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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 16
Data: 06.02.1938
Descrizione fisica: 16
Nr. 8. Seite a. Ganz Europa bestaunt -as Nordlicht Im ganzen Land hat die strahlende Himmelserscheinuna vom vorigen Dienstag größtes Aufsehen erregt. Wir haben schon in der letzten Nummer ausführlich, soweit wir eben am Mittwochmorgen konnten, davon berichtet. Diesmal soll noch näheres über das seltsame Nordlicht mitgeteilt wer den. Wir sind sicher, daß unsere Leser mit ganzem Inter esse auf weitere Berichte und Erklärungen über dies seltene Naturereignis warten Matrei ln Sittirvl telephoniert

Am 25. Jänner um zirka halb 9 Uhr zeigte sich am Him mel im Norden eme helle Röte, die aus einmal ganz Matrei auf die Beine brachte. Es schien, als ob Innergfchlötz bren- nen wurde. Man fragte telephonisch beim Tauernhause an, wo der Bescheid wurde, der rote Feuerschein komme über die St. Pöltner Hütte vom Pinzgau. In Zell am See und sogar in Innsbruck wurde von hier aus telephonisch ange fragt, ohne indessen klüger zu werden, da der Schein immer weiter draußen gesehen wurde. Aus den umliegenden Ge meinden

kamen telephonische Anfragen, ob es in Matrei brenne, sogar von Kötschach wurde angefragt und die Feuerwehr St. Johann im Walde war eben !m Begriffe, nach Matrei auszufahren, so hat diese rätselhafte Erschei nung täuschend gewirkt und ganz Osttirol in Aufregung ge bracht. Als es mit einem Brande irgendwo nichts war, so tippte man auf eine Art Nordlicht, oder eine Luftspiegelung der Sonne aus den höchstgelegenen Wolken. So eine all gemeine Aufregung war in Matrei schon lange nicht mehr. Die Berge

wie in Blut getaucht. Ebensee meldet, daß im Scheine des Nordlichts die Berge wie in Blut getaucht aussahen und das bezaubernde Bild boten, wie es sonst nur das herrlichste Alpenglühen schafft. Selbst der See leuchtete ganz blutigrot aus. In den Bergen konnte man jeden Baum, Fels und Schneefleck deutlich'er kennen, so stark war das Licht, das bis gegen Mitternacht anhielt. Der heutigen Generation war diese Naturerschei nung etwas Neues, noch nie Gesehenes, nur ältere Leute erinnern sich, solch

des Nordlichtes. Sauber in den Svlomiten Die in ganz Italien beobachtete Himmelsersch/mung hat in Cortina ü'Ampezzo außergewöhnlich großen Umfang an genommen und ist viel bewundert worden. Der helle Schern tauchte um 20 Uhr 30 Min. hinter dem Tofanemassiv aus und nahm immer mehr an Stärke zu. Das rötliche Feuer umspielte die märchenhaften Dolomitentürme. Die ganze Landschaft war völlig umgewandelt, und selbst der Schnee atte ein eigenartiges Schimmern angenommen. Ein wei- er Streifen trennte in der Mitte

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Alpenländer-Bote
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Pagina 17 di 20
Data: 24.11.1935
Descrizione fisica: 20
er den beiden die Hände und eilte da von. — Er war noch keine zwanzig Schritte gegangen, da flog Cäsar, der sich losgerissen hatte, in weiten Sätzen auf ihn zu und stieß ein freudiges Winseln aus. „Treuer Kerl!" sagte er und tätschelte ihm den Kops. „Aber ich kann dich heute nicht brauchen! Sei klug und kusch dich!" Aber Cäsar war nicht sortzubringen. Die Treue des Tieres rührte ihn. „Nun, so komm!" sagte er. „Mor gen schick ich dich zurück! Dann bin ich ganz allein!" Noch einmal wandte sich Baldwin

, daß Monika es im selben Augenblick auch tut. Dann verschwindet sie plötzlich in der Dämmerung. „Sag mir einmal, Toni", beginnt Iuta unvermittelt, aber du mußt es nicht als Indiskretion auffas sen —" „Als was soll ich's net?" fragt Toni, der das Wort nicht versteht. „Ich meine — du mußt nicht glauben, daß ich neu gierig bin. Aber sag mir einmal ganz ehrlich — nicht anlügen, bitte — hast du schon einmal — ein Mädchen geküßt?" „Nein, das Hab ich noch nicht." „Gott sei Dank!" Das sagte Iuta ganz ruhig

und einfach. „Warum Gott sei Dank?" „Ach. nur so. Ich wollte es nur wisien. Ich zum Bei spiel, ich möchte einmal keinen Mann, der vor mir schon eine andere geküßt hat." „Natürlich", nickt Toni bestätigend, obwohl er das nicht ganz begreifen kann. Eine Glocke beginnt zu läuten. Ein voller, schöner Klang im späten Abend. Toni nimmt seinen Hut ab und schlingt die Fäuste ineinander. Auch Iuta bekreuzt sich und es wird ganz still zwischen den beiden. Die Grillen lärmen laut vom Wegrand her und auf der Straße

hört man den klappernden Hufschlag eines Bauernpferdes. Dazwischen schwingen die dunklen, ern sten Töne der Wendglocken. Als alles wieder still ist, sagt Iuta wie aus tiefem Sinnen heraus ganz leise: „Du — Toni..." und noch mals: „Tonele . . ." Das Letzte kommt ein Wkilchon später und schwingt ganz leise im Wendwinü. Ein seltsames Gefühl übermannt ihn beim weichen Nennen seines Namens. Im Augenblick kann er gar nichts sagen. t Ihre Hand schmiegt sich in die seine. „Husch", macht sie, als möchte

sie ihre leise Zärtlichkeit mit der Kälte begründen. „Sag mir doch, was du einmal werden willst, Tom." „Jäger möcht ich werden. Weißt du, so in den Ber gen umeinanüerkraxeln, ganz früh schon, wenn die Sonne aufgeht, das wär mein Leben." „Und wenn du Jäger wirst, was tust du dann?" „Na ja, dann steig ich den Gemsen nach, mach die Wechsel ausfindig und was es halt da alles gibt." „Nein, ich meine später, viel später, wenn du nicht mehr allein bleiben willst?" „Ach so? Ja. dann Heirat ich die Monika." Das Wort

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Pagina 4 di 6
Data: 17.05.1933
Descrizione fisica: 6
, Deutscher Treue Unterpfand! Der 450. Geburkskag Luthers. KB. Berlin, 16. Mai. Die Glaubensbewegung „Deutsche Christen" beabsichtigt, am 10. November d. I. anläßlich des 450. Geburstages Dr. Martin Luthers in ganz Deutsch land einen Luthertag zu begehen. Die Wahrheit über Richthofens Tod? Angeblich nicht beim Absturz verunglückt, sondern von Kanadiern ermordet. Düsseldorf, 15. Mai. Der Düsseldorfer „Mittag" berichtet über ein Interview mit dem ehemaligen Unteroffizier des Feldartillerie-Regimentes

, daß man so etwas von einer Frau verlangen könne," versicherte die Zofe. „Wenn Madame eine solche Bitte an mich richten würde, so wäre das etwas ganz anderes. Aber Monsieur die Schuhbänder zumachen! Man hat doch auch seinen Stolz. Und eins kommt zum anderen. Vielleicht würde er bald auch von mir verlangen, daß ich ihm seinen Schlips binde!" „Das Fräulein macht aus der Mücke einen Elefanten," ent- gegnete der Herr. „Die Sache war ganz harmlos und hat sich folgendermaßen abgespielt. Ich hatte sehr reichlich geM. stückt

. München, 16. Mai. W e t t e r a u s s i ch t e n für 17. d. M.: Wolkig, jedoch trocken, Mittwoch noch Nachtfrostgefahr. Wien, 16. Mai. (Priv.) Die uns durch Nordwestwinde zu> I geführte maritime Polarluft verursacht in ganz Oesterreich ! kühles veränderliches Wetter mit Niederschlägen in Schauem in den Nordalpen. Die Morgentemperaturen lagen unter 5 Grad. Leichter Frost ist nur in höheren Lagen (über 800 Meter) und vereinzelt in Kärnten ausgetreten. Die bis heute früh gefallenen Niederschläge blieben

