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Unterinntaler Bote
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Pagina 11 di 18
Data: 10.12.1910
Descrizione fisica: 18
Beilage zum „Unterinntaler Boten“. Nr. 49 Verlag der „Drudterei Union* Gef. m. d. 5., hall in Tirol. !! II 1910 ii Doremi. Aus dem Tagebuch einer Anglo-Jndierin von I. St. Winter. (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Ich schlug die Hände vors Gesicht, nur nichts mehr sehen, nichts hören — ganz still die Wirkung des entsetzlichen Schlages abwarten, der mich getrossen hatte; er mußte ja töten! Aber er tötete nicht — Krochen an Leib und Seele, sollte ich weiter leben, die Sonne meines Daseins

Schwester Anna, die kluge, umsichtige. Nun stützte ich mich ganz auf die Fürstin Vartegg =r- und ahnte nicht, daß sie trotz ihres Alters und ihrer großen Güte genau so iveltuuerfahrc» war wie ich. „Ich weiß nicht, was ich tun soll," gestand ich ihr, „ich bin ganz arm — ohne jegliche Verwandten — bin ganz verlassen." „Wissen Sie wirklich niemand mehr auf der Welt, der Sie lieb hat?" fragte sie traurig. Da konnte ich nicht anders, ich kniete neben ihr nieder und barg meinen Kops in ihren Schoß

, was habe ich denn von ihm? Kanu ich für ihn sorgen, kann ich ihn hegen und pflegen? Wir lieben uns herzlich; aber wann sind ivir denn beisammen? Mein Sohn steht mitten im Leben — hat tausend Interessen! Ich bin wie du ganz verlassen, ganz einsam! Komm mit nach Styria — sei meine Tochter, willst du?" Da nickte ich stumm. Die Fürstin aber zog mich an sich. „Und wie wird mein Kind mich nennen?" „Ma!" hauchte ich ganz leise und war fetbft tief erschrocken — aber ich hatte rächt anders gekonnt, gleichsam

, als würde ich durch fremde Macht gezwungen. Die Fürstin küßte mich. „Sage „Ma", mein Kind — und Elisabeth, die es hört — wird sich darüber freuen. Sie sagte oft zu mir: „Nimm doch Mrs. Hamlhn ganz zu dir, wenn ich fort bin, dann hast du wieder eine Tochter, bitte, tue es; ich lasse dich so ungern allein." Damals mußte ich Elisabeth daran erin nern, daß jemand anders das erste Anrecht auf dich hatte, Dorothe. Gott hat es nun anders gefügt. Er hat dich nicht umsonst dein tiefstes Leid unter meinen Augen erleben lassen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 13 di 16
Data: 24.11.1901
Descrizione fisica: 16
des Commerzienraths gegangen sein und sich Aufklärung zu verschaffen gesucht haben. So aber hieß es ivarten bis zum folgenden Mor gen; eine Geduldsprobe, die dem lebhaft erregten Gemüth des jun gen Mannes nichts weniger als leicht wurde. Georg Schilling war besser daran als er; denn sowie er, ganz aufgeregt durch das seltsame Gespräch mit Max, ins Zimmer trat, kam Käthe seiner Frage zuvor, indem sie ihm erzählte, Lissie sei anwesend und habe eines seiner Bücher geholt. Dem jun gen Mann fiel ein Stein vom Herzen

Absicht zu seinem Be dauern nicht zur Ausführung bringen konnte. Und er hätte dem guten Max, dessen Gemüthsstim- mung gewiß auch nicht gerade die rosigste war, doch gar zu gern von seiner Unruhe befreit, denn er. war dem lieben Jungen ja so unaussprechlich dankbar, weil er sich ganz aus Versehen in Alice Leskow und nicht in Elisabeth Walther verliebt hatte! Der Herr Commerzienrath war heute Nachmittag recht unzufrieden mit Tochter sowohl als mit Nichte. Er konnte sich gar nicht erklären

, was nur eigentlich in die jungen Mädchen gefahren war! Elisabeth war so zerstreut und ruhelos, wie er sie noch nie gesehen hatte, und Alice, die sich heute überhaupt vorgenommen zu haben schien, ihn zum Tadel zu reizen, zeigte so wenig Interesse an dem Vor gelesenen und war derart in ihre eigenen Gedanken versunken, daß sie mehrere Male ganz falsche und einfältige Antworten auf die Fragen des Onkels gab. Und dann die höchst jämmerliche Art und Weise, in der beide Mädchen die Schillerschen Verse behandel ten

! Ein solch miserables Bor lesen war ja nicht zuru An hören! Aber das war nur die Folge des ganz verkehrten Unterrichts von heutzutage! Da wurde Gott weiß wie großer Werth darauf gelegt, die „höheren Töchter" hübsch elegant französisch und englisch parlireu. zu lehren und ihnen den Kopf mit lauter überflüssigem, unverdaulichen Zeug vollzupfropfen; aber ihnen die liebe deutsche Muttersprache aus dein FF beizubringen, das fiel keinem der Herren Lehrer mehr ein! Darüber war man ja längst hinaus

. Und nun erging sich der Herr Commerzienrath des Langen und dreiten über sein Lieblinasthema, dik> Vorzüge der guten alten Zeit Else und Lissie ließen diese ihnen längst bekannten Lobeserhebungen nnt ganz ungewohnter Geduld über sich ergehen, allerdings ohne auch nur das geringste davon zu hören, denn erstere zerbrach sich den Kopf darüber, wo die Cousine den Schiller herhabe, und worin wohl die zwei großen wichtigen Neuigkeiten bestehen könnten, welche dieselbe ihr, wie sie ihr zugeflüstert, mitzutheilen

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 16
Data: 22.02.1928
Descrizione fisica: 16
unaufhörlich zu ihrer Begleiterin sagen: „Recht hat sie ja gehabt, (die Vortragende) aber schön hat sie's nicht gesagt!" Mir kommt bei allen diesen und ähnlichen Dingen stets nur vor, daß der ganz große und Alles durchdrin gende Geist bei der Behandlung bedeutungsvoller Kul tur- und Menschheitsprobleme fühlbar fehlt! Ein Zeit geist, der die umfangreiche und zumeist unrichtige Bericht erstattung über die „Kindertragödie in Steglitz" züläßt und dadurch Millionen Lesern ein ganz falsches Bild eines Prozesses

ihm dieser vom Kopfe geschlagen, selbst die Kinder der wenigen deutschen Beamten, welche die österreichische Re gierung in Trient noch zu halten versuchte, wurden aus dem Schulwege jeden Morgen angespuckt und die Offiziere der starken Garnison waren nebst den deutschen Beamten die bestgehaßten Menschen. Dessenungeachtet wußten un sere Herren Jtalianissimi ganz gut das Mäntelchen nach dem Winde zu hängen, wo es ihr Vorteil erheischte. So kannte ich einen im öffentlichen Leben stehenden Herrn sehr gut, ja, war sogar

ziemlich mit ihm intim, der hatte zwei Besuchszimmer: eines für offizielle Besuche und eines für die Freunde. Ich war bisher nur immer im offiziellen Besuchszimmer gewesen. Dort war es ganz nach deutschem Brauche eingerichtet und an den Wänden hingen große Bilder, den Kaiser Franz und Kaiserin Elisabeth darstellend. An der Loyalität des Mannes war daher nicht zu zwei feln. Doch einmal — als wir schon besser bekannt waren — führte er mich in sein privates Empfangszimmer. Auch dieses Zimmer war vornehm

