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Giornali e riviste
Tiroler Wastl
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Pagina 2 di 8
Data: 20.07.1927
Descrizione fisica: 8
Unpolitische Gedanken eines Tirolers. Hintennach ist leicht gescheit reden, so wars im Welt krieg und so ists auch jetzt beim jüngsten Wiener Krawall. Trotzdem sei erlaubt, auf Verschiedenes hinzuweisen, was einem der gesunde Hausverstand eingibt. Wie oft wurde, speziell in diesen Blättern, gewarnt vor der Ver hetzung des Volkes, die bei uns unter den Augen der Be hörden systematisch betrieben werden konnte? Wie wurde klar gelegt, daß es ganz und gar absurd und verrückt wäre, bei uns zwei

privaten Organisationen das Soldaten spielen zu gestatten, die diametral entgegengesetzte politische Anschauungen, ja ganz verschiedene Weltanschauungen haben und einander feindlich gegenüberstehen wie Hund und Katz? Weil, wie gesagt, unsere Regierung, die nach außen groß tut und im Innern nichts zu sagen hat, diese Zustände, die eines schönen Tages unhaltbar werden mußten, still schweigend zusah, konnten sich die Gegensätze immer mehr verschärfen, bis es endlich zum unvermeidlichen Krach kom men mußte

. Und an diesem radikalen Platzen der Eiter beule ist die Regierung, die jetzt betropetzt dasteht, selbst am allermeisten schuld. Die allergrößte Dummheit war, daß man einen poli tischen Prozeß, wie es die Schattendorfer Rauferei und Schießerei war, ausgerechner in Wien abhalten ließ, wo man doch ganz genau wußte, daß die Atmosphäre mit leicht explosiblem Zündstoff geladen war. Man hat doch früher auch öfters Prozesse, bei denen man Unruhen be fürchtete, an neutrale Schwurgerichtshöfe verwiesen. Hätte

man die Angeklagten von Schattendorf den Geschworenen von Feldkirch oder Ried in Mostindien vorgeführt, so wäre ganz sicher ein Urteil herausgekommen, das mehr dem Volksempfinden entsprochen hätte, als das in Wien gefällte, bei dem die Geschworenen unter allen möglichen Einflüssen von außen standen. Darüber ist gar kein Zweifel, daß das freisprechende Urteil im Schattendorfer Prozeß auf jeden Menschen, der ein halbwegs ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl hat, ver nichtend wirken muß; und daß es deshalb nicht Wunder

. Also gegen was hat sich eigentlich die s o z i a l i st i s ch e Masse empört? Ganz Wien ist sozialdemokratisch, und deshalb etwa gar nicht schlecht, sondern sehr gut regiert. Man kann also nur annehmen, daß das Blutbad wirklich nur der ganz radikale zügellose Mob, der überall gleich zum Plündern und Rauben da ist, heraufbeschworen hat. Da aber die in Wien herrschende Partei ganz sicher nicht einverstanden sein kann, daß man ihre schöne Stadt ver wüstet und verbrennt, wird sie nun wohl erst daran gehen müssen, das Gesindel

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 22.08.1908
Descrizione fisica: 16
zu seinen Verwandten her und be sucht mich dann jedesmal. Ich habe ihn recht gern, er ist ein aufgewecktes und doch bescheidenes Bürschel, bei ihm gilt der alte Bauer wegen der Erfahrungen immer noch etwas. Heute, wie er gekommen ist, ist er mir aber ganz eigentümlich vorgekommen, er ist verlegen gewesen und hat mit der Sprache nicht recht herauswollen. Endlich ist er herausgeplatzt und hat gesagt: „Du, ich hätte eine Bitte, tätest Du mir nicht ein paar Akademikerhauslose ab kaufen?" Dann hat er mir erzählt

, weil er von seinem früheren Ort ver setzt ist worden; aber zu dem bin ich früher immer gegangen, wenn mir etwas im politischen Leben nicht ganz gestimmt hat. Es sind ja auch Sachen vor gekommen, die mir nicht ganz gefallen haben. Da hat sich mir dann im Innern so ein eigentümliches unruhiges Gefühl eingeschlichen, ich habe mich nicht ganz sicher gefühlt, ob ich am Ende nicht gar doch auf dem falschen Wege bin. Ich kann mich ganz genau gerade an die Sterzinger Versammlung und dann an Mareit erinnern. Damals

, werde ich mich nun wieder wenden. Daheim habe ich gesagt, ich muß fort auf einen Tag. Den nächsten Tag bin ich schon auf den Zug gesessen und habe auf der Fahrt nur eine Furcht gehabt, daß ich ihn am Ende nicht treffe. Aber es ist besser gegangen, als ich gefürchtet habe. Er war zu Hause. Ich habe angeklopft und bin hineingegangen. Der Pater schaut mich finster an und fragt: „Was willst?" Ich bin ganz erschrocken; denn so hat er mich nie empfangen. Kein „Grüß Gott!", nicht Niedersetzenmachen! Am liebsten wäre ich gleich

Studenten kommen ihre Lehrer massenweis, bei den katholischen sieht man kaum den einen oder den andern. Die Professoren nehmen sich auch bei diesen Festen der liberalen Studenten kein Blatt vorm Mund, Professor Wahrmund hat ganz öffent lich bei einer solchen Gelegenheit der liberalen Studenten erklärt, sie seien eigentlich die einzig voll berechtigten Studenten auf der Universität, man könne nie verlangen, daß die katholischen Studenten auf der Universität gleichberechtigt mit den liberalen wären

, die katholischen Studenten seien nur das Ungeziefer auf der Universität. Und siehst, der Professor, der so die liberalen Studenten gegen die katholischen Studenten aufhetzt, wird von unsrer Regierung zum Universitätsprofessor in Prag ernannt. Ganz falsch war, was in den Zeitungen stand, er sei plötzlich strafweise nach Prag versetzt worden, erstens ist die Ernennung nach Prag an und für sich eine Beförderung und dann hat er bis zum Juli, bis zum Schulschluß, in Innsbruck auf der Universität geprüft

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Tiroler Wastl
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Pagina 3 di 12
Data: 04.08.1912
Descrizione fisica: 12
Versammlung nicht die Aktionäre, sondern nur Bevollmächtigte der Parte teilneh men dürfen. Das darf um Gottes und Himmels willen nicht geschehen, denn, sagt er zur besseren Beruhigung der Wiener Banken vor diesem nur an die Wand gemalten Schrecken: f*~ Eine derartige Bestimmung läßt sich schon statutarisch nicht festlegen. Würde aber — so warnt er weiter — dennoch ein Ausweg ge- funden werden, so wären die Aktionäre die- /w feit Bevollmächtigten ganz ausgeliefert. Das wäre schrecklich stöhnt

Edel-Karpeles, obwohl — hier zieht er sein rotes Parteigewand kurz entschlossen aus und stellt seine Erfahrung als mitregierender Parteihäuptling ganz schamlos splitternackt zur Schau — f*r O bwo h l d i e Personen, die alsBe- vollmächtigte in Betracht kämen, über dem Verdacht st ehe n, daß sie die £*■ Interessen der Aktionär e bewußt preisgeben w ürden, ist es doch kaum denkbar, daß die Aktionäre einer solchen Regelung z u st i mm en k ö nn- öt ten. Das war des Arbeiter-Judas Meisterschuß

