehen, sich von dem Zauber des lieblichen Kindes

lvszureißen — er durfte doch keine Dummheit machen. Aber nun summte ihm das Wort „Erbtante" noch in den Ohren, und das Wort hatte einen goldhellen Klang. Ja, der leidige Mammon . . . Die Tischordnung hatte Georg von Sellmer eine andere Dame bestimmt, doch saß seine Herzensflamme ihm gegenüber und hatte er auf diese Weise dennoch Ge legenheit, sich ihrer unmittelbaren Gegenwart zu erfreuen. Seine Augen blitzten in die ihren, sie lachten sich zu; er erhob sein Glas: „Fräulein Kosegarten

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 22.07.1911
Descrizione fisica: 16
. Wenn du etwas von meinen Sachen anrührst, so nehme ich dich vor Gericht — was wohl bei dir nicht das erste Mal wäre!" „Komm' herein, Agnes! Hörst du? Komm' herein, sage ich!" nef Georg, seines Weibes Hand fest fassend, „Du darfst nicht so fortfahren." Aber wenn er es vorher noch nicht gewußt hatte, so sollte er es jetzt erfahren, daß man einer wütenden Frau keine Vernunft beibringen kann. Es dauerte noch mehrere Minuten, bevor er die keifenden Weiber trennen konnte; immer schärfer fielen die Hiebe und immer besser saßen

sie. Als er endlich Agnes ins Zimmer bringen konnte, so beschwerte sie ihn zuerst mit einer hysterischen Tränenflut. Es war besonders fatal, daß dieser Auftritt gerade heute statt finden mußte. Georg hatte seine Frau noch nie in einem solchen Zustande gesehen; er wußte wohl, daß sie heftig und leidenschaft lich war, doch bis jetzt hatte sie sich nie so gehen lassen. Vierund- zwanzig Stunden früher hätte er sich auch geärgert, aber die Szene hätte ihn nicht in dem Grade abgestoßen, wie es jetzt der Fall war. Agnes

diese Zärtlich keit, den Abscheu, den Georg schon vor seinem Heim zu fühlen begann. Aber er war in der Verstellung gewandt und heuchelte viel rascher eine gnädige Verzeihung, als sie sein Weib — wie sie in ihrer naiven Art sagte — erwartet hatte. Sie hielt ihn für den gütigsten, versöhnlichsten Mann der Welt. Auch der Mie terin wurde verziehen: Georg machte sogar einen Spaß über das Theaterstück, das sie zusammen aufgeführt hätten — und so herrschte wieder Harmonie im Hause. Das war ja recht befriedigend

, und seine gute Laune, nach allem, was geschehen war, hätte ebenso befriedigend sein können; aber wenn Agnes frauliche Schwächen hatte, so besaß sie dafür auch nach Frauenart rasches Verständnis, instinktiven Scharfsinn und Beobachtungsgabe, und eine bange Angst überkam sie. Sie wußte nicht, was sie fürchtete: aber sie fühlte sich befangen in Gegenwart ihres Gatten, und sie mühte sich, noch aufmerksamer als zuvor, auf den leisesten seiner Wünsche zu achten. Die Zeit kam, wo die Reihe wieder an Georg

Hans; „er ist verschlossener als es nötig wäre; daß er etwas auf denr Herzen hat, das ist sicher." Am nächsten Tage erklärte Georg plötzlich, daß es ihm dies mal nicht möglich sei, die Tour zu machen. Frei möchte auf die Fahrt, vielleicht könne er ihn in einer Woche ablösen. Auf die ernsten Vorstellungen seines Schwagers antwortete Georg, wenn dem Geschäft daraus ein Schaden erwachse, so werde er ihn tragen. So wurde die Sache in gezwungener Weise erledigt, aber Hans sagte im Vertrauen

