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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 12
Data: 10.02.1934
Descrizione fisica: 12
geworden. Die Bauern, welche da waren, haben sofort gegen den Bäckermeister Ambichler Stellung genommen. Der Friseur Menglhuber ist aufgesprungen und hat jeden, der, seiner Meinung nach im Verdacht des Selbstrasierens stand, osten beschuldigt, er sei ein ganz gemeiner staatsgefährlicher Schwarzarbeiter. Die paar Frauen — unter ihnen die Oberapothekerin Neffersdorfer und die Frau Oberlehrer Heinzlberger — haben schärfsten Protest erhoben gegen den Konditor Webernagl. „Meine Herren

- Bauer von Weinberting, eine gewichtige Persönlichkeit weitum, hat dem Bäckermeister Ambichler angetragen, er haut ihm eine hinein, wann er so gegen den „ehrenhaften Bauernstand" hetzt, und wenn er glaubt, die Bauern sresien seine Batzen von Semmeln und Wecken, dann soll er sich „Hrrndamische" 'raussuchen, aber nicht „normale Menschen". Der Ambichler hat getobt wie ein Irrsinniger. „Ich verbitt' mir das!" hat er geschrien. „Das ist eine ganz gemeine Beleidigung. Mein Brot ist weit und breit bekannt

, daß Selbstrasieren weit hygienischer sei." Seither ist der Friseur Menglhuber von Untertiefen bach ein radikaler Gegner des Dritten Reiches. DIS Beichte von Henri Barbusse Dumpf aufstöhnend fühlte der Gelähmte voll Schreck den Anfall herannahen. Er wußte ganz gut, es werde der letzte sein. Das hatte er unlängst mit der lauernden Wach samkeit des Kranken aus ein paar aufgeschnappten Worten erraten; er spürte es auch an der würgenden Angst, mit der seine Umgebung von keinem Leiden schwieg. Nun mußte er sterben

. Keiner seiner Angehörigen hielt den bedeutsamen Augenblick für so nahe, denn man hatte ihn an diesem Nachmittag, versunken in seinen Lehnstuhl, ganz allein in der Wohnung gelassen. Seit vielen Stunden saß der Kranke unbeweglich gleich den Möbelstücken und Statuen im Zimmer da und blickte hinaus auf die sich wei tende Landschaft und den unendlichen Horizont. So ging es denn ans Sterben... Ein rauher Seufzer entrang sich fei ner Kehle, während seine Augen einen erschreckten Ausdruck annahmen. Er dachte weder an das Leben

die Altersstufen einander zu nähern. Vergebens! Die fromme Lüge war unmöglich. Ganz leise fuhr er fort: „Schreib' das nicht, Jeanette. Schreibe: Cs wäre ungerecht, sie anzuklngen, denn sie trifft kein Vorwurf. Ganz im Gegenteil. Unterstreiche die letzten Worte!" „Warum?" „Damit man ihren Sinn ganz verstehen kann." Der Griffel zog deutlich vernehmbar erneu dicken Strich — und brach dabei entzwei. Das. Kind machte eine Pause, um ihn zu spitzen. Dann blickte es auf seinen Vater. „Sag' mir, ist das eine rvahre

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 21.12.1935
Descrizione fisica: 16
. Manchmal kam ihr auch ein richtiges Heimweh; ein Verlangen, jemand zu haben, der sich um sie bekümmerte, der gut zu ihr sprach, so wie Binder früher zu seiner Frau gesprochen, so wie Hansis Mutter mit ihm geredet, eine Mutter, der sie alles hätte sagen können, auch alles, was da drinnen so unklar, so schwer und so bang war und sie quälte und ihr doch wieder so süß erschien, daß sie es nicht abschütteln mochte — stundenlang blieb sie oft liegen, ganz im Banne der fremden Macht. Hörte sie dann Binders

Stimme, sprang sie sofort auf; sie wußte, sie hatte Unrecht getan, und er würde sie zanken; mit gesenktem Kopf kam sie zu ihm, mit Augen, die ganz dunkel aussahen wie Kuchleraugen, mit einem trotzigen Zug um den Mund, und ließ alles über sich ergehen. Hatte den Binder das ganz besondere Wesen, ihre von den andern unterschiedliche Art zu arbeiten, überhaupt et was anzupacken, stets ärgerlich gemacht und zum Wider stand gereizt, so brachte ihn ihre offenbare Faulheit oft so weit, daß er zuschlug. Nie

. Bin der war auch da. als er schweißtriefend und keuchend ankam, und rückte ihm bereitwillig den Stuhl zurecht; die Nann brachte kalte Milch und Brot aus dem Keller, denn der Mi chel in seiner Mordshitze hatte gleich um Milch geschrien. Nun saßen sie in dem Halbdunkeln Zimmer, das voll grüner Lichter war von den Blumenstöcken an den Fenstern, und der Michel sah den Binder zufrieden an. noch mehr aber die Nann. die ab- und zuging in ihrem sauberen weiß und blauen Leibchen, ganz Gesundheit und Frische, die klei nen Schweißperlchen

war und in ihren Augen ein alter Mann! Diesen wüsten, groben Kerl, der das Gutsein ganz verlernt hatte und sie und die Kin der schlug? Um keinen Preis der Welt hätte sie sich von diesem ror- bärtigen struppigen Kerl küssen lassen, von ihm. dessen Stie fel sie schon mit Widerwillen putzte! Dieser abscheuliche Mi chel! Die Nann hätte gerad' hinausheulen mögen vor Zorn über den frechen Kerl, was fiel denn dem ein, sie so zu necken? Sie war doch noch ein Kind! Ganz langsam ging sie auf den kleinen Spiegel zu. — Sah

zu sein. Es war etwas zwischen ihnen, und die Nann fragte sich oft: „Ja, was ist denn anders, seit der Mi chel so dumm geschwätzt hat?" Der Binder war kein an drer, sie war keine andre, und er konnte doch auch nicht denken, daß etwa sie heiraten wollte! Sie mußte ja lachen, wenn sie nur daran dachte! Und doch war sie unruhig, sie hatte eine förmliche Angst vor dem Bahnwart, sie zitterte vor ihm, obwohl er sie fast nicht beachtete, ja, sie hatte schon einmal des Nachts davon geträumt, daß der Binder mit einem ganz lachenden Gesichte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 30.01.1936
Descrizione fisica: 8
Nr. 24 Donnerstag, den 80. Jänner 1936 Seite 3 Wie aus einer Orientreise nichts — und doch eine andere wurde Von Willy Pollak Und das kam so: Also man sitzt da ganz behaglich in dem schönen Budapest, man träumt sich bereits in die Wundermärchen des Orients hinein, phantastische Bilder tauchen vor uns auf, man schmiedet Pläne, wie man am besten die Reise aussühren will — erst Belgrad und Sofia, und dann weiter in die Türkei und Kleinasien, und wäh rend all das als so ganz abgemachte Sache gilt

muß man doch auch etwas für seine Bildung tun, und es hört sich ganz nett an, wenn rnan davon zu Hause er zählen kann. Am schönsten ist natürlich Budapest im Sommer — da blühen die Rosen aus der Margareten-Jnsel. man fährt zum Balatonsee oder nach Lilafüred ins Hochgebirge — aber erzählte ich Ihnen schon, wie wir 'Silvester feierten? Vornehm) wie wjr nun sind, blieben wir natürlich im „Gellert", aber da gab's auch eine „Hetz", zuerst fabelhaftes Diner und dann wurde getanzt und geküßt und Konfetti

von Urgemütlichkeit für mich, ein Stückchen Romantik und ein bißchen Biedermeier, nichts Haftendes und Treibends, ein wenig Großstadt und doch rings herum die Berge und Höhen. Sehen Sie, gnä dige Frau, das muß man lieben, um zu verstehen, und auch in dem uralter: Hotel Elefant, in dem wir uns nun behag lich sein lassen, liegt so etwas von Urgroßvaterszeiten, das uns rasch hier rvarm werden läßt. Und heute nachmittags werden wir auf dem Hilmteich Schlittschulaufen, wie in unserer Kinderzeit, so ganz richtig

