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Tiroler Wastl
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Pagina 6 di 12
Data: 30.06.1907
Descrizione fisica: 12
halten, und seiend die arme Geistliche und Diener Gottes aufs öffentlichen Gaffen nit sicher, daß sie int Pfaffen! Pfaffen! genannt werden, welches sie von beit Ehren- und Tugendbedurfftigen Zimmer-Menschern oder koth- feligen und heillosen Laggayen erlernen." „Die Weibchen wollen nit allein schön fein, son dern auch schön bleiben, ja wenn es möglich wäre, noch Jedermann Kund das; man jetzt sein Leben auf eine ganz besonders günstige Art versichern kann, dieweil nämli vor einigen Monaten

in Wien drunten ein neuer Verein gegründet wurde, der sich „K o s- mos", Allgemeiner Fürsorge-Verein nennt und seinen Mit- gliedern ohne Uebervorteil'Nng, aufs sicherste und aus ganz überraschend billige Wdise dieselben Vorteile bietet, >via an dere Lebensversicherungen für hohe Prämien. Bei dem Ver ein sind nämlich keine Aktionäre, die sich die Taschen mit anderer Leut Geld vollpsropfen, sondern da sein die Mit glieder selber alle die Aktionäre, und es geht keinem a' nur a' Kreuzer von dem verloren

, was er einzahlt. Mir hat die Sach, wia i den Prospekt davon g'lesen Hab, ganz ge- walti imponiert und i wills daher a' meinen Lesern nit vorenthalten. Die G'schicht ist nämlich dö: Der Verein teilt sich in Gruppen von je tausend Mitglieder und wenn oaner stirbt, so zahlt a' jeder andere den Hinterbliebenen fünf Kronen, so daß dö die Summe von 4995 Kronen von der Vereinsleitung innerhalb drei Tagen nach dem Todesfall) ausbezahlt kriegen. Nun könnt aber wer glaben, daß dös a' große G'fahr ist, draufzuzahlen

naß obs trucken, obs weiß, obs roth, obs bleich, obs hübsch, obs glatt, obs gelb, ob die Wangen noch prangen, ob die Nasen ohne Masen." -MK und zu wirren, Möglichkeit ein zahlen müasset. Das ist ein ganz kolossaler Vorteil und niemand solls versäumen, sich eine solche Spar kassa für seine Hinterbliebenen anzulegen. . Dabei ist der Jahresbeitrag, der extra für die Verwaltungskosten geleistet werden muß, mit 12 Kronen so niedrig bemessen, das; er niemand, a' dem Aermsten net weh tuan kann. Obendrein

Hab, den Verein, so viel i kann, zu unterstützen und dös umsomehr, als iatzt in Innsbruck eine Zahlstelle errichtet werden soll. Wann i mi vielleicht net ganz deutli ausdeutscht Hab und einige meiner Leser über etwas im unklaren sein, so will i sogar in mein Blatt! an Briefkasten für „Kosmos" einstellen, >vo jeder Red und Antwort haben kann. Zu dem Zweck schreibts, wer was wissen tvill, entweder mir selber oder an die Zahlstelle für „Kosmos", Herzog-Friedrichstraßc 19. Cbeater. E x l's Tiroler

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 5 di 6
Data: 18.08.1944
Descrizione fisica: 6
des Führers ausgeführt wird!" Diese Worte rief der Gauleiter eines deutschen Gaues, dem durch die Auswirkung der Kriegslage vom Führer besondere Aufgaben gestellt worden sind, seinen Kreisfrauenschaftsleiterinnen zu. Mehr denn je ergeht heute an alle Frauen der Ruf, die Arbeitsplätze der Männer aus zufüllen und in Stadt und Land das Höchstmöglichste zu leisten, um sich in der geschichtlichen Stunde der 'Entscheidung voll und ganz zu bewähren. Wir sprachen eine Kreisfrauenschaftsleiterin dieses Gaues

, um diesen Kriegsdienst ehrenamtlich zu leisten. Daß sie neben aller Arbeit noch ihre Aemter in der NS.-Frauenschaft, der NSV. oder im Luftschutz ausfüllen, ist für sie ganz selbstverständlich. Besonders hervorzuheben ist jedoch wieder der tapfere Ein satz und Arbeitswille unserer Landfrauen. Sie haben schon seit Jahren den Hof nur mit wenigen Hilfskräften bewirt schaftet und jede Ernte bis zum letzten Halm eingebracht. Trotzdem helfen sie noch den Nachbarinnen, wenn Hilfe gebraucht wird. Und noch ein Beispiel

: Als ein Sonder transport angemeldet wurde, und die Stadt keine Zusatz verpflegung stellen konnte, wurden einige Landortsgruppen angerufen und um Bereitstellung größerer Mengen Marsch verpflegung gebeten. Aus eigenen Beständen wurden in we nigen Stunden Tausende von belegten Broten zubereitel und zum Bahnhof gefahren. Es klappte wieder einmal wie am Schnürchen, auf die Landfrauen war Verlaß. „Na, ganz und gar net. Mit dir geht ma so sicher, Sepp, da passiert scho nir." „Aber vielleicht waar's da doch liaber

zerrissene Wandstuse hinter sich gebracht hatten, aus dem Gipfel. „Da waar'n ma!" sagte der Sepp. „Gott sei Dank!" lächelte die Anna. Der Tag war schön, ein Maitag wie er sein soll, weit und blau überspannt von einem seidigen Himmel. Das Land zur Linken und Rechten glänzte im silbrigen Schein. „Guat bist ganga!" lobte der Bursch. „Und gfürcht' hast di Überhaupts net!" „I bin doch bei dir gwen!",sagte sie leise. Der Sepp ging ganz nahe an sie heran, denn er mußte doch das Seil lösen, und weil er schon

... was is nachat mit uns: Derf i für uns net aa so zwoa Ringerl kaffa?" „Ja!" antwortete sie sogleich. „Aber anderne!" „Anderne, ganz gwiß; aus Gold." Damit war alles gesagt. Und also mußte der Mooser-Sepp, der schneidigste Unter offizier in seinem Bataillon, zuerst auf das Totenkirchl im Kaisergebirge steigen, ehe er zu seiner Frau kam. Solche Leute gibt es; und die sind nicht einmal so selten. Der alte Dominik aber, dem die Anna noch am gleichen Abend, da sie von ihrer großen Bergfahrt mit dem Sepp

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 16.02.1908
Descrizione fisica: 16
, ein fahrender Säuger. Alles ein bißchen lädiert. Hier fehlte ein Bein, dort ein Köpfchen. „Ganz wie bei uns!" Anuies Augen schweiften weiter. Unter dem Schreibtisch ein gestickter Teppich. Himmelblaue und scharlachrote Blumen zwischen giftgrünen Blättern. . Alles blickte mit Stolz auf eine wobl vierzig jährige Dienstzeit zurück. Sogar das unvermeidliche frisch- gestopfte Kissen auf dein Stuhl, aus dem ein feiner Heuduft aufstieg und den Inhalt verriet. Aber Annie fand all dies Altmodische wunder

