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Tiroler Post
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Pagina 25 di 32
Data: 22.12.1911
Descrizione fisica: 32
ins Zim mer. Sie ist noch immer eine ju gendliche, mäd chenhafte Erschein ung, ihre Augen blitzen und ihre Wangen sind ge rötet von der kal ten Winterluft. „Verzeih', Os kar, daß ich dich warten ließ," schmeichelnd streicht sie über das volle, blonde Haar des Gatten, „die Weihnachtsausstellungen sind in diesem Jahre ganz be sonders prächtig, da habe ich mich gar nicht trennen können — nicht böse sein!" -„Schon gut, schon gut," brummt der Amtsrichter unge duldig, „lege ab, Margret, es ist Tischzeit

sie vor und gießt ihm den Wein ein. Der Amtsrichter schmunzelt und läßt sich mit Behagen die anmutige Bedienung seiner Frau gefallen. „Du bist ja heute ganz aufgeräumt, Liebling," meint er lächelnd. „Ach ja, die geheimnisvolle weihnachtliche Zeit übt immer einen besonderen Zauber auf mich aus; ich fühle mich dann so lebhaft in meine glückliche Kindheit zurückversetzt; und auch heute konnte ich mich bei Wertheim von der Spielwaren abteilung gar nicht trennen, ich hätte immerzu kaufen kön nen ...! Doch für wen

, den hatte ich ja ganz vergessen! Und ich hatte mich so auf den. gemütlichen Abend gefreut ..." „Sei -vernünftig, Kleine, morgen abend bleibe ich hier und lese dir Herzogs „Burg kinder" vor." „Ach, Oskar, du fehlst doch sonst nie im Klub; kannst du nicht heute einmal hier bleiben? Nur ein einziges Mal, gerade heute! Ich fürchte mich so vor der Einsamkeit ..." Margret macht ihre schönsten Bettel augen. „Ich bin so viel allein," Oie flndelung der Hirten. Dingungen samt Zustellung: utschland K 7.— ? übrige Ausland

. Um 9 Uhr fuhren auch wir ans .er, liegt ganz nahe am Hafen auf einem HUgel und hat die schönste Aus sicht. Vor ihm liegt eine Insel mit einem Palaste, wo der Kaiser Pedro bei einem Gastmahle gefan gen und abgeführt wurde. Im Kloster werden wir freudig aufgenommen und P. Franz erfuhr, daß er nach S. Paolo mit der Bahn fahren solle und wir mit dem Dampfer „Asencion", der erst am 26. April nach Santos, dem Hafen von S. Paolo abfahren werde. Dorthin sind noch zwei Stunden zu fahren. Ich hörte

es sehr ungern, daß wir noch so lange warten müssen. Man muß sich halt ins Schicksal ergeben. Das Kloster ist sehr schön, frei lich ist man erst mit dem Restaurieren an der Ar beit. Die Benediktiner haben hier ein Gymnasium mit 400 Studenten und eine Abendschule. Alles geschieht unentgeltlich. Denn von der Regierung aus ist man nicht verpflichtet, die Schule zu besu chen. Besonders von der Religion will man nichts wissen, weil die Regierung ganz in den Händen

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Unterinntaler Bote
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Pagina 13 di 18
Data: 18.03.1911
Descrizione fisica: 18
die Erwähnung, daß mir drei stramme, kräftige Jungen beschert worden sind. Mutter und Ander befinden sich äußerst wohl. Werner." Da brach die Freude über diesen großartigen Glückssall, der keinen der drei Brüder zu kurz kommen ließ, sich mit spontaner Ge walt Bahn. Drei Gläser voll funkelnden Rheinweins klirrten fröh lich aneinander. „Auf das Wohl der Richterschen Erben!" Richard brüllte es förmlich, seine phlegmatische Ruhe ganz außer Acht lassend. „Eine Luxusausgabe!" fuhr Wilhelm Richter, der Verleger

ewige Jugend heransehnen, vor allem nicht traurig werden, wenn der Toilettespiegel Feind wird, anstatt Freund zu sein, und eine verschwiegene Nachtschatulle allabendlich dies und jenes aufnehmen muß, was nicht mehr niet- und nagelfest ist. Schwächere Seelen klagen sich dann wohl ganz heimlich etwas vor und bchauern tief die Mangelhaftigkeit der hinweggerafften Locken; auf die Art begrüßen sie das Alter nicht würdig, desgleichen nicht, wenn sie — vergessend, daß jedes Ding mehr oder weniger der Zer

blässere Wangen, trübe Augen, Rundungen über ästhetisches Maß hinaus, ganz wett. Solchen Erscheinungen tischen auch andern das auf, woran, zumal im Alter, der Hunger sich am besten befriedigt, Freundschaft und Sympathien. Diese lächelnden Frauen bewahren sich nebenbei das, was im weiblichen .Leben eine bedeutsame Nolle spielt und immer spielen wird, die Anziehungskraft dem ewig männlichen gegenüber, und zwar ganz besonders dem jugendlichen Teil davon. Die vielfachen Beziehungen idealer Natur

ihres eigenen Herzens in ganz sanfte Schwing ungen versetzt. Gerade in den bezeichneten Lebensaltern stellt sich auch im vertraulichste!» Verkehr zwischen Mann und Frau sehr selten als dritter im Bunde der bewußte Knabe mit Köcher und Pfeil ein. Mal ein bescheidenes Handküßchen von ihm, ein Schulterklopfcn von ihr, wenn sie ihn ermahnt: „Top, Freundchen, cs gibt noch Arbeit" oder tröstet — die Bibel drückt das wundervoll aus „Ivie einen seine Mutter tröstet" —, sind doch Zurückhaltungen im per sönlichen

uns dann nicht wie jener modernen Großmama, die sich wunderbar herausputzte mit einem Wolken- kratzer-Hut und der prangenden Robe einer Dreißigjährigen, und deren kleine Enkelin aus Staatsrücksichten nur von fern stehen durfte. Eines Tages ftagt das Kind: „Großmutter, warum heißt du eigentlich Großmutter und bist doch keine?" Ganz empört sagte die Dame: „Wie meinst du das, Lieschen?" Sie fühlte sich schuldenfrei. Sie kam "direkt aus dem Konfitürengeschäft, wo sie der Enkelin Pralines kaufte, und gerade

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Neueste Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 19.12.1924
Descrizione fisica: 4
ist in Europa noch etwas, womit zu kämpfen sehr viel schwieriger istz nämlich eins unbe stimmte, ganz unberechenbare, aber stets gegenwärtige Furcht davor, was die Zukunft Europa und der Welt bringen könnte. Daher müssen wir in unendlicher Ges öuld unsere Kräfte daraus richten, Europa in doppelt ier Hinsicht zu helfen: In der Wiedergewinnung des Wirtschaftsvertrauens und in der Verbannung jeder Furcht vor der Zukunft, indem wir es in Sen Stand setzen, das bisher noch nicht wiedererlangte poli? tische

gegen die Liberalisierungs- und gegen die Versöhnungsversuche in Indien an und preist die alten Beherrschungsmittel der Bajonette und Kanonen. Charthill-Curzon gibt der Nachgiebigkeit Englands die Schuld an dem Verfall der britischen Herr-- schaft, aber im Schlußwort bricht sich die Wahrheit über den Untergang der Vormachtstellung des weißen Mannes mit lapidaren Worten Bahn: „Ganz Osteuropa war (durch die Friedsnsveriräge) b a l- kanrsiert. Dieses roMürüche Zusammenlegen und Trennen VM sbenher wurde im Namen

zu Frau Professor, die Fennt dich und kennt Buhrvw, und am Ende bist du's ihr .schuldig, daß du vorher mit ihr redelb" „Ja, aber nicht jetzt, nicht heute, Mutti, ich bin ganz hin vor Aufregung — mich schüttelt ordentlich ein inner licher Frost!" „Ich werde dein Bett zurechtmachen, zieh' dich aus und leg' dich hin! Ach Gott, Lene — es wäre ja solch Glück auch für mich — aber daran brauchst du nicht zu denken. In dieser Sache bist du die Hauptperson, mein Kind, mein liebes Kind!" Sie zog das Mädchen

in ihre Arme und kiißie es, und Helene legte den Kopf an die Schulter der Mutter und streichelte ihr die welken, blassen Wangen. Ganz still lag sie dann in ihrem Bett, die Hände über der Brust gefaltet. Sie konnte durch das noch geöffnete Fenster in die Weite schauen, auf die Dächer der Häuser mit ihren Schornsteinen und Giebeln, auf die Kronen der Bäume in den Gärten. Auf allem lag der rote, gol dige, langsam verglühende Schein der untergehenden Sonne. Helene gab sich stillen Träumereien hin, ließ