, aber nur für wenige Tage! Der hübsche Hafen, weiter draußen die Adria, und Schloß Miramare, in dein einst Kaiser Maxi milian glückliche Tage verlebte, heute der Wohnsitz des Herzogs von Aosta — die terrassenförmig gebaute Stadt, ein klein wenig an Neapel erinnernd, ein anmutiger An blick. Und große und kleine Schisse und hübsche, schwarz äugige Italienerinnen. , Venedig: Kanäle, Paläste, schwarze Gondeln, und in mitten dieses unruhigen, etwas düsteren, ja unheimlichen Getriebes ganz große Kunst, Zeugen

des Klassizismus, aber auch der Macht dieses Jnselvolkes. dessen armseligste Hütte mit zu diesem Freilichtmuseum gehört, das uns immer wie der packt und das wir doch nie ganz verstehen werden, ver stehen können. Und nun, gnädige Frau, rasch noch einen Blick nach Mailand, bev«r wir uns unserem vorläufigen Ziele, der Rivieva, nähern. Es ist hier alles imposant, ein wenig nüchtern. Sehen Sie den Bahnhof, er" ist erst vor wenigen Jahren erbaut worden, ein Kolossalgebäude, wie es in Europa wohl kaum einen zweiten

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Tiroler Wastl
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Pagina 2 di 8
Data: 11.02.1931
Descrizione fisica: 8
nur von Klostersuppen?" „Ja, mein Lieber, das habe ich mir ganz schlau aus- gedacht; Sie dürfen mich aber nicht verraten, denn, wenn wir's beide machen, könnte die Behörde doch in den nächsten zehn Jahren daraufkommen: und so lange soll mein Patent noch ausgewertet werden. Also hören Sie mal: ich fatiere seit ewigen Zeiten termingerecht das Existenzminimum schrist- lich, wobei, ich mir aus den Tagesblättern mehrere recht wirk same „Klage- und Jammer-Artikel" vorerst zu Gemüte führe und daraus die rührseligsten

in der Klassenlotterie? Jetzt haben Sie schon wieder 40.000 Schilling eingestrichen!" „O. da Hab ich auch ein Mittel; ich schick immer einen Tienstmann hin; ich nehme seine Kappe unter den Mantel, mit er mir nicht durchgehen kann, und er setzt sich meinen Hut ans. Und satieren? I wo! Nur die kleinen Beträge, da bin ich allerding pedantisch genau wie die Behörden selbst, bei den ganz großen Beträgen drücke ich beide Augen zu, ganz wie die Behörden." Und eben dieser selbe Bekannte — kein Mensch soll wissen

, daß er als Generalstabsosfizier bei Kriegsende pensio niert wurde hat sich eine sonderbare Ulkerei mit einem ganz hohen Herrn geleistet. Es betraf die Möglichkeit einer Verehelichung des pensionierten Offiziers mit der Tochter des sehr hohen Herrn, der in der Heimatwehr eine höchstbezahltc ideale Führerstelle seit z«hn Jahren innehat. Ter hohe Herr sagte: „Lieber Kamerad, alles gefällt mir an Tir, bloß die Finanzen; Tu giltst allgemein als armer Hungerleider!" Ter pensionierte Generalstäbler erwiderte: „Hochverehrter j Herr

, mit Geld erkauft man sich kein Glück; Geld und Gut ! sind immer flüchtig, nur Können, Leistung, Gesinnung, Cha rakter, Gesundheit, das sind wahre wertbeständige Güter. Im üb rigen bin ich Geheimer Rat der Heimatwehr und beziehe dafür monatlich zweitausend Schilling." Darob allergrößtes Erstaunen des hohen Herrn. Er war ganz wütend darüber, daß jemand mehr beziehe als er, und daß es eine geheime Funktion gibt, von der er nichts weiß. Alle H.-W--Funktionäre bekundeten ihm, so etwas gäbe

Er zählungen sehr nahe kommt: die junge Prinzessin Jleana von Rumänien. Es ist nicht nur ein Höslichkeitsakt, wenn sie von allen Journalisten als „gut aussehend" bezeichnet wird. Sie ist indessen nicht nur das, sie ist wirklich schön, und wer Ge legenheit hatte, sie bei ihrem kurzen Aufenthalt im Salz- kammergul zu sehen, wird ihr wohl kein anderes Beiwort geben können. Die Liebesaffären ihrer Familie gehören der Geschichte an, und so würde es nur überraschen, wenn Prinzessin Jleanas Herz ganz frei

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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 20
Data: 26.01.1936
Descrizione fisica: 20
deS Blattes zu richten. Alle Nachrichten und Berichte sind z» senden an die Redaktion de« ..Alpenländer Bote" in ZnnSbrnÄk, Postfach 146. Re. 4 Innsbruck, Sonntag. bsn 2«. gännrr ISA« 24. Fahrgang Des Weg M Vaterlandes Wenn der Botenmann diesmal ganz genau und haarklein berichten wollte, was sich an politischen Ereignissen im Verlaufe der vergangenen Woche Zugetragen hat, so brauchte er frischweg die ganze Zeitung. Das aber wäre euch, liebe Leser, zu viel und darum klaube ich mit eurem Einverständnis

eine freiwillige und auf guten Verträgen be ruhende Zusammenarbeit der Nachfolgestaaten der ehemaligen Monarchie sehr viel wirtschaftliches und politisches 'Unglück hintanzuhalten vermöchte. Sie sind durcb den Gang der Ereignisse so mürbe geworden, daß sie uns wieder freundlich anschauen. (Dabei erinnert man sich, daß einzelne ganz hitzige Tschechenführer im Jahre 1918, als die Monarchie zerfiel, prophezeiten, in wenigen Jahren werde auf dem Stephansplatz in Wien das Gras wach sen.) ' Der Bundeskanzler

zu den Nach folgestaaten zu verbessern und auszubauen. Wir werden wie bisher die Sache des Friedens för dern und unterstützen wie wir nur können. In ganz ausgezeichneten Darlegungen beantwortete Fürst Starhemberg die Frage: Was ist mit der Monarchie? Er sagte: „Es ist unmöglich, die österreichische Geschichte und den Begriff Habsburg zu trennen. Es ist unmöglich, ein Oesterreich der Zukunft ge stalten zu wollen, das nicht in irgendeiner Form in der Vergangenheit verwurzelt ist, und es ist ganz unmöglich, zu leugnen

, daß im Ablauf der Jahrhunderte Habsburgs Größe auch Oesterreichs Größe und Habsburgs Not auch Oesterreichs Not war. Ich möchte Ihnen zu diesem Problem fol gende Richtlinien mitgeben: Eine gesunde monarchistische Propaganda liegt- abso lut in der Richtung des Vaterlandsgedankens und ergänzt ihn wertvoll. Wir können uns ganz gut vorstellen, daß einmal der Zeitpunkt kommt, wo die Begriffe Habsburg und Oesterreich wieder zu beider Glück und A u f b l ü h e n z u s a m m e n k o m m e n. Wir können uns ganz gut

vorstellen, daß dies nicht nur zu Nutz und Frommen Oesterreichs ist. sondern sich zum'Heil ganz Europas auswirken kann. Ich bitte Sie aber, dabei eines zu bedenken: Was wir in Oesterreich unter allen Umständen er halten müssen, auch dann, wenn einmal eine an dere Staatsform in Geltung stünde, das ist der Staatsgedanke, für den wir heute Kämpfen und für den wir Opfer gebracht haben, das ist der Gedanke Dollfuß, das Dollfuß-Programm. Gerade die monarchistische Frage wird durch verschiedenartige und oft

