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Tiroler Wastl
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Pagina 3 di 12
Data: 23.11.1902
Descrizione fisica: 12
, daß man niamand dabei zuaschaun laßt. Auf dö Art wird die Mensch heit zu ganz schrecklichen, infamen Lugenbeuteln er zogen, und dö, dö das Unschickliche nur thuan, ohne das Schickliche anderen Leuten zu predigen, sein eigentlich no die besten, obwohl sie in der Gesellschaft für Minderschickliche gelten. Bei dear sein dö oben auf, dö ihre Mäuler vor lauter Lehren über das, was sich schickt, nia zuabringeu, wobei es ganz gleich ist, wenn sie Tag für Tag und Stund und Stund das Gegentheil von dem thian

, was sie predigen. Im Gegentheil, je mehr unschickliche Sachen von ihnen ganz in der Stille bekannt werden, desto mehr An sehen haben sie, so lange sie sich notabene net dabei erwischen lassen und zu verhindern wissen, daß es öffentlich bekannt wird. Seit neuerer Zeit hat man zwar mit Erfolg an- g'fangen, sich über dö Hoamlichthuerei hinwegzu setzen, aber dös Ding wird sich auf die Dauer do net recht einderbürgern, denn die Oeffentlichkeit ist a verteufelt z'wideres Hindernis, das koaner zu überspringen

imstande ist, der an Butterknollen am Kopf hat. lieber kurz oder lang wird man darum wieder ganz allgemein zum alten, bewährten Ber- steckelets z'ruckgreifen, bei dem man sich völlig no wianiger anzustrengen braucht, als wia, wenn man mit an kloan Kind Bersteckelets spielt und sich stellt, als ob man's net finden kannt, obwohl's auf nt ersten Blick sichtbar in an Winkele huckt und zuaschaut, wia man's suacht. Große Herren und söllene, dö sich einbilden, es zu sein, wenden dö Methode sogar

gegen ausgewach sene Leute mit Erfolg an, so z. B. der Ministerpräsi dent Koerber. Neulich, wia ihm der alte, wackere Pernersdorfer im Parlament so auf's Nackte gangen ist, daß er mit den allerschönsten Ausreden sei Nackt heit nimmer zuaderdeckt hätt, hat er ganz oansach g'sagt, von dear Seite des Hauses bin i's g'wöhnt, parteiisch behandelt z'werden, und die guatg'sinnten braven Parlamentskinder haben sich damit vollauf z'frieden geben und an ihm koa nacktes Fleckl mehr g'seh'n. Mit dem Ruhm im engeren

Vaterland net zu frieden, kemmen die großen Kinder manchmal aus allen Herren Ländern ^wo, z'samm, zan an sogenannten interparlamentarischen Versteckeletsspiel, was den Leuten ganz a b'sondere Gaudi macht. Heuer im Sommer z. B. haben sich in Frankfurt am Main a Sittlichkeitsritter z'sammg'funden, um den Mädchen handel abzuschaffen oder wianigstens einzuschränken, und da dabei ist schauderhaft viel Sittlichkeit ver zapft worden, und furchtbar g'scheidt g'redt worden, aber 's g'suachte Kind hat koaner

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Tiroler Wastl
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Pagina 6 di 8
Data: 06.11.1929
Descrizione fisica: 8
verunstalten mußtet?" „Naa, dös grad nit," sagt weiner lich die Witwq, „aber 's Schwanzl hat, wije's no ganz und gringelt war, genau ausgschaut, wia a S, und da Hab i allweil reren müassn, weils der Anfangsbuchstabe von mein Simal selig gwesen ist!" Weise Voraussicht. Der Stoantaler Wascht braucht sür Kirchweih und überhaupt für die hohen Feiertage einen neuen Hut. Kopfweite 56. Im Laden läßt er sich aber einen Nr. 58 geben. „Ich fürchte, der ist Ihnen vies zu groß," meint der Verkäufer

Lackl will Zur Zenzl bei der Nacht????" Da hat der Franz ganz mäuserlstill „Der Lenz!" — hervorgebracht. — — „A Lugenschüppel bist du wohl!" Schreit drauf der Franz voll Wuat, — Ich kenn die Zenzl nit amol, — Der Franz — der kennt sie guat. — Anton Otto Köpf. Theater. Stadttheater Innsbruck. „Olympia", Spiel in drei Akten von Franz Molnar. Oefterreichifche Uraufführung am 31. Oktober 1929. Es ist der künstlerisch hochstrebenden Direktion unseres Stadttheaters ganz besonders zu danken

, daß der österreichische Hochadel und die Aristokraten um weiland Kaiser Franz Josef herum zumeist keine Schonung in der Charakterisierung verdienen, gelinde ausgeorückt das Produkt ausgesprochen ungarischer Antipathie gegenüber Ojesterreich und Oesterreichertum. 'Gerade der Ungar ist am allerwenigsten dazu berufen, den Nörgler, Spötter und Satiriker gegenüber seinem einstigen österreichischen Bru der zu machen. Es wäre da wohl richtiger gewesen, die nicht ganz unbekannten Urbilder ungarischer Magnaten auf die Bühne

zu stellen. Auch der ungarische Held des Stückes, der Husarenrittmeister und ungarische Bauern sohn Barna ist nicht lebenswahr. Einzig wahr ist nur das ihm als glänzender Bühnene,fekt zugesellte Hochstaplertum. Tatsache ist, daß eine Handlungsweise, wie sie in der bewußten Irreführung der Gendarmerie, deren Vertreter als Oberstleutnant, wie ihn Molnar bringt, ganz ausge schlossen ist, sofort mit ehrenrätlichier Untersuchung und Aburteilung, ausgegangen wäre. Tie von Molnar gewählte Figur des' Generaladju

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 14.05.1929
Descrizione fisica: 6
, ihren Dörfern zustrebten. Ja, man traf einen, der von der Guggermauer am Thaurer Zunöerkopf herunterkam und seinen Hut mit einer so mächtig großen Plateniglkrone geschmückt hatte, daß er nur ganz pfeilgerade und steif daherstolpern konnte, weil er sonst seinen überladenen Deckel verloren hätte. Nie mand, weder Bergwachtleute noch Gendarmeriebeamte, haben aber diese Alpenblumenräuber beanständet. Wohl gibt sich die Gendarmerie in Hölting und auch die Inns brucker städtische Polizei Mühe, Uebertreter