Schritt ansah. „Annie, kennst du mich noch? Du? So — so verändert?" „Ella?" fragte Annie zweifelnd. »Hm, ja. Bin auf der Durchreise und wollte dir guten Tag sagen." Durch das Zimmer strömte ein auf dringliches Parfüm. Ella sah sich ungeniert um. „Liebes Gütchen, wohnst du aber lumpig," kam es dann in weg werfendem Ton über die künstlich gefärbten Lippen. „Ganz meinen Verhältnissen entsprechend. Aber du scheinst ja ein ganz kolossal gutes Engagement zu haben? Wo steckst du denn jetzt?" Ellas Augen

flackerten unruhig umher. Plötzlich blieben sie an Arnolds Halsband heften. Auf das Schmuck stück zeigend, sagte sie spöttisch: „Hm, ganz mein Fall. Ein lustig Leben mit so einem Schatz, dem die Goldfuchs» lose in der Taschen sitzen. Nicht wahr?" Annie wurden die Worte zuerst nicht recht klar. Aber plötzlich sah sie vor sich einen schtvindelnden Abgrund Sie glaubte vor Scham ersticken zu müssen. Eine förm liche Angst packte ihre Kehle, daß s e verstummte. „Uebrigens, Annie. deine Kostüme habe ich damal

. Aber deutlich nahe hörte sie einen andern, ihren Vater, sprechen: „...und deine Mutter brauchte Geld. Diese vielen teuren Kostüme. Wie sollte man das alles bezahlen. Es war ganz selbstverständlich, daß sie von ihren Verehrern und Gönnern diese Summe tilgen ließ." Und nun schleuderte dieses verlorene Frauenzimmer hier vor ihr die gleiche,, Worte, haßerfüllt, wutentbrannt,i in Annies bleiches Gesicht. „So oder so," zischten Ellas Lippen. „Ekelst du dich denn nicht? Warum reißt du denn nicht aus? Ja, Hunger

hatte ich, Hunger!" Ella war ganz heiser ge worden. Ihre Worte überschlngen sich. ..Hör' ans! Du bist ja rasend!" schrie Annie und hielt die Hände vor die Ohren. Es tvar zu viel für sie. Das Gehirn wollte ihr aus dem Kopf springeu. Ihr ganzer Körper schüttelte sich wie im Fieber. Schmerzhaft schlossen sich ihre Augen. — Ella war schon lange fort, ehe Annie sich beruhigte. »Nein, nein? Es ist ja Lug nnb Trug. Vater hat ja gesagt, Mutter ist ohne Flecken. Ganz rein! Die Schulden hätten nichts zn sagen. Es weiß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 26.05.1924
Descrizione fisica: 8
Landesregierung dagegen die Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof erhoben habe. Das wäre wirklich eine ganz unchristliche Solidaritätsverlet zung gegenüber dem steirischen Landeshauptmann Rintelen. Wenn der doch wahrlich gut christlich- soziale Rintelen und seine christlichsoziale Landes regierung nicht nur den drei Ostjuden von Mohls dorf, sondern auch dem aus Wien ausgewiesenen ungarischen Schieber Erös das Bundesbürgerrecht verliehen hat, kann man schwer annehmen, daß die irgendeine

andere — und dies, obwohl ihr der Verzicht auf die kleine Eitelkeit schwer fiel, dies nur darum, damit Johanna nicht merken soll, was sie vorhat. Denn sie geht jetzt wohl in die Straße, in der Bernhard wöhnt. geht sogar in den Haus flur, aber drinnen ün Dunkel reißt es sie herum, und eilig und flüchtig, vom bösen Gewissen ge plagt und gestichelt, kehrt sie um und hastet, den Häusermauern ganz nahe, als wollte sie wie eine Maus nicht aus der Deckung, hinüber in die Sil bergasse und die Treppe im Andrianhause empor. Oben

geleitet Peter sie über den langen Flur mit dem Mosaikboden in Georgs Zimmer, und da steht sie ein wenig atemlos und wird ganz matt vor Glück, daß sie bei ihm ist. „Komm nur, kleine Moj," sagt er und zieht zum Scherz ein bißchen an dem kleinen Pelz, den er ihr zu Weihnachten geschenkt hat, und würgt sie ein wenig, Hilst ihr aber nun ablegen und führt sie, während er gut und lieb mit ihr plauderr, an den Diwan, und da sie sich noch nicht setzen will — „nein, nein, nur so stehen," sagt sie und sagt

ganz selig vor Glück an. Ganz weich lehnt sie sich an ihn, ganz dicht an seine Brust rückt sie — und da sie fühlt, wie gut und fest er sie hält, verliert sie vol lends die Scheu utzd: legt ihren Arm um seinen Hals, und dann, jp, nun überlegt sie gar nicht christlichsoziale Landesregierung von Tirol so offen gegen ihn demonstriert. Oder sollten die Tiroler Ostjuden am Ende zu wenig geboten haben? Das würde äußerstenfalls den Schritt der Tiroler Lan desregierung erklären. Denn der Antisemitismus

Gutmütigkeit. Weichlichkeit und Dumm heit, wie Fürsten statt wie Sklaven leben, so wird das den Mut der Herrenleute heben, auf das Müt- mehr, nicht mehr ein bißchen hat sie in diesem Augenblicke Angst vor dem Mann — es ist nur mehr ihr heftig klopfendes Herz, das ihr Fühlen, ihr Tun und Reden beherrscht. Und so schmiegt sie sich ganz nahe an ihn, drückt ihre Wange an feine und lehnt so und schließt die Augen. Und öffnet die Augen, ganz groß, und sieht ihn an und — gibt ihm den Mund. Da küßt er sie. Er tut

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 10
Data: 21.12.1913
Descrizione fisica: 10
, wie der eine alles im Überfluß hat, während der andere darbt, dann könnte man fast meinen, es wäre nicht recht so. Aber die Wege Gottes sind ganz andere als die Wege der Menschen. Wer weiß, warum er den einen Menschen leiden läßt, während er den andern mit Glücksgütern überschüttet. Wir Menschen wissen es nicht. Aber sieh, Fritz, das hast du schon in der Schule gehört, daß fast alle großen Männer eine harte Jugend gehabt haben. Ob sie reich an Kenntnisse, so stark an Tatkraft geworden wären, wenn sie in der Jugend

, wenn es gilt, Gutes zu tun. „Dann muß es aber ganz sicher sein, daß es einen Gott gibt," sprach da fast zögernd der Kleine. Ich verstand absichtlich seine Frage etwas anders: „Nicht wahr, dann muß es einen Gott geben. Dann sind alle Menschen furchtbar töricht, die nicht an Gott glauben. Wenn es keinen Gott gäbe, könnten die meisten Menschen das Leben nicht ertragen, müßten verzweifeln. „Die ganz Frommen sind dann die Glücklichsten." »Ja, Fritz, ja," sprach ich voll innerer Freude über diese Antwort

." Bestürzt eilte die Mutter die Treppe hinab ihm ent- sgegen. Sie hob den kleinen Burschen auf ihren Arm und erschrak. Denn ie schaute in ein ganz verschwollenes Gesichtchen. Die Händchen waren fieberheiß und die Bäckchen glühten in Fieberröte. Bald lag Heini in seinem Bettchen. Die Mutter hatte ihm einen Wickel gemacht, auch hatte er heißen Tee trinken müssen. Er hatte sich zwar gesträubt, aber die Mutter ging nicht fort, bis er die Tasse aus getrunken hatte. Es war ihm ganz komisch zumute

- Wenn er den Kopf hob, fing die Stube, und alles, was darin war, an zu tanzen. Der Schrank in der Ecke drehte sich rundum, die Bilder schaukelten an den Wänden und alles, alles, was er sah, wirbelte wie ein Kreisel durch das Zimmer. Jedesmal, wenn er zusehen wollte, wurde es unserm Heini ganz übel, so daß er die Augen schließen und den Kopf wieder in die Kissen sinken lassen mußte. Und die Schmerzen, die er hatte. Er mußte gewiß arg krank sein, denn Mutter und Vater kamen öfters auf den Fußspitzen an sein Bett