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Alpenländer-Bote
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Pagina 6 di 20
Data: 12.01.1930
Descrizione fisica: 20
in aller Früh, vor Tagesanbruch, so ganz geheim, incognito. mit einem Auto in die Lateran- Kirche gefahren, um dort das hl. Meßopfer dac- zubringen. Darüber größtes Erstaunen in der ganzen Stadt. Es war das erstemal, daß der Papst aus seinem Palaste herausging und den Fuß auf den Boden Ita liens setzte, das erstemal seit dem Jahre 1870. Die Laterankirche, eine der größten von Rom. ist „das Haupt und die Mutter aller Kirchen", sie ist die eigent liche Seelsorgskirche des Papstes. In der Laterankirche

des Hl. Vaters nur drei Personen. Es wurde ganz geheim vorbereitet. Manche sagen nun, das Verhältnis zwischen Papst und ttaNenischer Re gierung. das sei noch lange nicht ganz geklart. Gewiß, der Papst hat Frieden geschlossen mit der königlichen Familie. Der Vorfahre des Königs von Italien hat den Raub des Kirchenstaates im Jahre 1870 vollzogen und war deshalb in der Exkommunikation. Jetzt hat der Heilige Vater das verziehen, hat eine große Absolution diesem Königshause erteilt. Er hat den La» teranvertvag

geschlossen, er hat aus den großen Kir chenstaat verzichtet und sich mit einem ganz kleinen Stück Land begnügt, und einen Vertrag geschlossen, um das Verhältnis zwischen Papst und König, zwischen Vatikan und Quirinal, zwischen Kirche und Staat in Italien, wie man sagt, zu regeln. Aber das ist noch lange nicht ordentlich durchgeführt. Es gibt noch viele Schwierigkeiten und deshalb hat der Heilige Pater diese erste Ausfahrt so geheim gehalten, so incv- gnito vorgenommen. Die italienische Negierung hätte

wahrlich nicht gewußt, wie sie den Papst behandeln soll. Sie kann ihn nicht wie einen weltlichen Fürsten behandeln, denn der Papst ist mehr als jeder weltliche Fürst. Aber der eigentliche Grund mag ein anderer gewesen sein. Der Papst hatte nichts anderes vor, als die heilige Stimmung der Priesterweihe in sich auf- leben zu lassen. Deshalb hat er die heilige Messe io bei versch ossenen Türen gelesen, um sich ganz seiner Pri vatandacht hingeben zu können. Das war der Jahrestag feiner Priesterweihe. Bor

50 Jahren hat Achilli Ratti am Tage nach der Priesterweihe seine Primiz gefeiert und die Primiz war ganz einfach. Der Neupriester hat sie gefeiert in der Kirche San Carlo al Corso. Das ist eine kleinere Kirche in der Mitte der Stadt Rom, eine Kirche, die dem heiligen Karl Borromäus geweiht ist. und des halb feinen Namen trägt. Carlo al Corfo. Sie liegt an der Hauptttratze Roms, an der großen Corfostvatze. Aber der Neupriester hat sich keine Primizpredigt hal ten lassen, er hat kein Amt gehalten

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Alpenländer-Bote
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Pagina 4 di 20
Data: 05.01.1936
Descrizione fisica: 20
, nicht wegen der Neugier möchte ich es gern wissen, sondern wegen ganz etwas anderem. Abbetteln möchte ich euch etwas. — Was, abbetteln? Der Bötlmann will uns etwas abbetteln? — Ja, meine lieben Bötlkinder. Aber nicht für mich will ich euch etwas abbetteln, son dern für ein armes Kind. Ihr kennt doch ganz gewiß arme Kinder, die zu Weihnachten gar nichts oder nur ganz wenig bekommen haben und die mit bitteren Tränen in den Augen all die Herrlichkeiten anschauen, die unter eurem Christbaum gelegen sind. Geht

, laßt diese armen Kinder nicht zuschauen, gebt ihnen auch ein bißchen etwas' von euren Sachen. Ein paar Aepfel oder Nüsse oder ein Stück Zelten oder ein paar Gu te len. ein paar Zuckerlen oder etwas von Schokolade. Und laßt sie euer Kcipplein anschauen und euren Lhristbaum und laßt sie auch ein bißchen teilnehmen an euren schönen Spielen, die ihr bekommen habt. Um das möchte euch der Bötlmann heute bitten und gelt, liebe Kinder, ihr erfüllt diesen Wunsch ganz ge wiß, aber schon ganz gewiß

. Unser gro ßer, schöner, so wundervoll strahlender Mond ist eine trostlose, tote Steinwüste. Zu all dem erleben wir da droben auch noch eine ganz entsetzliche Hitze. Siedehitze und darüber — also etwa 100 bis 120 Grad Celsius. Vierzehn Tage dauert diese Hitze ohne Milderung an. Das ist der Tag am Mond und zugleich der Mondsommer. Dann kommt die Nacht oder der Mondwinter. Das Thermometer sinkt ganz plötzlich auf 100 Grad Celsius unter Null herab. Dem schauervollen Sommertag folgt eine ebenso grausige

sichtbar. Sie zeigen aber nicht das lebendige feurige Flimmern. Als kle/ne, ganz rein leuchtende Punkte schmücken sie den ewig klaren Mondhimmel. Unser Erdmond ist — wie wir vorhin gehört — eine Welt des Grauens. Und doch erfreut er uns mit seinem unbeschreiblich schönen und milden Glanz. Viele Jahr tausende schon leuchtet er im Dienste und zur Freude der Menschen durch die Stille der Erdennächte. Das ist aber auch der Zweck feines Daseins. Er ist ein schönes Geschenk des himmlischen Vaters

an uns und feiste Kinder. Und mit dankbarer Freude sehen wir immer wieder hinauf zur bezaubernden Schönheit des Mondes und preisen den Vater im Himmel, der für uns solche Wunderwerke schuf. * Aus dem schönen Buch von P. Lenz 8. J. „Die Himmel rillten..erschienen im Tyrolia-Verlag, Innsbruck. Sunt Auffasen auf Neujahr Wir wünschen euch für Leib und Seel Nur ganz das Allerbeste: Den Sack voll Geld, die Truh voll Mehl Und hundert frohe Feste. Wir wünschen ein glückselig Jahr, Daß Gott euch jedes Leid erspar

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 5 di 14
Data: 01.11.1935
Descrizione fisica: 14
er seine Gesangspartien hervorragend und bringt auch die rein schau spielerisch en Teile in natürlichster Manier und Einfühlung damit in Einklang. Seinen wei- teren Nollenzusammenhang ergänzt als Kell ner (Piccolo) Herr Adolf Goroo ganz einzig artig,- kann er doch aus seinem Berufs heraus die Nolle ganz einwandfrei wieöergeben. Die Nolle des gutmütig schimpfenden, über alles erhabenen Berliners (Fabrikant Gies- ecke) konnte nur in einer solchen Leistung durch Herrn Bankbeamten Hans Benedikt gemei stert

werden. Bestens bekannt durch! seine Lei stungen in früheren Theaterstücken, feiert er hier geradezu Triumphe seiner schauspieleri schen Begabung in Wort, Geste und Miene. Gesanglich ganz hervorragend begabt und mit der Bühne seit langem vertraut, stellt sich mit sehr ansprechendem Spiel und bester Stimme Frau Finni Lang als Ottilie — Tochter des Fabrikanten Gisecke — dem Pu blikum vor und erntete wie alle anderen gro ßen Applaus. Ihr Partner, der NechtSanwalt Dr. Siedler, den ebenfalls meisterlich

und be stens im Gesänge Herr I. Oberhäuser spielt, verdient in jeder Hinsicht größtes Lob und der gezollte Beifall besteht zurecht. Eine Glanzleistung bietet in allem Herr Lehrer Fritz Brunhuber in der Nolle des schönen Sigismund, den er in jeder Phase mit Bombenerfolg wiedergibt. Zusammen mit sei ner Gegenspielerin Klärchen (Frl. Ehristl Mer- ganz), die ganz ausgezeichnet nach jeder Seite hin in Stimme und Gesang zu loben ist, bil den beide eines der vielapplaudierten Duos. Eine ganz hervorragende

Glanzszene ist das Auftreten des alten Kaisers Franz 3ofef, den in Maske, Geste und Stimme Herr Staötkäm- merer Hermann Folie großartige zu geben ver steht. Auf einer ^0^66^0^18 kann diese Leistung Wohl nicht viel übertroffen werden, das darf ruhig behauptet werden. Gerade diese Szene löste ganz besondere Begeisterung beim Publikum aus. Aus den Hauptspielern sticht noch, Herr Haus Veit (Prof. Dr. Hinzelmann) als gutmütiger, einfacher Privatgelehrtier mit allen Schrullen hervor. Man hätte keinen besseren

