seiner eigenen Bevölkerung zuteil wer den lasse, wisse man aber ganz genau, was diese Hunderte Millionen Menschen zu erwarten hät ten, wenn das Schicksal, das man in Washington für sie plane, eintreten sollte. Auf Grund der offiziellen sowjetischen Politik der letzten Zeit, so erklärte Lyons, sei es klar, daß gegen alle diejenigen, die sich nicht der sowjetischen Dikta tur unterwerfen würden, der Terror losbrechen wird. „Leute Ihres Schlages", so wendet sich der USA.-Schriftsteller direkt an Roosevelt
noch wenige wissen: daß diese letzte letzte Kriegsphase, die am 16. Juni 1944 aus brach, ein Geheimnis gehabt hat, und daß die drei Monate Juni, Juli und August in Wahrheit ein ganz anderes Gesicht hatten, al>).wir alle glaubten. Die Ge schichte hat ja immer bewiesen, daß sich hinter den Kulissen der Völker Dinge abgespielt haben, die im Moment überhaupt nicht sichtbar waren; daß Augen blicke ein so merkwürdiges Doppelgesicht zeigten, daß ganze Nationen ratlos wurden; daß Kontinente oft gebannt
auf ein Ereignis starrten; das ganz gleich gültig war und daß im Rücken unbeobachtet und gänzlich übersehen, eine Tür dauernd offen stand. Sieg — das ist das Wort, um das unsere Gedan ken ununterbrochen kreisen, Frieden allein gibt es nicht mehr, es gibt nur noch Sieg. Wenn wir in Gedanken noch einmal durchgehen, wieviel Fürchter liches, wieviel Leid die Kriegsjahre über Europa ge bracht haben und daß das Schicksal uns und alle anderen Völker gezwungen hat, diese entsetzliche Rech nung mit zu unterschreiben
. Es ist ein phantastischer Gedanke, sich vorzustellen, daß es so sicher ist, denn im Augenblick sieht die Welt für uns ja ganz anders aus. Charkow fiel, Sta- lino, Dnjepropetrowsk, Uman, Smolensk, Pleskau, Witebsk fielen, die Sowjets kommen immer näher, immer näher. Kiew ist gefallen, Lemberg ist gefallen, sie stehen vor Warschau, vor Krakau, vor Ostpreußen, Divisionen werden ihnen entgegengeworfen und müs sen zuriük, Regimenter gehen zugrunde, unendliches Material versinkt im russischen Schlamm, Flieger feh len
dieses Bild wesentlich anders aus. In einem halben Jahr wird es ohnehin jeder wissen. Dann wird es ein Gefühl sein, als wenn nach einer tosenden, lärmerfllllten, dunklen Gewitternacht am nächsten Morgen ein Tag anbricht, ganz still, ganz klar alles, ganz einfach alles, nichts Furchteinjagen des mehr, nichts Bedrohendes. Die ganze vergangene Nacht ist einem dann fast unverständlich. Ich schreibe den Aufsatz an der Front der Nor mandie und bin selbst Soldat. Mir sind auch die Bombenangriffe auf unsere