. Es ist natürlich ganz wertlos, was heute die Trien tiner denken, das Unheil, das sie mit ihrem Jrredentis- j mus angerichtet haben, ist nicht mehr abzuwenden und trifft sie selbst die gerechte Strafe. Wir Deutsche aber, die wir immer als die Sklavenhalter der Habsburger verschrien wur den, vernehmen diese verspätete Anerkennung doch nicht ! ganz ohne Genugtuung, da die feindliche Propaganda i allzuviel über die altösterreichische Tyrannei erzählt hat j und noch erzählt. Darum teile ich auch dieses kleine

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 24.11.1954
Descrizione fisica: 6
(nt Zeichen der Untertassen-Psychose: Ein ganz feiler Grubenhund An den „Größten Tag“ in der langen Ge schichte seiner Zeitung wird der Chefredak teur von „L'Est Republicain“. dem größten Blatt im Osten Frankreichs, das in Nancy erscheint, noch lange denken. Mit Wehmut und mit Trauer denken, denn es dauerte nur wenige Stunden, bis die „größte Welt sensation aller Zeiten“, auf die er so stolz gewesen ist, sich in den größten Gruben hund, also eine Falschmeldung, aller Zeiten verwandelt

, daß er die „große Sensation, die er ergattern konnte, nur dem Chefredakteur ganz persönlich zeigen würde. Schließlich und endlich gab der Herr Chefredakteur nach, empfing Jean G4rault, sah sich die von ihm mitgebrachten vier Photos an und blieb sprachlos. . . . verkauft die „große Sensation" Solche Aufnahmen von einer auf der Erde gelandeten, zum Greifen nahen, hellbeleuch teten, fliegenden Untertasse hat die Welt noch nicht gesehen. Und dabei war es nicht irgendeine Untertasse, die irgendwo im wei ten Amerika

gelandet ist und sich dement sprechend jeder persönlichen Kontrolle des Herrn Chefredakteurs entzog, sondern eine ganz „einheimische“ Untertasse, die der Lo kalredaktion gehörte, eine Untertasse, die Jean Gerault aus Sarreguemines selbst gese hen und selbst knipsen konnte, eine Unter tasse, auf die Nancy und ganz Lothringen dazu mit Recht sehr stolz sein konnten. Der Herr Chefredakteur von „L'Est Re publicain“ machte nun, was jeder Chefredak teur an seiner Stelle machen würde. Er un terzog Jean Gerault

des Aeroklubs von Ostfrankreich, einem alten und erfahrenen Flieger, dessen Urteil man ganz ruhig trauen konnte. Vor einiger Zeit zog eine lange Prozession antiquierter Personenautos die 5. Avenue in Neuyork hinunter und während sich überall die Leute erstaunt über das seltsame Auf gebot stauten und ihre Bemerkungen und Witze machten, bog der Zug zum „Times Square“ ein, um schließlich vor dem Erdge schoß des Astor Theaters haltzumachen. Die unter dieser Bezeichnung neuetablierte Schau alter und ältester

Zeit stark um sich gegriffen hatte. Tatsäch lich gibt es heute in Amerika etwa 10.000 Personen, die sich irgend ein Modell aus den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg zu gelegt haben und jährlich wird für deren Instandsetzung und Erhaltung eine Million Der Herr Oberstleutnant sah sich die Pho tos und die Negative an. Er prüfte sie viele Stunden lang. Er untersuchte sie mit einer goßen Lupe und dann schrieb er ein ganz ausführliches Gutachten, das sowohl an sei ner Gelehrsamkeit, als auch an seiner Deut

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Alpenländer-Bote
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Pagina 6 di 16
Data: 07.11.1926
Descrizione fisica: 16
Seite 6. Nr, 48. doch gewitzigt worden, man sah die schreienden Miß griffe ein und war nicht rachsüchtig. Und noch etwas größeres war erreicht worden: ganz Europa blickte auf das kleine Land, welches als erstes sich selbständig gegen den Korsen Napoleon und seine Verbündeten erhoben hatte, wenn es einstweilen auch unterlegen war, wirkte es beispielgebend für die glorreichen Be freiungskämpfe im Großen. Am meisten litt das La: d an den Nachwehen des Krieges und durch die gro'en Geld

- und Truppenforderungen für die Schlachtfelder Napoleons. Dieser hatte nun den Gipfelpunkt seiner Macht erreicht. Europa war ihm untertan oder mit ihm verbündet, England ausgenommen. Sein Kaiser reich war von Königreichen und Fürstentümern um geben, die entweder von seinen Verwandten besetzt oder gänzlich von ihm abhängig waren. Das König reich Holland, seines Bruders Ludwig Gebiet, ver einigte er bald ganz mit Frankreich, mit der tiefdurch dachten Begründung, es fei ohnehin nur ein Anschwem mungsgebiet französischer

ihm ein Sohn ge boren, dem er vorläufig ganz bescheiden den Titel „König von Rom" in die Wiege legte. Sein Königtum ging aber bald zugrunde. Der ziemlich unbedeutend veranlagte, stets kränkelnde junge Napoleon starb, 21 Jahre alt, als Herzog von Reichstadt. Durch diese Familienbeziehunaen hatten sich die Ver hältnisse für Oesterreich wirklich gebessert. Napoleon zeigte einige Rücksicht für seinen Schwiegervater. Die NachwirkungenderKriege machten sich jedoch fühlbar. Die Staatsschuld wuchs ins Unaehe

lassen sich Mnaüsse liegenden Schwei nen oeben, indem man den Rüssel etwas nach oben hält. Man lasse das Medikament ganz langsam und vorsichtig einfließen und unterbreche den Einguß, .der in einem ganz kleinen, feinen Strahl zu geschehen hat, häufig. Das gilt mehr oder weniger von Eingüssen bei allen Tieren. Das Tier muß schlucken können, sonst schadet man ihm, macht es oft ganz rabiat. Man stelle sich vor, es werde einem ein Liter Wasser ein fach eingegossen, das brückte einem fast zur Verzweif lung

andacht in die nahe dem Bahnhof gelegene Sankt- Michaels- oder Kollegienkirche. Diese Kirche bildete für uns deswegen den Hauptanziehungspunkt, weil im Altar der Seitenkapelle die Gebeine des zweiten Apostels Deutschlands, des hl. Kirchenlehrers Petrus Canilius ruhen; seine Sterbezelle in dem an die Kirche angebauten ehemaligen Iesuitenkolleg ist alprch^ll-' in eine Kapelle verwandelt. War ganz enttäuscht über die Begräbnisstätte dieses großen Heiligen. Am unte ren Rande des Altartisches