Nahmen verleiht und die Lieder begleitet, umfaßt ganz hervorra gende Kräfte und gab unter dem Dirigenten stabe des Herrn Ehordirektors glänzende Pro ben seines Könnens, besonders im ersten Akte. Der Klangfülle wäre noch gedient, wenn die Geigen noch! mehr her'vortreten und ein oder zwei Saxophons Mitwirken würden. Das Stück enthält eine Menge von herr lichen Szenen, die man, um eine Ahnung von ihnen zu haben, gesehen haben muß ! Erwähnt muß noch! die große Arbeitsleistung in Entwurf und Ausführung

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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 20
Data: 03.03.1935
Descrizione fisica: 20
, die cm die Stelle der Punkte in dieser Ueberschrist gehören: „Wenn je mand eine Reise tut, so kann er was erzählen." Un ser Bundeskanzler Dr. Schuschnigg und der Außen minister Dr. Berger-Waldenegg haben während der letzten acht Tage eine große Reise unternommen. Zwar nicht so weit, wie nach Rußland oder gar Si birien — aber immerhin weit genug. Sie sind nach Paris und London gefahren und das ist auch eine ganz schöne Strecke. Der schnellste Schnellzug braucht von Wien nach Paris rund 26 Stunden

Folge geleistet. Warum? Bisher hieß es immer in der Welt. Oesterreich sei ganz utrd gar fon Italien abhängig. Es unterhalte mit niemanden sonst auf der Welt gute Freundschaft. Der Besuch in Baus und London hat der gesamten Welt gezeigt, oatz Oesterreich niemanden bevorzugt und nieman- ^uachteiligt, daß es für jeden ehrlichen Beweis oes Wohlwollens und der Freundschaft dankbar ist E Cache ist mit anderen Worten so: Wenn da ein oauer ist, der nur zu seinem nächsten Nachbar in Dfongart geht, beschweren

sich vielleicht die anderen, N» heiter von chm entfernten Nachbarn über die f?^ch!ässigung. Diese Klage hört gleich aus, wenn ernmal auch bei diesen entfernteren Nach- urn besuch macht. Nun hat Oesterreich zwei Nach- Der österreichische Sraatsdsfuch in Paris Bundeskanzler Schuschnigg, Ministerpräsident Flandin, Außenminister Berger-Waldenegg und französischer Außen minister Laval. . barn, die ihm ganz nahe sind. Der eine — ihr wißt schon,, welchen ich meine — trachtet nach unserem Leben; der andere hingegen

gewährt uns, weil es sein Interesse erfordert, verschiedene Hilfe. Der böse Nachbar schreit überall herum: „Schauts da den Oesterreicher an — er ist nur mehr eilt Anhäng sel seines attderen Nachbarn, mit dem er immer un ter einer. Decke steckt!" Jetzt haben Schuschnigg und Berger-Waldenegg: die ganz klare und die einzig richtige Antwort darauf erteilt: ihre Reife nach Paris und London bedeutete, daß Oesterreich mit der ganzen Welt gut auskommen will und gut aus kommt, nämlich mit allen jenen Mächten

werden, so weiß jedermann, was das bedeutet. Die Regierungen in Paris und London wollten damit den Herren in Berlin sagen, daß. sie die Unabhängigkeit Oesterreichs als eine der wichtigsten Angelegenheiten betrachten und daß die Diplomaten des Dritten Reiches sich ganz klar vor aller Welt entscheiden müssen, wie sie sich zu Oester reich stellen wollen. Tatsächlich hat die national sozialistische Presse ihren Unmut über das Zustande kommen dieser Reise nicht verborgen. Sie hätte gerne gehabt, daß der englische

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Neueste Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 12.08.1932
Descrizione fisica: 6
Julie glaubte mit Sicherheit, daß ihr Frau Ilka G. diesen gemeinen Streich gespielt hatte. Denn dieser hatte sie kürzlich einen Krach ge macht, weil sie stets mit ihrem Gatten kokettierte. Frau Julie ging zum Telephon und lieh sich Frau Ilka ganz gehörig aus. Nicht anonym; oh, sie hatte keine Angst. Möge sie nur klagen. Und Frau Ilka klagte auch. Frau Julie, nicht faul, brachte eine Gegenklage ein. Aber auch Frau Klara wollte es nicht dabei bewenden lassen, Frau Paula Grobheiten beim Telephon gesagt

zu haben. Und so bekam auch Frau Paula eine Ehrenbeleidigungsklage ins Haus. Schon vorher hatte Frau Paula aber die Klage gegen Frau Julie eingebracht. Vor dem Strafbezirksgericht I, bei dem die einzelnen Klagen nach und nach vereinigt worden waren, da der Richter erkannte, daß es sich um ein und denselben Vorfall drehte, gab es ein ganz gehöriges Tohuwabohu, bis sich herausstellte, daß jede der beleidigten Damen die falsche angerufen und beschimpft hatte. Aber eines blieb ein Rätsel: Wer hatte Frau Klara angerufen

dich, nur dich! Keine ist so scheu und zart- jesiedert wie du. Du bist der Vogel meiner Seele! Der Flaum meines Auges! Mein Schnäbelchen! Mein schönster Astschmuck! Sei nicht länger so spröde und wag dich hervor aus deinem Versteck!" Die Nachtigall im Haselbusch rührt sich nicht. Sie zittert nur leise mit den Schwanzfedern und horcht, das Köpfchen schräg geneigt. Sie ist noch ein ganz junges unverdorbenes Geschöpf mit dem wahren echten Glauben dessen an die Liebe, der sie noch nicht kennengelernt hat. Eine Nachtigallenjungsrau

liegen, ein graugrünes, zwei gefleckte und ein weißes. Pfän der unserer Liebe. Zaudere nicht länger, keusche rostrote Blume der Heide. Wi—i—i—id! Kro—äk! Wi—i—i—id! Hugh! ich habe gesprochen!" So feurig hat sich noch niemand vor der jungen Nachtigall vernehmen lassen. Sie regt die Flügel und antwortet leise: „Liebster, ich höre es an deiner Stimme, du meinst es ehrlich mit mir. Dir will ich mich anvertrauen. Dich liebe ich. Dich ganz allein. Ich komme, ich komme!" Und sie breitet die Schwingen

und fliegt pochenden Herzens dem Glück entgegen. Her bin ich, hier bin ich," antwortet sie immer näher auf die mwirrenden Lockrufe und schließlich flattert sie ganz nahe \m zur Stelle, wo der betörende Gesang erschallt. Aber als fit am Ziel zu sein glaubt, verstummt er jäh. „Wo bist du?" fragt die Nachtigall beklommen. „Was schweigst du plötzlich? Gefalle ich dir nicht? Hast du mich nur zum Narren gehalten?" Auf einmal setzt eine quäkende Stimme ein: „Hallo, hallo, hier Rundfunk Breslau. Sie hörten

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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 22.01.1933
Descrizione fisica: 16
Freihett, Gleichheit, Brüder- lichkeit. Schöne Worte. Schön wie Orgelton und Glocken- Illang. sofern ihnen die richtige Bedeutung unterlegt wird, so wie wir sie im Evangelium gedeutet finden. Ganz andere Bedeutung wurde ihnen so oft schon und von vielen Menschen gegeben, wodurch dann auch das Gegenteil erreicht wuroe von dem, was andere sich da von erhofften. Schon so oft mußten sie dazu dienen, das Volk irrezusühren. es scheußlich zu betrügen. So auch kurz vor Ausbruch der großen französischen

mit brennenden Fak- keln bildeten das ganze Geleite. Schnell ging es voran, denn Vorübergehende warfen mit Steinen nach dem Sarge des ehemaligen Wüstlings und Schlemmers. Ganz Frankreich jubelte. Einer nicht. Und dieser eine war sein Enkel und Thronfolger, wohl in Ahnung, was bald kommen werde. Es war Ludwig XVI., der mit einer Tochter der Kaiserin Maria Theresia von Oesterreich, Antoinette, vermählt war. Lud wig XVI. war ein Mann von edler Gesinnung, sittlich einwandfrei, als Gatte und Familienvater