, wenn die von der Landesregierung aufgestellte Bergwacht gerade jetzt zur Plateniglzeit eine etwas regere Tätigkeit entwickeln und den Blumenmardern ihr Handwerk legen würde. Bei dieser Gelegenheit sei wieder einmal darauf hin gewiesen, daß Hie Innsbrucker Bevölkerung, besonders die Frauen und Kinder, im „Grafen", ö. h. im Blu menab reißen und nachherigem Wegwerfen ganz Großes leistet. Am Hirnwelfahrtstage und am gestrigen Sonntag hätte man abends auf den in die Stadt führen den Wegen ganze Fuder von weggeworfenen Feld blumen

auf. „Nun du den Japaner erwähnst —" sagte er und saß ganz still. „Ich habe diese Nacht ganz wunderlich geträumt —" „Wovon denn?" „Ja, laß hören!" Auch Hög horchte auf. „Mir träumte, daß ich mit dem gelben Marquis zusammen wäre — wo es war, weiß ich nicht mehr. Aber das Wunderliche war, daß ich verstand, was er zu mir sagte — obgleich er die Lippen gar nicht bewegte." „Er bewegte nicht die Lippen?" „Nein. Darauf besinne ich mich genau." „Das war ja sonderbar!" „Vielleicht läßt sich das durch die Ermnerimg

—" „Geht Ihnen der Traum meines Bruders im Kopf herum?" Cr wollte erst über diese Frage hinweggehen, wandte sich ihr dann aber mit einer jähen Bewegung zu und sagte fast schroff: „Ihr Bruder hat nicht geträumt. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, daß er diese Nacht aus Doktor Yuchitus Kabine herauskam — und könnte Ihnen ganz genau sagen, um wie viel Uhr das geschah." V. Kirsten stand sprachlos da. Sie begriff, daß Hög in vollem Ernst sprach. „Aber — das müssen Sie geträumt haben!" sagte sie schließlich

. Er schüttelte nur den Kopf. „Und mein Bruder, der sagt, er hätte herrlich geschlafen — und dabei ist er immer ganz aufrichtig und nimmt es mit der Wahrheit sehr genau." „Könnte es nicht sein, daß er — um Sie nicht zu er schrecken —?" „Das glaube ich nicht. Wenn irgend etwas oorläge, würde er es mir gesagt haben." Sie wollte zu den anderen zurückkehren, aber Hög faßte sie am Arm. „Einen Augenblick, Fräulein." Er beugte sich zu ihr hinab und sprach sehr eindringlich: „Ich sah es mit eigenen Augen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 01.12.1954
Descrizione fisica: 6
und guten Formen tun. Ganz beiläufig kann man einen Aschenbecher neben die sündige Hand stellen, welche die Asche auf den Boden streut, eine Untertasse, eine Bastmatte oder etwas Aehnliches kann unter die Gläser auf die Politur geschoben werden. Wenn eine Freundin sich aufs Sofa wirft und mit ihren hohen Absätzen den Ueberzug gefährdet, brich nicht in Protestrufe aus Der beste Ausweg ist, ihre Aufmerksamkeit auf irgendetwas zu lenken, das sie dazu zwingt, wieder von der Couch aufzustehen

Elisabeth energisch, „je der Rennfahrer hat mal ‘ne Pechsträhne, die Leute rechnen damit, daß sie jetzt für dich vorüber ist.“ „Ich habe sie ihnen sogar nochmals in Er innerung gebracht, ich wollte Bedenkzeit, aber die Leute lächelten nur, ich finde nach träglich, sie lächelten sogar ganz eigentüm lich. ,Wir melden Sie für das Training an.' Da bin ich raus und habe mir den Kar ren angeguckt. Eine fabelhafte Kiste. .Klem men Sie sich doch hinter*, sagt der Meyer, der Ingenieur. Na ja, und offen gesagt

, da war es eigentlich aus mit mir, zwei Runden bin ich gefahren, ganz hübsch langsam, der Wagen läuft wie Oel unter einem fort — Herrgott, Elisabeth — es war doch ein Ge fühl so hinter dem verfluchten Rad. Als ich ausstieg, hatten sie mich.“ „Ja“, bestätigte Elisabeth, und preßt sei nen Arm fest an sich. „Da hatten sie dich fest!“ „Da steckt etwas dahinter“, grübelt er, „ich möchte wissen, was oder wer dahinter steckt. Wer mich eigentlich haben will.“ „Das ist doch gut“, lacht Elisabeth, „das ist doch ganz egal

!“ „Aber ich werde wenig Zeit haben für dich, mein Herz, noch weniger, ich muß trai nieren wie ein Gaul!“ „Du brauchst keine Zeit für mich zu haben, dafür hast du nachher um so mehr, nachher, wenn wir . . „Ja, aber zu allererst fahren wir — weißt du, wohin? Nach Björnhuvud, zur Mutter!“ Sie lehnt sich glückselig gegen seine Schulter. „Ach ja, nach Björnhuvud!“ „Und vielleicht bleiben wir den ganzen Winter da. Ich lehr dich Schneeschuhlaufen, so viel Schnee hast du noch nicht gesehen. Das Haus schneit ganz zu, fast

bis zum Dach hinauf — und Mutter läßt Sand und Buchs baum auf die Böden streuen, ehe sie die Weihnachtstanne holen.“ Oh, Sven, wie denkst du jetzt an Schnee?“ „Ich weiß auch nicht. Aber mit Björnhu vud ist eben Schnee verbunden, und wenn ich mir Schnee ausmale und ganz glücklich bin, dann kommt auch Weihnachten dazu wie bei einem ganz kleinen Buben, weißt du!“ Elisabeth geht still neben ihm. Sie lächelt mit feuchten Wimpern. Wenn er ganz glück lich ist — also ist er ganz glücklich und geht so nah

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 8 di 20
Data: 01.10.1925
Descrizione fisica: 20
die Kranken zu be suchen und tröstete die armen alten Freundinnen ihrer Mutter. Wie der Unteroffizier vorausgesehen hatte, küm merte sich der Anwalt nicht mehr um Madame Treuburg; denn er glaubte standhaft, sie habe die Kinderblattern und vergaß sie ganz. Der Bürger Rover hatte ganz an dere Dinge zu tun. Seine Seele, mit allen Lastern be fleckt, gierte jedoch nach nichts mehr, als nach Gelo. Reiche Leute, alt oder jung, waren die Opfer, die er sich aus suchte. Er wußte ihnen peinlicke Prozeste