— aber wie wenig ernst sie dieses Uebereinkomnicn aufgefatzt, dessen war sie sich erst bewußt geworden, als die harte Wahr- heit: „Du bi st ihm n icht mehr," wirklich an sie heran-- getreten war. — Der rote, goldige Schein am Abendhimmel war nun fast ganz verschwunden, nur noch hie und da ein feines Leuchten, ein schimmernd gesäumtes Wölkchen — dem sinnenden Mädchen sanken langsam die Lider über die Airgen, eine einschläfernde Ruhe überkam sie, und leise, ganz unwerklich schlief sie ans den Träumereien

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 4 di 14
Data: 29.07.1933
Descrizione fisica: 14
nobler Mann! Nee, das kann ich mir nicht denken,!" „Wie ich draufkomme? Ganz einfach! Der Ge richtsvollzieher ist drüben bei meinem Neffen und ver langt Zahlung von 36 000 Mark. Mein Neffe hat das Geld nicht und borgt sich den Betrag von — nun von wem — von dem Grafen Ugo. Jawohl, der gibt ihm das ^Stinbet falscher Tausendmarkscheine. Der Gerichtsvollzieher nimmts und bringt es mir. Sw fal schen Tausendmarkfcheine stammen also von dem Gra fen." Tunnerwetter! — das ist doll! Jetzt wrrd mir am dersch

zu Mute! Weßkneppchen, Sie gönn recht Hamb' „Also — klar ist mir: Graf Bossewrtz — übri gens ein ganz einfacher ManN, der den Adel durch Adoption erworben hat — ist nach Pulkenau gekom men, um sein falsches Geld auf beste Art loszuwer den. Er hat eine Aktiengesellschaft gegründet, um sein falsches Geld gegen gutes zu tauschen. Beim Roulette werden die Ships mit gutem Gelde gekauft. Der Gewinn wird mit falschem Gelde ausgezahlt. Sw Bank braucht da getrost nichts zu gewinnen, sie kriegt gutes Geld

, aber er' geht darauf ein und man! wirft die Briketts von einer Ecke in! die andere. Da — Onkel Otto stößt einen! Schrei aus. Eine Kiste wird sichtbar. Sie heben den Deckel hoch! Und schauen sich glückstrahlend an. Die Kiste ist bis an den Rand mit Scheinen von zehn Mark an gefüllt. „Hurra — wir haben ihn!" ruft der Wachtmeister glücklich!. „Ich habe recht gehabt! Und Sie machen Karriere, Wachtmeister. Los. Wieder zugebaut! Und schleunigst fort zum „Ochsen". Aber ganz schnell, ich habe näm lich so ein Gefühl

? Sie machen mit dem Verdächtigen nächtliche Spaziergänge!" Aber der helle Sachse behält seine Ruhe. „Aber, Herr Polizeirat, der Herr Käsebier wollte doch mal Luft schnappen! Das muß man doch zu lassen. Nee, nee, ich passe schon uff!" „Luftschnappen — da geht man vors Haus, ver standen!" „De Beene wollte er sich ooch vertreten, Herr Po lizeirat. Nee, der hat een r-eenes Gewissen, der kratzt nicht aus." Scharf mustert der Polizeirat den biederen Wacht meister. „Ich — wieso?" „Ganz schwarz im Gesicht!" „Ei verpippch

' — das is doch! Na, ich wasch' mer glei, Herr Polizeirat!" „Eine Dienstauffassung haben Sie! Ich werde mich bei Ihrer v'orgesetzten Behörde beschweren." Seelenruhig entgegnet der' Wachtmeister, denn er fühlt sich' stark genug: „Das tun Sie man, Herr Polizeirat!" „Unerhört, diese Tonart verbitt ich mir!" Da reißt dem Sachsen die Geduld. „Un ich ver bitt mir, daß Se mich anschnautzen wie der Feld webel een Rekruten!" „Wachtmeister!" „Das verbitt ich mir, sogar ganz energisch. Jetzt werd ich' mich beschwern. Mer wolln

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 14 di 16
Data: 19.03.1914
Descrizione fisica: 16
46 schon Gemchter aufrasste, jetzt, wo er seine ganze Tatkraft fürs Vaterland hätte einfetzen können, arbeitete er für eine verlorene Sache, für einen liederlichen gefallenen König. Heute war Jerome mit Gefolge und Sol daten in Marburg eingeritten. In heftigem Unwillen tadelte er die ganz unschuldigen Bürger und beleidigte sie. Tie mildeste Be handlung wäre besser gewesen, denn er hatte kaum die nötige Kraft, seinen Worten Nach druck zu verleihen. Kleinwert grübelte in seinen: Quartier

. Ihn ekelte das Treiben seiner ganzen Umgebung. Da drang ein silberhelles Lachen an sein Ohr, Schritte nahten sich, und ganz plötzlich wurde die Tür seines Zimmers aufgerissen. Schnell sprang er auf und schaute einer jungen Dame in die erschrockenen, aber herrlichen, blauen Augen. Aus beiden Seiten Schweigen, denn die Ueberraschung hatte die jungen Men schen für einer: Augenblick stumm gemacht. Der Kapitän machte eine tiefe Verbeugung und fragte: „Habe ich Sie, mein wertes Fräulein, erschreckt

? Sie vermuteten wohl nicht meine Anwesenheit?" Bei diesen Wor ten beruhigte sich das reizende Mädchen und sie antwortete: „Ganz recht, Herr Kapitän, ich war von Ihrer Einquartierung nicht unterrichtet. Verzeihen Sie, daß ich in Ihr Zimmer so hereinplatzte." Kleinwert lächelte, denn die einfachen Worte des Fräuleins drangen in einem treuherzig drolligen Ton zu ihm und verwischten all die unangenehmen Gedanken der letzten Mi- nuetn. Noch einen reizenden, schelmischen Blick erhielt er von seinem Störenfried

erwähnt, daß infolge der französischen Invasion seine Braut ihm un trer! geworden sei. Er konnte es ihr ohne jede Ucberwindung sagen und merkte, daß ihr Wesen ihn ganz in sich ausgenommen hatte. Eine niegekannte Freude erfüllte ihn, sobald er in ihre treuen, lieben Augen blickte. Gab es denn noch ein neues Leben für ihn? Er war doch jung, stark und tapfer, nur die französische Herrschaft, sein Wort, hielt ihn zurück, dem Vaterland zu dienen. Mit dieser neuen Liebe dünkte er sich stark

, vernach lässigten Herzens. Ein Mitleid wollte ihr große Angst und doch ließ die gewaltige Liebe hielt ihn in ihrer Achtung. „Oskar, be ruhige dich," flüsterte sie leise, „ich war dir vom ersten Augenblick unseres Kennens gut. Ich gebe mich gerne dir ganz wie ich bin. Du machst mich zur glücklichsten Braut auf Erden." Ta sanken sie sich stumm in die Arme, der selige Augenblick der ersten, süßen Erklärung, ließ ihre Herzen heiß er beben. Sie hatten sich schnell gefunden. Als gegen Ende des Abendessens