. Ganz Paris war in Jubel, jedoch nicht lange. Hinter all der Pracht und dem Prunk befand sich Not und Elend riesengroß, und noch etwas anderes: Revolutionäre Hetzer, die bald großen Anhang fanden im Volke. In der Kirche Notre Dame hält der Bischof von Naney die Predigt zur Eröffnung des Reichsrates, wobei er durch eine unglückliche Wort anwendung ein Zischen hervorrief. Er sprach vom u n- tertänigen Anliegen des 3. Standes. Am 5. Mai fand die Eröffnungssitzung des Reichsrates statt. Da erhob

hervor, sondern ganz Frankreich war schon in Erregung. mit Ausnahme der kernkatholifchen Provinz Vendee. Zeitungen und Flugschriften, in Menae unter das Volk geworfen, dazu der Brotmangel, politische Versamm lungen, Klubs, Abendgesellschaften halfen mit, aufrüh rerische Gesinnung ins Volk zu tragen. Der Haupt herd der Agitation aber war das Palais Royal, der Versammlungsort der Freimaurer, der geschwore nen Feinde von Thron und Altar, die bei allen Revo lutionen die Hände im Spiele

Reden gehalten, Bro schüren verteilt, gegen Adel und Geistlichkeit gehetzt. Das Evangelium Rouffeaus zeigt bereits seine Früchte: Ungehorsam und Auflehnung gegen die Beamten, ge gen jede Obrigkeit. Ganz Frankreich glich einem steuer- losen Schiff auf sturmbewegtem Meer. Das Schlimmste war, daß immer mehr Militär mit den Revolutionären sympathisierte und zu ihnen sich gesellte. Nur die an- geworbenen deutschen Truppen und die Schweizer, 30.000 Mann, waren noch treu. Doch der König verbot deren

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 11 di 16
Data: 07.10.1937
Descrizione fisica: 16
von Großvolderberg versprochen, ihm baldigst einen wahrheitsgetreuen Bericht über die Verhält nisse in der Thaler'schen Siedlung in Brasilien zu schicken. Wir veröffentlichen nachstehend den kürzlich eingelangten ersten Brief Mairhofers. Dreizehnlinden, am 15. August 1937. lieber Freund! Nachdem ich nun fast ein halbes Monat hier bin, kann ich dir einen kleinen Bericht bringen. Die Gegend ist schön hügelig, ganz eben fast nichts. Babenberg hat mir nicht so gut gefallen. Es ist mehr ein Graben

anders, als man es sich drüben vorstellt. Drüben meint man, man kann gleich alles anbauen, wenn der Wald ge rodet ist. Dies ist nicht der Fall. Auf guten Böden, und solche sind nicht überall vorhanden, geht gleich nach der Holzschlägerung nur Mais ganz sicher. Getreide und Kar toffel brauchen schon Böden, die einige Jahre in Kultur Der verschollene U-Vootkommandant. Nach 23 Jahren ist nun der frühere österreichische U-Vootkommandant Eduard Skinger in seine Heimatstadt Stanislau in Gali zien zurückgekehrt. Sein Schiff

Dir vorstellen, wieviel Geld man braucht, bis man zu einer Einnahme aus dem eigenen Be sitz kommt. Ich habe mit vielen Kolonisten gesprochen, sie sagen, wenn man ein bis zwei Jahre aushält, dann wird es von Jahr zu Jahr besser. Ich habe keinen getroffen, der nach Europa zurück wollte. Nur am Anfang kann sich selten jemand in diese ganz fremden Vechältnisse hinein finden. Die Kinder fühlen sich bei mir ganz wohl und möchten heute schon nicht mehr nach Europa zurückkehren. Meiner Frau und mir kommt es härter

an. Das eine sehe ich ganz gut ein: wenn ein bis zwei Jahre überdauert sind, dann haben wir ein gesichertes Auskommen. Ich habe ein Los gekauft, wo schon ein Drittel Wald gerodet ist, mit einigen Anpflanzungen von Maniok, Zuckerrohr und so weiter. Es ist ein Grundstück, 26 Hektar groß und ganz in der Nähe von Dreizehnlinden, nicht ganz eine halbe Stunde Fußweg. Es liegt auf einem Platz gegenüber der Kirche, fast alles eben. Vom Kirchlein geht man den Hügel herunter am Gasthaus und der Krämerei vorbei

, dann auf der anderen Seite hinauf. Dort ist der Lehrer und dem Thaler sein Schwager mit ihren Besitzen. Dann folgt etwa 50 Meter Wald und man ist auf meinem Besitz. Man sagt allgemein, es ist der schönste Besitz in ganz Dreizehnlinden, wie gesagt, fast alles eben und gutes Ouellwasser. Nur der Boden ist nicht ganz der beste, es war nämlich früher eine große Kaboklersiedlung (Kabokler nennt man die einhei mische Mischbevölkerung) da, wo nur gepflanzt wurde, ohne zu düngen, aber Maniok, Mais und Hülsenfrüchte

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 17.02.1932
Descrizione fisica: 6
ken, die sonst bei derartigen Kalamitäten ausgeholfen haben, treten selbst als Kreditnehmer auf. So mußten „Ha pag" und „Lloyd" beim Reichsfinanzministerium anklopfen. nicht so empfindet und hört wie oben, vernahm ich deutlich genug zu Füßen der Kabine das Stöhnen einer menschlichen Stimme. Schütteln Sie nicht den Kopf, ich habe den Krieg mitgemacht und weiß genau das Stöhnen eines Menschen von dem eines Tieres oder eines anderen Lebewesens zu unter scheiden. Es war ganz bestimmt das Stöhnen

eines Menschen und ich erkannte sogar, von wem es herrührte. Was denken Sie wohl?" Er wurde ganz bleich und neigte sich zu mir. „Cs war die Stimme — Alices!" Mir rann ein kalter Schauer über den Rücken. Dann ver suchte ich zu lächeln. „Ganz unmöglich," sagte ich. „Sie sind das Opfer einer Sinnestäuschung." „Nicht wahr?" gab er erleichtert zurück. „Ich glaube selbst auch. Aber der Diener. Er vernahm es auch und blieb nicht mehr in der Kabine." Ich schüttelte den Kopf: „Dann leidet er an derselben Einbildung

." „Ich ging jetzt, nachdem der Sturm vorüber war, noch ein- mal allein hinüber und vernahm es nochmals. Es ist fast nicht zu verkennen. Sie begreifen also, daß ich Sie nicht um sonst aufsuchte. Ich weiß nicht, was ich mir denken soll. Wol len Sie nicht mitkommen und selbst hören, damit mich die Zweifel verlassen. Das greift mir die Nerven an." Ich konnte ihn ganz gut begreifen und pflichtete bei. Auch lag mir selber daran, der Sache auf den Grund zu gehen. Wir stiegen nach den unteren Räumen, wo zumeist

, vernahm ich ganz deutlich dumpfes, abgebrochenes, wieder anschwellendes Stöhnen, halberstickt, wie es nur ein solcher Mensch hören läßt, dessen Sprechwerkzeuge durch Knebelung zur Untätigkeit gezwungen werden. Das wieder holte sich noch einmal, während mich der Earl krampfhaft beim Arme faßte. Ganz deutlich vernahm ich es und, was das Sonderbare war, es schien zwischen unseren Füßen her vorzudringen. Das elektrische Licht beleuchtete die geister bleichen Züge meines Begleiters. Wir sahen einander

teilte. Ich lauschte nochmals, doch jetzt herrschte wieder Ruhe. „Ich glaube, das kommt von da unten," bemerkte ich. „Dort aber befürdet sich der Laderaum. Es ist nur Ladung drinnen und gestern kam doch niemand an Bord. — Es ist ganz un denkbar! Was kann das nur sein?" „Wir müssen in den Gepäckraum," sagte er, „wir müssen mit dem Kapitän sprechen. Wir müssen hinunter." „Sicher," erwiderte ich. „Da ist etwas nicht in Ordnung, ob wir uns schon getäuscht haben oder nicht. Kommen Sie!" Wir verließen