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Alpenländer-Bote
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Pagina 11 di 20
Data: 08.04.1917
Descrizione fisica: 20
Heiden getan hatten. Jeder Katholik, der nicht seinen Glauben verleugnen wollte, mußte jenen Lid verweigern; auf die Verweigerung war aber Todesstrafe gesetzt. Ls wurden meh rere Hunderte auf die grausamste weise hinge richtet, und zwar mit einer teufelmäßigen Grausamkeit. Nach gewöhnlicher Ordnung wurde der katholische Priester zuerst gefoltert, dann gehenkt, dann aber wieder abgeschnitten, bevor er ganz tot war, um ihn noch ärger zu quälen; er wurde hernach auf den Boden ge legt

, und bei der Tafel war ihre liebste Musik der Lärm von \2 Trompetern, Pfeifern und Trommlern. Ganz besonders aber saugte sie Irland aus wie ein höllischer Blutigel. Die 6 Milli onen Katholiken in Irland sind so arm, daß vr. Franklin,' ein Engländer, selbst sagte: man sollte glauben, alle Kleider, welche von den Ärmsten in England weggeworfen werden, weil sie schon ganz in Fetzen zerrissen sind, werden von den Irländern getragen, vor mehreren Jah ren, da die Kartoffeln fehlten, sind einmal bei 20 Tausend Irländer

nur die Wahl hatten zwischen ihrem Glauben und zwischen ihrem vermögen, so wurden massen haft die wohlhabendsten Leute Bettler, weil sie ihrem katholischen Glauben getreu geblieben; darum sind auch ihre Nachkommen großenteils ganz arm bis auf den heutigen Tag. wer nicht soviel zahlen konnte, kam in das Gefängnis, und da bald kein Platz mehr war, wurden die Gefangenen entlassen, aber zuerst ausgepeitscht oder mit einem glühenden Eisen ihnen # £>ie Ohren durchbohrt. Die protestantische Religion

ist in England ganz eigentlich durch Galgen, Folter und Schlachtmesser gegründet; hingegen ist die ka tholische Religion in Irland stärker gewesen und hat all diese Marler überwunden. Aber eine himmelschreiende Armut ist die Marter, welche jetzt noch unaufhörlich an dem katho- lischen Irland nagt. Lobbelt erzählt in seinem Buch „Geschichte der protestantischen Reform", daß in Irland manche Seegras gegessen, oder was sie in Schweintrögen fanden, oder Fleisch von gefallenen Pferden. Die Kommissäre

alle Ma»ken herab im Feu«tanz. „Schein-Fromme" und „Maul-Hel- den" w«den entlarvt. Va haben sich viele „Nicht-Beter" al» „tapfer" «wiesen, ganz ge- wtß, d« Wahrheit ein Gasse! — ab« kein ein ziger „starker Beter" — auch da» darf grfagt werden — war je ein „Vrückeb«g«". Bei Han Semec in S«bien befahl ihm d« Hauptmann, ganz alletzr sich anzuschleichen und die Stärke des Gegneru im obersten Schanz graben zu erspähen und zu melden. D« Kaiser- Bet« war bald auf d« Höhe, sah in die Stel- lung, ab« die Serben

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 3 di 16
Data: 20.08.1912
Descrizione fisica: 16
bei diesem Gedanken auf. „Welcher Idealist!" Seitdem „interessiert" sich nur noch Marga. Sie weiß auch, daß ihr Vetter Fritz sie liebt, sie mochte ihn auch ganz gern, ein Gemisch von Bruder, Verehrer und Freund war er ihr. Daß in der Laune, mit welcher sie ihn beliebig in einer dieser drei Eigenschaften beansprucht, eine Selbstsucht lag, dessen ist sie sich nicht bewußt. Auch Elisabeth lehnt träumend in ihrem Zimmer, das dicht neben dem Margas liegt, zum Fenster hinaus. Der Mond gießt sein schimmerndes Licht

höher sitzt Fritz vor Her Lampe. Er streicht mit der schöngesormten Hand durch sein volles Blond haar. Ihm ist ganz verworren Mute, er weiß selbst nicht mehr, was er will. Nur weil ein Mann in Dingen der Liebe, falls sie nicht seine eigenen Herzensempfindungen be rühren, ziemlich schwerfällig von Begriff ist, merkte er nicht, was sich heute hinter Elasabeths Wesen verbarg. Daß seine kleine Kusine ihn lieben könnte, das kommt ihm nicht im Traume in den Sinn. Ein goldener Julisonntag

, „daß wir nicht auf den Loreleyfelsen hinaussteigen." „Sie möchten wohl gerne einmal die Loreley ganz in der Nähe sehen?" fragt Georg Eller, der bemüht ist, immer in der Gesellschaft Margas zu bleiben. „Für mein Leben gern", gesteht Elisabeth, „Sie doch auch?" „O, ich sehe jetzt schon die Loreley", dabei blickt er ihr vielsagend in die glänzenden Augen. „Wieso können Sie die Loreley jetzt schon sehen? Man kann doch nicht von Bacharach aus den Felsen erblicken", antwortet sie in ihrer naiven Art. Sie ist noch viel zu viel Kind

, um diese Augen sprache zu verstehen. „Nein, den Felsen sehe ich noch nicht, aber ich sehe Ihr goldenes Haar, kein schöneres kann die Loreley gehabt haben." „Dann brauchte mau aber so kein Aufhebens mit ihr zu machen", gibt Elisabeth zurück. Der kleine Kreis von Herren, der sich um sie geschart hat, lacht laut bei dieser Antwort. Das war ja ein entzückendes Mädel! Ganz das Gegenteil von der stolzen, unnahbaren Marga. „Ganz Naturkind", bemerkt Robert Eller, ein jüngerer Bruder Georgs

, „sie ist sich ihres Zaubers gar nicht be wußt." Elisabeth dachte nicht daran, daß sie auch schön sein könne, da sie doch so ganz anders als ihre schöne Schwester war. :en, rgen, Inserate, Br» Verwaltung in Lienz, ^erkirche, zusenden. :: :» m ^-Einsendungen Montag -tlose Zuschriften werden nicht rückgestellt. Offene lnnahme des Blattes gilt als eine Kündigung tnzelne Nummern 10 !>' g. 1912. der verschiedenen einen Seite rot- rs historische Herz Bozen mit dem o neue, Jesu Herz, e trägt die Farben )r Nationalschützen