, alles stand ruhig an seinem Platze. Sicher hatte er nur geträumt. Auch die Schmerzen waren fort. Nur müde war er, als habe er sich müde gespielt. „Bleib noch ein Stündchen liegen," sagte die Mutter und drückte ihn wieder in die Kissen zurück. „Nachher kannst du aufstehen. Komm, trink hier die heiße Suppe. Du sollst sehen, dann wird es dir bald wieder besser sein." „Was hat mir eigentlich gefehlt," begehrte Heini zu wissen. „Huh, alles tat mir weh, und es war mir ganz schwindelig." Ernst drohte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 20.05.1924
Descrizione fisica: 8
zu ziehen, deckt durch ihren Vertreter Dr. Ob er Huber dessen Ge« hovsamsvevweigerung. Weit häben wir es in Oesterreich schon gebracht, die Minister scheinen ' Marionetten zu sein, irgend ein Gewaltmensch in den Bezirken draußen tut gerade das Gegenteil von dem, was der Minister anordnet. Für ihn und für seine Vorgesetzte Landesbehövde ist der Minister einfach Luft; er muß tanzen, wie diese Paschas pfeifen. Es wird im Nationalrate dieser ganz ungeheuer liche Skandal der mutwilligen Schädigung

des Herrn Bog- . ner werden in Kramsach ganz sicher nicht in den ; Himmel wachsen. Dem anmaßenden Herrn wird . noch in aller Deutlichkeit beigebracht werden, daß ‘ die Tiroler zwar ein gemütliches Völkchen sind. aber sich vor einem Landfremden in keiner Weise beugen werden. Und falls ihm dies nicht paßt, so soll er den Staub Tirols von seinen Füßen schüt teln; es weint ihm in Kramsach und Brandenberg niemand ein Träne nach. Mieter-Angelegenheiten. Die Sprechstunden in Mieterangelegenheiten sinden

von Hoffensthal Sie war eigentlich nicht sehr froh. So unendlich ungeduldig wie ein Kind hatte sie sich auf diesen ; Abend gefreut, ja ganz unruhig war sie ein paar Tage lang gewesen, bis sie sich endlich getraut hätte, Frau Kriegel um die Erlaubnis zu fragen. Und nun war der Ball vorbei, aber eS war doch nicht so gewesen, wie sie es sich ausgedacht, prächtig ja, lustig auch, o Gott, sie hatte \a mit einigen und über so manches herzlich gelacht, aber so richtig froh geworden war sie dabei nicht. Der Doktor

Roberts Me aufmerksam und gütig war er wieder mit ihr gewesen; er 'hatte ja kaum mit anderen gesprochen, immer nur mit ihr. So treu war er. so rührend gut, und war mit jedem lieben Wort, das sie Hm gab, bescheiden zufrieden. Sie löste das Mieder und schälte es vom Leib. Und lachte leise — wie ein leises Kichern klang es — auf. Bernhard, Bernhard, wer hätte das von Hm ge dacht! Während des Tanzes hielt er sie ganz fest, drückte sie so sonderbar fest an sich, und dann, ja in dem kurzen halbdunklen Gang

umfaßte er sie, zog sie ganz heran und sagte so merkwürdig: „Moj, kleine, süße Moj." So eigentümlich sagte er das, es ; fehlte nur, daß er sie noch geküßt hätte. Noch knotete sie das Haar auf. Und während sie durch die langen, schweren Flechten kämmte, ein ; wenig müde schon, und sich dabei Zeit ließ, lang sam, langsam kämmte, sah sie immer noch Bern hards Gesicht vor sich, nicht das, das sie immer schon kannte, sondern das merkwürdige von jener j flüchtigen Minute im halbdunklen Gang, und ein leiser

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 15.09.1906
Descrizione fisica: 16
im Garten spazierten. „Kennen Sie Ihren Cousin, Herrn Roger?" fragte Germaine mit gleichgültiger Miene. „Ganz wenig. Seit mehreren Jahren habe ich ihn nicht mehr gesehen. Er soll ein sehr tüchtiger Offizier sein." „Ihr Besuch wird ihn recht freuen." „Er wird sich hauptsächlich freuen, meinen Vater wiederzusehen." „Beabsichtigen Sie, einige Tage in Constantine zu bleiben?" fuhr Germaine fort. „Nun, so lange es unsere Geschäfte fordern. Papa muß so bald als nißahiy nach Frankreich zurückkehren

." Die frische Luft schien für Fräulein d'Escauge von gutem zu sein. Ihre Wangen wurden wieder rosig, und sie zeigte sich Fräu lein Bornac gegenüber auf einmal recht mitteilsam. „Wollen wir miteinander korrespondieren?" sagte sie. „Wollen Sie meine Freundin werden? ich habe keine. Wir wollen einander lieb haben." Sie umarmte ihre neue Bekannte herzlich. „Es scheint mir, als ob unsere Bekanntschaft schon seit lan gem bestehe. Wir wollen uns auch dutzen. Das wird sich ganz von selber geben, ich bin sicher

. . . ." Der Gedanke, daß ihre neue Freundin den Leutnant sehen sollte, machte sie ärgerlich und eifersüchtig. „Bah, sie wollte mit diesen Kindereien ein Ende machen!" Germaine war die darauffolgenden Tage wieder sehr nieder geschlagen. Ihre Erzieherin betrachtete sie besorgt. „Fehlt dir etwas, mein Kind? Fühlst du dich unwohl?" fragte sie zärtlich. „Im Gegenteil, Mütterchen Rembalt, ich fühle mich ganz wohl." „Aber du bist nicht mehr fröhlich. Und die gestrige Ohnmacht ist besorgniserregend." Fräulein d'Escauge

leitete das Gespräch ganz unvermerkt auf die Rcise des Herrn Bornac. „Mein Cousin gedenkt nicht länger als vierzehn Tage auf Rei sen zu sein und hatte die Absicht, Roger in den ersten acht Tagen zu besuchen. Wir werden also bald einen Brief erhalten." Sie sprach nicht mehr von ihren stillen Hoffnungen, sie war nachdenklich. Germaine wußte nicht, wie sie dieses Kapitel, das ihr so sehr am Herzen lag, berühren sollte. An einem Nachmittag faßen die beiden Damen an einem der großen Salonfenster

sie mit einem rätselhaften und gut mütigen Lächeln, unter welchem Fräulein d'Escauge leicht er rötete. Der Spiegel hatte Germaine schon nämlichen Tages be ruhigt. Sie mochte den Vergleich mit Fräulein Bornac ganz gut aüshalten. Frau Rembalt war heute sehr gesprächig. „Es wäre allerdings nicht sehr angenehm für eine Frau, in Afrika ein Heim zu gründen," fuhr die alte Dame fort. „Doch Roger wird unfehlbar bald in seine Heimat zurückkehren. Ach, seit Jahren habe ich ihn nicht mehr gesehen und damals war er noch krank

