von Schultern: KLEINOD TIROL. Der große Heimatroman Verlag Tyrolia, Innsbruck—Wien—München Erhältlich in allen Buchhandlungen Die faschistische Unterdrückung in Südtirol eine Erfindung aus Innsbruck und München. Unter diesem ewig glaubwürdig klingenden, noch auch zugkräftigen Titel, veröffentlicht die faschistische Alpcn- zeitung vom 9. Mai einen Bericht, wonach angeblich der Korrespondent .der -Londoner „Mvrning Post" kürzlich Süd tirol bereist und seine Eindrücke in einer Artikelserie zu verösfentlichen
in den geschäftlichen, gesellschaftlichen und familiären Be ziehungen das Verständigungsmittel unter den Deutschen bilde. Einige englische Zeitungen hätten die faschistische Unterdrückung in Südtirol mit so düsteren Farben gemalt, daß er (der Korrespondent der „Morning Post") das als Ergebnis seiner Untersuchungen für seine Pflicht erachtet habe, zu erklären, daß 'in Südtirol keine Spur von Unter drückung zu finden sei. Sogar in den Reihen der fa schistischen Miliz befänden sich! zahlreiche Deutschisprechende
. Der einzige Unterschied zwischen der Anwendung der italienischen Gesetze in Südtirol und den anderen Provinzen des Königreiches bestünde darin, daß in Südtirol die Unkenntnis der bestehenden Gesetze von den Behörden als Milderungsgrund, wenn nicht geradezu als Entschuldigung (Strafausschließungsgrund) betrachtet werde. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der des deutschen nicht mächtige Korrespondent der „Morning Post"' Südtirol nicht gesehen hat, und auch nicht gesehen
sollte, was wir augenblicklich festzustellen noch nicht in der Lage sind, zustandekam. Es wäre nicht zu verwundern, wenn die faschistische Alpenzeitung mit ihrem voreiligen Berichte sich auch, noch empfindliche Blößen in der Uebersetzung des' Wortlautes aus dem Englischen geben würde. Man kann jedoch ver muten, daß der römische Korrespondent der „Morning Post" Giarratana aufgesessen ist, nachdem die Annahme nicht von der Hand zu weisen ist, daß er in der „Alpen zeitung" veröffentlichte Bericht aus der Feder Giarrata- na's