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Alpenländer-Bote
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Pagina 6 di 20
Data: 12.01.1930
Descrizione fisica: 20
in aller Früh, vor Tagesanbruch, so ganz geheim, incognito. mit einem Auto in die Lateran- Kirche gefahren, um dort das hl. Meßopfer dac- zubringen. Darüber größtes Erstaunen in der ganzen Stadt. Es war das erstemal, daß der Papst aus seinem Palaste herausging und den Fuß auf den Boden Ita liens setzte, das erstemal seit dem Jahre 1870. Die Laterankirche, eine der größten von Rom. ist „das Haupt und die Mutter aller Kirchen", sie ist die eigent liche Seelsorgskirche des Papstes. In der Laterankirche

des Hl. Vaters nur drei Personen. Es wurde ganz geheim vorbereitet. Manche sagen nun, das Verhältnis zwischen Papst und ttaNenischer Re gierung. das sei noch lange nicht ganz geklart. Gewiß, der Papst hat Frieden geschlossen mit der königlichen Familie. Der Vorfahre des Königs von Italien hat den Raub des Kirchenstaates im Jahre 1870 vollzogen und war deshalb in der Exkommunikation. Jetzt hat der Heilige Vater das verziehen, hat eine große Absolution diesem Königshause erteilt. Er hat den La» teranvertvag

geschlossen, er hat aus den großen Kir chenstaat verzichtet und sich mit einem ganz kleinen Stück Land begnügt, und einen Vertrag geschlossen, um das Verhältnis zwischen Papst und König, zwischen Vatikan und Quirinal, zwischen Kirche und Staat in Italien, wie man sagt, zu regeln. Aber das ist noch lange nicht ordentlich durchgeführt. Es gibt noch viele Schwierigkeiten und deshalb hat der Heilige Pater diese erste Ausfahrt so geheim gehalten, so incv- gnito vorgenommen. Die italienische Negierung hätte

wahrlich nicht gewußt, wie sie den Papst behandeln soll. Sie kann ihn nicht wie einen weltlichen Fürsten behandeln, denn der Papst ist mehr als jeder weltliche Fürst. Aber der eigentliche Grund mag ein anderer gewesen sein. Der Papst hatte nichts anderes vor, als die heilige Stimmung der Priesterweihe in sich auf- leben zu lassen. Deshalb hat er die heilige Messe io bei versch ossenen Türen gelesen, um sich ganz seiner Pri vatandacht hingeben zu können. Das war der Jahrestag feiner Priesterweihe. Bor

50 Jahren hat Achilli Ratti am Tage nach der Priesterweihe seine Primiz gefeiert und die Primiz war ganz einfach. Der Neupriester hat sie gefeiert in der Kirche San Carlo al Corso. Das ist eine kleinere Kirche in der Mitte der Stadt Rom, eine Kirche, die dem heiligen Karl Borromäus geweiht ist. und des halb feinen Namen trägt. Carlo al Corfo. Sie liegt an der Hauptttratze Roms, an der großen Corfostvatze. Aber der Neupriester hat sich keine Primizpredigt hal ten lassen, er hat kein Amt gehalten

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 20
Data: 10.08.1906
Descrizione fisica: 20
Vaterland-, coler Post" kann bestellt werden, e siehe links.) msschl. Mittw. skripte werden zurückgesandt. cate werden nach Tarif be ll. nehmen solche iden Annoncen ms^ntgegen- ndungen (Be rn) u. Zeitungs- ttonen,sowie alle Zuschriften sind steren: „Tiroler Innsbruck, Post- ?, oder Herzog ch-StraßeNr.24 'gang. Nr. 31 Gralisbeilage jur „Tiroler post". 1906. Woöerne Mäöchen. Erzählung von P. F. Jezma. Nachdruck verboten. (Fortsetzung.) 12 . „Dein Aussehen w-ill mir ganz und gar nicht gefallen

, wenn wir sie gerade in diesen Tagen so plötzlich verließen? Sie würde sich, und mit Recht, durch eine solche Rücksichts losigkeit tief verletzt fühlen." „Ack — du denkst nur immer an andere!" nicht mehr heiraten dürfen, zu beseitigen. Die Menschheit werde durch die bestehenden Ehe gesetze ihrer natürlichen Rechte beraubt; das müsse aufhören. Von Rechts wegen sollte viel mehr verlangt werden, als er verlange, denn die Ebe fei eigentlich ganz und gar dem Staate unterznordnen. Die obligatorische Zivilehe

- le Abhängig- lr von Gott n vor mehr Schriftsteller hat: „oiroa a non con- en Himmels- trn die Welt." t des Lebens en ganz aus- es besonders zwei verschie- wtwendig zu if das schärfste Forderungen nerkung aus- den Bericht ei allem Be tt der Katho- ie Irre gehe, hm vertretene ruck gebrachte l der Katho- mt der Kirche asfassung des ganz falschen mkrament bei ,erk betrachte, zu berühren, ie Ansicht des mg der Kirche sw Referenten & deS Papstes eil von dem it darin lesen ch heißt, daß Die kirchliche st so oft

ein wenig über das nach, was du tust und sprichst, dann kommt das richtig und gut handeln ganz von selbst." Lilli seufzt nur tief auf. „Jetzt bleibt Elisa beth natürlich nicht länger bei Wölsers?" wirst sie nach einer Weile hin. „Mich wundert, daß sie noch nicht hier ist." „Jetzt wird es wohl Ernst werden zwischen ihr und Graf Zorndorf." Anna lacht. „Zerbrich dir doch den Kopf nicht über Dinge, die dir vollständig gleichgültig sind." Gleichgültig? Ihr! Das . . . ! Lilli nimmt ein Buch von dem Tisch

zeichnet wie Fräulein Kruse, stets gerade dann zu erscheinen, wenn man allein sein möchte! denkt Lilli ärgerlich. Sie soll nur Anna allein beglücken, ihr, Lilli, fällt es nicht ein, aus ihrem Versteck hervorzukriechen! „Ganz und gar nicht, liebstes Fräulein!" hat ihr Anna bereits verbindlich geantwortet. „Ge rade Hab' ich das letzte Wort meiner Abhandlung über die Blindheit der Höhlenbewohner nieder geschrieben." „Blind? Ach du lieber Gott!" ruft Fräu lein Kruse mitleidig aus. „Die armen Menschen