." „Wo ist sie?" „Hier bin ich, Will." Das junge Mädchen stand jetzt in der Tür. Der Reverend breitete die Arme aus. Sie eilte ihm entgegen und schmiegte sich an ihn. „Mein lieber Will!" Der Reverend war in tieffter Bewegung. Er hatte einen Arm um ihre Schulter gelegt und streichelte mit der anderen Hand ihr Gesicht. „Hab ich dich endlich! Bist du doch noch gekommen! Was habe ich mich geängstigt um dich!" Er küßte sie auf die Stirn; doch sie hob das Gesicht und bot ihm den Mund. Während er ganz zart mit seinen Lippen die ihren berührte

, schlang sie die Arme um seinen Hals und küßte ihn — so, wie sie gewohnt war, zu küssen. „Kinder, das Essen ist bereit." Will löste sich aus der Umarmung seiner Braut. „Ich will mich umziehen. Es geht ganz schnell." Reverend Will stand in dem Baderaum des Pfarrhauses und wusch sich. Er verstand seine Empfindungen nicht. Hätte er nicht aufjauchzen müssen vor Glück? War das nicht alles ein Wunder des Himmels? Und doch! Irgend etwas, von dem er sich keine Rechenschaft oblegen konnte, störte

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Pagina 4 di 12
Data: 16.02.1934
Descrizione fisica: 12
und Landeck nach Innsbruck, von wo aus er über Ienbach und den Achensee nach München und Würz burg zurückkehrte. Die Briefe, die er seinen Eltern von dieser Reise sandte, spiegeln das gewaltige Erlebnis wieder, zu dem die Berge Tirols dem jungen, naturbegeisterten Menschen wur den. Er schildert mit Begeisterung die Landschaft und die Men schen des Landes und fühlt sich plötzlich als ein ganz anders geartetes, heiteres Wesen. So heißt es in einem dieser Briefe über Tirol u. a.: „Namentlich

habe ich einen großen Teil der kindischen Menschen scheu und furchtsamen Acngstlichkeit abgelegt, die mir bisher den Umgang rnit fremden Menschen so verleidete. Ganz abgesehen aber von allem Nutzen, den die herrliche Alpenreise aus den C h a- r a k t e r ausgeübt hat, hat sie auch meine Kenntnisse und Anschauungen unendlich bereichert und vermehrt, ganz be sonders natürlich»die naturwissenschaftlichen und in spezie die botanischen. Der Reichtum der neuen Anschauungen ist wirklich so fabelhaft groß

, daß ich noch lange zu tun haben werde, um diese wunderbaren Eindrücke nur einigermaßen zu ordnen. Wie ganz andere Ansichten habe ich aber auch von Menschen und gesellschaftlichem Leben bekommen . . . Kurz, den wahren Nutze n, den ich, ganz abgesehen von den reinsten und edelsten N atur ge nüss e n, die ich in so reichem und hohem Maße genossen habe, schon bloß für die Ausbildung meines Charakters von dieser Reise gehabt, ist un endlich groß." Und in einem Brief, den er nach seiner Ankunft in Würz burg schrieb

, bricht dieses Bekenntnis zur gewaltigen Natur, die er in den „erhabenen Bergen" Tirols erlebt hat, wieder durch. „Wie schrecklich eng, kleinlich, staubig und wurmsörmig kommt mir hier alles vor. Wie anders dagegen auf den erhabenen Ber gen mit ihrer großartigen, ich möchte sagen überirdischen Natur, ■ wo der Mensch so ganz frei ist, so ganz sich selbst und sein klein liches Alltagsleben vergißt. Gewiß liegt in dieser unbeschränkten Freiheit, in diesem göttlichen Selbstvergessen nicht der kleinste

Teil jenes unnennbaren Hochgefühls, das die Seele in den einsamsten großartigsten Stelleil der Hochgebirgswelt unwider stehlich zuin Himmel cinporzieht, so daß man wirklich dem Ueber- irüischen, Göttlichen sich näher fühlt als sonst. Je mehr ich mich jetzt hier abmühe, inich wieder in das alte Philisterleben einzu zwängen, desto mehr werde ich von Tag zu Tag inne, wie u n- g e h e u o r w e i t ich durch die Reise aus ihm herausgerissen und in ganz a n d e r e und höhere Sphären des Den kens

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 21.12.1935
Descrizione fisica: 16
. Manchmal kam ihr auch ein richtiges Heimweh; ein Verlangen, jemand zu haben, der sich um sie bekümmerte, der gut zu ihr sprach, so wie Binder früher zu seiner Frau gesprochen, so wie Hansis Mutter mit ihm geredet, eine Mutter, der sie alles hätte sagen können, auch alles, was da drinnen so unklar, so schwer und so bang war und sie quälte und ihr doch wieder so süß erschien, daß sie es nicht abschütteln mochte — stundenlang blieb sie oft liegen, ganz im Banne der fremden Macht. Hörte sie dann Binders

Stimme, sprang sie sofort auf; sie wußte, sie hatte Unrecht getan, und er würde sie zanken; mit gesenktem Kopf kam sie zu ihm, mit Augen, die ganz dunkel aussahen wie Kuchleraugen, mit einem trotzigen Zug um den Mund, und ließ alles über sich ergehen. Hatte den Binder das ganz besondere Wesen, ihre von den andern unterschiedliche Art zu arbeiten, überhaupt et was anzupacken, stets ärgerlich gemacht und zum Wider stand gereizt, so brachte ihn ihre offenbare Faulheit oft so weit, daß er zuschlug. Nie

. Bin der war auch da. als er schweißtriefend und keuchend ankam, und rückte ihm bereitwillig den Stuhl zurecht; die Nann brachte kalte Milch und Brot aus dem Keller, denn der Mi chel in seiner Mordshitze hatte gleich um Milch geschrien. Nun saßen sie in dem Halbdunkeln Zimmer, das voll grüner Lichter war von den Blumenstöcken an den Fenstern, und der Michel sah den Binder zufrieden an. noch mehr aber die Nann. die ab- und zuging in ihrem sauberen weiß und blauen Leibchen, ganz Gesundheit und Frische, die klei nen Schweißperlchen

war und in ihren Augen ein alter Mann! Diesen wüsten, groben Kerl, der das Gutsein ganz verlernt hatte und sie und die Kin der schlug? Um keinen Preis der Welt hätte sie sich von diesem ror- bärtigen struppigen Kerl küssen lassen, von ihm. dessen Stie fel sie schon mit Widerwillen putzte! Dieser abscheuliche Mi chel! Die Nann hätte gerad' hinausheulen mögen vor Zorn über den frechen Kerl, was fiel denn dem ein, sie so zu necken? Sie war doch noch ein Kind! Ganz langsam ging sie auf den kleinen Spiegel zu. — Sah

zu sein. Es war etwas zwischen ihnen, und die Nann fragte sich oft: „Ja, was ist denn anders, seit der Mi chel so dumm geschwätzt hat?" Der Binder war kein an drer, sie war keine andre, und er konnte doch auch nicht denken, daß etwa sie heiraten wollte! Sie mußte ja lachen, wenn sie nur daran dachte! Und doch war sie unruhig, sie hatte eine förmliche Angst vor dem Bahnwart, sie zitterte vor ihm, obwohl er sie fast nicht beachtete, ja, sie hatte schon einmal des Nachts davon geträumt, daß der Binder mit einem ganz lachenden Gesichte

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Pagina 5 di 8
Data: 03.12.1938
Descrizione fisica: 8
hatte eine ganz bedeutende Zu- Brüd erlein fein, Brüderlein fein, Mußt nicht gram mir sein! Wurzel: Brüderlein fein ..." An der Stelle brach das Lied ab, da das Blatt keinen Raum mehr hatte. Toni strich mit unsagbarer Zärtlichkeit Raimund ganz leise über das graublaue Tuch seines Rockärmels: „Wie du das wieder geschrieben hast, aus den paar Worten von vor hin machst du ein Gedicht. Herrgott, Ferdl, i an deiner Stell' würd' jauchzen, wenn ich das, was andere nur dumpf fühlen, so in Worte kleiden könnt

jetzt kan Polka hören. I mag auch die Leut' net; weißt, was i jetzt möcht, in Weidling am Bach sein, ganz allein mtt dir." Mit einem winzigen Spitzentüchlein fuhr sich Toni über die Augen, rückte den Hut zurecht, während Raimund den Wein zahlle. Die beiden verließen den Garten; ihnen wehten die Lannerschen Klänge nach, und die Toni lachte ihren Ferdl von der Seite an: „Schau, es war doch schön, daß du mit mir spa- zier'n gangen bist! Vielleicht wär' dir in deiner engen Stuben das Lied gar net

