130 ..Doch, doch, Herr Birkhold. Man zwingt sie dazu, — freilich mit Liebe, oder wenigstens siehts nach Liebe aus, t,t aber keine —" »So brauchte Sie doch nicht einzuwilligen, könnte sich noch ein paar Jayre Freiheit ausbitren. lieber Grüner." „Sie wagt es nicht, — glauben Sie mir, fühlt sich innerlich gewiß ganz elend, — es war ihr ja nie wohl zu Hause. Aber freilich schwach ist sie, Widerstand liegt ihr fern, — und wer weiß, was man ihr alles oorgeredet hat!" „Gewiß
hat man alle Uebrrredungskunst versucht, darin haben Sie recht, ste mag ganz apatisch geworden sein und läßt nun mit sich machen, was man wrll, — aber das ist kein Charakter für Sie. Und dann — glaube ich noch gar nicht, daß sie so unglücklich werden wird, j Das herrlichste Wohlleben wird ste umgeben, Kunst. Natur, alle- ! steht zu ihrer Verfügung; ihr, der reichen, schöien, vornehmen Frau wird die ganze Männerwelt ihrer Kreise huldigen. Von Ver ehrern wird sie umringt sein, — das macht doch Spaß, gibt dem Leben
werden soll, — daran klammert sie sich. O, ich durchschaue alles, aber glau ben Sie mir. man wird sie doch nicht gewähren lassen und sie wird sich ganz vereinsamt fühlen." „Das sehe ich doch nicht ein, lieber Grüner. Grak Arkoli ist ein Gentleman, der wird sich auch g»gen seine Frau anständig benehmen." „Und ich sage, Graf Arwlt ijt ein schlauer Fuchs, der nach dem Vermögen Cölesttnen's die Hand ausstreckt, aber das schöne Geschöpf doch auch noch gern in den Kauf nimmt. Mir hat der Gras nie ge fallen." „Es läßt
ist. Ja, man sprach sogar davon. — wie ich freilich nur von ferne gehört, — daß man den Winter vielleicht ganz und gar in Eisenach zu bringen würde. Und das taugt nicht für Cie." „Ich muß fort," sprach Grüner und erhob sich in der Aufregung vom Stuhl. „Bleiben Sie nur ruhig sitzen. Meine Frau hat in Weimar einen alten Onkel, der ist Parkwärter. Der könnte Sie gerade jetzt in seinem Geschäft herrlich brau chen. Aus die Bäume ver stehen Ste sich. Dem alten Manne wird manches schon zu schwer. Gerade vor dem Winter
»r, — Jä^er, das geht nicht mehr, aver zum Gürtner ist er wie geschaffen. Wie gut sind Ste doch, neber Herr Förster." „Das Lob verdiene ich nicht, Frau Grüner. Denn all' das hat meine Alte ausgeheckt." „So könnte ich denn gleich fort?" fragte Heinrich, und st ine Stimme, die vor her ganz heiser geklungen, hatte wieder einen anderen Tonfall, — klang gewisser- maßen getrösteter. „Gleich, gleich, Grüner, morgen schon. Die alten Leute in. Weimar können's kaum noch erwarten. Ich schreibe sofort eine Karte