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 18.01.1934
Descrizione fisica: 6
Jnnsbrucher Zeitung Nr. 18 Donnerstag, 18. JLnner 1934 & 3Z — Kältegrade machen Geschichte Wenn man aus dem frühen, scharfen und anhalten den Frost aus den weiteren Verlauf des Winters schlie ßen darf, scheint uns das Jahr 1933—34 einmal be weisen zu wollen, daß die alten Ueberlieserungen von barbarisch strengen und anhaltenden Wintern, die uns schon fast wie eine Sage anmuteten, nicht so ganz un glaubhaft sind. Für die letzten eineinhalb Jahrhunderte jedenfalls sind die Nachrichten hierüber

so verbürgt, daß ein Zweifel daran ausgeschlossen ist. Die nördlichen Flüsse Europas, der Rhein, die Elbe, die Seine frieren nicht gar selten zu, die Weichsel friert sogar regelmäßig, außer in ganz abnorm war men Wintern. Im Jahre 1776 gelangte jedoch eine ganz seltsame Kunde nach Deutschland. Die Rhone in Frankreich, einer der Flüsse mit stärkstem Gefälle und daher dem Zusrieren am wenigsten ausgesetzt, war zugefroren. Und nicht nur die Rhone, sondern auch der Tiber, Rom, das sonst keinen Schneefall

kennt, im Eise! Auch im nördlichen Europa war die Kälte stark und anhaltend. Doch zeitigte sie nicht so tiefe Kältegrade, daß diese hier besonders erwähnt werden müßten. Das Eigenartige dieses Winters war eben nur. daß sich seine Herrschaft so tief nach Süden hin- erstreckte. Immerhin klagten die Pariser darüber, daß sie ihren Wein in den Kellern nicht vor dem Erfrieren schützen konnten. Dagegen trat zwölf Jahre später einer der schlimmsten Winter ein. die ganz Europa je erlebt hat. Am 25. November

be gann in Mitteleuropa der Frost und dauerte zwei volle Monate hindurch mit geradezu barabrischer Strenge an. Merkwürdigerweise mit Ausnahme eines einzigen Tages, der ganz vorübergehend mildes Wetter mit einer Temperatur um den Gefrierpunkt herum brachte: des Weihnachtstages. Der Frost setzte so hef tig ein, daß in wenigen Tagen der Rhein und die Seine für Schiffe nicht mehr passierbar waren. In kur zer Zeit waren sie völlig zugefroren. Dasselbe Schick sal hatten natürlich auch die anderen deutschen

. In den Wäldern wurden die Bäume von dem Frost gespalten und die Vögel zogen fluchtartig nach dem Süden. In den stehenden Gewässern kamen fast alle Fische um, weil ihnen das dicke Eis die Möglichkeit zu atmen nahm. Glücklicherweise fiel gleichzeitig mit dem Eintreten des ersten Frostes viel Schnee, so daß schwere Schädigungen an dem Wurzelwerk der Bäume nicht auftraten. Die Schneedecke lag fast in ganz Mitteleuropa 70 Zentimeter hoch. In diesen Win ter siel das erste Murren der großen fran zösischen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 5 di 8
Data: 07.04.1934
Descrizione fisica: 8
« HeLnzius! Mine un tertänigste Aufwammg!" „Bist also immer noch die alte?" — Viola lachte hell auf. i „Immer noch die alte;, di« meschuggein«, — das Malweib kurzweg gesagt! Stimmt, Violchen!" Ma plumpste wieder Ln den Sessel, daß er in den Sprung federn krachte. „Aber' ich freue mich wirklich, dich mal wieder zusehen", sagte Viola aufrichtig ynd reichte Mia ihre kleine Hand. „Ganz auf meiner Seite, selbstverständlich, Mada me Heinz ius!" und M ia drückte d iese kleine Hand zwischen ihren knochigP

, groben Frngern, daß Viola gm liebsten aufgcsthriey hätte. „Hier tttfft man sich also wieder!" meijnst Viola etwas nachdenklich. l „Man wohnt in eyi und derselben Stadt und sieht sich me und ausgerechnet hier." Sie schüttelte lächelnd dm Kopf. „Bist du ganz allein hier, Violchm?" , „Natürlich!" sagte Viola und wurde ettoas befan gen. „Mein Mann ist mit m'eiincm Schwiegervater nach dem Süden gereist. Der alte Herr ist fchriLr krank gewesen." „Und Madame .yeinzius ist nicht mitgefahrey — ?" „Nein

spielte Fangeball mit ihr und die Welsen Kreiftl. Mei ne arme Mutter wurde in eine Koje - Wgsstvt —( der Papa warf seine Pfeift vor Angst über Bord. —' Kein Arzt an Bord, keine Hebarnmje nichts, gar nichts. — Das etnzlge, ivas mein Papa ttrjn konnte, er ließ sich den Wirrdelkofftr Holm, er fiel über ihn, stand auf, er mußte mache arme Mutter in ihrer Koje ftstbindm, damit sie nicht hercmsgewvrfen wur de, bei den Tänzen Md Sprüngen, die die „Ncx,e" vollführte. Mit einem Mal schrie mein Vater ganz

fürchterlich auf — austzärchnet nstm Vater — und ich war mitten auf dem M«cr M WM gekommen! > Das rvar natürlich eine Sensation für das ganze Schiff und eine Stunde später für das Boot, ch das wir alle hinechgebootet wurden rmd schließlich für ganz Helgoland." „Na ja! Geschadet hat rurs allen dreien, das heißt meinem Vaftr und rneiner armen, allerdings furchtbar elenden Mutter und mir die ganze Geschichte aber gar nichts. Wir blieben ein halbes Jahr ans Helgo land und ich habe mich- vorzüglich entwickelt

." Viola mußte wirklich lachen. Diese drastische Art, mit der Mia p erzählen Mißte, griff tatsächlich die Lachmuskeln an. „Das finde ich köstlich, Ma! Das paßt so ganz und gar zu dir!" Viola klatschte wie *l*t Kind hi die Hände. „Meine ich auch! Mcche Brüder Habens später auch besser gchiabt. Der eine rutschte ch Tenriffa auf dre Welt, der andere wurde ch Tokio auf die Erd« bug siert", erzählte Mia weiter. „Alles längst nicht so schön wch deine Gebutt!" lachte Viola kopfschüttelnd. „Na, wie Sst

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 8
Data: 25.02.1931
Descrizione fisica: 8
sie und Widerstand konnte sie nicht ertragen. Eigentlich langweilte sie sich in Henris Gesellschaft, immer mußte sie an den jungen Maler denken und an seine Kälte und Gleichgültigkeit ihr gegenüber. Henri wollte Lu seine be sondere Zuneigung zeigen und fragte sie ganz ungefähr: „Se hen Sie an meiner Hand diesen Ring, wie gefällt er Ihnen?" „Oh, er ist sehr schön und scheint auch ebenso kostbar Zu sein," entgegnete Lu. ,Za, er ist es, ich bekam! ihn auch aus schönen Händen, aber da ich Ihnen beweisen

noch nicht erlegen, ja sie gar nicht beachtete und immer gleichgültig und kühl blieb. „Aber warte nur, ich Werde doch noch in Deinen Armen liegen und sei es durch List und Raffinement," so dachte Lu, Sie machte sich zum Ausgang fertig und als sie so durch die Straßen bummelte, bemerkte sie plötzlich von weitem ihr Schmerzenskind, den Maler. „Jetzt oder nie," erwog sie schnell und, als beide nur wenige Schritte von einander entfernt waren, fiel Lu ganz plötzlich in Ohnmacht. Der Maler konnte sie gerade

noch rechtzeitig in seinen Armen auffangen, er winkte schnell einem vorbeisahrenden Kraftwagen und brachte Lu in ihre Wohnung. Dort erwachte sie so natürlich und ent zückend aus ihrer tiefen Bewußtlosigkeit. „Mein Freund," sprach sie, „ich danke Ihnen herzlich für Ihren Dienst und be sonders, daß Sie durch Ihr geistesgegenwärtiges Handeln grö ßeres Aufsehen vermieden haben. Ich hätte nicht ausgehen sollen, da mir heute nicht ganz wohl war. Ihre Ritterlichkeit soll belohnt sein und in Erinnerung behalten

werden, bitte nehmen Sie diesen Ring zum Zeichen des Dankes." Ter Maler konnte nicht nein sagen, denn die bezaubernde Liebens würdigkeit Lus überwältigte ihn und er fühlte in diesem Augenblick, daß Geben seliger als Nehmen ist. Der junge Maler besaß ein reizendes Modell, dies war sozusagen sein guter Engel, da sie Freud und Leid, Er folg und Mißgunst, Armut und Wohlergehen und Überhaupt alles mit ihm teilte. Es ist ganz selbstverständlich, daß dies kostbare Rundreise-Ringlein auch die Hände dieser Frau

schmückte. Eines Tages jedoch geriet der Maler in größte Not, der Ring wurde verkauft und der Erlös besiegelte das Glück eines jun gen Menschenpaares. Es war dies bis jetzt wohl die edelste, reinste Freude, die der Ring gestiftet. Aber noch lebt ja der Ring, und zwar liegt er im Augenblick ganz weich in lila Samtpolster gebettet, in der herrlichen Auslage eines Juweliers, unter der Rubrik „Gelegenheils käufe". Kling kling, da geht auch schon die Tür auf und herein kommt eine vornehme Kunde. Gerade