, leckeren Honig kuchen und buntem Spielzeug ein Stück Märchenland in den nebelgrauen Wintertag zaubern. Heuer ist es gar ein Sonntag morgen, an dem der erste Markttag abgehalten wird, und Vater hat selbst Zeit, mit den Kindern in die Wilhelm-Greil-Straße und in die Gilmstraße zu wandern. Die Kleinen jubeln, denn sie wissen alle ganz genau, daß der Vater viel leichter zu be wegen ist, zum Zwetschkenkrampus auch noch einen Luftballon zu kaufen und dann noch die lustige kleine Katze, die mit den Ohren

wackeln und „miau"! schreien kann. Dafür gibt er etwas weniger acht, seine Schutzbefohlenen nicht im Menschengewirre des Marktes zu verlieren, und da steht dann so ein kleines Wesen, das vor lauter Schauen und Staunen über die vielen bunten Spielereien und Süßigkeiten ganz auf den Vater zu achten vergessen hat, allein unter fremden Menschen und erst nach bitterlichem Tränenerguß und hilfreichster Vermittlung anderer Marktbesucher kann sich das Händchen wieder in die große des Vaters schmiegen. Mütter

sind geduldiger und kön nen länger vor den Bergen guter Sachen stehen, wenn sie auch bedenklich lange die goldenen Ruten betrachten und wohl gar eine zu gelegentlichem Gebrauch mit nach Hause nehmen. Warme Hausschuhe werden gerne am Nikolausrparkt gekauft, Rodeln und Schlittschuhe, die „Erstklässler" bekommen die heiß ersehnten „goldenen" Griffel, mit denen sie ganz, bestimmt sauber und sorgfältig schreiben wollen. . Vielleicht geht auch St. Nikolaus selbst mit Bischofsmütze und Gabensack durch die Budenstadt

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Pagina 4 di 10
Data: 20.02.1937
Descrizione fisica: 10
„Es i st Z e i t!". (Lichtbild Richard Müller, Innsbruck.) Der Schnelldampfer „Europa" des Norddeutschen Lloyd. Wirklich, bei Lisa Merscheidt war noch Licht. „Ist Ihnen doch recht, Erdmuthe, wenn wir zu Lisa gehen?" Lisa Merscheidt öffnete sofort, als sie den wohlbekannten Pfiff vor ihrem Fenster hörte. „Na, ihr seid wohl ganz verdreht?" sagte sie halb lachend, halb ärgerlich. Sie war gerade mitten in einem.Kapitel-ihres medizinischen Lehrbuches und nicht sehr entzückt, jetzt zur Nacht noch herausgeklopft zu werden. „Lisa

sich plötzlich in der Hut der Freunde so geborgen. . Nein, man durfte nicht verzweifeln, solange man so treue und liebe Menschen hatte. „Verzeiht", sagte sie, „ich war vorhin wirklich ganz durchein ander, aber jetzt, jetzt ist.mir schon besser. Und nun —" sie machte eine kleine Pause, atmete tief auf, schlang die Hände fest ineinander, als wollte sie sich selber in die Hand bekommen, „und nun wollen wir über die Sache reden. Glaubt ihr, Michael weiß, daß diese Anka Preyssac mit Campari verhei ratet

war, daß sie nicht frei war — und daß er ein doppeltes Unrecht auf sich geladen hat?" „Das glaube ich niemals", meinte Lisa bestimmt. Und als sie Erdmuthes grübelnden Blick sah, fügte sie hinzu: „Ich sag das nicht so hin, Erdmuthe. Ich würde nichts aussprechen in diesem Augenblick, wovon ich nicht ganz heilig überzeugt wäre. Der Michael weiß nichts davon. Der träumt am Ende noch davon, daß er diese Frau heiraten kann. Ja, ja, so weltfremd ist er. Aber er tut nichts, was häßlich ist, dafür könnt ich meine Hand

ins Feuer legen." Erdmuthe sah grübelnd vor sich hin. „Ich muß jetzt immerfort denken, wenn er an die reine Liebe dieser Frau geglaubt hat und nun vielleicht erfährt, wie sie mit ihm gespielt hat, wie wird er es tragen?" Sie schlug die Hände vors Gesicht, stöhnte auf. „Herrgott, Erdmuthe, jetzt machen Sie sich noch Kummer, ob Michael Kummer hat" kam es ganz erbittert von Rudi Goerner, „das hat er wirklich nicht an ihnen verdient." Erdmuthe nahm die Hände vom Gesicht. Ganz still mit ernsten Augen sah

. Und jetzt schlag ich vor, Erdmuthe bleibt heute nachts bei mir. Kein Widerwort Erdmuthe. Ich laß dich heut nachts nicht allein. Ich stelle uns den Wecker. Morgen sind wir beizeiten auf, gehen in deine Wohnung, du ziehst dich um, ich richte dir alles für die Fahrt. Rudi holt dich ab, und. zieht los. Du kannst ganz gut in meinem Bett schlafen, ich bette mich hier auf den Diwan. Du weißt, wo man mich hinlegt, da schlafe ich." Erdmuthe und Rudi waren am nächsten Morgen die ersten im Zuge nach Mittenberg

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 10
Data: 21.04.1935
Descrizione fisica: 10
werden soll. Dasselbe Haus von Norden gesehen. Wenn man heute gar nicht selten Verständnislosigkeit und Ablehnung gegenüber so mancher Veränderung einer im letz ten Jahrzehnt rasch angewachsenen Ortschaft begegnet, nimmt das nicht wunder, ist das vielmehr ein erfreulicher Beweis eines guten Gefühles für das Gesicht einer Ortschaft. Dem natürlichen und aufgeschlossenen Ordnungssinn läuft ganz und gar zuwider, was regellos, unbedachtsam und unorganisch da an der Peripherie so mancher Orte anschwillt, wie Kresse

Form zu schaffen. Jetzt erst, wenn sich dem vorausschauenden Sinn sozusagen der organische Kreis lauf erweitert und neuerdings geschloffen hat, Verkehrslinien, Wegrichtungen und neue Stützpunkte festgelegt sind, darf das Augenmerk auch auf die architektonische Gestaltung der Sied lung gelenkt werden. Durch innere Ausgewogenheit wird voll- Städter am Lande einer ihm nicht gemäßen Tradition einfügt und damit als Bauherr für fein Haus einen ihm ganz und gar nicht gemäßen Stil in Anspruch nimmt

. Es kommt vor, daß ein naturverbundener Mensch, wenn er in den Bergen für sich ein Haus baut und dieses Haus aus seiner eigenen Umwelt heraus geboren haben will, harmonisch zu seinem Zweck gestaltet und ihn wesenhaft kennzeichnet. Es ist in Uebereinstimmung mit seiner eigenen Wesensart und der ihn umgebenden Natur gestaltet und bietet sich als Ganzes lebendig dar. Wir werden es als „g u t h e im atlich" empfinden. Ich habe das erste Haus solcher Art, ganz aus den örtlichen Verhältnissen heraus

entwickelt, im E i s a ck t a l im Jahre 1922 gebaut. Es liegt auf 1600 Meter in unwegsamer Höhe. Gegen Süden öffnet es sich in voller Fernsicht gegen das Dolomiten gebiet. Gegen Norden (Eingangsseite) ist es durch das her untergezogene Dach mit dem Abhang verankert. Dieselbe Tendenz liegt auch dem Hause am Hang des Iochpaffes im Allgäu (im Jahre 1934 erbaut) zugrunde. Wenn ich mich ganz auf das in solcher Höhe vorzufindende Baumaterial eingestellt habe, geschah es deshalb, um vor allem fremde Baustoffe

von vorweg auszuschließen, ganz abgesehen davon, daß bei Abweichung dieses Standpunktes, irgendwelche Materialien auf solche Höhe hinaufzuschaffen, enorme Unkosten verursacht worden wären. Für den Aufbau wurden Bruchsteine verwendet, die auch wieder aus der Bau grube herausgewon nen wurden. Als Bindemittel für diesen Aufbau wurde teil weise Lehm verwendet, bei der Voraussetzung richtiger Verbandlage rung der Bruchsteine. Alle Tragkonstruk tionen, einschließlich des Daches wurden aus Lärchenholz