, der nicht nur der ganzen sozialdemokratischen Par teileitung, sondern auch jedem einzelnen Mitglied derselben mitten durchs Herz ging, denn damit ist klipp und klar gesagt, daß Edel-Karpeles die sau bere Parteileitung vollständig im Sack hat und es jederzeit bewerkstelligen kann, daß nur solche Ver treter der Arbeiterschaft als Bevollmächtigte für die Generalversammlung des goldenen Riesenkalb-An- ternehmens gewählt werden würden, von denen man ganz gewiß weiß, daß sie die Interessen der Aktio näre oder der Geldsäcke

, wie erstere sonst genannt werden, wissentlich nicht gefährden und somit über die Interessen der Arbeiterschaft kühl hinweggehen, ja ihnen geradezu entgegenarbeiten würden. Mit der besonderen Bemerkung, daß die Personen, die als Bevollmächtigte in Betracht kämen, über dem Verdachte st ehe n, daß sie die Interessen der Aktionäre bewußt preisgeben würden, sagt Edel- Karpeles den Wiener Banken: Alle maßgebenden Führer der sozial demokratischen Partei sind ganz zuverlässig Erzhalnnken die jederzeit bereit

aus, sondern gegenüber allen Wiener Banken, denn dieser Geheimbrief ist allen Wiener Banken zugegangen, die für das goldene Riesenkalb-Unternehmen in Betracht kamen. Das ist furchtbar, aber noch furchtbarer ist dies daß die ganze Parteileitung diesen Brief mit all dem für sie enthaltenen Schimpf ganz genau kennt und dennoch gegen Edel-Karpeles nicht das Min deste unternommen hat, sondern ihn nach wie vor in der Partei die gleiche Rolle spielen und ihn wei tere großkapitalistische Gründungen dieser Art er richten

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 16
Data: 24.06.1906
Descrizione fisica: 16
Artikel des Herrn Rapoldi beweisen. Ist er der Mann, für den ihn die Parteileitung demnach haltet, dann nmaß er seinen ganz und gar unberechtigten Angriff gegen mi ohne jede falsche Scham widerrufen. Tuat er das, ist's guat für ihn, denn dann beweist er damit, daß er wenigstens den redlichen Willen hat, seiner Pflicht als Redakteur eines sozialdemokratischen Blattes mit allen seinen Kräften nach zukommen. Tuat er das aber net, dann wird die Partei von ihm nia was Nützes zu erwarten

haben. Mir kann's für meine,Person ganz Wurst sein, weil dann hinter dem ungesühnten Schimpf net die Arbeiterschaft, sondern nur an oanzelner, minderwertiger Mensch steht, dessen Schimpf so wenig ins Gewicht fallt wie dessen Lob. Um ihm koan Un recht anzutun, wear i das Wohlverhaltungszeugnis, das er sich durch seine Antwort ans meine Abwehr selber ansstellen wird, in der nächsten Nummer vollinhaltlich abdrucken. Dev Kfavvev von St. Nikolnus wird hiemit ersucht, sich geeigneten Ortes dafür einzusetzen

herumschleppen, ivas für die Hinterbliebenen alles eher als an erquicklicher Anblick ist. Wia in allen schö neren Gartenanlagen, sollt auch am Friedhof das Mitneh men von 'Hunden entweder ganz verboten oder mindestens verordnet werden, daß sie an der Leine geführt und über dies dabei mt überwacht werden. Dev Vüvgevausschufz von Hall scheint schon durch seinen Titel andeuten zu wollen, daß er mehr hochnäsig als hochlöblich ist, denn obwohl ihn: schon amal wegen der ganz und gar ungerechtfertigten

und un gesetzlichen Ausweisung eines unbescholtenen Mannes, der schon bald zehn Jahre dort ist, und für sich und seine Kin der 's Brot redlich und ehrlich verdient, im Wastl der Text gelesen worden ist, setzt der Herr Faistenberger sein Namen ganz pomadi unter an ganz und gar ungesetzlichen Auswei sungsbefehl, dear da lautet: „Nachdem Sie als Ehemann mit einer ledigen Weibs person im Konkubinate leben beziv. aus diesem u n e r l a u b- ten Zusammenleben bereits ein Kind erzeugten und wegen Ihres unsittlichen

Faistenberger, das wird er nit tnan der Ausgewiesene, denn es gibt gottlob no Leut', dö ganz er heblich über dem Bürgerausschuß der ehrsamen Stadt Hall steahn und außerdem die Gesetze respektieren. Dein Amts- .deutsch reicht zwar an das so mancher Hofräte ziemlich weit hinan, aber das wird Di halt düchta nix nutzen. Für's erste geht's Di und den ganzen Gemeindeausschuß an Dreck an, wenn a lediger Mensch oder a Ehemann, dem seine Frau dnrch'gangen ist, was in dem Fall gleichbedeutend

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 20.03.1908
Descrizione fisica: 16
als bei uns. Möchten es doch bald di? Bauern ganz Oesterreichs einsehen, daß unserem Stande nur durch festes Zusammenhalten im Bauern bünde geholfen werden kann. Ein großer Bauernbund ist eine mächtige Festung gegen die Feinde des Volkes und der Religion. Pfaffenhofen, 1. März. Endlich beginnt man auch für uns Bauern zu sorgen. Heuer können wir Pfaffenhvfner wieder einmal unser Vieh auf die ein zige Alpe, die wir haben, und welche seit vielen Jahren verpachtet war, treiben, es ist dies für uns ein sehr großer

Nutzen. Wir haben dles unserem beliebten Gemeindevorsteher und dem Neurauter zu verdankcu. Weiters haben diese dafür gesorgt, daß die Gemeinde wieder einmal einen schönen Zuchtstier bekommen hat, was ebenfalls seit vielen Jahren nicht mehr der Fall war. Wie man hört, soll auch eine Ritsche durch das Dorf gebaut werden, was allgemein gewünscht wird. Kurz gesagt, wir sind mit den Leistungen der Gemeindevertretung sehr zufrieden und sind uns ganz einig, welche Personen wir bei der Heuer stattfindenden

, I. Marz. In letzterer Zeit konnte man ganz besonders in den religions feindlichen Zeitungen immer und wieder lesen, daß der MeSner- und Organistendienst mit der Stelle eines Lehrers unvereinbarlich sei, daher verlangen sie, daß die Lehrer nicht mehr zu Kirchendiensten verwendet werden dürfen. Natürlich, diesen Blättern und deren Hintermännern handelt es sich hauptsächlich nur darum, den Aus übungen des Gottesdienstes Schwierigkeiten zu bereiten. Wenn schon der Organistendienst mit der Stelle

eines Lehrers unoerein- barlich ist, so erscheint es noch viel unvereinbarlicher, wenn ein Lehrer weiß Gott was für Nebenbeschäftigungen neben seinem Lehramte betreibt, da er hiedurch seiner Hauptpflicht als Lehrer unmöglich voll und ganz Nachkommen kann. In einem Orte Unter- inntals existiert ein Lehrer, der vom Jahre 1875 bis 1900 außer seinem Lehramte und dem Organistendienste noch drei Gewerbe und eine größere Bauernwirtschaft betrieben hat. Die Schüler bekrittelten mit Recht die Zustände

in Hinkunft unmöglich wird. Strassen, 1b. März. Am ersten Fastensonntage hat unsere Feuerwehr die General versammlung abgehalten. Dabei ist im Namen mehrerer Mitglieder der Antrag gemacht worden, den Garbislander von der Feuerwehr auszuschließen. Der Garbislander ist nämlich gegenwärtig in Bozen eingesperrt, weil er Jahre hindurch Knaben verführt hat. Man möchte eigentlich meinen, es tät sich ganz von selbst verstehen, daß ein solcher Mensch von der Feuerwehr ausgeschlossen wird, denn das verlangen