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Neueste Zeitung
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Pagina 7 di 10
Data: 29.03.1936
Descrizione fisica: 10
, ganz angstvoll und beinah -Das ist doch lächerlich, und das wäre mir sehr unange- ^wenn Sie in Streit kämen. Er ist sehr heftig. Das hat ueinen Sinn." Sie zog weinerlich die Augenbrauen zu- ™*i. „Das könnte nur ein Unglück geben." ’W)..." machte Fleure, mit einer sehr gepflegten Hand, ein Brillantring aufglänzte, imponierend furchtlos durch ^uft fahrend. „Da bin ich sehr rasch fertig. Aber dieses steht Ihnen ja so rührend hold." .^»ersuchte ihr dabei einzeln die Fingerspitzen zu küssen: Sie müssen

nichts für mich fürchten. Um Jhret- M würde ich jederzeit auch mein Leben einsetzen." l®* Zog ihre Hand unglücklich zurück und seufzte. Es war ! Wer, einen Menschen zu beleidigen. Man hätte sich im Mg schon ganz anders gegen ihn verhalten müssen. Ueber- y nicht mit ihm flirten. Sie ließ sich seinen werbenden M immer noch freundlich gefallen und empfand ihn mit Kindlichen Unruhe, schon wie einen dunklen Punkt in ihrem ys^seit Steff wieder so lieb zu ihr war. rief Hanna von drinnen irgendwo. Da wandte sie j? r Glastüre

nicht die Freude verderben sollen, mit Ihren Bedenken gegen unsere Partie!" Steff wandte ihm sein Gesicht zu, das langsam dunkel wurde. „Ich kenne die Gegend hier besser und habe meine Gründe schon auseinandergesetzt. Für eine so anstrengende Tour ist sie auch noch lange nicht genügend im Training." Fleure hob von seinem Rockrevers ein Stäubchen ab. „Jedenfalls ist sie jetzt, glaube ich, ganz unglücklich in dem Gedanken, daß ich sie vielleicht nicht mehr mitnehmen könnte und die Partie mit einem Führer allein

schützend über sich herauf. „Gott! Mir liegt nicht so viel an diesen sportlichen Vergnügungen! Ich bin nur im allgemeinen ein ganz großer Naturfreund. Entschuldigen Sie mich jetzt, ich möchte noch schnell das Ende dieses französischen Romans fertiglesen vor dem Essen." allegorie. Ebenso ist die Tochter des Meisters, Frau Dr. Schmid- Goeringer, mit einigen Arbeiten Vertreter:. Was das Straßenwesen in Bayern betrifft, so wurden durch Gesetz in Bayern von dem gesamten früheren Straßennetz von 6500 Kilo

er auch rücksichtsvoll wieder heraus und kam zu ihr. Sie saß auf einem Sessel, den linken Fuß akrobatisch quer heraufgenommen, und fädelte sich eine rinnende Masche an ihrem Seidenstrumpf zu. Er räkelte sich nah bei ihr herum: „Sie ist ein.böser Drach! Ich Hab nur so ein bißl gespielt, weils am Gang doch gan? anders knallt, und der Pfropfen ist ihr nur ganz wenig hinten angestöpselt! Schau! Ganz leis! Nur so!" Er tippte Leni sanft. „Das tut doch nicht weh? Aber was die gleich für eine Böse war! Nächstens erschieß

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Pagina 3 di 6
Data: 19.03.1936
Descrizione fisica: 6
angeschneit, mit jedem Schlafzimmer einverstanden, stb Norden, Osten, Süden, alles ganz egal, und auch dem Mauritius gegenüber von hinreißender Liebenswürdigkeit. )hre zärtlichen Vornamen waren vielseitig. Nur der Fa milienname lautete noch halbwegs feststehend auf Herr und Frau Rudholzer. Die stillen verschneiten Hänge vom Huckenkogel waren bald E ungezählten Skispuren verworren durchkreuzt. Wenn nicht Manchmal Nächte kamen, milde verhangene Nächte mit neuem Schneefall. Dann lag auch die Kräutlwiese

über Autotypen und Rennwagen unterhalten, indes die Samtaugen seiner Gattin das Profil des Kapitäns studierten. Dr. Fleure blendete mit dichterischem Einfühlungsvermögen in die Seelenkomplexe des Weibes, mit ganz intuitivem Er fassen, nur von Hanna unliebsam scharfsinnig unterbrochen, während er gerade im Begriff war, Beispiele aus seinem letzt erschienenen Roman „Der Dunst des Ungetanen" anzuführen. Steff hatte sich indessen von Frau Reichenberger apathisch in ein Gespräch verwickeln lassen

, das von seiner Seite ziem lich einsilbig geführt wurde. „So! Das ist recht, gnädige Frau, wenn Sie sich schon etwas eingewöhnt haben!" „Ach ja! Wissen Sie, ich bin ja eigentlich riesig anspruchslos! Zu Haufe hat man halt seinen Komfort, aber ich schwärme ja auch so fürs Feudale. Ueberhaupt nur fürs Stilvolle. Unsere neuerbaute Villa ist ja auch ganz Stil. Da haben wir uns einen Baumeister aus Paris kommen lassen." Sie bewegte spielend ihre Licken Ringfinger. „Es hat ein Vermögen gekostet! Aber ich sag' immer

so: Nur ein komfortables Heim! Das ist auch ein hübscher alter Schrank da drüben! Wir haben auch so einen zu Hause! Aber der unsere ist auch noch ganz ein gelegt mit Perlmutter, und der Aufsatz ist noch viel größer. Beim ersten Antiquar in Wien gekauft! Und so fein poliert! Maria Theresia! Ja, die Frau, die hat schon was verstanden von Möbeln!" Steff nickte zustimmend, und sein Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. Leni wurde der heutige Abend immer unerträglicher. Auch gegen Fleures Aufmerksamkeiten

war sie unzugänglich und grantig. Sie blätterte isoliert, in der Hoffnung, Steff würde sie bemerken und doch vielleicht jetzt zu ihr herüberkommen, noch eine Zeitlang in Noten herum und ging dann mit rasendem Kopfweh, von den anderen allgemein bedauert, schlafen. An Tandis Zimmertür blieb sie einen Moment zögernd stehen. Es kam etwas undeutlich ein Bedürfnis nach Wärme mit der Angst aus der Kinderzeit, in einer feindlich kalten Welt ganz allein gelassen zu sein. Es lag darin zwischen dem kleinen Tandi

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Tiroler Wastl
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Pagina 7 di 16
Data: 20.08.1930
Descrizione fisica: 16
Die Narbe am Finger. Kriminalnovellette von Lothar Semper. In etlichen europäischen Hauptstädten und Kurorten waren im Sommer des Jahres 192 . beispiellos freche Hoteldsebstähle verübt worden. In Paris hatte man zwar eine ganz , junge russische Emigrantin verhaftet, diese aber in Ermanglung er schöpfender Indizien bald wieder fveilassen müssen. Dessen unge achtet war im weltberühmten Laboratorium des Palais de Justice von ihr, der mutmaßlichen „Hotelratte", eine „Fiche", d. h. ein, außer