(Bezirk) wie in ganz Frankreich und die- jenigen, die am frühen Morgen frisch und gesund auf- standen, mußten immer in Angst und Sorgen sein, ob sie nicht des Abends schon im Kerker schmachteten oder unter dem Fallbeile verbluten mußten. Ungeachtet dieser schrecklichen Tyrannei setzten die frommen katholischen Priester ihre edle und gefährliche Mistion fort. Je drohender die Gefahr bevorstand, desto mehr wuchs auch in ihrem Herzen die Liebe und der Mut. Florian und Gallus, wie zwei zärtliche Brüder

, die sich ganz zurückgezogen hatte, empfing nur äußerst selten Visiten, und zwar ent- weder vom Doktor oder von Frulard, der von der Stadt weit ferne in Garnison lag. In dieser Einsamkeit wurde aber ihre Seele zu großer Frömmigkeit hingezogen, sie kam Gott täglich näher. Wenn ein katholischer Priester bei ihr im Hause war, der ihr das Glück verschaffte, dem heiligen Meßopfer beizuwohnen und die heilige Kommu- nion zu empfangen, hatte sie die größte Freude; und ob wohl sie sich die äußerste Vorsicht

—" „O, gute Frau, es hat noch eine andere große Schwierigkeit und Sie begreifen dieselbe ganz gut. Das Trautchen möchte gern in Ehren mein Weib werden und ich will auch ihr rechtmäßiger Mann werden, unsere Che soll wie auf Erden so auch im Himmel geschloffen werden — aber dazu brauchen wir einen Priester und wir haben keinen, seitdem unser edler Seelsorger von den Blauen (die Republikaner) hingerichtet worden; es sind nun schon sechs Monate her." „Ich weiß es, mein Freund, aber ich sehe kein Mittel

Dienst geleistet haben." Das Auge dieses jungen Menschen, voll Treuherzig- fett und Milde, machte auf Ursula einen guten Eindruck; es schien ihr unmöglich, daß sie hier in eine jener Schlin- aen fallen könne, in welche die falschen Republikaner die frommen Priester und die guten Katholiken hineinzu ziehen wußten, um sie zu verderben. Sie zögerte noch einen Augenblick, als plötzlich das Schloß der Gartentür krächzte; die Tür ging auf und es trat Herr Gallus her- ein. Er war ganz als Bauer gekleidet

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Tiroler Wastl
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Pagina 23 di 28
Data: 17.12.1911
Descrizione fisica: 28
. Die Aufführung von Anzengruber's Bauerntra gödie „Der Meineidba uer", die der Dichter bescheiden ein Volksstück nannte, ließ auch genug zu wünschen übrig. Ranzenhofer ist der ganz und gar verinnerlichten, markigen Rolle, der mit Aeußerlich- keiten nicht beizukommen ist, nicht gewachsen, und Mary Etlinger ist nun einmal keine Bauerndirne, obschon sie mit dem Dialekt leidlich fertig wird. Wirklich gut waren nur Franz Felix, der den erbarmungswürdigen Jakob ohne alle Mätzchen vor trefflich charakterisierte

, Hetty Pape als die alte Burgerliese, und Elly Perera in der ganz kleinen Rolle der Rosl, und recht wacker hielten sich Otto Laubinger in der schwierigen Rolle des Franz, und Camillo Morocutti, der jeder Aufgabe gewachsen ist, als Adamhosbauer, aber altes andere versagte mehr oder minder, wozu vielleicht auch die erschreck lich gähnende Leere des Hauses etwas beigetra gen haben mag, denn woher soll der Schauspieler vor leeren Bänken die zum spielen notwendige Stimmung nehmen. Schade um diesen Abend

gekommen. Beson ders rühmlich war dieser Römerzug für den gro ßen Kaiser nicht ausgefallen. Da Friedrich sein Mißgeschick hauptsächlich dem Abfalle Heinrichs des Löwen zuschrieb, beschloß er das welfische Haus wo möglich zu Falle zu bringen. Heinrich der Löwe hatte die Zeit, während der Kaiser in Italien festgehalten war, dazu benützt, um ganz Norddeutsch land in seine Gewalt zu bringen und daraus ein eigenes Reich zu bilden. So gedachte er dann stark genug zu sein, um das Haus der Staufen zu stür zen

. Die Eifersucht deutscher Fürstengeschlechter un tereinander machte aber das Emporblühen Deutsch lands ganz unmöglich. Unter so traurigen Verhält-

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Der Oberländer
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Pagina 6 di 12
Data: 03.10.1930
Descrizione fisica: 12
Unterinntaler — der Sohn eines Kaufmannes in Schwaz — verfügte unser guter Kaplan im Uebrigen auch über viel Humor und Das Liesele sah aber heute ganz verstört aus und schien ihr quellfrisches, silberhelles Lachen ganz verlernt zu haben. „Ja Liesele, was ist denn dir über's Leberle krochen? bist leicht Harb auf mich? ich Hab dir doch nichts getan!„ sagte Luitgard, indem sie der Freundin schelmisch ins Gesicht sah. „Nein — du nicht! du nicht! du gute!" weinte das Lisl plötzlich laut auf. „Ich komm den Jakob

holen, er darf nicht mehr bis Georgi warten, er muß heut noch heim! — die Mutter will es so haben! Sie hat die ganze Nacht geweint." „Ja was ist denn bei Euch droben auf ein mal passiert?" fragte Luitgard nun ganz blaß und erschreckt, denn, was den Jakob und seine Angehörigen betraf, ging ihr auch sehr nahe. „Geh schnell hinauf, in mein Kammerle," sagte sie nun zur Lisl, ich muß nur noch schnell vom Kramer her einen Schweizer Käs holen für die Wirtin, dann komme ich gleich zu dir." Lisl ging indes

, ersprießliche Tätigkeit leistete. So muß denn wirklich heute schon im alten Schwaz die geweihte Friedhoferde das, was an Dir irdisch war, aufnehmen, lieber, priesterlicher Freund! Deinem Geiste, der rastlos für alles Gute und Rechte gearbeitet hat, wird Gottes unendliche Güte und Gerechtigkeit sicher schon seinen Lohn zuerkannt haben! G. * Hiezu schreibt man uns weiter: Am 30. Sept. nachm, starb in einem Sanatorium in Inns bruck nach einer schwierigen Operation ganz un erwartet Kaplan Josef Arnold

