sich an seine Seite: „Vater, Ihr werdet doch nicht..diesen Hof betreten..." „Du wartest, bis ich wiederkomme", herrschte der Herzog ihn an. „Grünschnabel, der du bist." Wie einen Stallburschen warf er dem Jungen die Zügel zu und trat in das Haus Küche und Stube fand er leer. Aber in der milden Däm merung des Flurs trat ihn eine junge Frau entgegen. Sie trug ein Kind am Arm. „Der Bauer ist in der Schmiede", sagte sie still, offenbar ohne den hohen Gast erkannt zu haben. Doch auch, als sie auf der Satteldecke
, war — blieb er nicht doch ein fremdes Gewächs in der steinigen Erde von Tirol, blieb er's nicht selbst in seines eigenen Vater Haus — und Herz? Der hatte es nicht vermocht, sich in ihm einen echten Sohn zu erziehen; er fühlte das fremde Wesen seines Kindes wie einen unheimlichen Gast, der jedem Anruf stumm blieb. Voll heimlichen Widerwillens, der ihn selbst mit Schrecken und Schmerz erfüllte, betrachtete der Herzog das schmale Gesicht seines Sohnes, das h chmütig verschlossen auf die grüßenden Bauern
Rute des Seidelbastes ihren inbrünstigen Duft aus. Wo sich die enge Schlucht zu einem Becken weitete, stand ein großer, einschichtiger Hof; das weißgetünchte Haus mit den hölzernen Altanen leuchtete in der Sonne, es lag wie ein prächtiges Juwel im grünen Schoß des Tales. Der Herzog hielt erstaunt inne, er war seit Jahr und Tag nicht mehr hierhergekommen und konnte sich nicht entsinnen, einen so ansehnlichen Hof in dieser Gegend gesehen zu haben. „Wer ist hier der Bauer?" fragte er sein Gefolge
, das ihn die Bäurin vom Laib schnitt. Ver stohlen blickte er nach dem Kinde, das in ihrem Schoße lag. Es war ein Sohn. „Dies ist also der Hof Genaun" sagte er endlich. „Ich hätte ihn fast nicht wiedererkannt, so schön ist er gworden." „Ja —", antwortete der Bauer langsam. „Ich habe das Haus neu erbaut und ein großes Stück Wald gerodet. Hier gibt es gute Weide." Der Herzog schwieg. Endlich sagte er und seine Stimme klang unsicher. „Du weißt doch, Peter Genauner, daß ich dein Vater bin." „Ich weiß", erwiderte