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 18 di 20
Data: 06.02.1912
Descrizione fisica: 20
, daß jeder mit Treue seiner Heimat gedenkt und die Vaterlandsliebe aus seinem Herzen nicht bannen will und kann. Kämpfende Kerzen. Erzählung von Alinda Jacoby. is-is Nachdruck verboten. VI. „Halten Sie den Grafen Wilthaufen und seine junge F au für ein glückliches Paar?" fragte einige Lage später eine ältere Dame ihre jugendliche Nach barin. „Ich hege immer ein warmes Interesse für das Glück meiner Mitmenschen, ganz besonders aber für das Leid und die Freude eines jungen Ehe paares. Das ist das interessanteste

niemals." „Das glaube ich Ihnen sehr gerne, liebe Gräfin Schlimmbach," erwiderte die Angeredete mit leiser Ironie. „Ihre Beobachtungsgabe hat sogar eine gewisie Berühmtheit erlangt. Demnach wäre es eigentlich überflüssig, auch mein Urteil über das junge Paar abzugeben, umsomehr, als ich ganz im unklaren über ihre wechselseitige Neigung bin." Es war eine Abendgesellschaft in einem der angesehensten aristokratischen Häuser. Während in einem der größeren Säle sich die junge Welt mit Tanzen vergnügte

" — ihre Stimme senkte sich zum geheimnisvollen Flüstern — „empfange ich den Eindruck, als ob Graf Wilthaufen nicht mehr der- selbe aufmerksame und liebevolle Gatte gegen seine junge Frau sei wie anfangs. Sonst machte ich in Gesellschaft die Wahrnehmung, daß die beiden jungen Leutchen häufig die Blicke zärtlich ineinander ruhen ließen oder sie pflegten wohl auch zuweilen sich ver stohlen zuzunicken, jetzt aber schaut der Graf gar nicht mehr zu seiner Frau hinüber, er beachtet sie kaum und sie sieht oft ganz

, eingeschrumpfte Männchen mit der hohen Glatze und dem grauen Gesicht wäre der Gemahl der gefeierten Schönen? Sie scheint noch sehr jung zu sein, höchstens zwanzig Jahre alt, der Baron könnte fast ihr Groß vater sein." „Freilich," erwiderte Gräfin Schlimmbach lachend, „aber dieses hochbejahrte, cingeschrumpfte Männchen hat den Vorzug, reich, enorm r«üch zu sein. Dabei ist der Baron ein äußerst nachsichtiger Gatte, der alle Torheiten seiner jungen Frau gütig belächelt. Es ist manchmal ganz fabelhast

, wie verblendet er ist." „Mir mißfällt die Baronin in hohem Gkude durch ihr kokettes Benehmen," sagte die Exzellenz, ihren Fächer in Bewegung setzend. „Auch ihr An zug ist meistenteils sehr unpassend." „Ganz meine Ansicht," stimmte Gräfin Schlimm bach bei. „Und nicht allein kokett ist Frau v. Tietmar, sondern auch unbegreiflich eingebildet. Denken Sie sich nur, meine Damen, sie rühmte sich einmal so gar, den Talisman der Kleopatra zu besitzen!" „Ach, was Sie sagen!" riefen einige Damen in ziemlich unsicherem

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Alpenländer-Bote
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Pagina 7 di 16
Data: 01.12.1929
Descrizione fisica: 16
da kommen rege.mätzlg ganz respektable Summen zusammen, selbst wenn der Zweck nicht ein so großer märe, wie in unserem Fall. Was haben z. B. to manche Pfarrer, ja selbst Laien für einen Kirchen- bau gewaltige Summen aufgebracht! Allerdings, wo es sich um übernatürliche Ziele handelt, entsteht dieser Eifer nicht von selbst, da mutz man tyn durch erwägen des Besinnen und durch Gebet in der Seele erwecken. Das ist notwendig, selbst dann, wenn das übernatür liche Ziel gewaltig groß und umfangreich

.) M. G a t t e r e r S. I. Zu FrüWüü und Zause Ovomalline, hü» die Nerven elaftllch. dm Körper gesund. tho iken. groß und klein, müssen wir herantreten! Da fehlt es noch. Gewiß, manche Pfarren arbeiten gerade zu vorbildlich: aus manchen kleinen Orten laufen ganz bedeutende Summen ein. Aber überall funktio niert die Aktion noch nicht, wie es fein sollte. In eini gen wenigen Pfarren wird noch gar nicht gesammelt; in andern begnügt man sich mit einer Jahressammlung oder mit emer Kirchensammlung. Gewiß kostet es Mühe, von Haus

zu Haus, von Person zu Person ans katholische Volk heranzutreten, und das jeden Monat! Aber ohne Mühe und Anstrengung wird nichts Großes erreicht. Den Hei and hat die Erlösung doch auch eine ganz entsetzliche Anstrengung gekostet! Uebrigens braucht ja doch der Seelsorger nicht die ganze Last zu Ein feiner Scherz des Mpftrs. An einer Papstaudienz nahm auch der Direktor eines deutschen „Hauses der göttlichen Vorsehung" teil und genoß die besondere Auszeichnung, dem Papst vor gestellt

zu werden, der an ihn die Frage richtete: „Welches Amt bekleiden Sie?" In seiner Befangenheit gelang ihm die Formulierung der Antwort nicht ganz nach Wunsch. Sie lautet: „Eure Heiligkeit, ich bin der Direktor der göttlichen Vorsehung." — „So, so", er widerte Pius XL mit feinem Lächeln, „dann empfehle ich mich Ihnen ganz besonders, mein Sohn!" Zum Totensonntag Der Friedhof der Opfer des Matterhorns in der Schweiz, wo alle während der letzten 20 Jahre abgestürzien Alpinisten zur letzten Ruhe bestattet sind. Eine peinliche

überwinden Emmy. Du wirst längst bemerkt haben, daß ich dich nicht mehr liebe. Wir haben glückliche Jahre miteinan der verlebt, und :ch denke daß ich jeden deiner Wün sche zu erfüllen m ch immer bestrebt habe. Du kannst alle deine Kostbarkeiten behalten, und ich will dir jähr lich hundert Pfund aussetzen, womit eine Frau wie du ganz anständig leben kann. Mtt der Zeit wirst du wieder heiraten. Du weißt —" Ein banger, tiefer Schrei entfuhr den bleichen Lip- pen der Unglücklichen und ein heftiges Zittern

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Alpenland
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Pagina 1 di 12
Data: 12.10.1920
Descrizione fisica: 12
und Vogler A^G., Wien I., Schulerstraße 11. 1. Jahrgang Innsbruck, Dienstag, am 12. Oktober 1Y2O. Zeige 37Z Das innerpoMche Programm her GrobdevWen Bolkspartei. v Innsbruck, 12. Oktober. Das ganze irrnerpolrtffche Programm der Großdeutschen bolkspartei baut sich auf dem Grundsätze auf, daß nur eigene Kraft das deutsche Volk vor dem Untergange zu bewahren vermag und nicht fremde Hilfe oder gar die Gnade der Sie ger. Eine ganz natürliche Folge dieser Auffassung ist das Bestreben, alle Kräfte rm Staate

der Individualitäten die Tüchtigsten zur Macht empor- fübrt. Die Zeit hat aber gelehrt, daß dies nicht wahr ist, daß es viel öfter die Rücksichtslosen und Gewissenlosen sind, die hinaufkommen, daß aus dem Wettkampf der Individuali täten eine endlose Reihe die Volkskraft erschöpfender Rei- bunaen wurde. Heute sehen wir klar, daß erst das Ganze gedeihen muß, ehe von der Wohlfahrt des Einzelnen über haupt die Rede sein kann. Darirm dürfen wir heute an kernen Klassenkampf denken. Es ist ganz nebensächlich

und Verwaltung dürfen — wieder vom Gesichtspunkte der Volksgemeinschaft aus betrachtet — nicht nach persönlichen Vorteilen oder solchen einer einzelnen Klaffe gehandhabt werden- Sie müssen kür alle gleich sein. Eine verläßliche Gewähr hieffir ist nur dann gegeben, wenn alle Gewalt im Staate vom Volke ausgebt. Aber wirklich vom Volke und nicht von einigen wenigen, die stch wohl als Anwälte des Volkes aufspielen, in Wirklichkeit jedoch ganz andere Sorgen haben, als das Volk und seine Bedürfnisse