, aber wenn er dann nach wüstdurchzechter Nacht, bei holder Morgenröte endlich glücklich in Morpheus Armen ruhte, da pflegte ihn sein treues Lieb nicht etwa mit einem Kuß, sondern mit einem Guß oberte, die ihn kannten. Wenn heute die Land wirtschaftsschule in Imst in ganz Oesterreich einen hervorragenden Ruf genießt, so hat der Verewigte sein redlich Teil daran. Sein Verhältnis zu Lehrkörper und Schüler der Anstalt ist am besten mit den Worten der Anftaltsdirektion gekenn zeichnet, mit denen der traurige Todfall der Oeffentlichkeit

mir! helfet! helfet! er derschlagt mich! er derschlagt mich!" Die Töchter, welche nebenbei gesagt, ganz hübsche Mädels wären, hatten alle löblichen Eigenschaften, des in so schöner Harmonie lebenden Elternpaares geerbt. Die Berta hatten wir schon beim Trauben wirt kennen gelernt und bemerkt, daß sie auch sehr streitlustig und famos geeignet, um einen die Hölle heiß zu machen. Das Pimplweible spielte nun, seitdem die Töchter erwachsen waren, die Diplomatin und suchte ihnen gute Heiraten zu verschaffen

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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 12
Data: 16.10.1921
Descrizione fisica: 12
. die Braten« Pfannen sind verrostet, die Wurstkränze hängen so hoch, daß sie nur von Menschen, die einen silbernen Fußschemel haben, erreicht werden, die Weinbrünn lein rinnen fadendünn und sind für gewöhnliche Menschen ganz versiegt. Unter diesen Umstünden glauben nun viele, es fei überhaupt kein Kirchtag mehr, und es will bei vielen keine Festfreude mehr aufkommen. Das ist aber sehr verkehrt. Was eine richtige Freude fein soll, die geht nicht auf der Zunge auf und wachst nicht im Magen, sie lodert

nicht im Weingeist empor und kribbelt nicht in den Zehen, wenn eine Tanzgeige winselt, sondern die richtige Freude ruht im Herzen und ver breitet da einen Duft und einen Glanz und gibt einen Klang, daß alle äußeren Freuden dagegen verstummen und verblasien. Wer nicht ein ganz verbohrter und verkrochener Erdwurm, sondern ein etwas höher gestimmter Mensch ist, der schöpft aus dem Kirchtag eine um so größere innere Freude, je schmäler und spärlicher die äußeren Kirchtagsfreuden geworden sind. — Und wie denn? Stell

auch unmittelbar durch seine Einsprechungen, bald sanft, bald ernst, aber immer lieb und gut. Wenn du ermüdet warst von den Sorgen und Müh- salen des Lebens und abgehetzt vom geräuschvollen Welttrubel, konntest du bei Gott dem Herrn in seinem trauten Hause ausrasten. Er nahm wie ein Vater dein glühendes Haupt in seine Hände, streichelte es mild und goß dir einen wunderbaren Frieden ins Herz. Und wenn du von Kreuzor und Leiden ganz niedergedrückt warst, sag, wo hast du mehr Trost und Hilfe gesunden als gerade

ist. Das verdeckt er, und vergißt, Wie wir ihn beleidigt haben, Alles, alles ist vergraben. Wie viel Seelennot und Herzenszerrisienheit und Sündenkreuz und ärgstes Elend hat der Herr in der Kirche drinnen durch das Sakrament der Buße nicht schon von dir genommen? Und welch unendliche Gnadenschätze, welch über reichen Segen hat Gott nicht durch das heilige Opfer zeit unseres Lebens über uns ausgegossen? Ost fühlen und merken wir den Segen Gottes, der vom hl. Meßopfer ausströmt, schon hier aus die ser Erde ganz

hin eingerutscht. Und wenn der Heiland dir bloß einen einzigen milden Blick zugeworsen, wenn er dir nur einen Augenblick seine Hand gelasien hätte zum Küssen, da hättest du in lautes Weinen aus brechen müssen, das Schluchzen hätte dich förmlich Zerstoßen, du wärest ganz außer dir gewesen vor Rührung und Seligkeit. Dann hätte wohl Maria ihre linde Mutterhand aus deinen Scheitel gelegt, und der heilige Josef hätte dir väterlich gütig zn- gelächelt — und dir wäre vorgekommen, es sei noch nie so wonnig und gut

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Sterne und Blumen
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Pagina 1 di 8
Data: 28.02.1915
Descrizione fisica: 8
, um in dich hineinzuschau'n. Siehe, das ist Gottes Wille, an dir selbst zuerst zu bau'n. Um sich selber zu erkennen, nach des Werktags wildem Streit, nach dem Lasten, Haschen, Nennen braucht man stille Einsamkeit. (Nachdruck verboten.) ITun, so Komm denn, Feierstunde, fülle meine Seele ganz, gieße Gel auf jede Wunde, laß mich schauen Glück und Glanz. Gib mir neue Kraft zum Leben hier auf dieser schönen Erd; schenk mir Mut zum Vorwartsstreben, mach das Leben lebenswert. Paul Nieckboff. & j <H> — 6 $\- Don Unna Wahlenberg

." — „Du hast wohl sehr angenehme Gesellschaft gehabt, kann ich mir denken", sagte die alte Frau Sanddahl, ohne sich auf eine Er- widerung einzulassen. — „Ja, Monsieur Carnier kam zu fällig vorbei nild setzte sich zu uns, und wir plauderten ein Weilchen." Es war ganz gut, es gleich zu sagen, wenn sie später seinen Vorschlag Vorbringen wollte, mußte sie ja ohnehin er zählen, daß sie ihn getroffen hatte. Sie hatten sich zu Tisch gesetzt. Die Suppe wurde herein- getragen und während eines unbehaglichen

Schweigens serviert, das nur von ein paar Befehlen unterbrochen wurde, die Cili dem Dienstmädchen erteilte. Aber sobald dieses sich entfernt hatte, hob die alte Frau Sanddahl den Kopf. „Ihr scheint euch ja recht oft Zusammenkünfte zu geben, du und Monsieur Carnier?" sagte sie. Zusammenkünfte! In Cili kochte es vor Einpörnng, aber was sollte sie antworten? Besonders da sie sich nicht so ganz unschuldig fühlte, denn wenn sie euch für heute kein Stelldichein verabredet hatte, so konnte man für morgen kaum

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Alpenländer-Bote
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Pagina 8 di 16
Data: 28.07.1929
Descrizione fisica: 16
wird, ist natürlich nicht ruhig und setzt seine Muskellätigkeit fort. Es ist eine ganz bedeutende Leistung, ein so heikles Organ, wie es das Herz vorstellt, unter ständigen Zuckungen mit der Chirurgennadel zrr nähen. Das Blut, das schon zum Teil gestockt ist, muß selbstverständlich aus Herz beutel und Brustkorb entfernt werden. Da dem Arzte hierfür nur eine ganz kurze Zeit zur Verfügung steht, will er den Patienten nicht gefährden, darf kein ein ziger Handgriff mißglücken. Eine gelungene Herz' operation