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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 12
Data: 21.10.1904
Descrizione fisica: 12
König Georg von Sachsen f. König Georg von Sachsen, der schon seit lan gen Jahren an Bronchialkatarrhe, Herzschwäche und Arterienverkalkung litt, starb in Pillnitz in der Nacht des 15. Oktober 2 Uhr 25 Minuten. Der verstorbene König wurde zu Dresden am 3. August 1832 geboren, stand also im 73. Lebens jahr, und kam nach dem am 19. Juni 1902 erfolg ten Tode seines Bruders des Königs Albert zur Regierung. König Georg ist schon 1870 als Heer führer rühmlich hervorgetreten. Nachdem der da malige

Kronprinz und spätere König Albert das Kommando der Maas-Armee übernommen hatte, trat Prinz Georg an die Spitze des sächsischen Korps in welcher Stellung er unter der Regierung seines Bruders fast ununterbrochen verblieb. In seiner ersten Proklamation „An mein Volk" vom 19. Juni 1902 gelobte der König immer im Sinne und Geist seines verewigten Bruders seines Amtes zu wallen. Und er hielt dieses Versprechen getreulich. Mit unserm Kaiser verbanden den Kö nig immer die Bande innigster Freundschaft. Kö nig

Georgs Nachfolger auf dem sächsischen Throne wird sein ältester Sohn Friedrich August sein, der durch seine unglückliche Ehe mit der Prinzessin Louise von Toskana bekannt ist. Der neue König von Sachsen, Friedrich August steht gegenwärtig im 40. Lebensjahre. Er ist als das zweite Kind des Königs Georg aus des sen Ehe mit der Infantin Maria Anna von Por tugal am 25. Mai 1865 in Dresden geboren. Da Peter Prosch — der schlaue Zillertaler und lustige Hofnarr — erster Handfchuytfiindler aus Tirol

der Kohlenbrenner Georg Brücker, ein kreuzbraver Mann, der keinen Armen von der Türe weiset; geh' zu ihm; er nimmt dich gewiß auf". Wir nahmen nun Abschied von einander. Sie ging langsam fort mit der Ziege, und sah mir dabei immer nach, und auch ich kehrte mich alle Augenblicke um, sie zu sehen; wir winkten immer einander zu, bis sie um eine Ecke verschwand. Es war nicht das letztemal, daß wir uns gesehen. Das Mädchen hatte recht; der Kohlenbrenner nahm mich freund lich auf und bewirtete mich, so gut

seiner militäri schen Ausbildung gewidmet war. 1884 bezog der junge Prinz die Universität Straßburg, wo er sich dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften hingab, im folgenden Jahre ftudirte er in Leipzig. Dann wurde er wieder in die Reihen der Armee eingestellt, um die unterbrochene militärische Aus bildung fortzusetzen, welche 1889 mit seiner Beför derung zum Major einen gewissen Abschluß erlangte. Friedrich August bekleidete jetzt beim Tode seines Vaters den gleichen Rang den König Georg

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 4 di 8
Data: 25.12.1908
Descrizione fisica: 8
k. L Bezirksarzt Pius Berger k. I. Forstmeister Anton Wegmelker k. k. Förster A. Braumann k. k. Geometer Alois Zöllner k. k. Grundst. Evident. Eleve Dr. Josef Horngacher Stadtarzt Dr. Johann Traunsteiner Advokat Dr. Artur «echt Advokat Dr. Hans Thaler Advokat Adolf Kirchmair Sparkasseverwalter Jakob Mößner Magistratssekretär Karl Bodenseer städt. Betriebsleiter Hans Lechner städt. Sicherheitswachführer Johann Thoma k. k. Gendarmerie-Berzirks -Wacht meister Georg Steiner k. k. Gendarm Jakob Bergmann