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 18.07.1908
Descrizione fisica: 16
, die ich anderswo auffing, ganz getrost durch die Gurgel jagen konnte. Drei-, viermal ging das ganz unbean standet; ich hatte dem Mädchen, das mir meine Zehrung brachte. eine schlimme Krankheitsgeschichte erzählt, die ich eben durchge macht haben wollte, und infolge deren ich noch nicht die nötige Arbeitskraft wieder gewonnen habe. Das Manöver war denn auch prächtig gelungen, und hatte seine treffliche Wirkung hervorgebracht: aber gleichwohl — diesmal war die Scham über meine nichtsnutzige Lügenhaftigkeit

wieder etwas wach geworden. Babette, so hieß meine junge Rabenmutter, war ein gar herziges Geschöpf und ich glaube, ich ging schon das zweite Mal nicht nur der Suppe wegen nach dem Hause, sondern ebenso sehr von einem heimlichen Verlangen getrieben, die mitleidige Samariterin wieder sehen zu können. — Ein paar Male noch ging es, wie gesagt, ganz gut; aber dann wurde zu meinem großen Mißbehagen die Suppe ail- mählig schlechter, und zuletzt so erbärmlich, daß ich mir bloß der Spenderin wegen

Portion aus dem .Hause erworben zu haben. „Jungfer Babette", sagte ich des halb ärgerlich, „Eure Suppe sieht gerade aus, als ob sie vor zwei Minuten aus der Brunnenröhre und nicht aus öem Koch hafen herausgekommen wäre." „Da habt Ihr ganz recht," erwiderte sie; „aber wißt Ihr, warum die Suppe nicht fetter sein darf für Euch?" „Nein wahrhaftig, das weiß ich nicht, und lieber ist's mir, wenn sie anders wird," meinte ich. „Nun," gab sie ganz ruhig zur Antwort, „in Eurer Schüs sel dürfen weder Brocken

mich in das dichteste Gebüsch, und ging erst nach eingebrochener Dunkelheit nach der Stadt zurück. Die scheinbar noch gutmütigen Worte Babettens — denn ich war ja doch schon an ganz andere Abfertigungs manieren gewöhnt — hatten das Ziel getroffen. Die Schaut war plötzlich erwacht in mir, darum blieb ich auch im Gebüsch liegen bis zum Abend. In der schmutzigen Blouse, die zudent noch die Risse in den übrigen Kleidern verdecken mußte, hätte ich mich um kein Geld mehr vor den sonntäglich geputzten Menschen sehen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 31 di 32
Data: 15.12.1912
Descrizione fisica: 32
näher, bestaunte den hell brennenden Christbaum und bestaunte all die bunt auf gebauten Spielsachen, end lich aber kam er ganz klein laut zur Mama heran und fragte, schon fast weinend: „Hat mir denn der Onkel Doktor kein Pferd geschenkt ?“ Frau Müller zuckte die Schultern und sagte in einem Ton, aus dein das Bedauern ganz deutlich herausklang: „Herr Doktor ist ja schon seit heute vormittag fortgegangen, er wird wohl vergessen haben, was er dir versprochen hat." Aber Willi schüttelte das Köpfchen

. Das alles hat nun ein Ende — und nun, meine liebe Frau Müller, sagen Sie mir mal ganz offen und ehrlich heraus: „Wollen Sie meine Frau werden?" Er war selber erstaunt, woher er den Mut genommen hatte, das alles so schön zu sagen. Frau Müller aber sagte noch immer nichts dazu. Daß so etwas kommen würde, das hatte sie wohl geahnt, nun es aber da war, nun fühlte sie sich doch überrumpelt und fand nicht gleich die rechten Worte zur Antwort darauf. Jetzt aber ließ er sie fast gar nicht erst zum Nachdenken kommen. Lächelnd

ist nun ein Papa ge worden!" So standen die drei glücklichen Menschen unter dem brennenden Christbaum, und so zog erst die echte Weihnachts stimmung ein — die stille, glückliche Zufriedenheit „Ich möchte bitten, daß Sie mir den Christbaum im Ständer befestigen, Herr Doktor," kam es ganz beängstigt heraus, „der Tischler nebenan ist nicht zu Hause, derPortier auch nicht, und mein Willi möchte so gern den Baum schmücken." „Aber gewiß," sagte er erleichtert, „recht gern will ich das!" Und er ging mit hinüber

beispringen, denn die Mama hatte anderes zu tun. Lustig und schnell ging die Arbeit vonstatten. Und so kam es denn, daß der schüch terne Mann ganz und gar vergaß, daß er in der Wohnung seiner Wirtin war und stundenlang mit dem Kleinen am Baum herumhantierte. Frau Müller hatte von der anderen Stube aus erstaunt zuge sehen, wie der Doktor von Minute zu Minute redseliger und lustiger wurde und mit ihrem Söhnchen seinen Spaß trieb; sie war ganz sprach los darüber, denn so hatte sie ihren Mieter ja nie gesehen

, und wie sie ihn so heimlich betrachtete, fand sie, daß er wirklich ein ganz statt licher Mann sei, der, wenn er ein wenig mehr acht geben würde auf sein Aeußeres, noch recht gut Eindruck auf ein Frauenherz machen könnte. „Nun, Frau Müller, wie gefällt Ihnen unser Werk?" Lächelnd stand er vor ihr und sah sie fest an. Sie errötete, faßte sich aber gleich wieder und antwortete lächelnd: „Prächtig, ich bin Ihnen sehr dankbar, Herr Doktor." „Sie mir? Nein, ich bin Ihnen dankbar, daß Sie mich gerufen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 4 di 10
Data: 30.11.1929
Descrizione fisica: 10
ist. Raucher, die die gar an katarrhalischen Zuständen des Rachens und der Bronchien leiden — und es gibt deren durchaus nicht wenige — sollten ganz besonders vorsichtig sein. Bei vielen stellt sich, namentlich mor gens, heftiger Husten ein, der gewöhnlich mit Lodein bekämpft wird. Dieses ist ein Narkoticum, das man besser vermeiden sollte, zumal die Ärzte in neuerer Zeit ein Mittel verordnen, das nicht nur genau den selben Dienst tut, sondern auch die Eigenschaften eines RarcoticumS entbehrt

eindringliche Erforschung der ach, so ganz und gar nicht mehr unergründlichen Tiefen des Geldbeutels bedingt, das „Wie" ergibt sich wohl meist ganz von selbst und über das „Wo" sind sich heute auch die Meisten bereits im Klaren. Denn schließlich ist es eben doch am besten, auch beim Einkäufen im eigenen Lande zu bleiben und nicht doppelte und dreifache Preise für hochklingende Namen nicht bodenständiger Firmen zu zahlen. Er- „Kitzbüheler Nachrichten" Samstag, den 30. November 1929 I stens nämlich geht

dazu übergegangen, heimische Waren beim heimischen Geschäftsmanne zu kaufen, denn dieser ist uns doch der nächste und wenn er aus purer Nächstenliebe seine Waren auch nicht gerade umsonst geben kann, so ist er doch bestrebt, möglichst gut und möglichst billig zu liefern, ganz abgesehen davon, daß er durch Zahlungserleichterungen und Llmtauschmöglichkeiten der bekannten Kundschaft vielmehr entgegenkommen kann, als ein Fremder dem Fremden. Darum wird auch heute viel weniger im Wege von Agenten gekauft, die, ganz