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 9 di 16
Data: 23.06.1932
Descrizione fisica: 16
Donnerstag, den 28. Juni 1932. .Tiroler D a u e vn z e i t u n g" Nr. 25. Seite 9. Oer Tiroler lungbmietr Bon der Ehre und Freiheit des Tiroler Bauernstandes. Univ.-Prof. Dr. Hermann Wopfner. (Fmtifttz«u«ng.) Zur Zeit, als die ersten Bauern am Inn und an der Etsch, am Eisack und an der Rienz ihre Wirtschaft an singen, war der Wald auch anders in seiner Z u s a m m e n s e tz u n g. Heute ist der Laubwald selten geworden. Nur in wenigen Landschaften gibt es noch große Buchenwälder, und ganz

selten einen Eichenwald. Im Inntal ist der Stamser Eichenwald der einzige und auch er wäre wohl längst schon verschwunden, wenn ihn nicht Stams, das alte würdige Kloster, gehegt hätte. Zur Zeit dieser ersten Bauern war das ganz anders. Der unterste Teil der Berghänge und das sogenannte Mittel gebirge waren einst mit reichem Laubwald bedeckt. Heute erinnern noch die Namen einzelner Oertlichkeiten an den Laubwald, der einst aus ihnen gewachsen ist. So war unser berühmter

konnten. Sie suchten sich waldfreie oder waldarme Plätze aus, wo zunächst Weide für ihre Haustiere sich darbot und sie, ohne erst den Wald roden zu müssen, einigen Platz für ihre Aecker fanden. Weil aber alles voll Wald war und nur wenig geeignetes Land für die Anlsiedlung sich darbot, konnten zunächst nur ganz wenige Menschen ihren Unterhalt finden. Angehörige verschiedener Völker haben sich im Lauf der Jahrhunderte in unseren Tälern angesiedelt, bevor die Deutschen' kamen und das Land

hatten das Volk, das in unseren Bergen lebte, Rätier genannt, das Land selbst bildete einen Teil der römischen Provinz Rätien. Die Bayern besetzten nun den größeren Teil des alten Rätien, ganz Nordtirol und den größten Teil des heutigen Deutschsüdtirol bis nach Bozen und machten es zu einem Teil des Herzogtums Bayern. Die zugewan derten Bayern haben nun «zunächst die Oertlichkeiten ihrer neuen Heimat mit den Namen benannt, die sie bei der altansäfsigen Bevölkerung hörten. Wenn die alten Be wohner

eine Ansiedlung auf einer Wiese als „P rate l- l u m" bezeichnet hatten, was soviel heißt, wie unser heu tiges ,/Wiesele", so übernahmen die Deutschen diesen Namen und formten ihn zu „P r a d e l" (heute Vorort von Innsbruck), aus einem lateinischen „P l a n i i i e s" (— Ebene) machten die Deutschen PI a n ö z, aus einem „V a l l i s" (— Tal) Vals usw. So sind viele unserer Ortsnamen, die ganz unverständlich klingen, aus der Sprache dieser Urbewohner unseres Landes zu erklären. Zur Zeit als die Bayern

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 28.12.1933
Descrizione fisica: 6
Frage, eine tröstende Ermunterung oder ein liebes, heiteres Wort in Bereitschaft hatte, wie sie jedem einzelnen zum freundlichen Güte Nacht einen Augenblick lang die kühle, schlanke Hand auf die Stirne legte und beim Verlassen des Raumes nochmals alle mit unendlich warmem, liebevollem Grüßen der Ä Augen umfaßte, hätte niemand Doktor Edith :r für eine noch ganz junge Aerztin von knapp dreißig Jahren gehalten, so viel abgeklärte Ruhe, frau liche Reife und hochentwickelte Mütterlichkeit lag

Umständen natürlich zu wünschen übrig. Die bekannten Höhenstationen am Arlberg, wie Zürs und Lech sowie auch Gargellen im Montafon hatten aus ländische Weihnachtsgäste und gut besetzt. Aber sonst beschränkte sich der Winterverkehr fast nur auf ein heimische Ausflügler. Zwei Tage vor Weihnachten trat deutscherseits in der Grenzüberschreitung noch eine Er schwerung ein, die den Uebertritt nach Vorarlberg nur in ganz dringenden Fällen bei Tod oder schwerer Krankheit und gegen besonderen Vermerk im Reise

der Frau und faßte dann liebevoll nach den b-iden zarten Kinder händchen: ,^Hast du nun ausgefchlafen, Anneli? Und bist du auch ganz schön still und brav gewesen?" Das Kind nickte mit den Augen und zog mit rüh rend zärtlicher Gebärde die Hand der Aerztin an die heiße Wange. — Die Mutter trat bescheißen näher: „Doch. Frau Doktor, sie ist ganz ruhig gelegen und ich habe sie auch nicht sprechen lassen. Nur ganz still Hab ich neben ihr gesessen und ihr Händli gehalten." „Dann ist's gut, Frau Bürklin

ist und das Kind wieder gesund werden wird. Ach, ich getrau mir's ja gar nicht zu glauben!" „Doch, Frau Bürklin". sagte Ditha froh, „ich glaube wirklich, daß wir ohne Sorge sein dürfen. Das Anneli wird sicher wieder ganz gesund." Die Augen der Mutter füllten sich im Uebermaß ihrer Bewegung mit Tränen, und ehe Ditha es hindern konnte, hatte sie sich über ihre Hand gebeugt und sie geküßt. „Frau Doktor — danken kann man für so etwas nicht. Aber Gott möge Ihnen an Ihren Kindern einst lohnen, was Sie an dem unseren

wegen des fast ganz stilliegenden Verkehrs gar nicht in Betracht. Der Pfänder hatte somit nur fast Einheimische als Wintergäste, und die Pfänderbahn verhältnismäßig schwachen Verkehr, wie man ihn um Weihnachten bei so günstigem Wetter wohl nicht ge wohnt ist. In den Bregenzer Gaststätten zeigte sich der Ver kehr auch recht ruhig, es gab überall Platz genug, zum Unterschied von früheren Jahren. Die Militärkonzerte hatten so schwachen Besuch, daß man wegen der bis herigen Defizite sogar daran denkt

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Pagina 3 di 6
Data: 12.10.1937
Descrizione fisica: 6
, die immer auch die Sonne brauchen, wenn sie die Berge „besteigen". Manch einer von denen kennt zwar den Zauber einer Bergnacht, selten aber einer die Pracht der N a ch t a u f dem Hafelekor, wenn er sich für seine Rast auf der Kar- spitze, neben der vorhandenen sehr behaglichen Unterkunft, mit einem bescheidenen Lager zurechtsindet, das ihm dort der für sorgliche Wirt für einen ganz bescheidenen Preis zu bieten versteht. Wo sonst in der Welt gibt es für einen tagsüber tätigen Menschen so billig

, den neuen Morgen. Die Nacht verblaßt auch schon, nur die Venus leuchtet noch mit ihrem metallenen Glanz in den werdenden Tag hinein. Auch die Täler sind schon aufgehellt und die herrliche Berglandschaft ist bei immer klarer und reiner werdender Morgenluft in ihrer Schönheit schon ganz zu er fassen. Da zuckt grell blendend in das Erwachen ein Lichtstrahl über den Bettelwurf und zeichnet blitzartig lange Goldstreifen aus die grüne Flur. Nach einigen Augenblicken ahnungsvollen Erwartens schießt ein neuer