Meßner Goldschmied Giocondo Da-Pont Friseur Josef Traunsteiner Kaufmann Johann Winderl Friseur Anton Werner Schlossermeister und Ersenhandlung Johann Windberge c Gastwirt _ Franz Neuper Vertreter der Firma L. Bernot Herr und Frau Paß engl. Pension Hugo Mamoser Brauerei- und Gasthosbesrtzer Georg Kreißer Eisenhandlung Josef Stanger Sattlermeister Sebastian Stanger Trödler Johann Brugger Metzgermeister Max Rainer Kaufmann Ritzer Martin Buchdruckereibesttzer Ritzer Ulrich Konditor Amalie Steiner

Handlung Luise Klauser Gemischtwarenhandlung Georg Höck Bäckermeister Josef Fellner Zahntechniker Josef Rendl Kaufmann Karl Egger Stadtpfarrer und f. e. b. geistl. Rat Anton Wörgartner Sattlermeister Georg Manzl Tischlermeister Balthasar Weichselbaum Malermeister Familie Resch Privat Vinzenz Schweigl k. k. Oberlandesgerichtsrat i R. Dr. Anton Engel prakt. A'zt Dr. Josef Spielberger Prakt. Arzt Franz Stitz Hutmacher Maria Stitz Hutmachersgattin Geschwister Haggenmüller Frächter und Gastwirt Georg Mair

Weißgerber Jakob Daxacher Hausbesitzer Josef Graswander Kaufmann Johann Lapper Zimmermeister Anton Sigl k. k. Eichmeister Josef Friedensbacher Gastwirt Anna Obermoser Hausbesitzerin Johann Bancheri Haus- und Fuhrwerksbesitzer Georg Oberhäuser Hausbesitzer Georg Dasenreiter Kaufmann Josef Egger Weißgerber Alois Graswander Schlossermeister Johann Beider Schmiedmeister Rosa Krimbacher Privat Egid Bodem Gastwirt Georg Huber Metzgermeister Josef Werner Schuhmachermeister Rudolf Hüter Baumeister Johann Reiter

Gutsbesitzer Mathias Bachmann Privat Karl Falkensteiner Gerbermeister Josef Steingasser Gutsbesitzer Alois Wimmer Bindermeister Georg Schmidt Hofnermeister Joh. Georg Dewina Müllermeister Anton Dewina Müllermeister Friedrich Grünwald Friseur Anton Exenbrrcnr Stadtkämmerer Johann Fischlechner Bäckermeister Johann Hochenberger Villenbesitzer Maria Leitner Villenbesitzrrin Ursula Wtw. Stöckl Gastwirtin Johann Krepper Schneidermeister Walburg Haselbacher Hausbesitzerin Anton Hechenberqer Sodawassererzeuger

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 13 di 16
Data: 10.04.1910
Descrizione fisica: 16
r t vre neue MdtMe MeähofMnlLM in leip>tg. Georg stand vor der Leiche. Doch kann man nicht sagen, daß milde Gefühle bei diesem Anblick in ihm rege wurden. Freilich, der Tod lischt jede Kränkung aus. Allem die Kränkung, die ihm von jenem da widerfahren, stand noch zu lebendig in seiner Erinnerung, er hatte in wenigen Stunden zu viel durchleben müssen. Es lag auch nicht in seiner Natur, dieses alles mit einem Schlage zu vergessen. Aber vergeben wollte er ihm diese letzte, sowie alle frühe ren

Kränkungen. Die Pastorin hatte taktvoll das Zimmer verlassen, um den Mann in seinem Zwiegespräch mit dem Toten nicht zu stören. Georg Buschmann aber hatte seinem Bruder nichts zu sagen. Frau Pastor Ehrhardt begab sich zu ihrer Tochter, ste zu veranlassen, Georg Buschmann zu sehen. Doch Natalie weigerte sich. Sie vermochte niemand zu sehen, den aber am wenigsten. Es würde nicht im Sinne des Ge liebten gehandelt sein, wollte sie dem feindlichen Bruder die Hand drücken und sich von ihm einige konventionelle