, das da „Klerikalismus" heißt und. ganz etwas anderes bedeutet. Der Klerikalismus ist ei . politische Richtung, die sich der Religion als Mittel zunj Zwecke bedient. Der Klerikalismus ist international, er be- nicht alle Völker zum Vorspann, um sein politisches Ziel der Herrschaft über andere Richtungen zu erreichen. Daß dabeg die nationalen Bedürfnisse der einzelnen Völker dem großen, internationalen Ziel untergeordnet werden müsien, fft natür lich und begreiflich. Darum ist der Klerikalismus zu bekämp fen

gehört hat, so kommt dies daher, toeff es überhaupt das diskreteste und daher bequemste Ausdrucksmittel des ganz allgemeinen Gedankens ist, daß ein Staat, wie Italien, der jahrzehnte lang die Befreiung rmerlöster Brüder als erste Programm-. mrmmer seiner Politik verfolgt hat, heute nach einer an deren Bühne seiner propagandistischen Routine sucht. Dar über kann man Kombinationen aufftellen. Ein Gegew wartswert aber kommt ihnen nicht zu. Der Sinn des Stichwortes ist auch weit eher

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Wörgler Nachrichten
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Pagina 4 di 6
Data: 01.07.1933
Descrizione fisica: 6
, alle Möbelstücke und die Einrichtungs gegenstände sind aus Metall und haben nur Furniere, die aus „Metallholz" bestehen. Die Brücke und die Deckaufbauten bestehen vollkommen aus Metall. Die elektrischen Leitungen befinden sich in Bleivohren. In den Küchen, Werkstätten und Maschinenräumen ist außerdem für die Beleuchtung noch ein besonderes Sicherheitssystem angelegt; die Petroleumtanks sind ganz versiegelt. .Eine automatische Alarmvorrichtung bringt die Warnungssignale sofort in alle Teile des Schiffes

als Hun an den Füßen ganz durchnäßt waren. Sie erklärteich daß sie in Itter „Fensterln" gewesen feien, worauf sie der Beamte laufen ließ. Aber noch in der glei chen Nacht wurden sie von! der Gendarmerie festge- nommen, da sich ihre Angabe als unglaubwürdig her ausstellte. Interessant sind die Bemerkungen und Meiniungm der Bewohner. Einer meinte, die beiden hätten sich von den zahlreichen Bränden eine rege Arbeitsmöglich- keit für Tischler erhofft und andere wieder wußten, daß einer der Brandstifter

mich." „Nun denn — ihr Jugendfreund Rudi Lenz!" „Rudi Lenz?" Graf Ugo lacht hell auf. „Der wak- kere Bursche, der mich aus dem „Ochsen" warf! Hahaha — nein, Herr Käsebier, für den Mann ist eine Dixi nicht gewachsen." „Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Sie im Fälle einer Verbindung eine unangenehme Ueberm- schung erleben werden." „Da bin ich wirklich gespannt." Onkel Otto kommt in Aufregung. „Jawohl, dann werde ich ganz Pulkenau sagen — der Mann, der sich Graf Ugo von Bossewitz nennt, der ist es nicht." Graf Ugos Gesicht

, von den dreitausend Mark hat er nichts mit nach drüben gebracht, oder nur ganz wenig, das meiste hat er sicher auf dem Schiffe bereits verspielt. Er war ein unverbesserlicher Spieler." Onkel Otto glaubt nicht recht zu Hörem „Adoptiert? Dann — tragen Sie den Namen zu Recht?" „Ja, natürlich. Absolut zu, Recht. Ich will Ihnen jetzt meine Papiere vorlegen, auch den Adoptionsver trag, der von einem Notar ausgefertigt und' unter zeichnet wurde. Es ist alles in bester Ordnung." „Onkel Otto sah die Papiere

? Das ist ein Wort, Herr Wachtmei ster. Unser schöner Nußbaum und der „Blaue Ochse", der eines der ältesten Gasthäuser in ganz Deutsch land ist, muß fort. Nee, das ist bitter." „Ich meene, der Marjt is ja enge. E kleenes Häpp chen gennte er ja greeßer sin, awer da kann mer doch eene Straße weiter bei den JohanNisblatz eene Bark^ielle einrichten, ne wahr?" „Das könnte man schon! Das liegt hier am Bür germeister. Zwar ein ganz tüchtiger Mann, aber er hat den Größenwahn." „Nu, in Vertrauen) wie e Pfauhahn gommt

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Wörgler Nachrichten
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Pagina 4 di 8
Data: 29.07.1933
Descrizione fisica: 8
Sie dadruff? So een nobler Mann! Nee, das kann ich mir nicht denken,!" „Wie ich draufkomme? Ganz einfach! Der Ge richtsvollzieher ist drüben bet meinem Neffen und ver langt Zahlung von 36 000 Mark. Mein Neffe hat das Gkld nicht und borgt sich bem Betrag von — nun von wem — von dem Grafen Ugo. Jawohl, der gibt ihm das Bündel falscher Tausendmarkscheine. Der Gerichtsvollzieher nimmts und bringt es mir. Die fal schen Tausendmarkscheine stammen also von dem Gra fen." „Dunnerwetter — das ist doll

! Jetzt wird mir an der sch zu Mitte! Weßkneppchen, Sie gönn recht Ham!" „Also — klar ist mir: Graf Bossewitz — übri gens ein ganz einfacher MäNN, b-er den Adel durch Adoption erworben hat — ist nach Pulkenau gekom men, um sein falsches Geld auf beste Art loszuwer den. Er hat eine Aktiengesellschaft gegründet, um sein falsches Geld gegen gutes zu tauschen. Beim Roulette werden die Ships mit gutem Gelde gekauft. D!er Gewinn wird mit falschem Gelde ausgezahlt. Die Bank braucht da getrost nichts zu gewinnen, sie kriegt

Otto sagt, aber er geht darauf ein und man wirft die Briketts von einer Ecke in die andere. Da — Onkel Otto stößt einen Schrei aus. Eine Kiste w-ird sichtbar. Sie heben den Deckel hoch! Und schauen sich glückstrahlend an. Die Mste ist bis an den Rand mit Scheinen von zehn Mark an gefüllt. „Hurra — wir haben ihn!" ruft der Wachtmeister glücklich-. „Ich habe recht gehabt! Und Sie machen Karriere, Wachtmeister. Los. Wieder zugebaut! Und schleunigst fort zum „Ochsen". Aber ganz schnell, ich habe näm

meister. „Ich — wieso?" „Ganz schwarz im Gesicht!" „Ei verpippch — das is doch! Na, ich wasch mer glei, Herr Polizeirat!" „Eine Dienstauffassung haben Sie! Ich werde mich bei Ihrer Vorgesetzten Behörde beschweren." Seelenruhig entgegnet der- Wachtmeister, denn er fühlt sich stark genug: „Dias tun Sie man, Herr Polizeirat!" „Unerhört, diese Tonart verkitt ich- mir!" Ta reißt dem Sachsen die Geduld. „Un ich ver- bitt mir, daß Se mich anschnautzen wie der Feld webel een Rekruten!" „Wachtmeister!" „Dias

verkitt ich- mir, sogar ganz energisch. Jetzt werd ich mich beschwern. Mer wolln doch mal sehn, ob der Gnigge nich ooch fürn Polizeirat da ist!" „Sie werden entlassen!" „Das entscheiden Sie nich, Herr Polizeirat. War ten Se erscht ma ab, wer der Gescheitere von uns Zwee ist." „Ich- schicke morgen -einen anderen, der die Ueber- wachung übernimmt, und gegen Sie lasse ich ein Dis ziplinarverfahren -einleiten." „Dem ich- mit großer Rühe entgegensehe!" Da ziehts der Polizeirat vor, zu gehen, denn! On kel