. Die 83jährige In haberin des bekannten Ringstraß eneafäs „Kaisergarten", Frau Hedwig Till, hat sich wegen Familienzwistigkeiten mit Leuchtgas vergiftet. Frau Till war durch 65 Jahre im Geschäft tätig. (Nachdruck verboten.) 12 Eva und ihr Räuberhauptmann. Ein heiterer Kriminalroman von Karl Schueler. Doch nun reckte sich Gretchen Lotz auf. Eine wunderbare Ent schlossenheit lag in ihrer Stimme. „Ich bin gar nicht verblendet. Wenn er wirklich ein Spitz bube ist, so ist mir das ganz gleichgültig. Ich sagte

Ihnen doch, daß ich ihn liebe. Er hat mir erzählt, daß er eine schlimme Jugend gehabt hat. Das Leben hat ihm bös mitgespielt. Das Leben macht den Menschen gut oder schlecht. — Es mag Ihnen wunderlich erscheinen, daß ein Mädchen sein Herz an einen Mann hängt, über den man so böse Dinge redet. Er trat ganz plötzlich in mein Leben. Er schenkte mir nur drei Wochen, drei kurze Wochen. Aber sie haben mich reich entschädigt für viele Jahre trostloser Erniedrigung. Nichts kann mir die Erinnerung an ihn trüben

. Ich will sie mir ganz einfach nicht trüben lassen!" Hm, diese Grete Lotz liebte einen Spitzbuben. Wenn sie es sich auch nicht eingestehen wollte, innerlich zweifelte sie ganz gewiß nicht daran, daß dieser Arnim von Hardenfels und der von der Polizei gesuchte Emil Schnepfe ein und derselbe Mann waren. Und während sie von ihm sprach, fuhr Joachim der Gedanke durch den Kopf: „Du hast gar keinen Grund, dich über die Liebe des jungen Mädchens zu wundern. Du wünscht ja auch nichts sehnlicher, als von einem Mädchen

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 10.05.1933
Descrizione fisica: 8
6 Prozent; eine eventuelle Aenderung in der Zinsfußfrage wird dem Vorstände überlassen. Aus dem Aufsichtsrate schieden die Herren Karl Geiger aus Natters und Josef Jäger aus Mutters aus, wurden aber mit Stimmeneinhelligkeit wiedergewählt. Verhüteter Brand. Als in den Frühstunden des 8. Mai die Aufräumerin R e i m m a i r in S ch ö n b e r g in das Schul klassenzimmer kam, um dort einzuheizen, fand sie es ganz mit Rauch erfüllt. Der sofort verständigte Schulleiter Georg L a n- t h a l e r stellte fest

, 9. Mai. Wettervorhersage für den 10. d. 3)1: Ozeanische Luftzufuhr hält an, daher mäßig warm, strichwch Niederschläge. Wien, 9. Mai. (Priv.) Unter Regenfällen hat gestern kühle maritime Westluft sich über ganz Oesterreich ausgebreitet. Zni Süden und Osten sind mäßige, in den Nordalpen vielfach e:- giebige Niederschläge gefallen. Neusiedel am See hatte Ge witter. Heute morgens war es noch vorwiegend trüb, ver- einzelt fiel etwas Regen. Die Temperaturen lagen in de: Niederung nahe an 10 Grad

, Feuchtigkeit 100 Prozent, ganz bewölkt, auP gende Talnebel, windstill, Fernsicht mittel. Seegrube, 1900 Meter Seehöhe. Temperatur +1 Erä ganz bewölkt, windstill, Talsicht gut. als das sechzehnjährige Mädchen öffentliche Kunstflüge aus führte. Sie fühlte einen derben Stoß und schrak auf. Für Sekun den hatte sie die Augen geschlossen, und das Flugzeug war bis auf den Wasserspiegel gesunken. Sie ließ es wieder auf steigen und warf einen raschen Blick auf ihren Begleiter. Vittorino Alconti saß neben

ihr, und es schien ihr, als blitze etwas Wildes, Feindliches in seinen Augen. Sie wußte nicht, daß dieser Mann Todesangst ausgestanden hatte, als er sie ohnmächtig glaubte, Theresa aber war überzeugt, daß auch Vittorino den Eindecker zu lenken verstand. Sie war jetzt wieder ganz frisch und blickte von Zeit zu Zeit zu Vitto rino hinüber. Dieser bückte sich verschiedene Male, legte die fünf Säckchen zu seinen Füßen hin, und dann Theresa erbebte unwillkürlich. Jetzt sah sie, daß Vittorino in seiner rechten Hand

zu behalten? Sie umklammerte das Steuer mit beiden Händen, gab Vollgas, strebte mit aller Kraft der Küste zu. Ganz gleich welcher. Ueber dem Lande glaubte sie sicherer zu sein als über dem See. Ihre Ohren waren erfüllt von dem Knattern der Maschine. Sie wagte kaum, umzublicken; sie wußte: Neben ihr saß der Mörder. Tausend Gedanken irrten durch ihren Kopf. In Griffweite von ihr entfernt hing der Fallschirm. Sollte sie ihn ergreifen, freiwillig aus dem Flugzeug springen, um vielleicht so ihr Leben zu retten

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Alpenländer-Bote
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Pagina 14 di 16
Data: 20.02.1938
Descrizione fisica: 16
der zwan zigste bereits, daß der Prinz auf den Wogen spazieren gehen könne, ohne zu sinken, und daß jedes Feuer zu brennen aufhöre, wenn er die Hand beschwörend erhebe; nicht alles wurde geglaubt, die Verständigen schüttelten die Köpfe, aber auch sie waren der Meinung, daß der kom mende Gast ein ganz außerordentlicher Mann sein müsse, da die Welt sich so ungemein mit ihm beschäftigte. Jedes der Fenster war dicht besetzt, denn von der Tor- straße aus konnte man deutlich erkennen, wie draußen

und hat sich in die „Traube" gesetzt, um sich zu trocknen, zu wärmen und zu stärken. Beim Zahlen hat er ganz ruhig die Scheine auf den Tisch gelegt, die er vom Franz Lahninger gegen österreichische Münzen einge tauscht hat. Der Traubenwirt hat zwar ein langes Gesicht gemacht. Ist ihm aber nichts anderes übrig geblieben, als sie zu nehmen. Den Ennemoser um anderes Geld anzugehen, hat er nicht die Schneid aufgebracht. Nachher ist die Rofl gekommen, hat sich neben den Pfar rer hingesetzt und hat mit ihm ein bissel

eben das Dirndelvolk herheben und sein Teil zum Ganzen beitragen. Das Vaterland wird es einmal zu Dank wissen und der Herrgott tut's heilig Und gewiß auch reich lich vergelten. Also, Rosl, jetzt weißt, was du zu tun hättest. — Magst deinen Platz ausfüllen? — Magst mit helfen?" So hat der Ennemoser geredet und ist dabei selber ganz begeistert worden. Und die Rosl hat gehorcht und ist ganz, ganz still geworden. Aber das Leuchten auf ihren Wangen hat nicht aufgehört, und in ihren Augen

dich nicht mit nach Ca staldo nahm und du mit meinem Gefolge reisen konntest, so daß wir Gelegenheit hatten, uns voll und ganz aus zusprechen. Du weißt alles und wirst nichts vergessen, Alter?" „O, gnädiger Herr, solche Dinge vergessen sich nicht, die sind wie eingegraben im Kopfe! Morgen also nach Son nenuntergang?" „Genau um die angegebene Zeit wirst du mich an der Stelle vorfinden, die wir verabredet haben." „Und Ihr seid sicher, daß das Kind von der Mutter nicht mitgenommen wurde?" „Vollkommen sicher; ich erhielt

ein! Wie manches Fäßlein hat man in Eurer Stube schon geleert? Schaut einmal nach, wieviel Ihr schon durch die Not des Landes verdient habt. Es muß ein ganz netter Batzen sein. Und dann geht in Euch und tut auch einmal, was dem Land zu Nutz und Frommen." „Ich will ja gern etwas geben", tut der Wirt zerknirscht. „Soll mir auf eine Speckseite oder ein Faßl Noten nit an kommen. Aber die Rosl kann ich nit herlassen. — Wenn ihr was passtet —" Da lacht der Ennemoser ganz ungeistlich auf. „Seht Ihr, Oberhofer, das gleicht