, in Paa ren, in Reihen. Aber so gewandte Kunststücke wie Amtmann Weidlich, wußte keiner der Bürgerssöhne vorzusühren: Kreise. Spirale, Achter, von dem Na- menszuge und der Verbindungszirkel seiner Studen- tenzeit nicht zu reden. Er war der Held des Tages. Und all seine Aufmerksamkeit galt der törichten, klei nen Martha. Was Wunder, wenn sie wie im Traume, von ihm geführt, auf der glatten Bahn dahinflog und die stille Rosa an ihrer Seite ganz vergaß. Sie nahm feine nichtssagenden, süßen oder witzig

sein sollenden Worte aus wie eine Botschaft aus einer höheren Welt. Er sprach so ganz anders, benahm sich so ganz anders wie die Bürgerssöhne — meinte sie. Und dann — wel cher Neid erfüllte die Schulfreundinnen, ja sogar die Beamtentöchter, die es nicjjt begreifen konnten, was der Amtmann an der Müllerstochter fand! Was Wunder, daß Martha das Vergnügen zu Kopfe stieg wie starker Wein. Ihr silbernes Lachen klang hell durch die Luft; Rosa an ihrer Seite wurde immer stiller. Sie fühlte sich überflüssig

. Unwillkürlich wollte sie sich entfernen; er aber hielt sie fest und sagte: „Warum willst du allein losschieben? Paarweise ist es unterhaltender. Sieh mal Martha an, die lacht über das ganze Gesicht. Ich bin ihr übrigens dankbar, daß sie dich im Stiche gelassen hat, sonst hätte ich heut wie der nicht Gelegenheit gehabt, ein Wort mit dir zu re den. Du lebst ja wie ein Mauswurf und verkriechst dich ganz in deine Arbeit. So ein hübsches Mädchen muß doch auch sein Vergnügen haben." Rosa hatte von Kindheit

an eine große Scheu vor Jakob gehabt. Wenn sie ihn mit den Knechten schelten und streiten hörte, fürchtete sie sich vor seinem zornigen Wesen; namentlich die rauhe Art, wie er mit seiner Mutter sprach, stieß sie ab. War sie in der Mühle, so empfand sie seine Abwesenheit stets als Erleichterung; sie sah ihn lieber gehen als kommen. Es war ihr nicht entgangen, daß er seit einiger Zeit ihre Gesellschaft suHte. Sie empfand darüber ein Unbehagen, das sie ihm schlecht verhehlte. Wie ganz

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Außferner Zeitung
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Pagina 10 di 12
Data: 21.06.1913
Descrizione fisica: 12
, daß sie nicht imstande ist, das Bett zu verlassen. Ein in der Nähe wohnender Arzt wird gerufen. Die Wahl fiel auf einen Dr. Seehus — erstens, weil er weit und breit als Ignorant bekannt ist, und zwei tens, weil er im Begriff steht, für längere Zeit zu Verwandten nach Italien zu fahren. Schon ganz mit seinen Reisevorbereitungen be schäftigt, nimmt Dr. Seehus nur eine ganz oberfläch, liche Untersuchung der Patientin vor. Er konstatiert Herzschwäche und verordnet Ruhe und eine anregende Arznei. „Leider bin ich morgen

steht —" stammelt sie fassungslos — „sollten wir nicht lieber noch einen anderen Arzt —" „Nein. Die Nähe eines Arztes beunruhigt meine Frau stets und verschlimmert ihren Zustand. Geben Sie ihr die Arznei, die Doktor Seehus ihr verschrie ben hat, nach Vorschrift! Seien Sie sehr vorsichtig und rufen Sie mich, sobald Sie die geringste Ver- äyderung bemerken. Auch wenn es mitten in der Nacht sein sollte? . . . Sorgen Sie für sie, als wäre sie Ihre leibhaftige Tochter, Frau Wiborg!" „Ganz gewiß, Herr

Jespersen!" Und mit dem Schürzenzipfel sich die Augen trock- nend, geht die alte Frau hinaus. — Als die Tür sich hinter ihr geschlossen hat, läßt Lorenz sich in einen Armsessel in der Nähe des Fen sters fallen, streckt die Beine von sich und beginnt, einen Gassenhauer zu pfeifen, um auch den letzten Rest von Unbehagen los zu werden. Er weiß ganz genau, daß Jngeborg die Nacht gut zubringen wird da die schwächende Wirkung seiner Tropfen nicht lange vorhält. Deshalb macht er gerade jetzt die Haus- hälterin

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Der Arbeiter
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Pagina 7 di 10
Data: 30.09.1936
Descrizione fisica: 10
, der Dollmann! Wie kommt denn der da herein? Woher kommt der zu sol cher Sportbegeisterung? — Hm — und ganz fachmän nisch beurteilt er den Kampf. Da möchtest ja gleich...! — Langsam schob sich Jakob Schweiger in die Nähe des Vollmann, um ihn genauer beachten zu können, und was er sah, gab ihm die Gewißheit, daß aus dem Verhalten des Vollmann nicht eine laienhafte Zufalls begeisterung, sondern die leidenschaftliche Anteilnahme des echten Sportsmannes sprach. Dadurch schnellte das Ansehen Vollmanns

in den Augen von Jakob hoch hin aus und Jakob war sogar geneigt, den „Betbruder" darüber zu vergessen. Nach Spielschluß näherte er sich dem Vollmann ganz von selbst und gab in beredten Worten seiner Freude darüber Ausdruck, den Herrn Nachbarn auch hier einmal getroffen zu haben. Nun, und dem guten Nachbarn schien die herzliche Freund schaft des bisher bis oben zugeknöpften Jakob so zu rüh ren, daß er ihn zu sich zu einem „Schalerl Kaffee" ein lud. Solche Einladungen nimmt ein Junggeselle immer sehr gern

, daß sie den Ehrenplatz hier im Zimmer erhält. Stellen Sie sich vor, wenn da ein schöner Rahmen 'rum wäre und die Urkunde" — er suchte mit den Augen nach dem schönsten Platz, und sein Blick siel auf das Kreuz an der Wand — „hier hängen würde." — „Mag sein", entgegnete Vollmann, „aber wissen Sie, mir geht das Kreuz immer noch über die schönste Urkunde." — „Ja, ja", gab Jakob etwas verlegen zu, „sicher, selbstverständlich; aber wissen Sie, ich bin in der Be ziehung ein ganz kaltes Bröckerl. Um so religiöse Sa chen