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 10
Data: 18.09.1929
Descrizione fisica: 10
geschmückter Tisch stand dort bereit, eine junge Dame und zwei Mägde waren be schäftigt, die letzte Hand daran zu legen. Er blieb stehen und schaute mit mattem Lächeln um sich her; er war ein blasser, junger Mann von etwa vierundzwanzig Jahren; sein Gesicht wäre vielleicht hübsch gewesen ohne den müden, unbestimmten Aus druck seiner hellen Augen, die er fast nie ganz öffnete; es lag eine Art berechneter Gleichgültigkeit in jeder seiner Bewegungen, auch jetzt lehnte er gegen den Tür pfosten

jetzt seine Augen, um sie anzufehen, aber gleich daraus schloß er sie wieder und lehnte sich zurück, wie um von einer großen Anstrengung auszuruhen; aber diese Se kunde war ihm genügend gewesen, um zu sehen, daß das junge Mädchen sehr einfach aber doch elegant aussah; ihr dunkelblaues Kleid umschloß tadellos ihre zierliche Gestalt, war aber ganz glatt und schmucklos; ihre Haare waren schlicht aufgekämmt, aber vielleicht gerade dadurch trat deren Ueppigkeit noch mehr her vor, ihre Züge waren nicht regelmäßig

genug, um schön zu sein, doch ihre Augen waren so glänzend und ausdrucksvoll, daß ihr Angesicht ganz davon verklärt schien. „Ihr Tod?" erwiderte sie spöttisch. „Gewiß, aber Sie kennen mich nicht," fuhr der junge Mann fort, „entschuldigen Sie, mein Fräulein?" und es kostete ihn sichtlich Mühe, sich zu erheben, „ich habe mich Ihnen nicht vorgestellt, Sie wissen aber doch, wer ich bin; mit wem habe ich die Ehre?" „Die Gouvernante!" sagte sie kurzweg. „Ah, die Gouvernante meiner Schwestern

, was mir von meiner Alinda übrig blieb, und er warf einen Blick auf das Porträt. Oskar da gegen wendete seinen Blick ab. „Und du hast viel gesehen, viel genossen? Du bist be friedigt?" „Ja, ich habe viel gesehen, ich bin ganz davon ge sättigt. ich kann meine Äugen fast nicht mehr offen halten, so schwer sind sie mir von all dem Sehen ge worden." „Und nun kannst du leben, wie du willst. Ich lasse dir in allen Dingen deine Freiheit und gebe dir so viel Geld, wie du verlangst. Willst du nach Paris, nach London, nach Wien

kann, aber ich begreife nicht, wie all dieser Lärm und all diese Festlichkeiten dir Vergnügen machen ckönnen." „Das gehört nun einmal dazu!" „Mir kommt das alles sehr ordinär und kleinstäd tisch vor?" sagte er, veräcktlich die Lippen zusammen ziehend. Der Vater betrachtete ihn mit einer Art zärtlicher Bewunderung. „Du hast ganz und gor die aristokratischen Neigun gen deiner Mutter", erklärte er mit innerer Genug tuung, ..iöh habe glücklicherweise Geld genug, \\m alle deine Wünsche zu befriedigen." (Fortsetzung solgt

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 10
Data: 06.02.1929
Descrizione fisica: 10
nach Ihrem Gutdünken zu schalten?" „Auch ich gebe, wie schon gesagt, aus die Kritzelei nichts," erwiderte der Spenglermeister. „doch meine Pflicht verlangt es, daß ich sie nicht für ganz belang los halte. Mein Amt als Revisor tritt da in den Vor dergrund. Ich mutz eine Revision vornehmen, obgleich es mir jetzt schon zur Gewißheit ist, daß ich alles in ge ordnetem Zustande finden werde. Doch, Herr Bürger meister, um einigermaßen zu ergründen, ob diese Schmähung hier ganz aus der Luft gegriffen

mich neulich ein Herr Amtskoliege: „Ja können Sie bei der großen Einwohnerschaft und bei Ihrem Alter noch alles versehen? Ich hätte ihn ob dieser Frage beinahe ausgelacht. Hab gesagt: Wenn ich einmal nimmer bin. die Steinwinkler werden leicht ohne Pfarrer fertig. Sie bedürfen des Seelsorgers ganz wenig. Da hat mich der Kollege begriffen!" „Onkel, ou solltest nicht so viel sprechen, das er mattet dich noch mehr!" mahnte Oskar. „Ich bin wieder ganz rüstig, mein Herz hat zu re volutionieren aufgehört

11 Personen in zwei nassen, dumpfen Räumen. Dann die Buden auf den Lumpens« mm el« Plätzen. Erbärmliche, aus Brettern und Papps selbstge zimmerte Hütten. Und darin wohnen Familien? Ganz dicht dabei lagern die großen Haufen der Abfälle: Lumpen. Alt eisen, Papier. — Das find so einige Bilder von vielen. Jeder kann ste nachprüsen. Es gibt noch schlimmere Verhältnisse« Es liegt uns gar nicht daran, zu übertreiben. Dazu ist die Wirklichkeit zu grausam. Seid ihr schon einmal in einem Obdachlosenasyl

gewesen? Ich wili euch etwas davon erzählen. Cs liegt ganz nahe an einer großen Fabrik. Es ist ein gewaltiges Gebäude. Dis großen, öden Flügel umschließen einen staubigen Hof mit seinem Kindergewimmel. In diesem Asyl wohnen ungefähr 120 Familien: jede I a m i l i e in einem Zimmer. Die Zimmer sind lang und düster.

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Neueste Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 09.01.1918
Descrizione fisica: 4
, dann kommt Bu als Dichter, und endlich Busch als Zeichner. Aber all das ist schließlich ein einheitliches Wesen, schwer zu trenn m seiner Anschauung und Tätigkeit, in Weisheit und Kun Bus chist etwas ganz Besonderes geblieben, in allen Lage aller Menschenklassen gleich beliebt, und gleich angeseh von der Kinderstube bis zur Klause des Philosophen. Q was Aehnliches gibt es sonst garnicht. Man stellt sich ?] vor, wie er eigenwillig und ein wenig spöttisch in seine Dorfe Wiedensahl sitzt

Traum" und „Schmetterling", we niger gelesenen Buschiaden, predigt er die Verachtung des Vergänglichen. Doch ist diese Klausnerphilosophie nur das stille Feuer seines Wesens. Er war ein Künstler. Er überwand in den meisten seiner Werke jede abstrakte Nei gung, er wurde überraschend lebendig in seinen Einfällen, belächelte seine eigene Moral und schuf Welten, so ur- ständig wie ein Volkslied. Denn er arbeitete ganz sinnlich und real, sobald er aus seiner Weltanschauung in die Kunst eintrat

und Fische zu essen. Eine Gräte reizt ihn zum Husten, so daß ihm der Salat aus beiden Ohren fliegt. Und da heißt es: „Bums! da! Er schließt den Lebenslauf. Der Jean fängt schnell die Flasche auf. O, sprach der Jean, es ist ein Graus! Wie schnell ist doch das Leben aus!" In wenigen Worten ist hier eine furcht bare Geschichte erzählt von jener stillen Grausamkeit die Buschens Lieblingsthema ist. So ganz unerwartet, mit ten im schönsten Lebensschmaus, muß Herr Schmück an einer Gräte sterben» Unö nicht genug

wird, ist das Programm Lloyd Georges für jedermann annehmbar. Die Friedensaussichten waren Erlebnis, die ganz Ironie des Daseins tut sich in der Ge meinheit Jeans kund, der keine Spur von Interesse oder Mitleid für seinen unglücklichen Herrn hat, sondern einzig dem Triebe folgt, feinen Durst aus der herabgleitenden Flasche zeitig genug zu löschen. Der Zeichner Busch läßt ihn während sämtlicher Abschnitte des Erstickungstodes von Schmück steif, gerade, teilnahmslos mit ein wenig schraffierter Nase daneben stehen

