. Man will ganz ein fach nichts für die Arbeiter thun. Dafür aber ist unsere Regierung dem Unternehmerthum viel willfähriger. Alljährlich werden acht Millionen Kronen an Ausfuhrprämien für Zucker bezahlt, 32 Millionen an die Branntweinbrenner, riesige Summen an die Bahngesellschaften u. s. w. als Subventionen gespendet. Und eben deshalb ist es nothwendig, dass die Regierung durch einen Sturm der Bevölkerung belehrt werde, dass das Volk nicht länger Willens ist, diese wichtige Reform in die Länge ziehen
und Parlament sollen erfahren, dass es das christliche Volk Oesterreichs satt hat, sich mit seinen wichtigsten Forderungen von einem Jahr aufs andere vertrösten zu lassen. Für die Parteivertretung: Adolf Anderle. Leop. Kunschak. Secretär. Vorsitzender. Lasst euch manteit! 1. Wenn ein Mann, der ein ganz tüchtiger Arzt ist, von Landwirtschaft aber nichts versteht, über Landwirtschaft schreiben wollte —; Wenn ein Mann, der ein ganz tüchtiger Land wirt ist, von Medicin aber nichts versteht, über Arzneiknnde
schreiben wollte —; Wenn ein Mann, der ein ganz tüchtiger Advocat ist, aber den Schlag einer Trommel nicht unterscheiden kann von den Tönen einer Geige, über Musik schreiben wollte — so würdest du sicherlich vor jedem dieser Drei sagen, oder wenig- stets denken: „Der Mann muss verrückt sein." 2. Nun gibt es in unserm lieben Vaterlande und auch draußen Zeitungsschreiber von kleinen, größeren und ganz großen, und, wie sie sich brüsten, ganz feinen Zeitungen. — Und diese Zeitungs schreiber schreiben
allerdings gar kein übles „Zeitungsdeutsch", wissen auch ganz charmante und pikante Feuilletons zu erzählen, treffende Recen- sionen zu bieten über Oper, Schauspiele, Concerte u. s. w., fachmännische Artikel zu liefern über Fragen der Politik, Nationalökonomie, der Finanzen, der Kunst. Aber von der katholischen Religion, von deren Glaubenssätzen, Sacramenten, Gebräuchen und Ein richtungen verstehen viele dieser Leute nach dem landläufigen Ausdrucke ungefähr so viel wie eine Kuh vom Klettern
: Was ist ein Zeitungs schreiber, der wissentlich und geflissentlich seine Leser belügt und betrügt? Seine Leser, die mit Fug und Recht verlangen und voranssetzen, dass man ihnen in der Zeitung, welche sie mit ihrem Gelbe bezahlen, die pure, lautere Wahrheit be richte ? Ein solcher Zeitungsschreiber ist ein ganz infamer, gemeiner, niederträchtiger Schuft, den: jeder Ehrenmann mit einem zornigen Fußtritte die Thür weisen würde. 5. Aber noch eines! — Für Zeitungsschreiber, welche die katholische Kirche schmähen