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Neueste Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 07.11.1938
Descrizione fisica: 6
infolge seiner Krankheit aus dem öffentlichen Leben ganz zurückziehen muhte, drückte in der Nachkriegszeit der Haller Gemeindepolitik eine bestim- mende Note auf. Vom Vertrauen der damaligen Gryßdeutschen Volkspartei getragen, war er als Vizebürgermeister vor allem bestrebt, seine Vaterstadt wirtschaftlich zu fördern und durch neuzeitliche Einrichtungen die Grundlagen für einen Kurort zu schaffen. Bleibende Verdienste erwarb sich Kommer zialrat Recheis auch um die Entwicklung des Kraft- fahrwesens

an der Universität Innsbruck Am 6. d. M., 14 Uhr: Luftdruck 716.7 Millimeter, Temperatur 16.9 Grad, Feuchtigkeit 54 Millimeter, Bewölkung 1, Wind W. 1, Niederschlagsmenge 0, höchste Temperatur 17.1 Grad, niedrigste Tem peratur 1.8 Grad. Am 6. d. M., 21 Uhr: Luftdruck 718.2 Millimeter, Temperatur 6.6 Grad, Feuchtigkeit 97 Prozent, Bewölkung 0, Wind 0. Am 7. d. M., 7 Uhr: Luftdruck 717.5 Millimeter, Temperatur 1.8 Grad, Feuchtigkeit 106, Bewölkung 0, Wind W. 1. NSG. Bor wenigen Tagen verschied ganz plötzlich

Turm Braunigel mtt langen Schritten an. Er winkte von weitem und brüllte durch das ganze Gastzimmer: „Hallo, Ferdl jetzt haben sie's endlich 'bracht, das Gedicht!" Dabei schwenkte er die Zeitung wie eine Fahne. Raimund blieb nichts anderes übrig, als wieder an den Tisch zurückzukehren: denn Braunigel gab keine Ruh', er mußte dem Freund das Gedicht zeigen. Es war nicht sehr lang, drei kleine Strophen. Raimund sagte: „Schön, dichten, das ist eine ganz besondere Kunst; dichten, das heißt des Herrgotts

zu sein mit dem Mädel, dachte er. Toni ging zum Fenster und riß es ziemlich unsanft auf. „Dös ist ja hier eine Lust, und dös Parfüm, ganz ins Polster ist's gezogen..." Toni strich mit der Hand über die Polster lehne; da verrutschte das Taschentuch, das sie um den wehen Finger gewickelt hatte. Raimund hob es ihr auf. „Geschnitten?" „A bisserl." Braunigel war in das Schachspiel vertteft; er hatte den ersten Zug und grübelte darüber nach. Raimund strich ganz leise über die kleine Hand und wickelte das Taschentuch

wieder um den Finger mit dem schmalen roten Einschnitt. „Tut's weh?" „Jetzt nimmer." Doch die Hände lösten sich noch nicht. „Was ist dann mtt die Nelken vom Spillner?" „Ach die, die mag i net." „Die Nelken... oder weil s' vom Spiller kommen?" Toni nickt wortlos, da konnte sich Raimund die Antwort aussuchen. Cs war ganz still im Kaffeehaus geworden; hie meisten Gäste weilten zu Hause beim Nachtmahl; nur noch einige unermüd liche Tarockspieler hielten aus. Sie saßen wie angeleimt auf ihren Stühlen. Durch das offene

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Der Oberländer
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Pagina 1 di 10
Data: 29.11.1929
Descrizione fisica: 10
.— Anzeigen-Preise: Halbe Seite 8 30.— Viertel Seite 8 16.—, Achtel Seite 8 9.—, l /u Seite 8 5.—, Seite 8 3.—. — Be- dreimaliger Einschaltung 10°/°, bei sechsmaliger 157°, bei 13maliger 207°, bei ganz jähriger Einschaltung 307° Rabatt. Nr. 48 Dleibe im Lande. Man schreibt uns: DieWeihnachtszeit rückt heran und allenthalben denkt man bereits teils mit Freude, teils mit Sorge an Auswahl und Einkauf der Weihnachtsgeschenke. Wenn man da nur könnte, wie man und wenn man erhielte, was man wollte! Aber ach

des NnpraKtischseins in unserer so bittersachllchen Seit ja doch nicht leisten kann. Darum heißt es: wohl erwägen was gekauft werden soll, wo es zu besorgen ist und wie es geschenkt wird. Hat man stch früher in dieser Hinsicht geringere Beschrän kung auferlegt, so ist dies heute anders. Das „was" ist wohl durch die Person des Gebers und des Beschenkten sowie durch eine mehr oder minder eindringliche Erforschung der, ach so ganz und gar nicht mehr unergründlichen, Tiefen des Geldbeutels bedingt, das „wie" ergibt

seine Waren auch nicht gerade umsonst geben kann, so ist er doch bestrebt, möglichst gut und möglichst billig zu liefern, ganz abgesehen davon, daß er durch Sahlungserleichterungen und Amtauschmöglichkeiten der bekannten Kundschaft viel mehr entgegenkommen kann, als ein Fremder einem Fremden. „GH, grüß Gott Herr Nachbar!" „Waren Sie mit allem zufrieden?" „And was hat denn Ihre Frau Gemahlin zu dem schönen Stoff gesagt?" 1. Jahrgang „Gefallen hat er ihr!" „Das ist recht. And was haben die Kinder mit dem Spielzeug gemacht

? Ist es noch ganz?" „Aber natürlich, es ist ia gute Ware. Alle find sie zufrieden! Das freut mich! Freut mich wirklich!" And er freut sich auch mit dem Herrn des Hauses, der Frau Gemahlin und den Kindern, denn auch er ist zufrieden, wenn die Kundschaft befriedigt ist. Darum wird heute auch viel weniger im Wege von Agenten gekauft, die, ganz abgesehen davon, daß sie überhaupt nur in einigen wenigen Aus- nahmsfällen die Privatkundschaft besuchen dürfen, ja doch Sendlinge von im engeren Sinne meist

un Schuhplattler jodeln?" „Mein lieber Egon," wies ich ihn zurecht, „erstens redet man eine Kellnerin nicht mit „Mä' chen" an, — „Schön, wer ick 's nächste Mal „Iroßmächtije Iebieterin" zu det Mä'chen sajen!" — „und zweitens war das doch ganz deutlich: „do san d'Gar" heißt „hier sind die Eier!" „Mensch, is det eene Sprache, damit kannsts

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 28.05.1935
Descrizione fisica: 6
in der Verwaltung sowie in allen Annoncenbüros des In- und Auslandes. Die eutgeltl. An kündigungen im redakt. Teile sind mit Nummern versehe« Jnnsbrucker Zeitung Dienstag 28. Mai 1935 Nummer 122 Wetterkatastrophen Sie Vereinheitlichung der Wehr verbünde Wien, 27. Mai. Zu den Salzburger Erklärungen des Vizekanzlers Starhemberg über die Neuordnung in den Wehrverbänden erfährt das „Wiener Montagblatt", daß diese in ganz kurzer Zeit abgeschlossen sein werde. Es erfolge bereits die Ausgabe

und der radikalen Partei gegenüber. Frostschäden ln Vorarlberg Bregenz. 36. Mai. Die starken Fröste der letzten Nächte haben doch Schaden angerichtet, nicht nur an Blumen, sondern auch auf den Feldern. Im Bregen zer Strandbad ist das für die Eröffnung hergerichtete, sternförmige Blumenbeet ganz erfroren. Ganz gleich ging es der Kirschenblüte am Sulzberg, wo mit einer Kirschenernte dies Jahr nicht mehr zu rechnen ist. Großen Schaden haben die Fröste in L u st e n a u an den Kartoffeln und am Mais angerichtet

, die fast ganz „verbrannt" wurden. Auch die Heuwiesen haben gelitten und werden sich kaum mehr ganz erholen. Bregenz, 26. Mai. Aus den Gewitterabend vom Samstag brach ein grauer Sonntagmorgen an, gegen Mittag regnete es und erst am Nachmittag kam Auf hellung. In der Höhe wehte bereits wieder Föhn und so steht warmes Wetter in Aussicht. Der Bodensee ist in den letzten Tagen um einige Zentimeter Zurückge gangen und wieder knapp unter vier Meter gesunken. — Seit einigen Tagen sind mit Eintritt der wärmeren