, aber w's- sen will ich nichts von der Kirch!" — „Dann werden Sie sich wohl schon manchesmal gewundert haben, daß ich in die Kirche geh?" — „Oja, das schon", bekannte ganz offen Jakob. — „Nun, mir geht es mit der Reli gion wie Ihnen mit dem Sport", erklärte Vollmann. „Was denken Sie sich von den Mitgliedern des Alpen vereins, die zwar Mitglieder sind, auch den Beitrag zahlen, sich aber weder um die Vereinsvorschriften oder gar um die Ausübung echten Bergsportes auch nur im geringsten kümmern

? Sie selbst würden für ihre eigene Person eine solch halbe Sache aus jeden Fall ablehnen. Ebenso lehne ich es als Mitglied der römisch-katho lischen Kirchengemeinschaft ab, nur so ein Auchmitglied zu sein und die Kirchensteuer zu zahlen. Als Mitglied dieser Gemeinschaft will ich mich vielmehr an die Vor schriften der Kirche halten, ihr inneres Wesen ergrün- den und mich auch wirklich aktiv katholisch betätigen. Sie sagen: wenn schon Sportler, dann ganz; darin pflichte ich Ihnen bei; nur gilt für mich der gleiche Grundsatz

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Sterne und Blumen
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Pagina 2 di 12
Data: 14.02.1915
Descrizione fisica: 12
uild der Brücke, Hier oben ruht alles so still und sanft in der Umarmung der Natur. Dort unten war alles von der Schönheit umschwebt, die die hohe Kultur und das brausende Leben schenkt und die sich zum Herrn über Nacht und Dunkel heit aufschwingt. Und während ihre Gedanken von einer Szenerie zur an dern schweiften, wurde sie von einer Lebenslust ergriffen, wie sie sie nicht gefühlt hatte, feit sie ganz jung gewesen war und darnach dürstete, die große Welt zu sehen. Auch etwas Neues zu sehen

, in das Leben zu treten, das sie, wie es ihr fetzt vorkam, nie so recht kennen gelernt hatte. Sie sprachen französisch, ohne zu wissen, wann sie begonnen hatten, es zu tun. Aber Larnier war ein ganz anderer geworden, seit seine Muttersprache. biegsam und elegant von seinen Lippen kann Jede Steifheit war verschwunden. Seine Züge wechselten den Ausdruck nach den Modulationen seiner Stimme und den Gesten, und er zeigte sich als der lebendige Franzose, der er war, mit der nicht abzuleugnenden Liebenswürdigkeit

dieser Rasse. Lili saß da und konnte nicht begreifen, daß sie ihn eben erst häßlich gefunden. Wenn sein Gesicht so von Leben sprühte, dann war nichts darin, was man sich anders wünschte. Indessen saßen Jakob und seine Mutter auf ihren ge wöhnlichen Plätzen im Zimmer. Lili sah sie jedesmal, wenn sie sich Larnier zuwendete. Die Schwiegermutter strickte mit kleinen nervösen Zuckungen und sah unaufhörlich nach dem Balkon hin. Auch Jakob blickte in diese Richtung, aber er saß ganz still und stumm da und rauchte

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 11 di 24
Data: 24.03.1914
Descrizione fisica: 24
! Das wußte meine Frau ganz genau, ja, sie wußte sogar noch ganz genau, wo die Brille gestern ge legen hatte: in dem Schlafzimmer, in dem runden, blauen Strohnähkorb, der auf dem kleinen Tisch zu Füßen des Bettes stand,- Dort hatte die Brille gestern nachmittag noch gelegen, ja, noch mehr, meine Frau hatte sie selbst dahin gelegt, eigenhändig, oder wie man bei Hofe sagt: höchst eigenhändig. Meine Frau erinnerte sich aufs genaueste aller Einzel heiten. Es handelte sich um eine neue Brille

vollgepfropft, und vor diesen 72 vollgepfropften Fächern stand meine Frau und suchte nach der Brille. Mich packte das Entsetzen: „Meine Liebe," bat ich, „du wirst doch nicht etwa diesen ganzen Schrank auskramen wollen? Dann dauert es ja mindestens vier Wochen, bis dein Zimmer wieder in Ordnung ist und vor allen Dingen ist es ja ganz zwecklos, die Brille hier zu suchen, denn wenn 1 , !it, Inserat«, B«. rwaltung in Lienz, ärche, zusenden. :: u 1 insendungen Montag se Zuschriften werde« cht rückgestellt. Offen

. Weiter — weiter! Wenn es nur rascher ginge — jetzt stolperte sie und fiel in eine hochaufgetürmte Schneewehe. Das entsetzliche Geheul kam näher, das Blut erstarrte lhr in den Adern. Doch schnell raffte sie sich auf und rannte weiter. Die Dämmerung wechselte mit helleren Augen blicken; wenn die Wolken sich teilten, schimmerte der Mond herab und warf für kurze Zeit sein silbernes ^icht hernieder. Jetzt — jetzt — ganz nahe klang das Geheul Ganz nahe, vielleicht nur einige hundert Schritt entfernt von ihr, heulte der Wolf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 20.05.1926
Descrizione fisica: 8
die Gelehrsamkeit des Einsenders offen bar werbe. 8. Man gebrauche ausgiebig sprachliche Modewörter „voll und ganz", „mutig und unentwegt", „beifällige Auf- naihme in stattgehabter Versammlung". ..das nasse Element", die „erlittenen Verletzungen", „das ge schwungene Tanzbein", usw. 9. Man schreibe den Namen recht unleserlich, damit man den Schriftleiter wegen des Ausbleibens der Antwort anhauchen kann. Grundsätzlich vermeide man zu die sem Zwecke auch das Beifügen von Wohnort, Straße oder der Telephonnummer

. 10. Ganz fehlerhaft ist es. dem Manuskript Porto zur Rück sendung beizufügen. Der Papierkorb der Redaktion würde sich in diesem Falle viel zu langsam füllen. Nachfragen nach dem Schicksal von eingesandten Schriften stelle man nie vor vier Wochen an; man ist ganz sicher, daß sie 'der Redakteur nicht mehr findet, und daß er sich überhaupt auf die ganze Angelegen- lheit nicht mehr besinnen kann. Südtlroler Nachrichten. Von einer Verschublokomotive getötet wurde am Merä- Utzr Bahnhof am Montag