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 14 di 20
Data: 20.08.1904
Descrizione fisica: 20
130 ..Doch, doch, Herr Birkhold. Man zwingt sie dazu, — freilich mit Liebe, oder wenigstens siehts nach Liebe aus, t,t aber keine —" »So brauchte Sie doch nicht einzuwilligen, könnte sich noch ein paar Jayre Freiheit ausbitren. lieber Grüner." „Sie wagt es nicht, — glauben Sie mir, fühlt sich innerlich gewiß ganz elend, — es war ihr ja nie wohl zu Hause. Aber freilich schwach ist sie, Widerstand liegt ihr fern, — und wer weiß, was man ihr alles oorgeredet hat!" „Gewiß

hat man alle Uebrrredungskunst versucht, darin haben Sie recht, ste mag ganz apatisch geworden sein und läßt nun mit sich machen, was man wrll, — aber das ist kein Charakter für Sie. Und dann — glaube ich noch gar nicht, daß sie so unglücklich werden wird, j Das herrlichste Wohlleben wird ste umgeben, Kunst. Natur, alle- ! steht zu ihrer Verfügung; ihr, der reichen, schöien, vornehmen Frau wird die ganze Männerwelt ihrer Kreise huldigen. Von Ver ehrern wird sie umringt sein, — das macht doch Spaß, gibt dem Leben

werden soll, — daran klammert sie sich. O, ich durchschaue alles, aber glau ben Sie mir. man wird sie doch nicht gewähren lassen und sie wird sich ganz vereinsamt fühlen." „Das sehe ich doch nicht ein, lieber Grüner. Grak Arkoli ist ein Gentleman, der wird sich auch g»gen seine Frau anständig benehmen." „Und ich sage, Graf Arwlt ijt ein schlauer Fuchs, der nach dem Vermögen Cölesttnen's die Hand ausstreckt, aber das schöne Geschöpf doch auch noch gern in den Kauf nimmt. Mir hat der Gras nie ge fallen." „Es läßt

ist. Ja, man sprach sogar davon. — wie ich freilich nur von ferne gehört, — daß man den Winter vielleicht ganz und gar in Eisenach zu bringen würde. Und das taugt nicht für Cie." „Ich muß fort," sprach Grüner und erhob sich in der Aufregung vom Stuhl. „Bleiben Sie nur ruhig sitzen. Meine Frau hat in Weimar einen alten Onkel, der ist Parkwärter. Der könnte Sie gerade jetzt in seinem Geschäft herrlich brau chen. Aus die Bäume ver stehen Ste sich. Dem alten Manne wird manches schon zu schwer. Gerade vor dem Winter

»r, — Jä^er, das geht nicht mehr, aver zum Gürtner ist er wie geschaffen. Wie gut sind Ste doch, neber Herr Förster." „Das Lob verdiene ich nicht, Frau Grüner. Denn all' das hat meine Alte ausgeheckt." „So könnte ich denn gleich fort?" fragte Heinrich, und st ine Stimme, die vor her ganz heiser geklungen, hatte wieder einen anderen Tonfall, — klang gewisser- maßen getrösteter. „Gleich, gleich, Grüner, morgen schon. Die alten Leute in. Weimar können's kaum noch erwarten. Ich schreibe sofort eine Karte

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 14 di 16
Data: 07.07.1906
Descrizione fisica: 16
In ihr Schicksal ergeben, sieht sie von dieser Stunde an ruhig und gefaßt ihrem nahen Tode entgegen. Durch den Unglücksfall in der Villa Portschach ist das laute, fröhliche Treiben, das stets in dem beständig mit Besuchern ge- füllteit gastfreien Hause herrschte, jäh abgebrochen worden. Wie ein Flug verscheuchter Tauben ist alles auseinandergestoben, sogar Grete und Martha Wollheim sind unverlobt, wie sie gekommen, in ihr stilles Provinznestchen zurückgekehrt. Ganz . na türlich — zu Portschachs

ging man, um sich zu amü- sieren, das aber war doch in einem Haus nicht mehr- möglich, in dem man fortwährend an die entsetzliche Ka tastrophe erinnert wurde, die sich dort abgespielt hatte. Auch Anna von Moosbach hat davon gesprochen, in ihre Stadtwohnung zurückkehren zu wollen. Nicht aus dem Grunde, der die andern in die Flucht gejagt hat, sondern weil sie und Lilli Elisabeths Gäste waren, diese aber beständig bei Lori weilte. Ganz außer sich hatte jedoch Frau Melanie Anna beschworen

hatte er mit Preyer und der Baronin Salten zu konferieren, es wäre von Frau Melanie als der Haus herrin eine unverzeihliche Taktlosigkeit gewesen, sich ihrer Repräsentationspslicht zu entziehen und fortzu gehen , so lange die Baronin ohne ihren Gatten die Billa Portschach besuchen mußte. Melanie sah das ein und sprach nicht mehr von einer Reise, war aber fortwäh rend in der allerschlechtesten Laune. Nein, nein, Anna durste nicht fort, sie kam sich so schon ganz vereinsamt und verlassen in ihrer langen, lee ren

Zimmerreihe vor! Lächelnd hatte Anna eingewilligt, dazubleiben. Es hatte sich ganz von selbst gemacht, daß ihr Wohngemach — ein allerliebster kleiner traulicher Salon war von Elisabeth für Anna ausgewählt und so behaglich als möglich ausgestattet worden — der Sammelpunkt geworden war, an dem sich allabendlich die Eigentümer und Gäste der Villa Portschach zusammenfanden, um miteinander zu plaudern. Denn einmal war der Aufenthalt in den großen Prachtsalons Frau Melanies für so wenige Personen wirklich

. Sogar Lillis unversiegliche Heiterkeit war beträchtlich abgetönt. Früher ganz quecksilberne Beweglichkeit, saß sie jetzt bisweilen die längste Zeit still und nachdenklich in einem Winkel. Ihr Gesicht hat an Rundung verloren, ihre blühende Farbe ist leicht verblaßt, ihre großen blauen Augen umlagern Schatten, die von vergossenen Tränen erzählen. Das Kind hat sich in ein Weib verwandelt, dessen Blick sich geschärft hat für den Ernst des Lebens. Sonst gewahrte ihr begehrlicher Sinn nur die Außen seite

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 22.01.1937
Descrizione fisica: 8
doch lieber meiner Nichte wie einem Fremden so ein Gehalt. Eins darfst du aber nicht vergessen: Sehr viel Arbeit und eine ganz große Portion Klugheit braucht man zum Fortkommen. Zeit zu Firlefanzereien gibt es nicht. Man muß immer denken: Ich will vorwärts! Vor wärts! Zähne zusammengebissen, auch wenns manchmal schwer hält. Doch jetzt genug da von! Geh ruhig allein weiter, ich will mal da drüben im Hotel Gebhard einen Kollegen begrüßen. Und — heut abends wird kein Wort mehr davon geredet." Damit ließ

der Onkel die Nichte stehen. Sie waren gerade an der Weender Straße und dicht vor der Universität. Solltest ja die Kollegpläne Nachsehen! überlegte sie, und während der Onkel schnell über den Damm und den Wall ging, der zum Bahnhof führte, verschwand Else in der Universität. Am Abend fand sich die Familie wieder Zusammen, und der Onkel erzählte lebhaft und anregend von tausend Dingen, die er erlebt hatte. Ganz unvermittelt fragte einmal der Stu dienrat dazwischen: „Warst du in der Universität, Else