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Tiroler Wastl
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Pagina 2 di 8
Data: 06.10.1926
Descrizione fisica: 8
ungeheuerlich gewesen, als der jetzt durch den Centralbank- Zusamme.nbru ch in Steiermark und Niederöster reich aufgedeckte Milliardenkrach, der mit den Geldern der Steuerträger seine Deckung finden soll. Eine Reihe christlichsozialer Banken in Steiermark und Nieder öfterreich, welche am Verkrachen waren, wurden auf eine uns ganz unbegreifliche Weise ganz einfach der Centralbank der Deutschen Sparkassen zu „Sanierungszwecken" angeschlossen. Durch diese kaput.n Banken wurde die Centralbank natürlich

, der dabei auch seinen Schab gemacht hat. Es ist darum ganz widersinnig, wenn heute die Wiener Sozialdemokraten über die christlich- soziale Bankenpolitik die Moralgeiß,el schwingen und den Nutznießer dieser Politik, ihren Genossen Dr. Eis ler, als vollkommen rein und makellos erklären. Der rote Mtesser am schwarzen Futtertrog scheint nach unserem Ermessen nicht frei von Schuld und Fehle zu sein; denn mitgegangen, mitgehangen, sagt ein altes Sprichwort. Bei der steirischen Landesregierung

, bei der der Fisch am Kopfe stank, ist es ganz drunter und drüber gegangen. Ein Hauptspekulant war auch der inzwischen zurückgetretene dritte Präsident des steirischen Land tages, der Landbündler Sch r eckent h al. Auch ver schiedene höhere Landesbeamte haben mit „Steweag"- Aktien spekuliert und haben heute Hundertmillionen- Debetfaldi bei der Steirischen Agrarbank offen, die sie nie verebnen können. In den letzten Tagen sind nun auch' die wilden Spekulationen mit Klientengeldern bei der niederöster- f:eicWchen

Bauernbank offenkundig geworden. In dieser sitzt auch der christlichsoziale Landeshauptmann Dr. Bure sch im Verwaltungsrat. Hier wurden Hundert tausende Schilling Bauernspargelder in ganz schäbigen Börsenspekulationen leichtsinnig verspielt. Es ist darum die Empörung der Bevölkerung ohne Unterschied der Partei begreiflich, der diese christlich soziale Politik der schmutzigen Hände ganz unerträg lich erscheint und die mit dem Verschwinden einzelner bemakelter Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben

am Vergnügungspark um eine Ein trittskarte raufen zu müssen, fängt es an. Es zeigt ganz gewiß von keinem guten Organi sationstalent und wirft ein schlechtes Licht auf die Leitung, wenn man nicht einmal daran denkt, bei starkem Andrang vor den Kassenschaltern den Zu- und Abgang durch Aufstellung von Planken oder dergleichen zu regeln. Zudem erwiesen sich die zwei nahe beiein ander ausgestellten Schalter am Sonntag als voll, kommen unzulänglich. Es gab lehensgefährliches Ge dränge und unliebsame Auftritte

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Neue Inn-Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 29.04.1893
Descrizione fisica: 10
ttrolee-Wmeinde-GeMW mit 3 Beilagen: „f)er Tiroler ißaucr“, „@ewcr6cfreund“ und „üillingcr^ Illustr. ^ei/ejeifung“ der fieuen Inn-^eifung. Bezugspreise. Für Innsbruck: Durch Postzusendung oder Zustellung u.'s Haus ganz- ! jährig 4 fl., halbjährig 2 fl., vierteljährig 1 fl.; im Falle der Abholung bei den ! Ausgabestellen ganzjährig 3 fl. 60 kr., halbjährig 1 fl. 80 kr., vierteljährig 00 kr. ! Dasselbe gilt für die Vororte Wilten, Dreiheiligen, Pradl. — Nach answärts: Ganz jährig

, im Parlamente und in den verschiedenen Ausschüssen mit allem Ernst und Nachdruck eingetreten, die kleine Zahl der na tionalen Abgeordneten hat unverhältnismäßig mehr ersprießliche Arbeit, ja mehr Erfolge auszuweisen, als die große Partei der Vereinigten Linken, trotz dem dieser nicht bloß durch ihre Zahl, sondein noch mehr durch die Mittel und Verbindungen, über die sie verfügt, eine ganz andere Macht zur Verfügung stand. I. Der Umschwung in der parlamentarischen Lage. Beim Zusammentritt des Reichsrates

ganz einfach eine Ablehnung der Ansprüche der Vereinigten Linken und zwar in einer nichts weniger als verbindlichen Form. Anstatt des Eintrittes eines liberalen Partei mannes in das Ministerium war die Ernennung eines tschechischen Landsmann-Ministers in baldige Aussicht gestellt, der Gedanke einer parteimäßigen Zusammensetzung der Regierung war abgelehnt, die Bildung einer festen Majorität als unwahrscheinlich dargestellt und die Lösung der Sprachenfrage als ein frommer Wunsch, eben gut genug

aufgeben. Es war das ein offenbarer Mißerfolg der Ver einigten Linken. Dargestellt aber wurde es ganz anders, als eine würdige Antwort auf eine Provo- catiou, die man sich nicht gefallen läßt. Und nun trat eine Wendung ein, ganz ähnlich jener am Schluffe des Jahres 1889. Damals, es war am 12. Dezember, hatte Plener das Ministe rium Taaffe als das schlechteste erklärt, welches noch je in Oesterreich dagewesen, als dasjenige, dessen Politik der Gegenstand des Mitleides, des Bedauerns

oder auch der Schadenfreude in ganz Europa sei. Wenige Wochen und es folgten die Ausgleichsdiners. So auch diesmal. Schneller als es möglich schien, um in der Zwischenzeit das zer schnittene Tischtuch zusammenzunähen, saß man wieder beisammen und beriet ein Majoritätspro gramm. Dasselbe kam nun wegen Unauffindbar keit einer Majorität nicht zu Stande, aber wenig stens war es ein Regierungsprogramm, was nach schweren Nöten am 4. Februar das Licht der Welt erblickte. Was das Regierungsprogramm enthielt, möge hier kurz