. Aber dies Ende ist herrlich er kauft durch einen unerschöpflichen Reichtum schauerlich-sü ßer Erlebnisse und erquickender Schadenfreuden. Der Zeichner Busch ist nicht ganz so lapidar, wie der Dichter berühmtester Weisheitssprüche, aber ihm d^ch in der innersten Seele verwandt. Es gibt von Busch einige Ka- rikaturerstolgen, wie die Ballade von den sieben Schneidern

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Wörgler Nachrichten
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Pagina 4 di 6
Data: 22.07.1933
Descrizione fisica: 6
OfoniaAvSifeitC ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urheberrechtsschutz Drei-Queilen-Verlag Königsbruck Sa. 40. „Wo kommst du hier, Otto?" „Von drüben! Ich- habe mit Dixi gesprochen und auch Frank habe ich gesprochen. Er läßt dich grü ßen!" Peter macht ein finsteres Gesicht. „Du kannst von dem Frank, wie er jetzt ist, den Gruß gern annehmen. Ei,n ganz anderer ist das jetzt, gewandelt hat er sich. Er verurteilt ehrlich, daß man so schroff gegen dich vorgeht. Er leidet selber

mit dem Grafen Ugo, der selbstverständlich- jede Unterstützung zusagt, im übri gen aber um ganz diskrete Behandlung der Sache bittet. Das wird ihm auch zugesagt. Die Verlobung ist um drei Tage verschoben wor den. Dixi hat sich nicht wohlgefühlt. Einer der Kriminalbeamten hat sich- mit dem, Wacht meister Oskar Patzer in Verbindung gesetzt und sich dem biederen Sachsen anvertraut. Patzer hat ihm seine Beobachtungen mitgeteilt. Viel war ja nicht damit an zufangen. Oskar läuft von dem Augenblick ganz wichtig

. Nächtliches Lied / Alfons Petzold Der Brunnenmund im Hofe singt die ganz-e lange Nacht, Er weckt die lieben Sterne auf, entzündet ihren Schein. Er singt wie ein Verliebter, dem die Liebste aufgemach,t Und den sein Glück nicht läßt ein kleines Stündchen stille sein. Das jubelt durch die Dunkelheit, das ruft und w-eckt und lach-t, Hält keine Pause im Gesang; der höchste Ziegelstein, Hahn, Hund und ich, wir werden alle um den Schlaf gebracht. Der Brunnen singt: Freut euch der Nacht! Und fühlt

! und- hat sich von den großen, erstaunten! Augen der Frau Antonie nicht stö ren lassen. Er wirkt ausgezeichnet in dem schwar'- zen Smoking, der fettnie schlanke, prächtige Gestalt betont. Hübscher Bursche! das ist die Meinung al ler. Auch Graf Ugo findet das. Rudi hat seinen Glückwunsch ausgesprochen, er hat die gebtoene Hand d-es Grafen entgegengenommen, Dixi ist von ruhiger Liebenswürdigkeit, ganz Da me von Welt. Gegen 8 Uhr trifft Irene de Larma aus Berlin cin, in ihrer Begleitung ist der Regisseur Eichberg. Beide

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 22.09.1954
Descrizione fisica: 6
dem 17. August einer unschätzbaren Sammlung von Porzellanminiatureh aus dem 10. und 17. Jahrhundert nach und der Polizei kommissar Petit wagt es nicht, ihr Hoffnung zu lassen, sie wieder zu erhalten, denn er selbst hat keine. Bemüht er sich doch schon seit dem 30. November 1946 ganz vergeblich, dem Kunstsammler mit der schwarzen Maske das Handwerk zu legen und muß sich lang sam eingestehen, daß er ihm nicht gewachsen ist. Er hinterläBt keine Spur Dabei weiß er nicht einmal, ob der ver rückte Kunstsammler

unterrichten, daß der Ein brecher, oder viel mehr die Einbrecher große Kunstexperten waren. Geld ließ sie vollstän dig kalt. Einen sehr hohen Geldbetrag, den sie in einem aufgebrochenen Panzerschrarik vorgefunden hatten, ließen sie unberührt, vo der einmaligen altgriechischen Kunstsamm lung, die im gleichen Panzerschrank ver wahrt lag, nahmen sie hingegen die besten Stücke mit. Auch aus der Waffensammlung fehlten nur die seltensten Exemplare. „Einfacher Fall“ „Ein ganz einfacher Fall“, dozierte

. Er kennt sich aus Darüber, daß die Bande von einem der größten Kunstexperten Frankreichs geleitet wird, gibt es keinen Zweifel. In einigen Fäl len wurden Kunstobjekte zurückgelassen, welche die Besitzer für die allerwertvollsten ihrer Sammlungen gehalten hatten und von denen sie seither erfuhren, daß es nur erst klassige Fälschungen gewesen waren, durch In ganz Oesterreich zahlen fast 1,670.000 Personen die Rundfunkhörergebühr. Das heißt, daß rund jeder vierte Oesterreicher einen Radioapparat besitzt

und wieder nein! Der Polizei kommissär Petit ist ganz überzeugt davon, daß die ganze Beute in eine einzige Samm lung wandert, die dem Bandenchef gehört. Und dieser Bandenchef muß reich sein, so reich, daß er die sachverständigen Einbre cher fürstlich entlohnt, so daß sie leichten Herzens auf das Geld verzichten können, das er ihnen scheinbar nicht gestattet, aus den „besuchten" Schlössern mitzunehmen. Der Polizeikommissär Petit ist sogar geneigt, zu glauben, daß der Kunstsammler mit der schwarzen Maske

Susette, es ist wirklich aus. Ganz aus. Du weißt ja warum." „So? — Da kann man natürlich nichts ma chen. Schade! — Aber weißt du . . ." Sie zö gerte und trank wieder hastig. „Also weißt du, wenn es jetzt wirklich ganz aus ist mit uns zwei, dann . . . dann kannst du mir wohl auch endlich sagen, wie du wirklich heißt." Er war so verblüfft, daß er erst nach eini gen Sekunden antworten konnte. „Wie ich wirklich heiße? Ich verstehe dich nicht . . ." „Aber Oskar — ich weiß ja gar nicht, ob du wirklich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 9 di 12
Data: 28.08.1954
Descrizione fisica: 12
er mittelt werden. Der Arzt weiß nun, mit welcher Empfindlichkeit er bei dem betref fenden Kranken zu rechnen bat. Dabei hat sich herausgestellt, daß dieser Wert bei ge sunden Personen nur ganz geringen Schwan kungen unterworfen ist. Besondere Bedeutung dürfte dieses neue Verfahren bei der Anfertigung ärztlicher Gutachten gewinnen. Simulanten werden Mit dem drohenden Ruf „Geld oder Leben" drang am Abend des 27. Februar 1954 der 19- jährige Hilfsarbeiter August Guttenberger aus Jaukenbeig im Bezirk