!" Bekanntlich hat die Stadtverwaltung Kitzbühel schon vor längerer Zeit mehrfache Beschlüsse gefaßt, wodurch die überwiegende Mehrzahl der Gemeinde wege für den Kraftfahrverkehr gesperrt wurden. Des halb sind auch an allen Ecken und Enden der Stadt große Tafeln angebracht, die in mehr oder minder gutem Deutsch diese Fahrverbote den erstaunten Auto besitzern kund tun. Denn es ist nicht so bald in ganz Österreich eine Stadt zu finden, in der soviele Ge meindewege gesperrt sind, wie gerade im Kurort Kitzbühel

. Nachdem aber einige Kitzbüheler Kraftwagenbe sitzer ihre Garagen in solch gesperrten Straßen haben mußte sich die Stadtverwaltung doch herbeilassen, diesen unglücklichen Autoeigentümern wenigstens die Zufahrt zn den eigenen Garagen zu gestatten,- zu nächst wurde diese Erlaubnis unentgeltlich erteilt; später aber, als durch das Hahnenkammbahn-Abenteuer die Finanzlage der Stadt sich wesentlich verschlechtert hatte, verlangte die Staötgemeinde für das Befahren dieser verbotenen Wege ganz ansehnliche

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Tiroler Wastl
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Pagina 8 di 8
Data: 11.06.1916
Descrizione fisica: 8
Seite 8 „Tiroler Wastl' Nr. 8:>0- # Das eitle Mädchen. Von Frigga ^ach. Im Dorfe ging es hoch her. Vor den Türen faßen die Leute und wanden Kränze, der Lehrer übte auf der Orgel ein ganz nettes Stück ein, die Mesner putzten und schmückten das Kirchlein aufs allerschönste und die Mädchen steiften und bügelten die weißen Kleider. Denn morgen war Fronleichnamstag und Sonnwend überdies und das trifft sich nur alle hundert Jahre einmal. Die Kinder guckten wohl zehnmal in der Stunde zum Himmel empor

, aber er war ganz klar irnd wolken los und morgen wird sicher schönes Wetter fein. Am aufgeregtesten war Bürgermeisters Liesl; denn weil sie ein hübsches Mädel war und des Bürgermei sters Tochter überdies, sollte sie morgen die Fahne tragen und an der Spitze des Zuges gehen, lind dazu hatte sie ein funkelnagelneues Kleid bekommen. Nun stand sie schon seit Mittag vor dem Spiegel und versuchte, ob sie dazu eine rote oder eine blaue Schärpe wählen sollte. Abends saß die ganze Familie um den großen Eichen tisch

auf der Wiese tanzen, und am Schlüsse, als alle schon ganz rote Wangen hatten, wußte sie noch die interessanteste Geschichte: Am Anger draußen fließt ein Quell, der Iungsernbrunn, der hat silberhelles Wasser, und wer sich zu Sonnwend um Mitternacht darin wäscht, der wird so schön wie die Engel des Himmels. Das hat ihr ihre Ahn erzählt und die wußte alles. Liesel konnte diese Nacht nicht schlafen. Ihr weißes Kleid lag über den Stuhl gebreitet und die blaue Schleife daneben, sie selbst aber drehte

zu schöpfen, schlug die nahe Turmuhr elfmal. So setzte sie sich ins Gras, um zu warten, denn die große Stunde war ja erst um Mitternacht. Und um nicht einzuschlafen, zählte sie die Sternlein. Es chanden aber ihr sehr viele am Hinunel und das Wasser gluckste und murmelte. Liesels Kopf sank tiefer und tiefer. Der Morgen tarn und im Dorfe läuteten alte Glok- ken und Böller wurden sogar abgeschossen. Der Zug kam näher und näher und der Bürgermeister stürzte ganz aufgeregt in seines Töchterchens Zimmer

und wollte gerade zanken, daß die Frauen nie zur rechten Zeit fertig seien. Aber die Worte blieben ihm in der Kehle stecken. Denn da lagen wohl Liesels Kleid und Liesels Schuhe, aber von Liesel selbst war nichts zu sehen. Er suchte sie im ganzen Haus, suchte sie int Hof und im Garten und wie er ganz aufgeregt über den Anger laufen wollte, .sah er sie seelenruhig im Grase liegen, die Augen fest geschlossen. Da packte ihn ein gewaltiger Zor'n, er schüttelte sie recht unsanft bei den Schultern und rief

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Gardasee-Post
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Pagina 10 di 19
Data: 15.04.1913
Descrizione fisica: 19
mit den ausladenden Panniers a la Rokoko, sondern auf Schleich wegen; denn sie variierte sie zunächst zu kleinen, graziösen Raffungen, zu Falten. Heuer ist sie schon bedeutend kühner. Sie rafft Röcke recht reichlich, und läßt den Stoff in tiefe Falten fallen. Vereinzelt tauchen so gar ganz erhebliche Bausdumgen auf, die im Taillenschluß beginnen und am Knie enden. Besonders die Hüftenlinie scheint der Mode glatt nickt mehr zuzusagen. Die eleganten Röcke werden alle, sogar die strengen Trot- teurs, Oben herum

werden wird. Aber auch der Moiree, der sehr lang Mauerblümchen war und fast aus dem Handel verschwunden schien, weil er nur ganz sel ten zu Brautmuttertoiletten verwendet wurde, oder überhaupt als Domäne der älteren Jahr gänge galt, erscheint wieder auf dem Platze und scheint dazu bestimmt, die starren und manchmal recht bizarr gewirkt habenden (denn sie sind erledigt) Taffetcbangeants ab zulösen. In seinem „Wasser“ wird sich manche Schönheit recht glücklich fühlen, denn Moiree ist sehr geeignet, dem Aeußeren ein interessantes

Relief zu geben, da er mit jeder Körperbewegung andere Valeurs hervorzau bert. Der Seidenkrep bleibt weiter auf dem Plane. Er ist so weich und angenehm in der Verarbeitung wie Tuch und Moiree und wirkt gleich diesen elegant. Auch dem karrierten Wollkrepp muß man heuer das Wort reden. Er gilt als dernier cri Für Besuchskleider kombiniert man die ele ganten Liberty-Seiden als Rockmaterial mit buntem Seidenjaquard, Tüll und Chiffon. Heber die Farben scheint sich der Frühling noch nickt 'so ganz

für jede Haarfarbe. Eine Sogenannte „Konzession“ der Früh jahrmode sind die „abweichenden Aermel“. Daraus ersieht man, daß der lange Aermel nunmehr engültig geworden ist. Man setzt in helle Toiletten ganz abstehend dunkle, und in düstre Toiletten ganz helle Aermel, welche Zusammenstellung auch gestattet, ein vorjähriges Kleid, in dem sich kurze Aermel befinden, als neuesten Schrei der Mode er wachen zu lassen. Neben dem Braun soll dann als zweiter Klex auf der Farbpalette das Burgunderrot mit seinen Abwand

zwar, daß mit dem Fortschreiten der Jahreszeit auch die Liebe zu den Mittelformen gehen wird, aber man sagt es nur ganz leise; denn der kleine Hut, der ohne Nadel einfach auf den Kopf gestülpt v$1rd, wie ein Kommißhelm, der die Frisur nicht beschädigt, bis auf die obener wähnten kleinen Abweichungen, entzückend aussieht, wird nickt so schnell vergessen wer den können. Das Strohmaterial, wenn man die Wunder an Zariheit überhaupt noch so nennen mag, ist sehr reichhaltig und vornehm vertreten. Tagal und Phantasie-Tagal, daneben