22° im Schatten. München, 27. Mai. Vor h e r s a g e : Pfalz und Nordwestbayern wolkig. Südbayern vorwiegend hei ter, aber nicht störungsfrei. Wetterbericht der Patscherkofelbahn Bergstation P a t e r k o s e l, 1980 Meter Seehöhe. Heute 11 Uhr vormittags: Barometer beständig. 9°. Fast ganz bewölkt. Windstill. Sicht sehr gut. Wetterbericht der Innsbrucker Nordkettenbahn H a s e l e k a r, 2300 Meter Seehöhe. Heute Baro meter beständig. 4.2 Grad. Ziemlich bewölkt. Mittel starker Westwind. Sicht gut. tei

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 1 di 12
Data: 16.08.1935
Descrizione fisica: 12
ein, wie sie Oesterreich noch nie betrieben hatte. Anderseits wurde der Llrlaubsverkehr innerhalb des Landes nach Kräften gefördert. Man beschritt ganz neue Wege, Llrlaubsver- längerung für Staatsbeamte, die in den ge fährdeten Gegenden Sommerausenthalt nah men, besondere Neiseermäßigungen usw. And tatsächlich gelang es, den gefährlichen Dolch stoß abzuwehren. Der Fremdenverkehr stieg wieder stetig an und kürzlich wurde festgestellt, daß allein im heurigen Juni der Fremdenverkehr im Ver gleich zum selben Monat

des Vorjahres um nicht weniger als 28.9 °/o gestiegen ist. Beson ders bemerkenswert ist dabei, daß Oesterreich ein ganz neues Neis-epublikum gewonnen hat, daß es sich in ölen großen Weltreiseoerkehr ein- zuschalten vlermochte. Vor Jahren wäre es nicht denkbar gewesen, daß ein Prinz vf Wa les Oesterreich als Llrlaubsaufenthalt wählte, daß bestes englisches und französisches Pu blikum, Amerikaner und Nordländer, der Schweiz als Wintersportlanö untreu würden, um in den österreichischen Bergen ihre Spuren

Staf. schon angefragt, wann wir Wiede klommen. Bremen sei jetzt ganz einsam, haben einige geschrieben. Man vermißt jetzt die braunen Kolonnen, die im Gleichschritt durch die Straßen ziehen und Kampflieder singen. Man vermißt die „braune Garde", wie wir genannt wurden, überall. 21. 6. sind wir bei Neichsleiter Nosenberg und Neichs- führer SS. Himmler vorbeimarschiert (De- wäre aber verfehlt, aus diesem Ausnahmefall allzugroße Hoffnungen abzuleiten. Man kann nicht damit rechnen, daß das Deutsche

. Es ist aber auch ein ganzes Dorf mit 2.000 Einwohnern. Alles moöernst eingerichtet. Bes ser als bei der Neichswehr. Nur sind wir jetzt ganz einsam. 4 km. außer der Stadt. Dazu noch mitten im Wald. Aber das macht nichts, Hauptsache, daß wir die schwarze Brut ku rieren. Für Deine Karte danke ich auch herzlichst. Ich bin bereits wieder gesund, bis auf einige ganz kleine Furunkeln. Exerzieren geht schon wieder. Sollst mal sehen, wenn ich meine Notte auf der Schinderwiese herumjage, wie da alles klappt. Ich habe mich schon

gefreut, daß ich im September nach Langenargen am Bodenfee meinen Llrlaub bekomme und jetzt wird anscheinend nichts draus, da doch von 10. bis 16. Sept. in Nürnberg der Neichs- parteitag stattfinöet und wir wahrscheinlich mitmorschieren müssen. Wann ist denn eigent lich die Leipziger Messe? Hoffentlich gehts dann. Das Packerl von Wilma ist noch nicht da, es muß aber jeden Tag kommen. Pakete kann ein Legionär nämlich immer brauchen. Ganz egal, was drinnen ist. Go, jetzt haben wir glücklich gegessen

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Pagina 3 di 6
Data: 20.05.1933
Descrizione fisica: 6
: Barometerstand leicht steigend, Temperatur —3.4 Grad, Feuch tigkeit 100 Prozent, ganz bewölkt, Nebel, leichter Nordwind, Schneefall, Sicht keine. S e e g r u b e, 1900 Meter Seehöhe. Temperatur — 1 Grad, ganz bewölkt, Nebel, Schneefall, windstill, Sicht keine, Schnee höhe 130 Zentimeter. Ich habe auch, wie ich Ihnen bereits sagte, den besten Ein druck von ihrer Schwester gewonnen, und diese beiden Um stande haben mich veranlaßt, mich so genau nach ihr zu er kundigen. Ich muß Ihnen gestehen, daß ich im ersten

war." „Das ist heller Wahnsinn." „Ich habe darüber nachgedacht und bin zu einer ganz an deren, aber festen Ueberzeugung gekommen. Daß Ihre Schwe ster ohne ihr Wissen in ein solches Haus verschleppt wurde, läge im Bereich der Möglichkeit, aber daß die junge Dame, die ich in Neuorleans kennenlernte, sich derart benahm, wie ich es mit eigenen Augen gesehen habe, und daß sie dann mit einem Wildfremden nach Brasilien fuhr, ist ausgeschlossen. Ich bin der Ueberzeugung, daß Ihre Schwester in Wirklich- keü bei jenem Unfall

. Ich habe sie aus einem Neben zimmer beobachtet und bin jetzt fest überzeugt, daß ich mich habe täuschen lassen. Zudem habe ich Ihre Schwester stets nur in einem einfachen Kleide gesehen, während jene Person ein ausgeschnittenes Ballkleid trug." „Ein solches hat Ada garnicht mitgenommen." „Ich sagte Ihnen ja auch, daß ich ganz fest glaube, daß dieses Mädchen nicht Ihre Schwester war." „Aber was soll ich jetzt tun?" „Sie werden sich an den Gedanken gewöhnen müssen, daß Ihre Schwester nicht mehr unter den Lebenden weilt

. Jetzt entschuldigen Sie mich. Um neun Uhr wollte der Arzt kommen und ich muß zu meiner Frau." Georg blieb allein und kleidete sich hastig an. Mister Mac Clean hatte ganz bestimmt den Eindruck eines ehrlichen, guten Menschen gemacht. Furchtbar war dar, was er erzählt hatte! Ganz furchtbar! Nein, das konnte ja gar nicht wahr fein. Ada feine reine Ada, feine scheue Schwester, in einem öffentlichen Hause? Der Fremde hatte sicher recht, es war eine andere, eine Ver brecherin

der Manager ihm ent gegen und meldete: „Mister Mac Clean ist mit seiner Familie heute nachmittags abgereist. Die Herrschaften lassen sich noch bestens empfehlen." Ganz verstört und bis in das Innerste erschüttert, fuhr Georg Thomas in sein Zimmer hinauf. 18. Der größte Saal des Gerichtsgebäudes in Chicago war be reitgestellt, um den großen Sensationsprozeß gegen Caproni und Alconti wegen öffentlicher Straßenkämpfe und wegen Mordes zu verhandeln. Seit Tagen bereits brachten alle Zei tungen kaum

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Pagina 4 di 6
Data: 04.05.1933
Descrizione fisica: 6
zurückzuführen sein; er läßt ein Anhalten der feuchten milden Wetterlage erwarten, anhaltende Gewitterneigung, Temperaturverhältnisie wenig: verändert. Wetterbericht der Innsbrucker Nordkeltenbahn. Hafelekor, 2300 Meter. Am 3. d. M., 14.30 Uhr: Baro- meterstand 576.1 Millimeter, beständig, Temperatur +6.31 Grad, Feuchtigkeit 65 Prozent, ganz bewölkt, Südwind, Sicht gut. Seegrube, 1900 Meter. Temperatur +10 Grad, ganz k bewölkt, windstill, Sicht gut. lebhaft erwartet zu werden, und die beiden soupierten

wieder nach Schluß des Tanzes allein in deren Zimmer. Als der Brasilianer dann das Haus verließ, begleitete ihn Fräulein Thomas die Treppe hinunter. In demselben Augen blick entstand unter den Freunden des Brasilianers ein verab redeter Streit, der die Aufmerksamkeit aller Bewohner jenes Hauses in Anspruch nahm. Diesen Augenblück benützte Fräu lein Thomas, mit dem Brasilianer in einem bereitstehenden Auto zu enffliehen." „Das kann ja alles nicht wahr sein. Das ist ganz aus geschlossen." Der Detektiv fuhr fort

