Karl Hans Strobl, der vielgelesene österreichische Dichter und Verkünder des sudetendeutschen Volkstums, einer der fruchtbarsten Erzähler des zeitgenössischen Schrifttums, feiert am 18. d. M. seinen 60. Ge burtstag. (Siehe Feuilleton in den „Innsbrucker Nachrichten" vom 16. d.M.) Laverl an der Klosterpforte. Von Julius Pohl. „So, jetzt packst dich z'famm' und trägst die Eier da ins Kloster! Aber halt dich dazu, daß d' nunterkommst, ehvor 's ganz dunkel wird! Ueber Nacht bleiben kannst dann beim
Göd!" Diese Worte sprach die Berghosbäuerin zu ihrem Aeltesten, der zwar keine Silbe von dem hören konnte, was ihm seine Mutter da auftrug, denn nach einer schweren Scharlacherkran- kung hatte er das Gehör verloren; aber trotzdem verstand er sie ganz genau, denn mit der Zeit hatte der Taverl gelernt, seiner Mutter die Worte förmlich von den Lippen abzulesen. Also machte sich der gute Junge mit einem Korb voll Eiern im Rucksack auf den Weg ins Tal, wo das Männerkloster, in dem sein Göd als Pförtner
keine Ohrwascheln am Kopf?" Wie als Antwort auf diese Frage schrillte die Glocke aber mals auf, nur diesmal schon etwas heftiger, als bisher. Jetzt wurde es dem verehrten Herrn Göd denn doch zu dumm: „Wannst bei Maul net aufmachen kannst, dann . . ." und ein zwar landläufiges, aber nicht ganz klosterreines Zitat vor sich hinbrummend, schlurfte er wieder seiner Zelle zu. Noch hatte er die nicht erreicht, als die Glocke abermals gezogen wurde und diesmal mit einer Heftigkeit, daß dem ver meintlich Genarrten
. (Lichtbild: Alfons Kroiß, Innsbruck.) Zunächst öffnete der gute Bruder Pförtner mit äußerster Vorsicht einen ganz kleinen Spalt am Auslug, warf einen Blick hinaus und konnte sofort konstatieren, daß da draußen ein höchst verdächtiger Kerl stehe. Also los! — Die mit Prügel Bewaffneten postierten sich zu beiden Seiten des Tores, wäh rend der Pförtner langsam den schweren Riegel zurückschob. Xaverl, der sofort bemerkte, daß sich das Tor bewegte, stemmte sich nun hilfsbereit dagegen, um den Herrn Göd
müssen —, da war er sogar erbötig, mir einen Wallaby-Iagdgrund zu zeigen. Ganz nahe! Fragt mich nicht, wie ich dem Alten beigebracht habe, daß ich Wallabies suchte. Ihr hättet mich sehen müssen, wie ich herumhüpfte und Männchen machte! Aber es klappte. Und so zogen wir denn am nächsten Morgen aus. Ganz nahe, hatte der Häuptling mir bedeutet, und ich habe dann einen Begriff davon bekommen, was für einen Eingeborenen „ganz nahe" ist. Anderthalb Tage waren wir unterwegs, und dann war endlich der Büsch