?" „Ja, Vater, ich habe mir bereits einen Stundenplan für das erste Semester zurecht- elegt. „So ist's recht." Onkel Wilhelm warf ihr einen schnellen llick zu, aber sie sah ihn ganz unbefangen ichelnd an. Da zuckte er die Achseln und rzählte weiter. den. Eine Eintrittspreiserhöhung findet dadurch nicht statt. — Maskenzwang besteht keiner. Tischbestellungen bei Meihl (Cafe oder Kondi. torei). Dirndlkostüm oder Trachten nicht er wünscht. Zutritt haben nur Geladene. SterbeWe und BesriibiM In Innsbruck starb

ist so ganz anders. Ist ja richtig, Geld hat er, aber —" „Du, ob das wirklich richtig ist, daß so eine Sekretärin fünfhundert Mark ver dient?" „Vielleicht! Aber was geht das uns an. Es war geradezu empörend, daß er nur einen Augenblick daran denken konnte, daß un sere Tochter. . „Ich glaube, er hat es gut gemeint." „Schön. Er ist eben trotz allem ein etwas abenteuerlicher Mensch geblieben. Gut, daß er morgen wieder abreist." „Du, wenn wir gehofft haben, daß er etwa zu Elses Studium was herausrückt

—" „Werde ihn gar nicht darum bitten. Ist gut, daß das Mädel sich nicht hat irre ma chen lassen. Hast du gesehen, was Wilhelm für ein Gesicht machte, als sie sagte, daß sie schon für das erste Semester sich Kollegs ausgesucht hat." „Schade." „Was ist schade?" „Du könntest es wirklich brauchen, daß du einmal ausspanntest." „Muß auch so gehen." Währenddessen lag Else wach in ihrem Bett, und es war ihr ganz merkwürdig zu Mute. Da hatte sie geglaubt, heut einen ganz unbeschwerten Freudentag zu verleben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 16.02.1955
Descrizione fisica: 6
der Nacht die Garnisonsküche und versorgte sich mit Lebensmitteln. Abgesehen von der fehlenden Ansprache ging es Kirby ganz gut, und wahrscheinlich wäre er heute noch in im Werte von S 125.—, für 50 neue Mitglie der Gildenbücher im Werte von 8 250.—, für 75 neue Mitglieder Gildenbücher im Werte fron 8 375.—, für 100 neue Mitglieder Gilden, bücher im Werte von 8 500.—. Bücherfreunde, die sich der vorteilhaften Einrichtungen der Büchergilde Gutenberg bedienen wollen und Interesse an der Mit arbeit

, auf die er warten kann. Sie ist in seiner Schuld, sie bleibt es> auch wenn sie ihm das Geld zehnmal zurückzahlt, es wird dann nicht mehr auf das Geld ankommen. „Ich werde mich freuen", sagt sie leise. Eigentlich spricht das eine andere, eine ganz fremde Elisabeth. Die hat mit jener gar nichts mehr zu tun, die hier in diesem Zim mer das Angebot dieses sonderbaren, nicht ganz geheuren Mannes mit einem Lächeln ablehnte. Eine ganz andere Elisabeth als die, die auf eine Zukunft mit Sven Eg wind hoffte

. Nun, ihre Zukunft sieht ganz anders aus, es gibt in ihr keinen Sven Egwind mehr, kein Glück. Aber viel Arbeit, die Träume und die Jugend und Glück und Anspruch ru »reticken. „Ich dürfte Sie vielleicht batten, morgen früh nochmals ganz kurz vorbeizukommen", hört sie Sichos Stimme, „wir ordnen dann das übrige." Sie sagt: „Gewiß", und: „Danke", und sie hat bei allem, was sie sagt und tut, auch als sie schon wieder die Treppe hinuntergeht, immer das feine, singende Summen im Ohr, es kommt zu diesem dumpfen Schmerz

zu rechnen aufgehört. „Was machst du da?" fragt sie jetzt an der Tür. Und wäre Elisabeth jetzt nicht so apa thisch und so ganz fernab von allen Dingen, sie müßte hören, daß Leone« Stimme verän dert klingt. „Ich packe", sagt sie und beginnt die Wäsche aus den Schubfächern zu räumen. „Warum denn", fragt Leon«, „wohin willst du denn?" Welches Wach» nimmst du, Marietta? und wollte flüchten. Dabei rutschte er au* und geriet ebenfalls unter die Räder. Zusam men mit dem Radfahrer wurde er mit schweren

Elisabeth, ohne ihre Beschäfti gung zu unterbrechen. Leone macht eine kleine, armselige Bewegung, es ist so furcht bar anzusehen, wie Elisabeth ihre Sachen au# dem Schrank räumt, wie sie mit diesem un bewegten, ganz und gar verschlossenen und entschlossenen Gesicht Dinge beginnt, die unausdenkbar scheinen. Und vor allem: Eli sabeth sieht aus, als tue sie das alles ganz für sich allein, als hätte Leone gar nichts mehr damit zu schaffen, als wische sie zwan zig erdarbte Jahre mit einer einzigen Bewe gung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 06.12.1954
Descrizione fisica: 6
Mutter spielte mit ihren beiden Kindern Hänsel und Gretel. Als sie, die die Hexe ganz ohne Verkleidung darstellte, den kleinen Buben packte, um ihn in die zum Feuerofen avancierte Gehschule zu werfen, umklammerte das Kind plötzlich fest ihren Hals und rief weinend: „Nein, nein, bitte, sei wieder meine liebe Mutti!“ Jede Realisierung der geträumten Bele bung seiner Umwelt ist für das Kind er schreckend. Jeder, der einem Kinde beim Spiel mit Puppen und Bären zugesehen hat, weiß, daß diese toten Dinge

, ihn am Leben zu erhalten Wenn der junge Ar beiter ganz großes Glück hat, kann die schwere Verletzung und die durchgeführte Gehimoperation, so hofft man, ohne nach trägliche Folgen für Hugo Fachbach ab gehen. Ruhe sanft Ein Mann aus Goslar erhielt von einer Lei chenbestattung die Rechnung für sein eigenes Begräbnis. Er rief sofort bei der Firma an und fragte, wie er die Rechnung begleichen könne, da er sich schon im Jenseits befinde. Die Antwort lautete: Es muß ein Irrtum vor liegen. Vergessen

kann.“ Er springt unruhig auf und wandert wie der zum Fenster. „Das ist ein unsinniger Beruf, den du da hast, Elisabeth! Ich möchte dich am liebsten fort von hier und nach Bjömhuvud brin gen!“ „Einmal, Sven, einmal“, flüstert sie unsäg lich zärtlich und schleicht behutsam hinter ihn. „Wenn du mich lieb hast, kann es dir doch gleich sein, wen ich fahre!“ „Ach, Kind“, sagt er, und seufzt und legt den Arm um sie, „ich wollte, du und ich, wir wären ganz allein auf der Welt! „Sind wir das nicht?“ fragt sie leise

zu rück, den Nacken in seinen Arm gelehnt. „Es kommt mir eben wenigstens so vor . . .“ Johanna und Heinrich Stützli wandern im Dunkeln die schmalen Gartenwege auf und ab, die Jahanna so gut von ihren Kinder spielen her noch kennt. Die Rosen duften zärtlich von ihren hohen Stöcken, an der früheren Schauckelecke stehen die Himbeer sträucher dicht und wild gewachsen. „Wie hoch sie geworden sind“, sagt Johanna und taucht die Hand in das feucht dunkle Laub. „Als ich noch klein war, waren sie ganz niedrig