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Illustriertes Sonntags-Blatt
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Pagina 1 di 4
Data: 14.08.1915
Descrizione fisica: 4
Das Baus ohne Spiegel. Novellette von Richard d. Wurmb. IFortsetzung.) (Nachdruck verbotene Adele v. Randen erzählte ganz reizend aus ihrer Jugendzeit. Sie hatte ein erstaunlich gutes Gedächtnis, nannte Namen und gab in jedem einzelnen Fall Jahr, Tag und Stunde an. Sie hatte allen Glanz des Lebens gekostet. Ihr Vater war Oberzeremonienmeister gewesen, in seinem Hause hatte sich die vornehme Welt getroffen, auch der König und die Königin waren oft seine Gäste gewesen. Helene aber war die Tochter

, wie leicht dem alten Fräulein! Ein himmelweiter Unter schied lag zwischen ihnen. Und es mußte wunderhübsch gewesen sein — damals vor fünfzig, sechzig Jahren, ganz anders als heute, wo die Leute nur für fauchende Automobile und Geldverdienen schwärmen. Ach, und der Kampf ums Dasein war damals auch nicht so rücksichtslos gekämpft worden! Da fiel ihr plötzlich ein, daß sich jetzt ihr Leben ändern könne. Diese liebenswürdige alte Jungfer verlangte ja nur ein wenig Auf merksamkeit und Hingabe

das neue Glück ganz offenbar. Wie eine Prinzessin wohnte sie hier. Ja, dies Witwenhaus war ein Paradies! Die alte Jungfer aber glich ganz und gar einer jener guten Feen, die jede Ge stalt annehmen können, und deren Aufgabe es ist, den Men schen angenehme Überraschungen zu bereiten. Dann dachte sie auch an den kleinen korpulenten Neffen und seine Straßenpredigt. Lächerlich! Der Mann hatte ab solut keine Berechtigung, ihr Be fehle zu erteilen. Und nun nahm sie sich vor, doppelt aufmerksam

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 20
Data: 24.07.1908
Descrizione fisica: 20
an den sogenannten Fleischtagen zur Mittags zeit an dasselbe, so kriegte ich eine tüchtige Schüssel so herr licher, kräftiger Suppe, daß ich für den ganzen Tag satt war, und die Kreuzer, die ich anderswo auffing, ganz getrost durch die Gurgel jagen konnte. Drei-, viermal ging das ganz unbean standet; ich hatte dem Mädchen, das mir meine Zehrung brachte, eine schlimme Krankheitsgeschichte erzählt, die ich eben durchge- macht haben wollte, und infolge deren ich noch nicht die nötige Arbeitskraft wieder gewonnen

es, wie gesagt, ganz gut: aber dann wurde zu meinem großen Mißbehagen die Suppe cill- mählig schlechter, und zuletzt so erbärmlich, daß ich mir bloß der Spenderin wegen noch auf den Weg machte. Diese nämlich war gleich freundlich und teilnehmend geblieben, und schien gar nicht zu bemerken, wie sich ihre Gabe verschlimmert hatte, v-xinma«. aber, und es war gerade an einem Sonntag, schwamm in der ganzen Schüssel kaum ein Bröcklein, und die Brühe schien kaum mit dem Salze, geschweige denn mit Fleisch

Bekanntschaft gemacht zu haben. Das war mir zu arg; denn wie es bei so herunter gekommenen Burschen gewöhnlich der Fall ist — ich glaubte be reits ein gewisses Anrecht auf meine richtige Portion aus dem Hause erworben zu haben. „Jungfer Babette", sagte ich des halb ärgerlich, „Eure Suppe sieht gerade aus, als ob sie vor zwei Minuten aus der Brunnenröhre und nicht aus dem Koch hafen herausgekommen wäre." „Da habt Ihr ganz recht," erwiderte sie; „aber wißt Ihr, warum die Suppe nicht fetter sein darf

für Euch?" „Nein wahrhaftig, das weiß ich nicht, und lieber ist's mir, wenn sie anders wird," meinte ich. „Nun," gab sie ganz ruhig zur Antwort, „in Eurer Schüs sel dürfen weder Brocken noch Fettaugen schwimmen, damit Ihr wenigstens beim Auslöffeln des klaren Wassers seheil müßt, wie ein rechter Taugenichts aussieht. Einen anderen Spiegel kann ich Euch nicht geben, und Euch bloß den Text zu lesen, dazu habe ich keine Lust, weil es doch nichts helfen würde." Dabei schaute sie mich mit stillen großen Augen

an, bis ich die Schüs sel bei Seite stellte. Ich hätte keinen Bissen mehr hinunterbrin gen können, wenn ich den.fettesten Braten vor mir gehabt Hütte. Ich wandcrte dem nahen Walde zu, legte mich in das dichteste Gebüsch, und ging erst nach eingebrochener Dunkelheit nach der Stadt zurück. Die scheinbar noch gutmütigen Worre Babettens — denn ich war ja doch schon an ganz andere Abfertigungs manieren gewöhnt — hatten das Ziel getroffen. Die Scham war plötzlich erwacht in mir, darum blieb ich auch im Gebüsch liegen

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Tiroler Warte
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Pagina 6 di 8
Data: 16.04.1922
Descrizione fisica: 8
und Einstel len. So denkt der Kunsthandwerker, der unberechtigt in die Sphäre des Künstlers eingegriffen hat. Der Künstler selbst erkennt in der Praxis das Gesetz des Absoluten in der Kunst voll an. Er weiß instinktiv, daß daß Absolute, das Wesrnk- liche am Wasser „die unelastische, gänzlich verschiebbare, formlose, durchsichtige Flüssigkeit HT und daß, MM er nicht dieses Mit Pinsel und Farve, mit Ton Und Klang,' mit Laut und Rhythmus ganz absolut und durchgängig de« stimmt gegeben hat, er eben das Wasser

wahrscheinlich nicht unerwidert gelassen haben." Diese kurze. Goethestelle zeigt so recht, was es ist um daß Absolute der Kunst. Eine Sprache, so prosaisch, nüchtern! und schlicht wie möglich, kein abgerissener Dialog, keine Ge« dankenstriche, keine Punkte, kein Heraustreten aus dem itt’4 direkten: in dieser ganz unscheinbaren Form aber, was für ein Inhalt! Da lebt Philine. Wer es nicht fühlt, lese diej Stelle zwei-, dreimal ganz langsam. Er wird verstehen, daß! die Form etwas ganz Nebensächliches

ist. Sie könnte geradem sogut Holzffcher Sekundenstil sein; ich will damit 'sagend wir könnten die ganze Stelle auch im Holzaschen Stil wieder« geben — daS ist freilich das ganz Relative daran. Waß aber darinnen steckt und was erst die Kunst ausmacht, daß ist das Absolute des Inhalts. Der ganze Charakter beider Menschen ist hier gegeben und ist gegeben mit zwingender? Notwendigkeit. Freilich, auch das Nachmalen läßt sich zur? Virtuosität ausbilden; ganz analog der künstlerischen Pho« tographie, die bewußt