, der eine Druck empfindlichkeit vortäuscht, bei der instru menteilen Messung „fest“ bleibt; bei wieder holten Messungen würde er vermutlich ganz verschiedene Werte angeben, während sich bei wirklich kranken Personen erwiesen hat, daß sie stets bei dem gleichen Druckpunkt mit „Schmerz“ reagieren. Wesentlich ist schließlich, daß mit dem Algimeter sich ein unbestimmtes, allgemeines Schmerzgefühl auf eine genau beschriebene Körperstelle lokalisieren läßt. Das Algimeter dürfte sich jedoch, wie die Ergebnisse

hager wurde. Da alles Zureden nichts half, reichte Marius schließlich die Schei dungsklage ein. „Das ist nicht mehr die Frau, die ich damals geheiratete habe“, erklärte er seinem Anwalt. „Früher nannte ich sie gern .mein kleiner Plumpudding“, aber jetzt .st sie ja eine dürre Bohnenstange!“. Für das Ge richt dürfte die Entscheidung nicht ganz leicht sein, denn schließlich, so argumentierte der Anwalt der Gegenpartei, habe ein Ehe mann durch dick und dünn zu seiner Frau zu halten. Vorerst wurde

sich und deutete mit einer ganz kleinen Bewe gung des Kopfes zum Ausgang. Dann verließ er den Raum. Er hatte draußen nicht lange zu warten, da kam sie schon. „Servus, Oskar! Daß man dich wieder ein mal sieht! Ich hab schon gedacht, du hast ganz auf mich vergessen." »Hast du das wirklich gedacht?" „Hm — nicht ganz. Warum bist du denn nie gekommen?" „Das frage ich mich selbst auch. Aber jetzt bin ich ja da, Susette. Könntest du dich heute für mich freimachen?“ Sie lachte. „Schau, schau

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Haller Lokalanzeiger
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Pagina 1 di 4
Data: 30.06.1934
Descrizione fisica: 4
wurde. Fahrten nach Öster reich sollen nur in ganz besonders wichtigen Fällen gestattet werden, wozu die Bewilli gung durch eine Sonderkommission notwen- dig ist. Nun ist es ja möglich, so denkt wieder der Optimist, daß diese Strenge zu dem Zwecke eingeführt wird, um künftig den Schmuggel von Sprengstoffen und Pro pagandamaterial unmöglich zu machen. Aber Pessimisten glauben, daß Hitler über Mussolini verärgert ist und gegen Österreich mit noch schärferen Absperrmaßnahmen Vor gehen

. Bei dem ge ringen Bierkonsum von heute werden die Wirte kaum zwei Biersorten führen. Mit Recht fürchten die Brauereien auch um den Ruf der Marke. Diese ganz gescheite Idee zeigt wieder einmal, wie sich gewisse Kreise rasch in der Elendssituation zu dauerndem Bleiben einrichten, anstatt daß sie trachten würden, aus diesem Elend herauszukommen, in dem sich der Mensch nicht einmal ein Krügel Lagerbier um 50 Groschen kaufen kann. Wir sind gegen den „Fensterschwitz"! Entweder ein gutes Lagerbier

über die Er regung, in der Ludwig sprach. „Ja. Das ist ein ganz vernünftiger Herr, dieser Vormund. Die Sache ist glatt arrangiert." „Nein, das ist sie nicht. Sie ist es nicht . . . weil ich es nicht will!" „Du? Nicht willst?" Oskar schüttelte den Kopf. „Ich will nicht. Ich finde es rück sichtslos. Ich finde es unmöglich, brüsk find ich es . . . unfair. Das tut man nicht!" Oskar gab seinem Stuhl eine Wen dung. Seine Linke trommelte sanft auf der Tischplatte. „Lieber Ludwig, warum ereiferst

, die dann. . ." „Davon ist keine Rede, Papa!" Oskar zuckte die Achseln. „Wenn du das besser weißt... Im übrigen, Mama will es, und ich will es auch." „Was Mama will, ist mir ganz egal, und du, Papa, wirst sicher auch in diesem Fall, wie sonst, auf meine Wünsche Rück sicht nehmen." „Sehr schön, lieber Ludwig, gewiß... gern, aber ich habe nicht die geringste Lust, mir den Teufel ins Haus zu laden. Mama 8. Sandes Turnfest der Tiroler Turnerschaft. Festordnung: Samstag den 30. Juni 1934. 6 Uhr: Fortsetzung

Frieden für meine Arbeit und meine fünf Sinne." „Papa, ich will dir etwas sagen: Al les das in Ehren, auch die Ritterlichkeit, mit der du jede Laune von Mama er füllt hast bisher. Aber die Baroneß muß augenblicklich in Stellung gehen, denn von dem Kapital kann sie ja nicht leben, davon kann sie gerade ein paar ToHettesachen kaufen, sie hat keine eigene Wohnung, gar nichts mehr. Das heißt einen Menschen ein fach an die Luft setzen. Bei dem Grafen Aich ist das etwas ganz arideres. Er muß unbedingt fort

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Haller Lokalanzeiger
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Pagina 1 di 4
Data: 28.07.1934
Descrizione fisica: 4
sich zu ihm, und er ist nicht mehr so starr, und manchmal sagt er von selbst: „Glaubst du nicht. . ." Und das tut ihm so wohl. Er denkt, er redet mit seiner Mut ter. „Mein armer Bub!" hat sie gesagt, und dann gleich etwas Tröstliches. Benno ist drüben bei Gamritts. Er be obachtet alles. Jetzt weiß er auch wieder den seltsamen Blick Ludwigs damals an dem Abend. Plötzlich ist es ihm eingefallen, wie Anita gesagt hatte: „Weißt du die Neuigkeit, Ludwig?" Ganz unvermittelt sagt er: „Herr Gamritt. man hört und sieht nichts mehr

von Ihrem Herrn Sohn. Warum kommt er denn nicht mehr nach Nonstein? Soviel ich mich erinnere, ist er seit jenem Tage nicht mehr hier gewesen, seit die arme Ba roneß diese unglückliche Reise nach Paris begonnen hat." Oskar richtet hinter seinen Brillenglä sern seine gutmütigm Augen ganz ruhig und harmlos auf Benno: „Ich habe ihn nach London geschickt, geschäftlich." „So", sagte Benno, „darum". Und denkt: „Man muß vorsichtig sein mit Ver dachtsmomenten." Roter Schein fällt in Lies fast ge schlossene Augen

hin." Der Chauffeur wendet sich ein wenig seitwärts. Die Straße ist eben und leer. „Wo soll ich morgen den roten Wagen hinfahren?" „Welchen roten Wagen?" „Dem Herrn Ludwig seinen. Lach & Mauer haben sagen lassm, er wäre fertig." Oskar denkt nach. „Ja so, ja richtig. Mein Sohn hat mir gesagt. Aber, es soll nicht viel gefehlt habm." „Der Techniker hat gesagt, er wäre ganz zertrümmert gewesen." „Ganz zertrümmett?" „Ja, er muß gegen einen Baum oder Prellstein gefahren sein. Soll ich ihn nach Nonstein

. . ." „Ja. Nonstein." Oskar ist ganz bestürzt. „Zertrüm mert? Zertrümmert?" Da war also das mit der Eisenstange nicht wahr. Plötzlich wird ihm ganz sonderbar. Was hat der Stratt witz gesagt? ..Seit demselben Nachmittag, an dem die Baroneß..." Hatte er damals einen Unfall gehabt? Warum hat er nichts davon gesagt? Dann fällt ihm ein, daß Ludwig so sonderbar war. Nein, das ist ja zu dumm! Warum hat er dann von dem Malheur nichts gesagt? Mir hätte ers doch sagen können!" „So also, lieber Kästner! Hier bin ich. Karl

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 14.06.1905
Descrizione fisica: 8
, Anzeigenpreis: die kleine? dreispaltige Zeil oder bereNj^Mw-^MqK/^bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden ist^Abholstellen ü. Ankündigungs - Aemtern entgegengenommen. Crscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Die Absetzung des König Oskar in Norwegen. In ganz eigentümlicher, ruhiger Weise hat fich in dem skandinavischen Doppelreiche ein politischer Vor gang vollzogen, den man kaum anders wie als Re volution bezeichnen kann, obgleich er bisher frei von allen den sonst eine Revolution

, wenn man ihm zuerst die Milderungsgründe eröffnet hätte. Der brutalen Wahrheit gegenüber, wie diese erbärmliche Zeitungsnotiz sie bietet, hält Zffingens Liebe zu Dir nicht stand." Hanna nickte vor sich hin. Sie wußte es. „Du hast in der kopflosesten Weise Dein Glück zer stört und rücksichtslos hast Du gegen mich gehandelt. Wie stehe ich nun vor dem Fürsten da? — Auch hast Du Oskars Lage ganz außer acht gelaffen — der arme Zunge." „Es war genug der Lüge, genug der Lüge," stam melte Hanna und biß sich die Lippen