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Tiroler Wastl
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Pagina 9 di 12
Data: 26.10.1902
Descrizione fisica: 12
klerikale Partei dabei ganz wesentlich zu kurz ge kommen ist, so ist das wahrlich nicht seine Schuld, denn es ist selbst den einsichtigeren Mitgliedern dieser Partei längst klar, daß deren Führer mit der Sache, die sie zu vertreten scheinen, einen ganz abscheu lichen Kuhhandel betreiben. Dieser einsichtigen und doch am alten Herkommen aus Ueberzeugung fest haltenden Leuten wegen mag der Dichter aus Achtung für einen ohne Zweifel ehrbaren Stand den Pfarrer in seinem Drama als einen Ehrenmann

ge worfen, in gleicher Klarheit auf alle Parteien, und es war seinerzeit lustig mitanzusehen, wie die Wiener Blätter nach der Premiere am Hofburgtheater je nach ihrer Parteirichtung ihn als ihren Gesinnungs genossen zu reklamieren versuchten, keiner aber ihn ganz verwarf, ein solventer Beweis, wie objektiv Schönherr als wirklicher Spiegelhälter seiner Zeit über der Parteien Gunst und Haß gestanden und steht. Damit ist von intimeren Kennern der Verhält nisse des Landes gesagt, was über die Wesenheit

dieses Marksteines oder Wahrzeichens unserer Kultur noch zu sagen war, denn daß der Sonnwendtag ganz un zweifelhaft ein solches ist, darin pflichten wir den Wiener Beurteilen: des Werkes bei, wenngleich wir uns es nicht nehmen lassen, unsere Meinung über ein Kunstwerk keiner anderen zu beugen. Was wahre Kunst ist, ist der Natur nahe, und die kennen wir mindestens so gut als die, die deren genaue Kennt nis auf die Größe und Verbreitung ihres Blattes stützen und noch bewerten zu können glauben

. Um nur in einigen, wenigen Worten von der Darstellung des Werkes zu reden, sei nur ganz kurz erwähnt, daß die Herren Wolf (Rofnerbauer), Kob- ler (Jungreitmair), Anthony (Hans), Kolmar (Ob holzer), Swoboda (Mattes) und Göttler (Metzger) und die Damen Selly (Rofnerin) und Werner (die Rofnermutter) nach dem Ausspruch des Dichters alle Erwartungen übertrafen, was auch von der Gesamt darstellung des Werkes unter der Leitung des Herrn Nasch gesagt werden kann. — — Bücherschau. Die Moderne. Halbmonatsschrift für die Inter

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Pagina 2 di 12
Data: 15.10.1905
Descrizione fisica: 12
Die schäbigste und volksfeindlichste Partei ist zweifellos die deutsche Bolkspartei. Das ist zwar für alle, dö's Denken no net ganz verlernt haben, schon lang koa Geheimnis mehr, aber seit ihrer echt reaktionären Haltung zur Forderung nach dem allgemeinen, gleichen und direkten Wahl recht, gegen dessen Einführung sie sich mit dem Hin weis auf die notwendige Wahrung ihres Besitzstandes wehrt, müaß'n selbst dem Blindesten die Augen aus gangen sein, denn sie hat sich damit no reaktio narischer

des ledernen Herrn von Derschatte und seinen militärsrommen Mannen stellt, so kann's oam nur recht sein, wenn unsere Gegner schlechter vertreten sein. Das ist aber leider ganz und gar ausgeschlossen, denn wenn oaner a' net lesen und schreiben kann, so woaß er dechter, daß er mit einer Rekruten- und Geldbewilligung, wia sich die deutsche Volkspartei in jener unvergeßlichen parlamen tarischen Faschingsnacht oane geleistet hat, sich und seinem Volk an ungeheuren Schaden verursacht, und mehr braucht oaner

zum Na-sagen net zu wissen. Das alles fühlt die deutsche Volkspartei ganz deutlich, und eben darum, weil sie woaß, daß ihre Wahl werber 's nächstemal mit dem grobgenagelten Schuahwerk der Wähler genauere Bekanntschaft machen werden, suacht sie die Einführung des allge meinen, gleichen und direkten Wahlrechtes mit Hilfe der schuftigen Schlachzizen und der Großgrintbesitzer in der Hoffnung hintanzuhalten, daß sie, wenn alles beim Alten bleibt dank der unmeßbarcn Größe ihre allergrößten Wahlkülber vielleicht

machen, daß es die Deutschen mit der Behauptung in Schrecken zu setzen versuacht, daß die Deutschen, durch Einführung des all gemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes an Anzahl Mandate verlieren tat. Das mag viclleich wahr sein, ist aber ganz Wurst, denn ob wir im Fasching um a paar willfährige Rekruten- und Millionen-Bcwilliger für militärische Zwecke mehr im Parlament haben, kann uns mehr als Wurst sein, denn wenn sich's darum gehandelt hat, wirklich notwendige Forderungen durchzusetzen, ja die Durchsetzung

hat neulich ganz richtig g'sagt, daß nur dö Vertretung gerecht ist, dö aus der Basis des allgemeinen und gleichen Wahlrechtes steht. Das ist a' meine Anschauung und i hau schon mehrmals g'sagt, daß es an Unrecht

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Pagina 3 di 12
Data: 06.10.1901
Descrizione fisica: 12
gierig sein und die folgenden zwei Absätze gar nicht lesen, und doch steckt gerade in diesen eine sehr ver- hängnißvolle Bestimmung, die ganz gewiß einen neuen Paragraphen dringend bedurft hätte, um in ihrer ganzen Tücke aufzufallen, und dieser in den § 18 eingeschachtelte Absatz lautet: „Jeder Anspruch aus der Polizze muß bei sonstigen Verluste desselben gegenüber der Gesellschaft innerhalb eines Jahres, von dem Tage des Unfalls an gerechnet, vor dem zu ständigem Richter(§ 23) geltend gemacht

und sonach ununter brochen verfolgt werden." Tie in dieser Wiedergabe gesperrt gedruckten Stellen sind im Original in keiner Weise hervor gehoben, und doch wäre dies sehr nöthig, denn es steckt dahinter nicht nur ein Pferdefuß, sondern gleich ein ganz ausgewachsener Teufel. Wenn näm lich dem Versicherten ein llnfall zustoßt, der die Ge sellschaft zu bedeutenden Schadenersatzleistungen ver pflichtet, erhebt sie principiell Einspruch gegen ihre Pflicht, und zwar in allen Instanzen. Dadurch

nicht arbeitsfähig ist, ja möglicherweise es nie mehr ganz, im besten Falle aber erst nach Jahren werden wird, hat bis zur Stunde noch keinen rothen Heller Entschädigung er halten, obwohl er den Proceß bereits vor Wochen i rt allen I nstanze n ge wonnen hat und die Gesellschaft ver - u r t h e i l t wurde, für d e n ganzen ihm er wachsenen n n b noch immer auslausenden Schaden auszukommen. Dieser muß erst durch weitere Processe sestgestellt werden, und dann erst wird der arme, gänzlich mittellose Mensch

des § 18 eingewickelten Bestimmung. Ihre Gefährlichkeit wird aber erst ganz klar, wenn man erfährt, welche Schäden nicht vergütet werden. Dazu gehören außer Selbstmord: „Die Folgen von Ueberanstrengnngen; Erfrieren, Sonnen stich, Hitzschlag und sonstige Folgen von Witterungs- und Temperatureinflüssen; Jnfection, Vergiftungen und deren Folgen; Schlag-, Krampf- und epileptische Anfälle und deren Folgen, ferner; Darmverschlingungen und Eingeweivebrüche wie immer sie entstanden sein mögen, mit ihren Folgen; Unfälle

der erhofften Entschädigung eine Menge Proceßkosten auf den Hals laden. Außer den eben aufgezählten Ausnahmen siilden sich aber, einwattirt in andere harmlose Para graphen, noch weitere, z. B. auch die, daß bei Frauen die Versicherung während der Dauer der Schwangerschaft und des Wochenbettes „ruht", ob aber auch die Zahlungspflicht ruht, davon ist nir gends etwas zu finden. An ganz anderer Stelle ist wieder zu lesen, daß nach Eintritt

