können ihr Publikum nicht stärker enthusiasmieren, als dies die Wie ner Sängerknaben im „Odeon" getan haben. Wie eine Mauer standen die Menschen am Schlüsse und verlangten immer neue Zugaben." — „Völkischer Beobachter", Mün chen, 1. Juni 1932: „Die Wiener Süngerknaben, die er freulicherweise auch Heuer wieder zu einem Münchener Gastspiel berufen wurden, hatten womöglich einen noch gröberen und intensiveren Erfolg zu verzeichnen, als im vergangenen Iahre. Es ist auch ein ganz eigenartiger, erlesener Kunstgenuß
, diesen trefflich geschulten Klang körper kennenzulernen, der in musikalischer, stimmlicher und vortraglicher Beziehung ganz Erstklassiges leistet." — „Le Journal", Paris: „Das Erscheinen der kaiser lichen Kapelle aus Wien ist ein Ereignis, das lange Zeit in Erinnerung bleiben wird." — Kartenvorverkauf im Fremdenverkehrsbüro, Oberer Stadtplatz 4. Fundgegenstände, die von den Verlustträgern bei der städt. Polizei behoben werden können: 1 goldenes Armband, 1 Damenhandtasche mit Reißverschluß. 20 Reichsmark (lose
, doch welche Mutter wäre das nicht —! Man sieht es Ihnen an, welche schweren Wochen sie durcl>gemacht haben," sagte die Gräfin bedauernd. „Ja Marianne, die Gräfin hat recht. Du bist so blaß und schmal geworden, daß es mich förmlich er schreckt — du mußt jetzt ausfpannen." „Und vor allem auch ein wenig Zerstreuung suchen! Ich würde mich glücklich schützen, wenn ich Ihnen, liebe, gnädige Frau, dazu ein wenig behilflich sein kann! Ich stelle Ihnen meine Zeit und Person ganz zur Verfügung —" mit liebenswürdiger
Dringlich keit sprach die Gräfin Tromsdorsf. „Sie sind sehr freundlich, Frau Gräfin!" entgegnete Marianne zurückhaltend, „doch meine Zeit muß noch ganz meinem Kinde gehören —" und bei sich dachte sie. „ganz gewiß werde ich dich nie bemühen." Denn die Gräfin Tromsdorsf mißfiel ihr gründ lich, wenn sie sich auch gestehen mußte, daß die Dame von auffallender Schönheit war. Blauschwarzes Haar, schmachtend und zugleich feurig blickende mandelförmi ge Augen, ein dunkler Teint und ein leichter Flaum
über dem üppigen, schöngeschweisten Munde gaben ihr ein fremdartiges, rassiges Ausfehn. Dazu war sie mit berechnetem Schick angezogen, der die Vorzüge ih res tadellosen, üppigschlanken Wuchs deutlich unter strich. Es war aber ein Schick, der die Grenzen der Vornehmheit um eine wenn auch ganz geringe Schat tierung überschritten hatte. Ueber die rotlila Beiuchskleidung hatte sie eine breite Hermelinstola gelegt. Ter schwere, süßliche Lr- chideenduft, der ihre luxuriöse Person umschwebte, wirkte für Mariannes