Kuppelmoscheen und schlank aufragenden Minaretts, mit christlichen Domen und Kirchen dazwischen und Ruinen stolzer Paläste. Eine gewaltige Stadt, die ein Erdbeben durcheinandergcschüttelt hatte. . Da erhoben sich ganz oben wieder Berge, die aussahen regelmäßig gebaute Forts einer Festung. Rund, massig, gewölbt und mit dicken Türmen besetzt. Darunter weihe Berge aus Gips, regelmäßige Riesenzuckerhüte, und solche, die azurblau leuchteten, wie jene Säule in dem engen Canon. Blaue Berge! Und wieder braune

Mitteilungen.) Zu den schwierigsten Approvisionierungsaufgaben zählt zweifellos die Versorgung der Großstadt mit Fleisch. Die städtische Bevölkerung ist vornehmlich auf den Fleischgenuß eingestellt, und trotz aller Versuche, andere, gleich hochwer tige Nahrungsmittel, wie Fische, wenigstens zum Dell an Stelle der Fleischnahrung zu propagieren, haben nur ganz geringen Erfolg gehabt. Der Fleischbedarf der Wiener Be völkerung kann nur zu einem ganz verschwindenden Teil aus dem Jnlande gedeckt

von ihnen umgestürzt, so daß sie in wüstem Chaos durch einanderlagen. Ganz hoch über uns aber, himmelhoch aussteigend, die Berge, auf deren Gipfel auch jetzt noch der weiße, leuchtende 'Schnee lag. Immerhin war über unserer gefährlichen Fahrt und unserer glücklichen Landung der Nachmittag gekommen. „Hier wollen wir lagern und morgen die Fahrt strom ab versuchen." Limokoa nickte. Sie war müde geworden. Sie saß auf einem Stein, den weiches Moos bedeckte, und ich suchte am Abhang von den vielen trockenen Hölzern

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Alpenländer-Bote
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Pagina 6 di 16
Data: 11.08.1929
Descrizione fisica: 16
, bleib! Ich Hab mit dir zu reden." Er war noch ganz erfüllt von seinen großen Ideen und deshalb auch geneigt, die zu besprechende Angelegenheit in vornehmem Tone zu behandeln. ,.Ja. was gibts wieder?" sagte Jakob gelassen. Er hörte so oft Vorwürfe über versäumte Bestellungen und vernachlässigte Geschäfte, daß ihm dies ein Alltäg liches geworden. „Cs ist mir höchst unangenehm, mit dir über dis Sache zu reden, höchst unangenehm", das war entschie den. der großartige Ton von gestern. „Du bist kein Bub

." Jetzt wandte sich Jakob ganz um und trat näher. Diese Wendung der Rede überraschte ihn. „Wenn du heute heiraten willst", fuhr der Müller fort, „habe ich nichts dagegen, vorausgesetzt, daß das Mädchen von guter Herkunft Und vermöglich ist. Aber ich muß mich ganz entschieden dagegen aussprechen, daß du Liebeleien andandelst, die zu keinem Ziele führen können." „Was meinst du eigentlich?" fügte Jakob auffallend ruhig. „Ich meine, daß du der Rosa nicht nachlaufen sollst, Jakob. Man kennt dich im Städtle

, nein, Vater, das sind ganz andere GeschO ten. — Ich weiß nicht, wie du deine Sache angefangen hast; aber vom alten Melcher mutz ein ganzer Hausen Geld da sein." Der Müller lachte auf. „Hast du dir das von den Weibern in den Kopf setzen lassen? — In irgend einem Kranken Hirn ist das Mär- lein entstanden. Dich aber hätte ich für gescheiter O- halten. Wie sollte denn Melcher zu Geld gekommen sein? Und was habe ich damit zu schaffen?" „Er hat das große Los gewonnen. Bei Mir kannst

du dich nicht ausreden. Ich weiß ganz genau, woran ich bin." Der Müller stieß eine Verwünschung aus. „Wer hat dir solchen Bären ausgebunden? — Das große Lo?. Das müßte doch das ganze Städtle wissen." „Es hats niemand erfahren, weils der Alte gehekk halten wollte, eben weil er das Gerede der Leute füm« tete. Nur du allein hast darum gewußt, du hast dos Geld für ihn eingezogen und in Verwahrung genom men. Hier an diesem selben Tisch seid ihr miteinander gesessen und habt die Sache miteinander überlegt uns besprochen

." „Bub. bist du verrückt?" „Nein, nein» ich bin ganz hell im Kopf. Du hast da mals die Türe nach der Mühle und nach dem HE gang zugemacht. Du hättest aber auch in den VerDW hinemgucken sollen." Jakob wies mit der Hand nm dem bezeichneten Orte und fuhr fort: „Der alte Metwe ist ja halb taub gewesen, da hat man leicht von wertem verstehen können, was ihr verhandelt habt." v Eortjetzung folgte

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 30.06.1935
Descrizione fisica: 8
bange Ta;,e auf das, was sich jetzt ev eignen würde. X Der erste Brief, der/auf diese Anzeige einlief, verursachte ihm einige/Herzklopfen, ehe er die Ue berwindltng aufbrachte, ihn zu öffnen und zu le sen. (^r r!-r sich dessen bewußt, so etwas wie ein Schicksal, ein verschlossenes,,geheimnisvolles Schick sal, in Händen zu haben. Aber schließlich hatte er nicht inseriertem seinen Philosophien nachzuhän gen, sondern/M der ganz ernsten Absicht, auf die sem nicht mehr Ungewöhnlichen Wege

.-, - ' Noch niederschlagender. wurde. Wolfgang See büsch, als er den Kopf dieses Briefbogens langsam und mit unwilligem Kopfschütteln las: „Interna tionales Ehe-Anbahnungs-Änftitut „Hymenea', Inhaberin Dorothea Tieck'. Unter allen Möglich keiten, auf die er schließlich bei Aufgabe des Inse rats hatte gefaßt-sein-müssen, schien ihm diese als die absurdeste und.beschämendste!-Seine,Frau durch ein Internationales Ehe-Anbahnungs-Jnstitut zu suchen und vielleicht zu finden ... Nein, das ging ihm ganz wider den Strich