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 13 di 24
Data: 24.03.1914
Descrizione fisica: 24
Küchenschrank Nachsehen." Und ehe ich es verhindern konnte, tat meine Frau das auch. Ihr fiel plötzlich ein, daß sie gestern noch in der Küche gewesen war, um mit der Köchin 'das Abendbrot zu besprechen. Sie hielt es zwar selbst für ganz ausgeschlossen, daß sie die Brille noch in der Hand gehabt haben sollte, aber mög lich wäre es doch immerhin. Meine Frau suchte im Kü chenschrank, und ich zählte un terdessen die Schränke, in de nen sie noch suchen würde: drei Bücherschränke, vier Klei

es nicht. Sie müssen eine Brille vorrätig haben, wenn auch nicht ganz dieselbe, so doch wenigstens eine sehr ähnliche, sehen Sie nur einmal nach, Sie werden schon etwas finden." „Es hat wirklich keinen Zweck, erst nachzusehen", wider- Eine freiwillige verufs-knabenleuerwehr in Oenz (Tirol). eine ganz besondere Art, die mußte der Optiker, ebenso wie die gestern abgeholte, erst kommen lassen, und darüber konnten immerhin vier bis fünf Tage vergehen. „Und inzwischen sucht meine Frau sämtliche fünfund zwanzig Schränke

in unserer Wohnung durch," widersprach Die Leihbibliothek im Automobil. sprach der Optiker, dann aber zog er doch eine der großen Schubladen auf und stand plötzlich ganz erstarrt da. Er schlug sich mit der Hand derartig vor die Stirn, daß ich davon Kopfschmerzen bekam. „Machen Sie nicht solche Geschichten," bat ich, „mein Schädel tut mir ohnehin noch genug weh, was gibt es denn?" Und dann kam es her aus: dort vor ihm in der Schublade lag die Brille mei ner Frau. Jetzt fiel es ihm erst

. Jetzt — jetzt — ganz nahe klang das Geheul Ganz nahe, vielleicht nur einige hundert Schritt entfernt von ihr, heulte der Wolf. Doch auch sie schoß wie em Pfeil vorwärts. „Wenn ich bis Sokolnowa freie Eisbahn hätte, wäre ich gerettet", dachte Anna mit erwachender Hoffnung. Sie blickte sich im Laufen um. Hinter ihr her jagte eine dunkle, langgestreckte Gestalt in rasenden Sprüngen. Infolge einer unvorsichtigen Bewegung stürzte sie kopfüber in den lockeren Schnee, der sich an einer Biegung des Flusses zu einem hohen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 9 di 12
Data: 13.04.1919
Descrizione fisica: 12
werden. Denn da durch, daß sie Klarheit über unsere Prinzipien und Ziele schuf, daß sie die Anhänger des revolutionären Klaffen- kampfgcdankens aus der weiten Gemeinschaft vieler lauer Freunde oder prinzipiell ganz anders gerichteter Mitläufer in eine kleinere, aber engere zielbewuhte Kampfgenossenschaft herausführte, schuf sie erst eine wirkliche Einheit und die Möglichkeit einer viel größe ren Entfchlosienheit und Wucht des proletarischen Han- delns. Das Wichtigste bei jeder solchen Spaltung, die eigentlich vielmehr

überhaupt hat diese wohltätige Wirkung nicht mehr, Denn sie läßt den Trennungsstrich nicht so verkaufen, daß er wirklich als eine Scheidung der klafsenkämpferrjch revolutionären von den bloß sozial- «sormerischen Kräften erscheint. Vielmehr trennt sie ganz« große, so ihre eigene Zahl weit überwiegende Massen der Linkssozialisten von sich ab, degradiert sich selbst dadurch zu einer kleinen, sektenartigen Gruppe, dt» aber dadurch, daß sie vielfach in Presse und Ver sammlungen natürlich Beifall findet

über di« alte Gesell schaft zu erlangen. Nein, die „Gefahr des Bolschewis mus" sehen wir nur darin, wenn es gelingt, durch eine Vertauschung der Begriffe von Kommunismus und Bolschewismus diesen letzteren, der doch nur ein Mittel zum ersteren ist, und zwar ein solches, das nur unter ganz bestimmten historischen und sozialen Bedingungen in Rußland sich entwickelt hat, für den allgemein gül tigen, überall anwendbaren und einzig allein revolu tionären Geist des Sozialismus selbst auszugeben

, sondern nach der Wesensbeschaf- SBk Rechte Vorbehalte». Nachdem» verboten. Fe«illetorr. Zur Zeit der Wahl. i’ Aus dem Leben gezeichnet von Ernst Frank. --Ä' Gansleiten", ein stattlicher Bauernhof auf der Sminfeiten, schaut protzig auf das stille Rest Brixen ,' int Tale. Der Besitzer desselben, Bauer Josef Gänslnckner, schaut heute ganz gegen seine Gewohnheit und Art ver legen und nachdenklich durchs Stubenfenster ins Blaue, «anchesmal init den Händen in der Luft herumgreifend. ^Gänsluckner ist ein Mann in den sechziger

auf eruws Energie schließen. Sein Gang ist »ihr charakte- risiisch- xx schiebt so dahin, wie der banale Ausdruck lau- **t; die «me lassen nümlich jene Festigkeit vermissen, dir eine aufrecht«, fest-, Gangart kennzeichnen/ - deckt ganz verdammt/' deutet er vor sich hi» j iHW kratzt sich hinter dem Ohr, „Mts die verfluechte -aandiagrntriten sollt > m' nit c'mlass'n hob'n: wenn techt die verdammten Plakat nit scho 'druckt warn.— | is deckst ganz vcrfluecht — aba gleich is a — i Huri in ■ Wörgl

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Der Arbeiter
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Pagina 3 di 12
Data: 26.10.1932
Descrizione fisica: 12
lange es nicht Kampf gegen Ungerechtigkeit gilt. Dann weroen feine Mittel wohl anders als die des Kollegen von der anderen Fakultät fein, das Ziel aber ist das gleiche. Deshalb brandmarke ich es als eine ganz unglaubliche Verdächtigung. daß Günther sich zu der Feststellung versteigt, es hätte der christliche Gewerkfchaftsfekretär „dem wirklich christlich empfindenen Manne am Schraubstock oder an der Drehbank nicht anderes zu sagen, als was er Tag für Tag von den Marxisten zu hören bekommt