Phrasen vorsprechen lassen. Er trauerte nicht. Ihr aber war das Herz gebrochen. Da Georg Buschmann den Wünschen der Braut des Entseelten keine anderen Bestimmungen entgegensetzte, so von dem Stragenbafjner'flusCtand m Föiladelp&ta: Die Stadt F&üadelp^ia unter dem StandrctöL l r t in Oesterreich befleißen sich einer geradezu — in Hinsicht auf alle anderen Nationen — beispiel losen Untätigkeit für das Volk, dem sie entsprossen, das sie geadelt und ihnen die Führung in die Hand gab. Keinen Heller

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 17 di 24
Data: 05.08.1910
Descrizione fisica: 24
Ab leistung des Präsenzdienstes im Heere enthoben werden soll, wenn von dieser Enthebung des Sohnes die Erhaltung der Familie abhängt. Diese gesetzliche Bestimmung ist gut und recht, leider aber geht die Sache nicht immer so glatt wie eS herschaut, insbesondere dann, wenn, die entscheidenden Behörden nicht mit jener Volksliebe der Sache nachgehen, die wünschenswert wäre in einem Falle, wo die Existenz einer Familie auf d?m Spiele steht. Der Bauer Georg Treibenreif, Gschlojerbauer in Lajen, kann darüber

ein Lied singen, welchen langen Kampf er kämpfte, bis er seinen Sohn von dem Präsenzdienste loS bekam und dessen Beur laubung erfolgte. Wir wollen gleich sagen, wie die Familienverhältnisse deS Georg Treibenreif, vulgo Gschlojerbauer, in Lajen beschaffen find. Er ist 60 Jahre alt, sein Weib zählt 65 Jahre. Ec hat einen gelähmten Arm. Dieses Nebel in Verbindnng mit dem hohen Alter, seiner häufigen Kränklichkeit und der teilweisen Verschuldung seines Besitzer (sein Bauernanwesen wurde vvn den OrtSsachver

ihn der Wohltat des Gesetze- teilhaftig werden lassen, die ein weiser Gesetzgeber geschaffen hat für jene Eltern, die arbeitsunfähig find und auf die Arbeis- kraft ihres Sohne- zur Fristung ihrer Existenz angewiesen find. Das erste Gesuch wurde abgewiesen; der einzige Sohn mußte zu den Kaiserjägern auf drei Jahre einrücken. Daraufhin überreichte Georg Treibenreif das zweite Gesuch, da er die Rekursfrist gegen die abweisliche Gesuch-erledigung ver säumte. Im zweiten Gesuche stellte er seine hilflose Lage

eingehender dar und bat neuerlich um Zuerkennung der Begünstigung an seinen Sohn. Auch das zweite Gesuch wurde abschlägig öeschieden. Georg Treibenreif erhielt auf sein zweite- Gesuch am 7. Juli 1908 folgende Erledigung seiten- der k. k. Bezirkshauptmannschaft Bozen: „Auf Grund de« Beschluffe- der k. k ambulanten StellungS- kommiffton Klausen werden Sie hiemit verständigt, daß Ihrem Gesuche um die Zuerkennung der Begünstigung nach 8 34 W.-G. an Ihren 1887 geborenen Sohn Georg keine Folge gegeben wurde

, da Sie mit Rücksicht auf Ihre günstigen finanziellen Ver hältnisse in der Lage find, an Stelle de- Reklamierten eine fremde Arbeitskraft auszunehmen. Gegen diese Enscheidung steht im BeschwerungSfalle der bet dieser k. k. BezirkShauptmannschaft einzubringende Rekurs an die k. k. Statthalterei in Innsbruck binnen 14 Tagen von dem der Zustellung nachfolgenden Tage an gerechnet offen." Georg Freivenreifs erster Keüurs. Gegen diesen abweiSlichen Bescheid überreichte Georg Treiben reif in der vom Gesetze

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