. Und er war schon fest entschlossen, diesen Brief inedie tiefste Tiefe seines Papierkorbs zu versenken, als ihn irgend etwas — entweder die Anordnung der Zeilen oder die Un terschrift der Inhaberin, ganz genau konnte er sich darüber nicht Rechenschaft geben — dazu bestimmte, die wenigen Zeilen doch zu lesen., „Sehr geehrter Herr! Sie werden natürlich er schrecken, wenn' Sie lesen, daß es eine sogenannte „Ehevermittlung' wagt, sich mit Ihnen in Verbin dung zu setzen.' Bitte, zügeln Sie nur wenige Au genblicke

und bin Ihre sehr ergebene Dorothea Tièck^ Internationales Ehe-Anbahnungs-Jnstitut'.. Wolfgang Seebusch war natürlich fest entschlos sen, nicht in das genannte Kaffeehaus zu gehen. Und er war so lange fest entschlossen, bis er sich am Kachmittag um fünf Uhr durch die Drehtür hin einspülen ließ. .Einen Augenblick lang hielt er die Augen .geschlossen, weil er fürchtete, die Dame mit der we'.ßen Rose im Wasserglas habe sich mit einem unverschämten, herausfordernden Lächeln — oh, er sah dieses Lächeln, vor fichi — ganz vorn

jetzt.schon ganz unbefangen. „Man muß n r Mut haben im Leben.. Und sich- von. diesen dun die uns ' das ganze Leben zerst Dann ist ja alles so natürlich m lich.' „Finden Sie?' frage er schon und.betrachtete sie entzückt von „Ja', nickte-sie sehr ernstlich, ein, warum.man sich - vom -Cch raschen lassen muß. Man kam mal ein Stelldichein mit ihm ge > i,Sie haben ganz recht! Aber men Vorurteilen, ren, frei machen, so selbstverftänd- ziemlich erleichtert er Seite. „Ich sehe nicht cksal immer

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Sterne und Blumen
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Pagina 2 di 8
Data: 14.03.1915
Descrizione fisica: 8
und ihrer Ar beit saßen, aber sie setzten sich nicht, sondern blieben zu bei den Seiten des kleinen . Tisch- cheiis stehen. „Du hältst mich gewiß für et was ganz an deres, als ich bin, Jakob", sagte Lili, wäh rend sie die Zeitungen hin und her schob, dam.it sie gerade übereinander lagen, Lcke gegen Lcke. „Du glaubst gewiß, daß in mir etwas seelisch so Leines und Ueber legenes ist, daß du zu mir aufsehen und mich bewundern mußt. Aber jetzt sollst du hören. Ich, der du alles mögliche Schöne und Hohe zugetraut

hast, ich habe dich bei anderen Menschen verleumdet. Ich habe gesagt, daß du keine Ge fühle hast, daß du feig bist, daß es mit dir nicht anszuhalten ist, daß du kein Mann bist." Sie sah ihn an, aber keine Miene in seinem Gesicht'hatte sich verändert. „Und dann habe ich gesagt, daß ich dich ver abscheue." Sein Gesicht war noch immer ganz unbewegt und seine Augen waren unverwandt auf sie geheftet. „Ich habe es dein gesagt, der fortgereist ist. Ich habe es meiner Mutter gesagt

, und es war mir, als wollte ich es allen sagen, die ich auf der Straße traf, jedem, der es hören wollte. Aber-.jetzt kannst du dir wenigstens nichts mehr aus mir machen", sagte sie. «Jetzt vergißt du mich bald. Und dann kannst du wieder ruhig und glücklich werden." Sie schwiegen beide. Aber plötzlich fühlte sie seine warme Hand auf der ihren, die sie auf den Tisch stützte. Lr stand dicht neben ihr. „Also du verabscheust mich, Lili", sagte er. Aber es lag eine Frage in dem Ton. „Sieh mir in die Augen und sage es. Ich muß es wissen, ganz

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 12 di 20
Data: 24.12.1931
Descrizione fisica: 20
dieses Buch, das so ganz typisch die dunkle Mystik de» russischen Volke« widevspiegelt, da» Werden der russischen Revolution uNd deren Er- »ignisse schildert, stellt uns General Sakharow dieses Essay zur Verfügung mit Auszügen aus dem Tage- buch. (Das Buch hat 448 Seiten Umfang und kostet in Ganzleinen RM. 6.80, 8 11.60, broschiert RM. 6 . 70 , 8 9.60 und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen.) 2. Dezember 1910. Gestern war unser Studentenball. Ich hatte im Pyramidenkiosk zu sitzen und Blumen

zu verkaufen, wo bei mir ein Student zugeteilt war, der von Zeit zu Zeit abgelöst wurde. Der erste, der mit mir Dienst hielt, war A k u l o w, ein Mediziner, den ich bisher nicht gekannt habe. Gr hat ganz ungewöhnlich lebhafte, fröhliche Augen. Als ich ihn das erste Mal ansah, dachte ich, dieser Mensch kann sicher nicht traurig sein. Oder war es nur eine Maske? Ich habe die komische Angewohnheit, bei jedem Menschen, den ich ansehe, gleich nach der Quelle irgendeines geheimen Kummers zu suchen. Ich glaube

immer, es könne keine ganz glücklichen Menschen geben. Und das interessiert mich eben, hinter der Maske, die für die anderen angelegt wird, den eigentlichen Menschen zu erblicken, so wie er für sich selber ist: Deshalb wun derte es mich auch gar nicht, als der fröhliche Glanz in den Augen des Studenten langsam zu schwinden begann und einem traurigen, nachdenklichen Ausdruck Raum gab. Ich beobachtete ihn schweigend. Die Leute sagen, ich besäße die seltene Gabe, zuhören zu können; daher kommt es wohl

an der Erntearbeit, und weder meine Be hauptung, ich sei getauft, noch das Zeugnis meiner Ka- meraden nützte etwas. Ich mußte heimgehen. Unterwegs begann ich über Gott und den Glauben nachzudenken. Und da kam mir ein ganz einfacher Gedanke, den ich wohl schon hundertmal gelesen, aber nie beachtet hatte. Wenn es keinen Gott gibt, wie könnte ich dann in meinerSeelefühlen, wie er s ein mühte? Ich begann erst jetzt das zu verstehen, was ich so oft ge- lesen, daß das Sittengesetz in mir auf etwas außer mir hinweist

ihm da auch vom Leichenbegängnis einer Nonne, das damals auf mich einen besonders tiefen Ein druck gemacht hatte. Das Kloster liegt auf der einen, der Friedhof auf der andern Seite des Sees. Der Sarg wurde in ein Boot gelegt, und alle fuhren auf leichten, kleinen Schifflein über den See. Diese Boote nennt man „Seelentränker". Das Begräbnis fand abends statt, der ganze See war von brennenden Kerzen übersät. In der Ferne standen die dunkelblauen Silhouetten der Berge, die an ihren Spitzen noch einen ganz leichten Schimmer

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