". Ja, war denn der Herr Günther noch gar nie in einer christlichen Gewerkschaftsversammlung? Ist es ihm ganz unbekannt, daß dort „Rerum novarum" und feit neuestem „Quadragefimo anno" zum ständigen Opera- tion-srequisit gehören, daß man dort dafür wirbt, daß die Arbeiterkammern in paritätische Arbeiterkammern, wo der Arbeiter und Unternehmer sitzen, umgestaltet werden, die Unternehmerarbeit als gesellschaftliche und individuelle Leistung anerkennt, die ebenfalls ihres Lohnes wert ist, usw. Sind das aber Töne

sind. teilweise auch die Nahrung schafft. Die Wohnung ist und das ist das wichtigste, in diesem Falle ganz Nebensache. Eine ganz primitive Wohngelegenheit, die vielleicht 1500 8 kosten dürfte, würde hergestellt und die Hauptsache ist das Stück Boden, der zum Teil die Nahrungsmittel liefert und auch dann, wenn er arbeitslos ist, ihm ein ganz an deres Dasein, eine ganz andere Mentalität bietet, als wenn er in einer gemieteten Wohnung armselig hungert und weiß, ich kann den nächsten Zins nicht mehr zahlen

. Und da kommt nun der Versuch, dem Arbeitslosen etwas ganz Neues zu bieten und seine Aktivität zu wecken, die er fahrungsgemäß in einer leeren alten Zinsbude sich nicht entfalten kann. Wenn ich mit Optimismus dieses Projekt empfehle, tue ich es aus nieinen Erfahrungen heraus in den sibirischen Lagern. Dort in Sibirien war das primitivste das W o h- n e'n. Es war ein Wohnen in Baracken, in Stellagen bei sammen und wenn Sie da beobachten konnten, wie ge rade die Oesterreicher fast unbegrenzte Fähigkei ten

der christ lichsozialen Partei sind. Das ganz gleiche gilt für die Arbeiterschaft und deren Organisationen, die ich mir sehr wohl einmal vereinheitlicht und der Partei, wenn auch nicht organisch, angeschlossen vorstellen kann. Erst wenn wir stark sind und eine dieser Stärke entsprechende Vertretung in der Partei haben, wird manches um die Arbeiterschaft ebenfalls bester werden. Warum hat die Arbeiterschaft sich bis heute noch keine eigene Arbeiter-Jugendorganisation beschaffen? Kun- schak hatte schon

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Alpenland
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Pagina 13 di 16
Data: 27.11.1920
Descrizione fisica: 16
kennen selentt. Sie war schön, — das heißt — sie war nicht MNtllch schön mit den zusammengewacchsenen Brauen auf « niedrigen Stirne, mit dem etwas vorspringenden Kinn und ^ Nicht ganz regelmäßigen Nase, — aber das alles vergab M sofort. wenn man diese Äugen sah. Niemand kann U vorsteUen. wie diese Augen waren — Niemand! Ich M den ganzen Abend nicht von ihrer Seite. Obwohl — ich Mite mich eigentlich nicht wohl in ihrer Nähe. Es kann auch ™t, daß ich manchmal diesen Augen auswich. die rund

waren Md trefdunkel. Sie wandten sich immer mit so rätselhaftem Lffvmck auf mich. Ich weiß auch noch, daß ich an jenem laoeno nur schwer gegen eine Müdigkeit cmkämpfte. — eine M merkwürdige Müdigkeit, die vom Kopfe ausgtng. Ich EU sehr viel Sekt, um mich empor m reißen. 4m Heimwege erzählte mir Graf Orloff von ihr. Nun. "« waren ganz tolle Geschichten. Offenbar liebt Lisa- M derlei, dachte ich damals und lauschte etwas spöttisch Erzählungen über liebes tolle Anarchisten, über geheimnis- Duelle. Selbstmörder wegen

unerhörter Liebe und so vener Sie war ja eine Schauspielerin, — da wunderten ^ 'hre Abenteuer weiter nicht. och wir dann oft bei ihr zum Tee. fast jeden Tag. r* «nrnere mich ihrer- damaligen Wohnung. Sie war ziemlich Mrel, viel Teppiche, viele Sachen an der Wand. Der Fessel war aus Silber, ganz blank, und leuchtete immer wie ^ugel aus dem Dunkel. Lisaweta hatte eine ganz verrückte meude an diesem Glanz. Sie hatte auch alle seideNüber-» Menen Lampen so angebracht, daß immer dieser runde. Fessel

verkehrt hatte, sich sehr empört .über feine Tat äußerte. Erst später fiel mir auf. daß sie sich damals kurze Zeit darauf ihr entzückendes Viergespann an schaffte. Fürst Rasumoff gab damals eine große Festlichkeit in seinem Palais. Auch Lisaweta war dort. Ich war irgendwie sehr erregt an diesem Abend und ltrapk sehr viel. Es war nicht nur deshalb, weil mich Lisaweta noch immer nicht erhört hatte, obwohl diese Leidenschaft meine Nerven ganz zerrüttet hatte. Es war auch deshalb, weil Lisaweta mich oen

ganzen Abend über, immer plötzlich ansah, so ganz selt sam und zwingend. daß ich von diesen rätselhaften Blicken Nicht los konnte. Ich weiß von diesem Abend nicht mehr viel, weiß nur, daß ich wieder an dieser ungekannten Müdig keit litt, die mich immer plötzlich dem Festestrubel entrückte, daß ich wachend zu träumen meinte. Es war aber kein Wirkliches Träumen. — es war mehr ein in das Leere fallen. — Nein, unterbrechen Sie mich nicht. Herr Richter: ich null mich kürzer fassen. Aber ich muß

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Tiroler Wastl
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Pagina 6 di 16
Data: 17.06.1906
Descrizione fisica: 16
. Das ist eine bodenlose Unverschämtheit und grenzenlose Frechheit von den Menschen der net amal recht ab schrei den, geschweige denn was Nutzes schreiben kann und ganz wirklich und wahrhaftig sehr im Interesse seiner Sache besser gehandelt hütt, wenn er sich an das. Sprichwort g'halten hält: „Tischler bleib bei Deinem Hobel": Anstatt sich aber mindestens seiner besseren Stellung zu freuen, geht er her, redet in schöner Anwandlung an die frommen Stimmen die Feigeler-Zeitung und das Tagblatt im protzigsten

Unternehmerton von meiner Schreibweise ver ächtlich vom „Wastl-Jargon. Da hört sich doch ganz oanfach alles auf. Mit dem Jargon, mei lieben Herr Ra poldi — für an Genossen kann i' Sie net airschauen — han i' schon seit längerer Zeit als Sie ans der Welt sein, die Rechte des arbeitenden Volkes vertreten, und in dem Jargon gib i' seit der Zeit, als i' den Wastl schreib, Tag für Tag un gezählten Arbeitern, dö sich koan Advokaten leisten können, Ratschläge, so guat i's kann, und zwar notabene meistens in Sachen