Hannas Sendung überbracht, nach dem Park — vom Park durch die Gänge des Schlaffes nach dem Ahnensaal geirrt. Der Eindruck, der vernichtend, aber laut und gebieterisch und sich vor den Bildern seiner Vorfahren noch verstärkend, durch seinen Schmerz, sein Mitleid Gleichzeitig ließ der König dem Storthingpräsidenten mitteilen, daß er den Expeditionschef Siebern er mächtigt habe, die Adreffe entgegenzunehmen. In ganz Norwegen hat sich nicht eine Stimme gegen die Absetzung des Königs und die Trennung

. Er hatte einen harten, geringschätzenden Ton gegen sie angestimmt. Am Schluß seines Briefes teilte er ihr mit, daß sein Avancement zum Premierleutnant bevorstehe und er, darauf fußend, Einfluß erleiden muß, ein großer Teil des schwedischen Volkes ist aber ganz mit der Auflösung der Union einverstanden. Oscar König von Schweden. Da der König selbst jeder Gewaltmaßregel gegen Norwegen abhold ist, so wird die Krisis jedenfalls demnächst um eine reiche Erbin werbe. Nur diese Heirat könne seinen Untergang aufhalten

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Reuttener Nachrichten
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Pagina 2 di 4
Data: 09.09.1932
Descrizione fisica: 4
Mappe geschmackvoll ausgeführte Ehrendiplom. Nachdem die Musikkapelle das Andreas-Hofer-Lied intoniert hatte, erwiderte der Landeshauptmann mit herzlich dankenden Worten, wobei er vor allem betonte, daß ihn diese durch alte Landesverteidiger zuteil gewordene Ehrung ganz be sonders herzlich freue, und daß es stets sein Bestreben gewesen sei, an die ruhmvollen Traditionen des alten Heeres anknüpfend, verdiente Männer zu ehren. Unter fröhlichen Musikklängen und flotten Märschen, gespielt

hatte sie es nicht für möglich gehalten, m eme Sinnestäuschung geglaubt — den verhängnisvoller Brief. Aber hier stand es ganz klar, da gab es nichts zr deuteln: 3 »Lieber Egon! Mignon ist völlig wiederhergestellt. Man merkt absolut nichts mehr von dem schweren Sturz den sie erlitten. Alle Wunden sind geheilt. Sie sieht wieder ganz entzückend aus. Du wirst Deine helle Freude an ihr haben!" Na, warte nur, diese Freude wollte sie ihm schon ver salzen. Diesem Treulosen! Diesem Falschen! — Ein neuer Tranenstrom trübte ihre Augen

des genau'studieren konnte. Ein Herr im eleganten Autodreß stand neben dem Wagen, und aus dem Kaffeehaus herau- trat ein zweiter Herr im Straßenanzug. Frau Asta glaubtc im ersten Augenblick an eine Sinnestäuschung. Aber nein das war Egon! Ihr Egon! Er half der Dame beim Aus steigen, küßte ihr galant die Hand. Frau Asta hielt der Atem an und starrte wie hypnotisiert auf die kleine Szene. Ihr wurde schwarz vor den Augen. — Da hörte sie ganz deutlich die Stimme ihres Gatten: „Ah, Mignon, wie entzückend!" Frau Asta

Du es wagen, mich anzurühren, geh nur zu Deiner Mignon!" „Zu meiner Mignon?" stammelte er ganz erschrocken. „Die steht doch hier an der Gartenpforte. Sieh dort das ent zückende kleine rote Auto, das in goldenen Buchstaben den schönen Namen Mignon trägt, den Du so liebst. Du singst das Mignonlied doch so gern. Der Wagen sollte Dein Ge burtstagsgeschenk sein " „Aber die schöne Frau, der Du gestern am Potsdamer Platz die Hand geküßt hast?" stammelte Frau Asta ganz verwirrt. „Mein Gott, das war doch die Frau

, aber die Tränen standen ihr schon in den Augen. „Gut, so werde ich die Scheidung einleiten, und zwar wegen böswilligen Verlaffens. Ich bieder Beleidigte. Meine Frau hat mich ohne jeden Grund treulos verlassen. Sie will nicht mehr zu mir zurückkehren. Das ist Grund genug." „Aber Egon", schluchzte Asta, „ich konnte doch unmög lich wissen . . „Ganz gleich", unterbrach er sie energisch. „Du hast mich durch einen schmählichen Verdacht tödlich be leidigt. Du hast mich heimlich verlassen! Strafe muß

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 9 di 10
Data: 14.07.1934
Descrizione fisica: 10
. Und eine wunderschöne Frau obendrein. „Bitte, Gräfin, was führt sie zu mir?" „Ich bekam gestern einen Brief aus Berlin. Ein Vetter von mir hat aus dem südamerikanischen Äquatorialgebiet ein berauschendes Getränk mitge- bracht ..." „Pulque?" „Nein, es heißt anders. Dort nannten sie es Prophetenwein." „Yale." „Ja, ich glaub, es heißt so." „Nun und?" „Man schrieb mir, daß die Berliner Botaniker von der Sache überhaupt nichts wissen. Nur ein ganz alter Herr, ich weiß nichts Näheres von ihm, denn ich konnte den Namen

mitgebracht?" „Gegenmittel? Gibt es eines?" „Ja. Eine wasserhelle Flüssigkeit von ganz eige nem Geschmack. Woher die Indianer sie haben, weiß ich nicht. Man nimmt ein bis zwei Löffel davon, versällt in ruhigen, festen Schlaf und wenn man erwacht, ist die üble Nachwirkung des Propheten weines ausgetilgt." „Wenn aber nicht, Herr Hofrat?" fragte Eva angstvoll. „Mein Vetter hat das Gegenmittel sicher nicht mitgebracht." Der Hofrat zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht. Es wird dort den Verbrechern eine Dosis

Prophe tenwein eingeflößt. Eine gesetzliche Strafe, die gleich nach der Todesstrafe kommt. Die Opfer verfallen dann in Wahnsinn. Sie schauen entsetzliche Bilder, sehen sich von schrecklichen Ungeheuern verfolgt, halten sich für wilde Tiere, die man jagt und ver halten sich dementsprechend. Das beschreibt er hier in seinem Vortrag ganz richtig. Es ist das Krank heitsbild der Paranoia, des Verfolgungswahns und die Schreckbilder entsprechen eben dem Vorstellungs kreise der primitiven Urwaldmenschen

mit Ihrer Frau und Herrn Hart. . ." „Herr Direktor, ich bitte kein Wort weiter! Meine Frau hat sich in jeder Weise tadellos benommen. Es gibt Situationen, wo man sich eben nicht an ders helfen kann als mit der Reitpeitsche. Auch seinem Chef gegenüber." „Das sind ja nette Grundsätze, mein lieber Herr Rothenberg. Ich werde jedenfalls meine Konsequen zen daraus ziehen. Aber die Reitpeitschenszene meine ich nicht. Nach meinen Informationen war die Vorgeschichte der Affaire eine ganz andere, als Ihre Fran

Gemahlin bei der Polizei und bei Ge richt zu deponieren beliebte." „Das ist eine infame, niederträchtige Verleum dung!" Der Direktor sprang auf. „Wie?! Was?! Das sagen Sie mir, Ihrem Chef?!" „Wenn Sie sich vor dem Verleumder stellen, ganz gewiß. Nennen Sie mir den Schurken, der hinter dem Rücken meiner Frau seinen ehrenrührigen Tratsch zischelt, damit ich ihn zur Rechenschaft zie hen kann." „Gott, das ist doch egal. Da ist noch eine an- dare Sache." „Nein", erklärte Heinz entschieden

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