, ebenfalls in Begleitung dieser Dame, die in den Schiffslisten allerdings als seine Frau ge führt wurde, nach Brasilien in See gegangen ist." „Ganz unfaßbar!" „Es ist mir sogar gelungen, einen der jungen Leute aufzu finden, die damals mit in jenem Hause waren. Er sagte, Velasquez hätte ihnen erzählt, er habe sich in ein blondes Mädchen verliebt, das eben neu im Hause der Frau Reed ein getroffen sei, das allerdings nach ihren eigenen Erzählungen schon manches pikante Abenteuer erlebt hätte

, aber ihm doch nicht vollkommen verdorben schien, wolle es aus jenem Hause befreien und als seine Geliebte mit nach Brasilien nehmen. Dieser junge Mann war auch bei der Abfahrt des Flugzeuges zugegen und sagte, daß die Begleiterin des Brasilianers zwar ganz dicht verschleiert gewesen sei, so daß er ihr Gesicht nicht habe sehen können, er aber fest überzeugt wäre, es sei jene ge wesen, bei deren Flucht sie mitgeholfen hatten." „Das ist nicht möglich! Das kann ich unmöglich für Wahr heit halten!" „Weiter habe ich festgestellt

Will lief erregt auf und nieder; dann blieb er vor dem Detektiv stehen. „Das ist nicht wahr! Das ist ganz einfach nicht wahr! Und ich muß Ihnen ganz energisch verbieten, von meiner Braut in einem solchen Tone zu sprechen, für Tatsache zu halten, daß sie, wie eine Dirne, geradezu aus dem Arm des einen in den des anderen fliege. Meine Braut entstammt einer der ersten Dresdener Familien. Ihre ganze Erziehung macht unmöglich, daß sie so weit entgleist." Der Detektiv stand langsam auf und nahm seinen Hut

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 13.07.1933
Descrizione fisica: 6
als zu klein erwies. Nach dem Festzuge versammelten sich die Ehren gäste und die Spitzen der Festleitung und der teilneh menden Vereine im Gasthos „Krone" zum gemeinsamen 7. Kapitel Lil fügt sich aus Liebe! „Lil! Lil, wie hast du dich gegen die Zofe nur soweit vergessen können!" Die Baronin stand vor Lil, die eben ansing weiter zu packen. Lil hob den Kopf und ihre Augen blitzten. „Sie ist eine ganz niederträchtige, boshafte Kreatur, Tante, und hat mich bis aufs äußerste gereizt. Zum Schluß

schlug auf den Tisch. „Die Gemeinheit glaubst du doch hoffentlich nicht, Tante Adele? Meta war heute zum erstenmal unver schämt gegen mich und ich habe ihr zum erstenmal meine Fäuste von ganz nahe gezeigt." Die Baronin machte eine unbestimmte Gebärde. „Meta behauptet jedenfalls, du wärest schon öfter mit den Fäusten auf sie losgegangen." „Sie lügt!" entgegnete Lil mit geröteten Wangen, „und ich bitte dich, Tante, mir das zu glauben, ich bin keine Lügnerin." Es klang ein wenig scharf. Die Baronin zog

die Augenbrauen hoch. „Liebes Kind, vergiß bitte nicht, daß ich nicht Meta bin, ich finde, du vergreifst dich etwas im Ton." Lil senkte den Kops. Sie wußte, mit der Tante würde sie sich schlecht verstehen, aber wo sollte sie an ders hin als zu ihr. Sie schwieg und dachte traurig, wie so ganz anders sähe jetzt für sie die Welt aus, wenn ihr Vater noch lebte. Selbst wenn er alles Geld ver loren hätte. Mit dem Vater zusammen wäre sie auch in einfachen Verhältnissen glücklich gewesen. Wäre der Vater am Leben

von dem Tod des Va ters, der sie abschiedslos für immer verlassen, sie litt entsetzlich unter all dem Häßlichen, was den Bankzu sammenbruch umgab, sie mußte aus dem Haufe, in dem sie aufgewachsen, und nun quälte man sie noch mit allerlei Dingen, die ihr jetzt ganz unwichtig und gleich gültig schienen und sie doch erregten, ihre armen Ner ven folterten. Sie erwiderte mit zitternder Stimme: „Möglich, daß Vater zu schwach gegen mich gewesen ist, aber dann war er es doch nur aus Liebe zu mir und für feine

viele Liebe bin ich ihm dankbar. Und Werner hat mich auch lieb, er wird mir bestimmt nicht jede Kleinigkeit übelnehmen und jedes Wörtchen, das ich spreche, auf die Goldwaage legen." Die Baronin schüttelte wieder den Kopf. „Mir scheint, mit dem letzten Satz spielst du aus mich an. Du hast dir schon mehrmals Anspielungen erlaubt, auch letzthin, als ich erzählte, was Frau von Welp ge sagt und du sofort mit Boxen drohtest." — Lil war es, als drehe sich ganz langsam etwas in ihrem Kopf herum

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 10 di 16
Data: 11.11.1933
Descrizione fisica: 16
, besonders gescheit und klug zu sein. Insbesondere wollten sie alle, Gazellen. Rehe, Schafe und Ziegen und Antilopen nicht mehr von der Welt, als gute, süße Gräser, viel Sonne und einen feinen Bach zum Trinken. Aber, wie gesagt, der Streit, wer von ihnen eigentlich am klügsten wäre, war nun einmal entstanden und mußte ausgetragen werden. Ja, und siehe da! Die Wahl fiel auf das Schaf, das ganz still und ruhig dagesessen war und nicht einmal ein Wort geredet hatte. Denn, meinten alle, wer so still

da sitzen kann, denkt sicherlich viel nach und wer viel nach- denkt, muß, ganz besonders gescheit fein, nicht wahr? Es hatte aber niemand gemerkt, daß das gute Schaf während der ganzen Beratung aus Trägheit geschlafen hatte. Nun, daß das Schaf beim Streit um die Gescheitheit den ersten Preis bekam, das ließ die Ziege nicht ruhen. Sie dachte hin und her und grübelte herum, was zu machen wäre. Die Ziege hörte aber vom Zebra, daß auf dem Berge oben ein alter Berggeist lebte, der ganz, ganz besonders klug

und gescheit sei. Zu dem beschloß sie zu gehen und ihn zu fragen, was man gegen das Schaf, das doch ganz be- sonders dumm fei. tun könne. Richtig, die Ziege kennt sich ja in den Bergen aus und kein Fels ist ihr zu hoch, richtig sprang die Ziege gleich den nächsten Tag über die Felsen, immer höher und höher hinan. Len Berg hinaus. Dazwischen mußte sie freilich; rasten und feine, .zarte Gräser fressen, sie hatte ja auch Hunger. So kam es. daß die Ziege erst am späten Abend auf den Berggipfel kam

, als der alte Berggeist schon schlief. Da stand sie nun und sah den alten Berggeist liegen und schlafen, der so ganz «besonders klug und -weise sein sollte. Ja, und da getraute*sich^die Ziege gar nicht, ihn aus zuwecken. „Dteck, meck? meckerte sie in sich 'hinein, »ich trau mich nicht, er schläft fo gut. Warum er nur'so ganz be sonders gescheit ist»? Meck, meck, das möchte ich wissen! Er steht fast aus, wie alle die anderen Menschen, nur daß sein Bart so' lang und weiß ist? Hei, da fiel der guten Ziege

etwas ein:., »Meck, meck? meinte sie, «sicher ist er so weise und klug) weit er einen langen, weißen Bart hat, meck, meck, jetzt habe ich es' heraus? Und waS'tut die^gute, dumme Ziege? Sie schlich sich langsam und* vorsichtigHin7zum schlafenden'Berggeist, roch zu seinem Barte und'knabberte ihm ganz sachte und leise, damit er ja nichts hören konnte, ein kleines Büschel aus seinem Barte heraus.'Dieses kleine Büschel klebte sie an ihr Kinn und sprang davon. «Meck, meck? dachte sie, «wenn ich selber so weise

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