, sondern mir gar- ganz frech mit an Rat, wia i' mei Blatt machen soll, unter die Arme greifen wollen, verrat i' Ihnen, daß Sie aso an Rat ganz wirklich notwendiger hätten als i', denn der Wastl wird von allen und net nur von seinen Abonnenten gelesen, was von dem, was man Sie schreiben, allerdings net behaupten kann. Also kehren sie nur vor allen Dingen fleißig vor Ihrer Tür und lassen Sie mir gesälligst meine „N a i v i t ü t". Wenn Sie sich aber an mir schon durchaus no anral Ihren Grünschnabel wetzen

verlangt, hinterher aber bei den Arbeitern allerdings net durchgesetzt haben. Das sein nachweisbare Tat sachen, für Sie aber allerdings alles eher als a Beweis Ihrer Eignung zur Führerschaft. Wenn aber das, was i' vom Kunschack g'sagt han, schon net richtig gewesen wäre, na'r hätten Sie mir das ganz oanfach sagen können, und i' hätt's richtig g'stellt. I bin eben weder allwissend noch unfehlbar, aber weil Sie mir das aso frech vorreiben, muaß i' Ihnen sagen, daß im Wastl no nia also an erzwungene

von feite der Arbeiter ans einer Un- richtigkeit koan Strick dreh'n, und Sie, Herr Rapoldi dürfen das schon gar net tuan^ denn Sie habeil mir wohl genaue Auskünfte versprochen, und zlvar ganz ausdrücklich, aber Sie haben mich trotz Ihres wiederholten, festen Versprechens sitzen lassen, und was Massen i' absolut koan Grund Hab, Ihnen nachzulanfen, Hab i' mi eben so^ beholfen, und Sie sehen, ist es ganz guat gangen, denn ^ie habell an meiner „E n t h ü l l u n g" trotz Ihrer offenkundigen, gif tigen

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 10.07.1940
Descrizione fisica: 4
, bedient von einem Haus personal von über fünfzig Köpfen. Cardiff Castle ist nur eines von einer großen Anzahl von Schlössern Lord Butes, die dauernd in Betrieb erhalten werden . . . Außerdem werden noch zwei Schlösser in Schottland, mehrere Schlösser und Land häuser in Wales und ein Haus in London in bewohnbarem Zustande gehalten, von Jagdhäusern und dergleichen ganz zu schweigen . . ." An der Cardiff-Kohle sind Millionen und Abermillionen ver dient worden. Cardiff lieferte täglich dreiviertel

Innenlebens, daß sie um die Kaffeezeit abrollte, ganz harmlos als Stoffball voll Sägespänen — und war doch als Höllenmaschine kurz vor dem Platzen in Annelieses Wohnung getreten. Unsere Kleine atmete auf. Jetzt eben war etwas Wichtiges geschehen: sie hatte den Bernd, sich selbst, die Briefe und das bißchen Schicksal, das zwischen ihnen schwebte, verteidigt vor einem Hausdrachen, vor einer spitznasigen, klatschbasigen Frau Krawutke. Sie hatte nicht geklagt, nicht erzählt

, nichts von sich, nichts von Freiburg, der alten Dame, dem festen Haus, nichts von Bernds hartem Hauptmann mit dem hölzernen Gesicht und dem Rilke-Bändchen in der Uniformtasche. Alles war ihr geblieben, nichts war ausgegeben und vertan. Gut so. „Gut so", nickte die Anneliese sich selber zu. als die Woh- nungstür hinter Frau Krawutke ins Schloß klappte, und horchte auf die Schritte der Hauswirtin. Zuerst tappte das ganz friedlich treppab. Dann aber hielt das an. Und tappte wieder zurück. Anneliese öffnete die Fen sterklappe

in der Tür und stellte ihr junges Gesicht in den kleinen Rahmen. Richtig, Frau Krawutke kam noch einmal zurück. „Was ich noch sagen wollte, Frau Mettler", flötete sie, „solange Ihr Mann da nun weg ist, bringen Sie ja wohl die Miete persön lich runter!" „Jawohl, natürlich!" zwitscherte die Annettes. Anneliese nickte, rau Krawutke nickte, nd rollte ab. Endgültig Stoffball mit Sägespänen. Die Anneliese kehrte an ihre Arbeit zurück, sie war jetzt ganz sicher und zustieden. Es war ihr deutlich, daß es richtig

war, ihre alte Stellung wieder aufzunehmen und hier im Hause für niemanden die trauernde Witwe zu sein. Es fragte sich freilich, wie man es Bernd sagen könnte, daß sie wieder arbeiten werde. Etwas Trotz stak ja wirklich in ihrem Entschluß drin. Ganz einfach so: die Annettes wollte etwas Vernünftiges tun, wenn Bernd etwas Vernünftiges tut — aber auch: die Anne ttes wollte nicht alleine eine Ehe darstellen und Hausfrau fein, wenn Bernd auf und davon war und als Iungmann im Ge folge des Holzgesichts diente

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Tiroler Wastl
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Pagina 5 di 12
Data: 29.05.1904
Descrizione fisica: 12
hat. A jeder von ihnen hat, wia die Versammlung klar bewiesen, net nur 's Maul am rechten Fleck, sondern, was die Hauptfach ist, mehr Hirnschmalz im Kopf und mehr Lieb zum leidenden Volk im Herzen, als guating a halbes Dutzend offizielle Kandidaten, von denen ganz genau ausgerechnet grad ihrer zwölf auf a Dutzend giahn. Von den vier ausscheidenden Kandidaten Guggenberg Neurauter, Lauterbacher und Auffinger ist der Letztgenannte auf den seit seiner Wahl vernünftigsten Gedanken kemmen, sich selber auf Nimmer sehen zu empfehlen

, sehr deutlich g'sagt. Er hat also so wia so koan Aussicht, gewühlt zu werden, und so kann man sich die weiteren Gründe gegen seine Kandidatur wohl ersparen. Der zweite, der Neurauter, ist, zwar, was man so sagt, n ganz a guater Kerl, gegen den weiters nix vorliegt, aber a hautschlechter Musikant. Eher bracht man völlig an Toten zum lachen als daß man ihn dazna beweget, an Interpellation einzubringen, aber schon gar net, gegen den Willen der Machthaber in der Gemeindestube. Wasmaßen an so stummen Mandern

eh koa Mangel ist, liegt absolut net der mindeste Grund vor, ihm wieder zu wühlen, denn so wia man mit der Moral koane Eisenbahnen baut, so und no viel wianiger paßt oaner, dear stumm ist wia a Fisch, bei all seiner sonstigen Bravheit net in den Gemeinderat. Der dritte offizielle Kandidat, der Lauterbacher, sieht das a ganz guat ein und woaß, daß er sich mit den sozialdemokratischen Kandidaten unmöglich in a Redeschlacht einlassen kann, und drum hat er a' ausdrücklich betont, daß er nur derentwegen