, Tante Leone wollte immer davon einkochen, aber wir mit Elisabeth aßen sie vorher leer. Es war eigentlich im mer hübsch bei Elisabeth. Die Rosen hat ihr Vater noch gepflanzt, er liebte Rosen. Er war überhaupt fein — der Vater von Elisa beth!“ Das klingt so echt, fast zärtlich, fast mit einem kleinen Schmerz darin. „Mein eigener Vater, wissen Sie, der ist ganz anders: Pro zesse und Geschäfte, und ich sehe ihn fast nie. Wenn ich ihn mal treffe, muß er ent weder gleich wieder weg oder hat eine ganz

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 16
Data: 11.03.1928
Descrizione fisica: 16
, was man anstrebt. Einzig darauf soll man bedacht sein, Südtirol zu helfen. Spricht man von einer Verschiebung der Brenner- arenze, so macht man die anderen Mächte kopf scheu. Alles in allem hätte Mussolini klüger getan, wenn er geschwiegen hätte, so kommt Südtirol mit all seinen Leiden erst recht in aller Munde. Das kann zu unserem Tröste noch gesagt werden: Mussolinis Rede hat in ganz Europa keine gute Aufnahme gefunden. Gar so wohl muß es dem Mussolini trotz feines Aufdrahnens

, die damit wirklich zum Rang einer internationalen Angelegenheit erhoben ist, also als ein Gegenstand erklärt worden ist, der alle Staaten und Mächte interessiert. 5«r Aesom Ser Mmbtlbmg. Von einem Schulmann. Wenn so viele für und wider reden, mag ja noch sine Stimme sich melden dürfen. In der ersten Erwiderung auf die schweren Beden ken äußerte sich ein Freund der Reform, man ver gesse ganz, daß das jetzige Gesetz vor 60 Jahren ent- tanden und daher vor Älter starr und lebensunfähig ei. Er bringt es heraus

noch in vier Jahren sehr viel lernen, wenn die Zügel der Disziplin so straff gespannt wären, wie ehedem, wenn z. B. noch ein Verbot bestünde über die Teilnahme an allen möglichen Vergnügungen des Stadtlebens. 3. Auch die geistlichen Anstalten äußern sich zustim mend. Freilich! Es wäre ihnen auch nicht zu raten, anders zu sagen, wenn sie nicht den ewigen Vorwurf der Rückständigkeit und Verfinsterung neu aufgewärmt bekommen wollen. Ob es aber bei gewissen geheimen Kulissen nicht doch Drahtziehern ganz hinten

ist, taugt selbstverständlich auch für die Schule des höchsten Kärntner Dorfes, taugt ohneweiters auch für Hoch- gallmig, Gschnitz und Tux. Immer dasselbe: Schon das letzt bestehende 60jährige Schulgesetz litt unter dem Fluche dieser Gleichmacherei, für Tiro! galten die glei. chen Paragraphen wie für die Juden in Galizien, für die Mohammedaner im Süden, für die Protestanten, auch die gleichen Lehrbücher. Dadurch bekamen ganz folgerichtig Gesetz und Bücher einen farblosen, faden Anstrich und wurden

als ganz religionslos erklärt. 6. Ein Grund wird jetzt nicht mehr angeführt, früher war es der Hauptschlager. Die Sozialdemokra- ten haben in Wien bereits eine derartige Anstalt; wenn wir nicht gleichen Schritt halten ufw. Gut! Man errichte solche hochtönende Anstalten für die Städte und für jene Lehrer, die nach Akademie und Universi tät dürsten, man lasse uns aber auch unfern schlichten Landlehrer, nicht ungeprüfte Leute beliebigen Schla- ges, beileibe nein, aber Männer, die sich in vier bis fünf

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 5 di 16
Data: 20.08.1912
Descrizione fisica: 16
zuhaltend. „Du reitest ja den Pegasus zu schänden." Fritz hat dazu Bewegungen gemacht, als ob er einen Leierkasten drehen würde. „Unterbrich mich doch, bitte, nicht, wenn ich den Parnaß besteige", bemerkt Elisabeth. „Was, das soll auch noch so weiter gehen? Nein, da mutest du meinen Nerven doch zu viel zu", ent gegnet Marga. „Ach, ihr habt mich ja gar nicht richtig verstanden, Fritz, das soll ganz und gar nicht in diesem Drehorgel takt gehen, wenn man es zum Beispiel lesen würde, dann hätte

zur Hand nehmend. — „Wenn meine lieben Kusinen gestatten, so be gleite ich sie", sagt Fritz, sich den Mädchen an schließend. Elisa beth sieht ihn dankbar strah lenden Auges an, Marga zieht ein wenig die Stirne kraus, aber keines von den beiden achtet darauf. Ihr ist es doch nicht ganz angenehm, den scharfen Be obachter bei ihren Begeg nungen mit Georg zu haben. Die ahnungslose Elisabeth ist da bei viel be quemer. Marga fühlt sich trotz allem ihrem Und sie war froh, Vetter gegenüber nicht ganz schuldlos

. as leidenschaftlich i Orlandos kühler es bald zu uner- scheinen sich nicht liche —wenigstens ihrem Vorteil ver- eiblicher, weniger ix von einem Ver ist es fast, als am zufriedensten für Einsamkeit bei l etwas unnatür- *!• das bevorstehende ,.n erregter Wort- v*» VV»I tsj JVMIVV H)UUVV Ul Neapel operiert Graf Tosti sehr vorsichtig. Nur selten, daß er einmal einen „Coup" riskiert. Er will erst ganz festen Fuß fassen. Dafür übergibt er seinem gelehrigen Schüler Beppo, mit dem er nur in tiefer Nacht, wenn ganz Neapel

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 24.11.1901
Descrizione fisica: 16
"! Ich weiß gar nicht, tvoher Sie das Recht nehmen, mich so zu nennen!" „Ganz wie Sie wünschen! Also: Mein Verehrtestes Fräulein Walther “ „Walther? Wer hat Ihnen denn gesagt, daß ich Walther heiße?" „O, das brauchte mir niemand zu sagen! Feen haben doch auch Namen, und da, wie ich hörte, der Commerzienrath Walther aus L. mit seiner Tochter in dem Hause dort drüben wohnt, so habe ich mir mit meiner bekannten großen Combinationsgabe und meinem mich selten täuschenden Ahnungsvermögen leicht zusammen reimen

können, daß meine holde Waldfee des Rathes Töchterlein ist!" „So? Nun, Sie mögen ja Recht Haben! Ich will nur hoffen, daß Ihre „gerühmte Combinationsgabe" Sie nicht einmal im Stiche läßt, und Sie ganz gehörig hereinfallen! Das würde Sie vielleicht von Ihrer Selbstbewunderung heilen!" Sie lachte. „Es scheint ja fast, als ob Sie sich über meinen eventuellen Reinfall freuen würden! Sind Sie denn wirklich so schadenfroh, Fräu lein Lissie? Ich hätte doch nicht geglaubt, daß Ihnen etwas, das mir Schaden bringt

