ganz unbekannt ist. Der deut sche Nebersetzer scheint trotz seiner sonstigen Unkunde das auch geführt zu haben, denn er hat die meisten weggelassen. Wir wollen zur Probe eine dieser angeblichen Volksballaden, welche der Verf. von dem Postillion zu Landeck gehört haben will, hier übersetzen, (in der deutschen Uebersetzung fehlt sie) und eS soll eine Preisaufgabe für die Leser seyn> zu errathen, aus welcher Quelle sie etwa geschöpft seyn dürfte. In wörtlicher UebertraHung lautet diese Ballade
denNü- Aen.' > „Ach, die Tochter Tschudis ist ganz wahnsinnig! sie weis; nicht, wie sehr Scharniz sie liebt, daß er sie mehr liebt,, als Gott, als das Paradies, als die Heiligen! Scharniz hat eine Seele von Eisen, und sein Arm ist noch fürchterlicher, als seine Seele.' „Was für ein Licht erglänzt dort auf dem Berge ? es ist die Hütte Tschudis, welche brennt, und ihr Besitzer und seine Tochter brennen in ihr.' „Die Tochter Tschudis entwand sich den Armen des Neben buhlers von Scharm;; sie hielt
, ein verliebter Bauernbursche werde zum Mordbrenner, um seine gegen ihn spröde Dirne expreß zur Hölle zu schicken; und er selber wehre sich unter dem Gal gen mit Händen und Füßen gegen jede Bekehrung oder Reue, bloß um mit seiner Gellebten die Seligkeit ewiger Vervamm- niß zu theilen. Das ist zu toll; dieser seyn sollende Pathos schlägt ganz ins Lächerliche um Und doch hat eine italieni sche Zeitschrift, I' IlillicstarL, den ganzen Unsinn als Probe tirolischer VolkSpoesie abgedruckt; und doch hat, was kaum
glaublich ist, obwohl es Ref. ans sehr glaubwürdiger Quelle vernommen z der Inckicatoro in Tirol Leser gefunden . welche diesen GalimathiaS ganz ernsthaft nahmen, und sich anstell ten^ als hätten sie keine Ahnung von einer Mystifikation. Die im zweiten und dritten Kapitel des zweiten Theiles vorgetragene Geschichte des Tiroler Krieges im J. 180? gehört ganz zu demselben Gelichter, wie diese vom Verf. mitgetheil- ren sogenannten Volksgevichte; ja sie ist— mit wenigen Aus nahmen selbst ein Gevicht
, von dem Dichter mit grellem Lichte und starkem Schatten auf schlagende Effekte angelegt. Alles gruppirtsichin nebelhaften Umrissen um Andreas Hofer, nnd dieser sieht ganz dem Hofer ähnlich, welcher vor drei Jahren zu Paris in einem Ballet tanzte, 'oder Zu Berlin in der Oper dem Rössinischen Tell als Gnckguckei in das fremde Nest gelegt wurde. S. 19 läßt ver Verf. diesen Komödienhofer seine Landsleute also haranguiren: „Wenn Ihr ein hölzern Heiligenbild fertig habt, könnt Jhrs dann nach Wien tragen