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 05.02.1931
Descrizione fisica: 6
fei nur die Symphonva eoneertante hevausgegriffen. weil sie neben dem Or chester zwei großen Wiener Musikern. Mairecker und Mosawec, Gelegenheit gab., allerttefstes Erfassen Mozartschen Geistes — ge meinsam mit dem Orchester — zu beweisen. Dozent M o i ß l hielt die Mozart-Kinderstunde, herzersreuend, ganz auf die Mentalität der kleinen Leute äbgestimmt. Ein großer Abend im „Radio Wien" war der Montag, der unseren Josef Pembaur in einem Franz-Liszt-Zyklus brachte. tel einen Verband, der ihm beide

hatte, um ihm ein anderes Aus sehen zu geben. Die Narbe entstellte ihn nicht unbeträcht lich. Der Nasenrücken hatte einen leichten Höcker, zwischen den beiden Augenbrauen zog sich ein Narbenwulst bin, und die rechte Augenbraue war etwas höher gerückt als die linke. Wachtel war nun ganz sicher, daß keiner seiner früheren Kameraden aus dem Offizierslager ihn erkennen konnte. Diese Gefahr war also auch erledigt. 12 . Zwischen Wachtel, Wögerer und dem Feldwebel hatte sich eine Art Freundschaft entwickelt, soweit

dies bei dem zurückhaltenden, menschenscheuen und mißtrauischen Wachtel überhaupt möglich war. Eines Tages sah Wachtel, daß Wögerer einige Hände voll Sand einsammelte und dann den Sand in kleinen Mengen — etwa in der Größe einer Walnuß — sorglich in dünnes Papier verpackte. Das Papier ritz er aus einem alten Kopierbuch. Solche alte Kopierbücher be kam er auf dem Omsker Abfallurarkt gegen ein paar Kopeken, und die Leute hatten sie nach Hause geschleppt, weil sich das Papier ganz gut zum Zigarettendrehen ver wenden ließ

unerreichbar sind. Zum Kapitel: Sparsamkeit der Ravag gehört auch die Ver wendung der zahlreichen „Kapellen", die sich durch ihre schwächere Besetzung billiger stellen, als das „Orchester" ohne Klavier! Ganz abgesehen von der Uebertragung aus dem Hotel „Krantz". Wie lange noch . . .? Was man eventuell enschuldigt, um Gaudriot zu Höven, nimmt man auch für die beste Salonkapelle nicht in Kauf und — wahrlich — die Nebengeräusche der Sender, Straßen bahnen usf. genügen auch ohne die Nebengeräusche des Restau

war ein ganz eigenartiger Mensch, der, wenn man ihn näher kennen lernte, manche Wider sprüche auswies. Er hieß Josef Hinterhalter, kam aus der Steiermark, war Berufssoldat, kräftig gebaut und hart in seinen Ausdrücken. Er konnte sehr grob werden, was bei einem Feldwebel ja nicht gerade auffiel. Aber es schien ihm nicht von Herzen zu kommen. Unter der har ten Schale war er gutmütig. Das hatte Wachtel selbst schon öfters erfahren. Außerdem besaß er einen tüchtigen Schutz natürlichen Hausverstandes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 12.08.1935
Descrizione fisica: 8
, durch ihren phantastischen Baumbestand, ihre Aus dehnung und ihre Dichte. Selbst die Nadelwälder der öster reichischen Mpengebiete können mit den polnischen Wäldern nicht konkurrieren. Es ist eine einzigartige, fesselnde, sen sationelle Naturerscheinung: 200 Kilometer von Warschau entfernt erstrecken sich unübersehbare Waldregionen, die in ganz Europa ihresgleichen suchen. Der Urwald von Bialo- lwiesch ist fast 130.000 Hektar groß. 4640 Hektar dieser Fläche sind Naturschutzgebiet. Die herrlichste Wald- und Tieroase

, eine Tiermenagerre von seltenem Wert und Umfang, ein Paradies für den echten Jäger. Uralte polnische Jagdtradition, die auf die ältesten Fürstengeschlechter zurückgeht, hat sich weitergebildet und erhalten. Das Jagen in Polen ist mehr als irgend ein Sport. Es ist urtümlich verwachsen mit dem harten Vauern- volk, das diese verwilderte und so herrlich verwahrloste Gegend bevölkert. Der Trieb zu lagen steckt diesen Menschen von altersher im Blute. In ganz Europa gibt es keine schö nere Jagdgelegenheit, als gerade

einer alten histo rischen Ueberlieferung. veranstaltet wird, ist die Sensation aller daran beteiligten Ortschaften. Ganz Polen spricht und schreibt von der Jagd im Uvwald von Bialowisch. Denn es handelt sich hier nicht nur um die Jagdleidenschaft eines Einzelnen, es ist, so übertrieben dies klingen mag, ein gutes Stück polnischer Geschichte. Daher auch die vielen Sagen, die aus den Jagden berühmter polnischer Könige überliefert sind. Ein Stück von der unvergänglichen Kraft, von der Nai vität

Negierungskommissär bei dem Dorfschulzen vor und bot ihm seitens der Negierung ein richtiges würdiges Marmordenkmal an. Ganz umsonst sollte es allerdings nicht sein, und da die Bauern schon die 30.000 Lei gesammelt hatten, sollten sie dem Kommissär diese Summe als Zuschuß übergeben. Die Bauern gerieten vor Freude fast aus dem Häus chen und machten sich aus Geheiß des hohen Besuches gleich am nächsten Tage nach Constanza au', wo das Denkmal schon bereitstehen sollte: das Geld hatte man dem Kom missar sofort

, sich einen Tag lang mal nicht um sein kostbares Stück Ackerland und um sein Haus zu kümmern brauchte, in dem er schon seit vier Jahren vereinsamt saß und dann mal auf ein paar Stunden in die Stadt kam. zog es ihn immer vor da? Fenster des Buchhändlers San-Shen. Und dann war's ihm stets, als ob er ein paar Augen blicke mal so recht ausruhen dürfe von seinem müden Leben mit den ewig-gleichen Bewegungen, denn das Fenster von San-Shen. in dem Bücher zu Dutzenden standen, war ihm wie der Spiegel einer ganz

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Haller Lokalanzeiger
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Pagina 1 di 4
Data: 26.05.1934
Descrizione fisica: 4
abgeht. Aber Bombenanschläge auf fahrende Züge sind ein ganz gemeines Verbrechen wider den Nächsten. Solche Verbrechen werden in Deutschland mit dem Tode bestraft, auch der Versuch. Es ist nicht zu. verwundern, datz nunmehr von Linz aus sowohl in der Presse, als auch in Versammlungen di,e Todesstrafe dafür energisch verlangt wird, ferner der gesellschaftliche Boykott über al le, die als Nationalsozialisten bekannt sind. Die Anschläge wollten Angst verbreiten bei den Reisenden und Schaden stiften

wurde beauftragt, sowohl bei der Bundes regierung als auch bei der Landesregierung zugunsten einer raschen und durchgreifenden wirtschaftlichen Hilfsaktion für die Tiroler Grenzgebiete vorstellig M werden, die von den gegebenen politischen Verhältnis sen am schwersten in Mitleidenschaft ge zogen sind. Ganz Wien mützte aufgefor dert werden: Gehet heuer nach Tirol, die ses Land leidet am meisten unter allen! In entschiedener Weise nahm die Ta gung der VF. auch gegen die Versuche ein zelner Unternehmer

mit ihrer Freun din ganz aufgeregt hinaus. „Ein hübscher Mensch. Ich mutz schon sagen, aber ich weih nicht, wie er mir heute vorgekommen ist. Schließlich man bezahlt doch seine Visiten. Wie ich ihm meine neuen Zustände schildere, erklärt er mir, ich soll niehr Bewegung machen oder heiraten und nicht jeden Tag ihn konsultieren. Ia, ich meine, zu was ist er schon Badearzt? Sag doch selber, Heda!" Und nachmittags sprang Gert in sei nen Wagen, machte ein paar dringende Krankenbesuche und fuhr dann wie wild

war ganz allein zu Haus und martete. Aber dre kühne Familie und der srohe Onkel waren nicht mehr so ausschlag- Mend. Es war doch sehr unbehaglich. Enn er sie nur anhört und nicht gleich Meder wütend fortstürzt. Wenn er über- ^mmt? Eigentlich, er mützte schon ^ngst da sein. Er wird ja gar nicht kom- Jf- Es war auf einmal gar nichts mehr 'Eier, auch nicht, datz er sie liebte. Sre satz auf einem blauen Biedermeier sessel, der an der Wand stand, die ganze Zeit schon, wie in einem Wartezimmer pa rat. hielt