, solches Vergnügen bereiten würde. Da fühle ich denn doch ganz anders in Bezug auf Sie, o, so ganz anders!" Wie er das sagte! Lissie sah ihn von der Seite an, blickte aber schnell wieder fort. „Lissie," fuhr der junge Mann fort, indem er stehen blieb und ihre widerstrebenden Hände ergriff, „Sie sagen, ich sei Ihnen gleich gültig! Ob das nun wahr ist oder nicht, ich kann nicht anders, ich muß Ihnen sagen, daß Sie mir mein Herz geraubt haben, Ihnen sagen, dasz ohne Sie mein Leben des Sonnenscheines entbehren müßte

, muß Ihnen sagen, daß ich Sie von ganzer Seele liebe und keinen anderen Wunsch mehr habe als Ihren Besitz!" Lissie war ganz bleich geworden und starrte ihn sprachlos an. „Und nun sag's noch einmal. Liebste, behaupte es nochmals, daß ich Dir gar nichts bin, und ich will mich bescheiden und nie Deinen Pfad mehr kreuzen." Aber die vorhin so tapfere Lissie war merkwürdiger Weise jetzt, wo sie die allerschönste Gelegenheit hatte, ihm. „die Wege zu weisen", mäuschenstill; nur ihr Köpfchen sank

. Das war aber auch nicht zu ver wundern ! Der mit solch ganz ungewohntem Nachdruck ausgesprochene Wunsch seines stets gütigen und liebevollen Vaters, er möge sich demnächst mit der Tochter seines Jugendfreundes, des angesehenen Commerzienraths Walther, verloben, hatte ihm schwer auf der Seele gelegen, da sich ihm dadurch zwei gleich unangenehme Alter nativen erösfneten: entweder seinen Vater gegen sich zu erbittern und denselben dem Rath gegenüber in eine unangenehme Lage zu bringen, oder aber sich für das ganze Leben

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 20
Data: 13.07.1906
Descrizione fisica: 20
verscheuchter Tauben ist alles auseinandergestoben, sogar Grete und Martha Wollheim sind unverlobt, wie sie gekommen, in ihr stilles Provinznestchen zurückgekehrt. Ganz na türlich — zu Portschachs ging man, um sich zu amü sieren, das aber war doch in einem Haus nicht mehr möglich, in dem man fortwährend an die entsetzliche Ka tastrophe erinnert wurde, die sich dort abgespielt hatte. Auch Anna von Moosbach hat davon gesprochen, in ihre Stadtwohnung zurückkehren zu wollen. Nicht aus dem Grunde

, der die andern in die Flucht gejagt hat, sondern weil sie und Lilli Elisabeths Gäste waren, diese aber beständig bei Lori weilte. Ganz außer sich hatte jedoch Frau Melanie Anna beschworen, sie nicht zu ver lassen. Die an Geselligkeit so sehr gewöhnte Frau war geradezu unglücklich über die -Stille, die jetzt in ihrem Heim herrschte. Am liebsten wäre and) sie dem Bei spiel ihrer Gäste gefolgt, hätte Reißaus genommen nach irgend einem fashionablen Badeort; ihr Gatte jedoch hatte ihr kategorisch erklärt

nicht mehr von einer Reise, war aber fortwäh rend in der allerschlechtesten Laune. Nein, nein, Anna durfte nicht fort, sie kam sich so schon ganz vereinsamt und verlassen in ihrer langen, lee ren Zimmerreihe vor! Lächelnd hatte Anna eingewilligt, dazubleiben. Es hatte sich ganz von selbst gemacht, daß ihr Wohn , 'nach — ein allerliebster kleiner traulicher Salon war von Elisabeth für Anna ausgewählt und so behaglich als möglich ausgestattet worden — der Sammelpunkt geworden war, an dem sich allabendlich

hatten, vergessen. Aber auch bei ihr war die Stimmung der Anwesenden wesent lich anders, als vor dem Schreckenstag, dessen Machwirkungen sie sich nicht entwinden konnten. Sogar Lillis unversiegliche Heiterkeit war beträchtlich abgetönt. Früher ganz quecksilberne Beweglichkeit, saß sie jetzt bisweilen die längste Zeit still und nachdenklich in einem Winkel. Ihr Gesicht hat an Rundung verloren, ihre blühende Farbe ist leicht verblaßt, ihre großen blauen Augen umlagern Schatten die von vergossenen Tränen erzählen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 11.09.1904
Descrizione fisica: 16
, mit einem etwa zweijährigen, herzigen Knaben aus dem Arme. Er hatte nur sein Nachthemdchen an und vom Schlafe noch ganz gerötete Bäckchen. In seinem Fäust chen aber hielt er ganz fest und vorsichtig eine Anzahl köstlicher Weintrauben und sah so einem kleinen Bacchus nicht unähnlich. Mit lieblichem Stolz sah Elisabeth aus das Kind herab, als sie sich mit ihm meinem Lager näherte. Sobald aber der Junge mein bleiches, einge fallenes und seit Wochen nicht rasiertes Gesicht sah, ver steckte er ängstlich

wird ganz mittellos sein. Er raucht aber immer Geld, es gibt solche Menschen, wissen Sie, und als ich gerade noch überlegte, wie ihm zu Helsen sei, kam das Fräulein herein und sah Franz neben mir stehen. Da wurde sie furchtbar heftig und böse, nannte mich ein freches, schlechtes Geschöpf und sagte mir, solche Geschichten dulde sie im „Halbmond" absolut nicht. Außerdem würde sie es Herrn Müller sagen, sobald er aus dem Walde zurück wäre. Dabei kann ich es ihr noch nicht einmal übelnehmen, denn Franz

nicht hübsch von ihm, so wegzulaufen und es mir ganz allein zu überlassen, das wütende Fräulein zu be ruhigen- wie leicht hätte er ihr erzählen können, wie wir zusammen ausgewachsen sind und unsere Eltern schon be freundet waren. Ach Gott, was wird sie meinem Herrn nicht alles erzählen." „Regen Sie sich nicht mehr darüber ans, Elisabeth, sondern bestellen Sie Herrn Müller, sobald er vom Walde zurückkommt, ich müsse ihn umgehend sprechen. Auf diese Weise kann ich ihm alles richtig erklären, ehe das Fräulein

noch Gelegenheit hat, mit ihm zu sprechen." Sie sah mich dankbar an und verließ still und ge drückt das Zimmer. Plötzlich stand die große- kräftige Gestalt meines Wirtes am Eingänge meines Zimmerchens. Obgleich er erhitzt, müde und hungrig war, nach seiner angestrengten Tätigkeit draußen, war er doch sofort zu mir gekommen, um sich freundlich nach meinen Wünschen zu erkundigen. So ganz verständlich war mir ja Elisabeths Hand lungsweise nun heute selbst nicht, aber ich wollte jeden falls suchen

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