Kulturfassade so mancher der anwesenden Schönen, aufgefrischt durch Puder, Schminke, Crayon und Lippenstift, barg sich aber zum Teil nicht nur abgrund tiefe moralische Verkommenheit, sondern auch freches, beutegieriges Dirnentum, wenn nicht gar noch Schlimmeres. Dieser Ansicht schien auch der blonde Hüne zu sein, der sich ganz abseits in einer Nische niedergelassen hatte. Trotz, aller anscheinenden Teilnahmslosigkeit, war es aber ganz zwei fellos ein Kennerblick, der die Spreu vom Weizen recht wohl

zum neuerlichen Kusse dar. Auf einmal brach sie aber in jähes Schluchzen aus unst sich am Halse Dr. Hjalmar K. festklammernd, wimmerte die kleine, süße Russenmaid: „Retten Sie mich, ich bitte Sie, retten Sie mich, Herr Doktor!" Und wahrend er sie behutsam talabwärts trug, schmiegte sich Sonja, so hieß sie, so innig an Dr. Hjalmars breite Brüste daß diesem ganz wohlig zumute wurde. „Wovor oder vor wem soll ich denn dich retten, Liebling?" fragte er sie, die ihn immer wieder küßte, aber seine Frage

von einer „Narbe am linken Zeigefinger" dip Rede, und auf einmal fiel ihm auch die außerordentliche Aehnlichkeit der darin ent haltenen Photographien mit Sonja ganz besonders auf. Von schwerem Verdacht, aber auch Schrecken gepeinigt — hatte er sich doch rettungslos in das reizende Wesen da vod

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Pagina 4 di 6
Data: 16.07.1931
Descrizione fisica: 6
von 4000 8 gestohlen. Tuberkulose als Ursache anderer Krankheiten. Neue Forschungsergebnisse eines Wiener Mediziners. In der Münchener „Medizinischen Wochenschrift" ist eine Reihe von Mitteilungen des Wiener Universitäts professors Dr. Ernst Loewenstein erschienen, welche das besondere Interesse der gesamten Aerztewelt Hervor rufen. Es handelt sich um ein ganz neues Züchtungsver fahren von Tuberkelüazillen aus dem Blute des Patien ten. Mittels dieser neuen Methode wurden von dem Wiener Gelehrten

und seinen Mitarbeitern ganz über raschende Resultate gefunden. Es gibt zahlreiche Krank heiten, deren Ursache bis jetzt ganz unerforscht ist. Immer wieder haben öie besten medizinischen Köpfe versucht, öie Ursache des Gelenksrheumatismus zu finden. Es mußte daher in öen beteiligten Fachkreisen größtes Aufsehen Hervorrufen, als durch öie neuesten Ar beiten des Wiener Forschers bewiesen wurde, daß im Blute von Gelenksrheumatismuskranken vollgiftige, lebende. Tuberkelbazillen in großer Zahl zirkulieren. Professor

führten Vater und Sohn diesen Kampf. Ganz plötzlich war Walter Maurach mit dem Plan her ausgerückt, einen großen Teil der im Familienbesitz be findlichen Aktien auf den Markt zu werfen, um die augen blickliche Chance auszunützen und sich auf diese Weise das dringend erforderliche Betriebskapital zu beschaffen. Verzweifelt hatte Emil Maurach sich anfangs dagegen gewehrt. Das sei der Anfang vom Ende, dann könnten sie gleich zusammenpacken und öie Fabrik schließen. Aber Walter hatte nicht nachgegeben

, diesem Hangen und Bangen von einem Tag zum anderen hatten ihn fast wahnsinnig gemacht. Nun gab es wieder Arbeit, eröffneten sich neue, lichtere Augenblicke. Er spürte, wie öie Kräfte sich in ihm regten. „Du wirst dich bald überzeugen können, daß der Plan gut ist, Papa!" Als sie am Abend miteinander nach Hause fuhren, sprach Walter plötzlich: ,^Jch vergaß bisher ganz, es dir zu sagen: ich habe heute vormittags Direktor Fiedler von öen Phönix-Werken gesehen." Emil Maurach, der apathisch in der Ecke des Wagens

kung, stellenweise leichte Regenfälle, am Alpenostranö wahrscheinlich schon heute nachts Westlufteinbruch, mög licherweise mit Sturm, Südalpen Gewitter, vorüber gehende Trübung, etwas kühler. Wetterbericht der Innsbrucker Nordkettenbahn. Haselekar, 2300 Meter Seohöhe. Am 16. d. M., 14.30 Uhr: Barometerstand 577.0 Millimeter, fallend, Temperatur 9.8 Grad, 74 Prozent Feuchtigkeit, ganz be wölkt, mittelstarker Südwind, Regen, aufziehenöe Nebel, im Norden keine, im Süden mittlere Sicht. Seegrube, 1900

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Pagina 4 di 10
Data: 19.03.1932
Descrizione fisica: 10
, Müllermeistersgattin im Abfamer Aichat, im 69. Lebensjahre. In Salzburg Hugo G o l d m a n n, Chef der Firma Georg Hartl, 55 Jahre alt. In B e r l i n der ehemalige Direktor des märkischen Museums, P n i o w e r, im 72. Lebensjahre. In Paris der albanische Gesandte und ehemalige Mi nisterpräsident V r i o n i. Seppi — Josef. Von Karl Prisner. Nach dem Geburtsschein ist sein Name: Josef Burger. In der Verlobungszeit nannte ihn seine Braut schmachtend: Seppi. Seit er verheiratet ist, nennt ihn die Frau ganz trocken

ich's ja. Wenn i' einkehr'n will, da brauch' ich nicht auf'n Berg geh'n, das kann ich in der Stadt auch machen. Nix da!" Die Mia hatte einmal vergessen, Seppi zu verständigen, daß sie nicht zum Rendezvous kommen könne. Vier Stunden hat er damals umsonst gewartet. Als sie sich das nächstemal trafen, war Seppi überglücklich und wehrte ihre Entschuldigungen lebhaft ab: „Aber Mi, Goldkind! Was sollst du dich entschuldigen? Du konntest eben nicht kommen. Mich trifft die Schuld, mich ganz allein

; ich hätte es wissen können, daß es dir nicht möglich sein werde, zu kommen. O ja, ahnen hätte ich es müssen..." Einmal war Marie mit dem Kochen noch nicht ganz fertig, als Josef vom Büro heimkam. Sie entschuldigte sich und sagte ihm, es dauere höchstens nur noch fünf Minuten. Da hättet ihr den Josef sehen und hören sollen. Die Zornesader schwoll an wie ein Frankfurter Würstel. Und wie er tobte! „Nur fünf Minuten? Ach so? Ja, soll's vielleicht zwei Stunden dauern? Natürlich, da wird den ganzen Vormittag

: Barometerstand 571.4 Millimeter, leicht steigend, Temperatur —5.9 Grad, Feuchtigkeit 100 Prozent, ganz be wölkt, leichter Nordnordwestwind, Nebel, Fernsicht keine. Seegrube, 1900 Meter Seehöhe. Temperatur —2.3 Grad, Feuchtigkeit, ganz bewölkt, windstill, Nebel, Schneehöhe 170 Zentimeter, Fernsicht keine. Skifähre gut, ständige Ski kurse. Ein Zittern ging durch die hagere Gestalt des alten Mannes. Seine Arme hoben sich, als wollten sie etwas abwehren, dann sanken sie kraftlos nieder. Endlich hob

hatte ich ganz vergessen...," begann der Alte nach einer Weile wieder, „aber als ich nach vielen Jahren wieder einmal in die Heimat kam, fiel mir plötzlich mein Kind ein. Bei meinen Verwandten, die mich längst tot geglaubt hatten, erfuhr ich, was aus Peter geworden war; ganz auf sich selbst gestellt, mit eigener Kraft hatte er sich emporgear beitet! Da packte mich wahnsinnige Sehnsucht nach meinem Sohn; aber ich bezwang sie. Durfte ich es wagen, Peter, um den ich mich seine ganze Jugend hindurch

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