' heiter deiter G e s ch < ch t «. Di« Gründung der S^adt Bozen. Den schönsten Zweck aller Wissenschaften hat unstrei tig die Geschichte, in wie fern er nicht mißbrauchet wird, denn sie, die Geschichte, zeiget unS in einem treuen Bilde, rn wie weit sich des Menschen Verstand aufge kläret, des Staatsmannes Begriffe sich berichtiget, deS Bürgers Sinn zur Weihe der Kraft für alleS Nützliche, für alles Schöne, für alles Erhabene sich gewecket. Deß halb ist eS auch meines Erachtens ganz zweckwidrig
vor Erbauung der «Stadt Rom,' und Nigrin ganz unbe stimmt, „etliche tic, Jahr nach Erbauung der Stadt Rom,' Brandis hingegen „KN Jahr „ach erbauung der Statt Rom,' wenn gleich diese Angaben im Betreff der Zeitrechnung volle ,3l> Jah:e von einander entfernt sind, so sagen sie dennoch alle drei einstinnnia „3,/,» nach Erschaisung der Well.' Wahrhaft, eine sonderbare Uebereinstimmung! Weil Ariovist, Ebrenvest, vielleicht ein üblicher Herrschernaine mag gewesen sevn, so muß der Ariovist dieser drei Sshrif
,steiler, wenigstens dieser Zeilrechnung zufolge, ein anderer seyn, als jener Ariovist, den uns der Römer Casar kennen gelehrt. Sollte es aber trotz dieser Zeitrechnung dennoch der nämliche seyn, dann fallen wieder große Schwierigkeiten auf die Druckfehler! Hiernach könnte man somit auch diese Leseart : „öS Jahr nach erbauung der Statt Rom,' für einen Druckfehler erklären» ferner müßte man hierauf daS Wortchen „nach^ bei Brandis, und die Tinteverbesserung bei Nigrin ganz verwerfen, und das Wörtchen
„vor' beim Ungenannten als richtig erklären; dann dürfte man also nicht lesen „68 Jahr vor Erbauung der Stadt Rom,' sondern auch dieß müßte man noch für einen Druckfehler erklären, und endlich lesen: „t>6 Jahre vor Christi Geburt.' Auf diese Weise hätt« dann die ganz« Sache ihre volle Rich tigkeit; jedoch freilich nur in so weit, in wie weit mai» diese Irrthümer für Druckfehler erklären will. Dieser Ariovist wäre also der nämliche, den uns der Römer Cä sar kennen gelehrt, und die Stadt Bozen bliebe
nicht mehr dem Vorwürfe der Anmaßung eineS übertriebenen Alterthumes ausgesetzt. Weßwegen aber diese drei Schriftsteller bei der Be schreibung von Bozen des Königs Ariovist so fleißig er wähnen, geschieht auch nicht ganz ohne Grund, wiewohl derselbe an und für sich sehr seicht ist; denn sie glaubten, er hab« auch über Bozen und dessen Umgebung geherrscht, wie unS denn auch Ferdinand von Trotter in seiner hand geschriebenen Chronik von Bozen, hinweisend auf An dreas Brunner, erzählt