", und ging ihm direkt in die Arme, ohne Konven tion und allem. Er griff sofort zu, ganz auf seine Ab sicht vergessend, ihr noch den Gekränkten fühlen zu lassen, zog er sie schützend an sich. „Gert!" Sie tastete mit der freien Hand an ihm hinauf. „Ich sag es lieber auf einmal, damit es heraützen ist. Halt mich fest, aber fall nicht um. Er ist gar nicht mein Mann. Nicht auslassen, bitte, er ist mein Bruder. Aber die Stellung war nur für Verheira tete, verstehst du?" Sie schwieg erschöpft. Gerts hübsches

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Der Oberländer
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Pagina 1 di 10
Data: 29.11.1929
Descrizione fisica: 10
.— Anzeigen-Preise: Halbe Seite 8 30.— Viertel Seite 8 16.—, Achtel Seite 8 9.—, l /u Seite 8 5.—, Seite 8 3.—. — Be- dreimaliger Einschaltung 10°/°, bei sechsmaliger 157°, bei 13maliger 207°, bei ganz jähriger Einschaltung 307° Rabatt. Nr. 48 Dleibe im Lande. Man schreibt uns: DieWeihnachtszeit rückt heran und allenthalben denkt man bereits teils mit Freude, teils mit Sorge an Auswahl und Einkauf der Weihnachtsgeschenke. Wenn man da nur könnte, wie man und wenn man erhielte, was man wollte! Aber ach

des NnpraKtischseins in unserer so bittersachllchen Seit ja doch nicht leisten kann. Darum heißt es: wohl erwägen was gekauft werden soll, wo es zu besorgen ist und wie es geschenkt wird. Hat man stch früher in dieser Hinsicht geringere Beschrän kung auferlegt, so ist dies heute anders. Das „was" ist wohl durch die Person des Gebers und des Beschenkten sowie durch eine mehr oder minder eindringliche Erforschung der, ach so ganz und gar nicht mehr unergründlichen, Tiefen des Geldbeutels bedingt, das „wie" ergibt

seine Waren auch nicht gerade umsonst geben kann, so ist er doch bestrebt, möglichst gut und möglichst billig zu liefern, ganz abgesehen davon, daß er durch Sahlungserleichterungen und Amtauschmöglichkeiten der bekannten Kundschaft viel mehr entgegenkommen kann, als ein Fremder einem Fremden. „GH, grüß Gott Herr Nachbar!" „Waren Sie mit allem zufrieden?" „And was hat denn Ihre Frau Gemahlin zu dem schönen Stoff gesagt?" 1. Jahrgang „Gefallen hat er ihr!" „Das ist recht. And was haben die Kinder mit dem Spielzeug gemacht

? Ist es noch ganz?" „Aber natürlich, es ist ia gute Ware. Alle find sie zufrieden! Das freut mich! Freut mich wirklich!" And er freut sich auch mit dem Herrn des Hauses, der Frau Gemahlin und den Kindern, denn auch er ist zufrieden, wenn die Kundschaft befriedigt ist. Darum wird heute auch viel weniger im Wege von Agenten gekauft, die, ganz abgesehen davon, daß sie überhaupt nur in einigen wenigen Aus- nahmsfällen die Privatkundschaft besuchen dürfen, ja doch Sendlinge von im engeren Sinne meist

un Schuhplattler jodeln?" „Mein lieber Egon," wies ich ihn zurecht, „erstens redet man eine Kellnerin nicht mit „Mä' chen" an, — „Schön, wer ick 's nächste Mal „Iroßmächtije Iebieterin" zu det Mä'chen sajen!" — „und zweitens war das doch ganz deutlich: „do san d'Gar" heißt „hier sind die Eier!" „Mensch, is det eene Sprache, damit kannsts

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Tiroler Warte
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Pagina 12 di 16
Data: 29.01.1922
Descrizione fisica: 16
BTeTOt es immer das Gleiche; die Unfähigkeit Gut und Böse anders als absolut zu fassen: Schmachtfetzen und Kakophonie — so nennt der derbe Mund sehr bezeichnend jene beiden Gegensätze in der Musik. Wie solche Kunst dem Erwachsenen schädlich ist, da sie ihn, zu Heuchelei die eine, zu ZersLörungslust die andere, führt, so in doppeltem Maße denr Kinde. Märchen schaden ihm nicht, wohl aber Struwwel-Peter Und Max und Moritz, jene Roheiten, die nur als ganz gelegentliche Psefferprisen

für einen erwachsenen und gaumenstarken Feinschmecker noch zulässig sind, Kinderherzen aber notwendig ebenso verderben wie Förstersche Moralfuselsuppen und angli-aiueribrnische Traktätchen. Sollen wir denn dann über einen Unterschied zwischen Böse und Gut ganz hinauskommen? Das durchaus nicht. Gerade das führt zu Unmoral, wie es uns trefflich das Beispiel der Franzosen zeigt. Der chinesierte Franzose, das Ueberhirn, dern alle Romantik meilenweit ferne liegt, hat das Sprichwort geprägt: »Alles verstehen heißt

alles verzeihen/ Ist das richtig? Kein Land erzeugt, aus diesem Grundsatz heraus, so viel Kolportagerornane wie Frankreich. Der französische Roman hat immer eine ganz unzweideutig stttenrichterliche Stellung; Der Verfasser stellt sich breit aus die Seite der Tugend, aber mit be haglicher Wollust des alles Verstehens und alles Verzeihend malt er das Laster in seiner absoluten Breite und lockenden Glut, gerade da durch es erst richtig zum Lasier stempelnd. Nein? Die echt deutsche Form jenes französischen

, sondern im esse liegt die Schuld. Das ist erster Grundsatz zum Gerechtwerden.'Nicht die Taten nrachen den Menschen gut oder böse, sondern das Wesen. Und zwar ist das Wesen niemals nur böse oder nur gut, sondern immer beides. Tie einzelne Tat kann ganz gut oder ganz böse erscheinen; sie ist ein Abgeschlossenes und kmm als solches gewertet werden; nicht aber kommt es ans die ein zeln Tat an. sondern immer nur aus das Mosen, besten Ausfluß sie ist. Es ist denkbar, daß ein schlecht erzogenes

zu werden, ist vornehmste Ausgabe des Menschen, der Menschenkenner werden will. Im Wesen ruht gut und böse in seiner determinierten Mischung; die Taten können der Spiegel sein; sehr oft sind sic seine Verzerrung oder Verhüllung. Wo immer wir Menschen prüfen, müssen wir stets da8 Wesen zu ergrürrden suchen, wie es sich vor allem äußert in ganz spontanen Handlungen, bei denen der Mensch sich nicht ver- stellen und nicht entstellen kann; hier kommt am unverhülltesten der jeweilige Grad des Egoismus oder der Menschenliebe

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