' net reißans nimmt, weil sei Partei ihn bleiben hoaßt. Dös ist zwar ganz nett von ihr, geaht aber uns kloane Leut, dö wir unsere Schmerzen im Gemeinderat vorgebracht wissen wollen, nix an, denn wir verlangen vor allem andern, daß oaner unsere Anliegen net nur Vorbringen, sondern a gegen die respektable Geschmeidigkeit der Bürgermeisterei vertreten und verteidigen kann. Daß das der vierte, neu auf- g'stellte offizielle Kandidat Wiedner imstand ist, das glaubt er wohl selber net, um wia viel wianiger

erst wir nach seiner holperigen und knvpfigen Kandidaten rede. Die vier Kandidaten der sozialdemokratischen Partei aber haben das in der Wühlerversammlung glänzend bewiesen, und darum Wähler des 3. Wahl körpers, laßt alle Entere etwaigen Parteigeschmäcker fallen und wählt dö, dö sich ganz zweifellos als die tüchtigsten erwiesen haben. Wer allenfalls aus nationalen Gründen gegen dö Wahl Bedenken hat, dear möge sich vergegenwärtigen, daß die Gemeindestube net zum Politisieren

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Tiroler Wastl
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Pagina 6 di 16
Data: 15.11.1919
Descrizione fisica: 16
tragen sollte. Ich will selbst den Löwenanteil dieses Opfers tragen und habe Seiner Ma jestät deinen!- Pater erklärt, daß ich unter den voirrwäh- ten Bedingungen bereit bin, nicht nur aus ganz Polen zu verzichten, sondern auch Galizien an Polen abzutreten und dieses Reich an Deutschland angliedern zu helfen. Deutschland lrürde im Osten ein Reich gewinnen, wäh rend es im Westen einen Teil seines Landes hergeben würde. Im Jahre 1916 haben wir, ohne irgendeine nmn= haste Kompensation zu untern

, im Interesse unseres Bundes aus Bitten Deutschlands dem treulosen Italien den Trcnto angeboten, um den Krieg zu vermeiden. Heute ist Deutschkaud irr einer ähnlichen, jedoch tveit aus-, sichtsvollercrr Lage. Du als Erbe der deutschen Kaiser krone bist berechtigt, dein gewichtiges Wort mit in die Wagschale zu werfen, und ich weiß, daß Seine Majestät, dein Vater, diesen Standpunkt bezüglich deiner Mitarbeit voll und ganz teilt. Darum bitte ich dich, in dieser für Deutschland wie für Oesterreich-Ungarn

entscheidenden Stunde die gesamte Situation zu bedeuten und deine Bemühungen mit den meinen zu vereinen, um den Krieg rasch in ehrenvoller Weise zu beenden. Wenn Teursch- land auf seinem ablehnenden Standpunkt verharrt und einen möglichen Frieden zerstört, so ist die Situation in Oesterreich-Ungarn sehr kritisch. Ganz besonders würde es mich freuen, wenn ich bal digst eine Aussprache mit dir haben könnte, und dein mir durch den Grasen Czernin mitgeteiltes Versprechen, uns bald zu besuchen, freut mich ganz

ausnehmend." Die Antwort des Kronprinzen war eine sehr freund liche und entgegenkommende, bewegte sich jedoch in all gemeinen Phrasen, und es lrar klar, daß es den deutschen Militärs gelungen war, seine Bestrebungen im Keim zu ersticken. Als ich Ludendorss einige Zeit später in Berlin traf, tvurde !meine Anschauung durch die Worte bestätigt, mit welchen et' mich apostrophierte: „Was haben Sie denn mit unserem Kronprinzen gemacht, der ist ja ganz schlapp geworden? Aber wir haben ihn wieder ausge pumpt

habe ich am 11. Jänner I. I. ganz in diesem Sinne gegenüber gestellt. Das Bürgerttnn hat völlig versagt in einer Zeit, die es als die große Zeit bezeichnet hatte, die Sozialdemokratie hat gesiegt, wie es die En tente nicht besser getroffen hat: sie hat bis zur eigenen Maßlosigkeit, bis zum eigenen Unrecht sich selbst durch- gesctzt und deshalb meine Front gegen den Gelvaltt srieden und das Diktat der Sozialdemokraten, welche uns mit der Zertrümmerung des bürgerlichen Staates retten wollten! Dieser geschlagene Staat

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Der Arbeiter
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Pagina 1 di 4
Data: 24.08.1916
Descrizione fisica: 4
gegen einander. Ebenso Protestanten und selbst Schismatiker, die ja nach ihrer verschieden artigen Zugehörigkeit zu verschiedenen Staaten und Nationen verschiedenen Heeren angehören, die miteinander Krieg führen. — Der Patriotis mus der christlichen Völker hat aber eine ganz ande re sittliche Grundlage als das vaterländische Gefühl der Heidenvölker, für die Religion und Staat ein und dasselbe bedeuten. So geartet war der heid nische Patriotismus der Römer, Griechen sowie aller jener Völker des Altertums

christlichen Staate einen völlig anders gearteten Patriotis mus geschaffen, der eben wegen seiner Verschieden heit gegenüber dem altheidnischen Patriotismus ganz andersgeartete Pflichten und Rechte schuf, die mit vaterländischer Gesinnung und Betätigung Zu sammenhängen. Für den heidnischen Patriotismus galt der überwundene Staatsfeind als rechtlos. Sein Land durfte nicht nur geplündert, sondern ganz einfach den ursprünglichen Besitzern hinweggenom men werden und wurde Eigentum des erobernden Staates

. So entstand der ungeheure Ager Publi- cus (öffentliches Ackerland) der Römer, der Besitz der angesehenen römischen Bürger und später der römischen Kaiser wurde. Die Bewohner des er oberten Landes durften als Sklaven verkauft wer den. Eben dieses Kriegsrecht war die fortwährende Duelle des Sklavenhandels des alten römischen Staates. Das Christentum hat dieses Kriegsrecht ganz wesentlich gemildert und selbst im Falle der Unterwerfung eines Staates unter den andern den unterworfenen Bewohnern

, ihre persönlichen Rechte auf Freiheit und Eigentum gelassen. Das Chri stentum hat Kriege so selten als möglich zu machen gesucht und den Patriotismus des gegnerischen Landes, für den die heidnischen Römer nicht die ge ringste Anerkennung hatten, Achtung entgegen ge bracht. Der Grund dafür war eben, daß das Chri stentum den Patriotismus auf eine ganz andere ' religiös-moralische Quelle zurückführte, als der alte heidnische Staat. Wie für diesen Religion und Hingabe an den Staat

te und in der neuerdings seit der Entchristlichung der französischen Schulen das französische Volk er zogen wurde. Eben deshalb hat der französische Patriotismus fast jede christliche Weihe verloren. Die französischen Freimaurer identifizieren neuer dings den Dienst ihres unchristlichen Humanitäts ideales mit denjenigen des neuen „freiheitlichen Frankreichs". Etwas-ganz ähnliches trifft auch be züglich des neuen italienischen Patriotismus zu, der im geeinigten Italien geübt wird. Alle diese Arten von Patriotismus

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 20
Data: 01.12.1932
Descrizione fisica: 20
haben, wollen wir nicht näher unter- suchen. Jedenfalls muß gesagt werden, daß sich die L e i- t u n g der Tiroler HW. durch das von dem preußischen Major Pabst geknüpfte Millionenband einigermaßen be hindert fühlen dürfte, sich in der Frage Südtirol so zu be- tätigen, wie es den Gefühlen der Heimattreuen Beoölke- rung entspräche. Es muß einmal auch gesagt werden, daß die von Major Pabst mit dem Faschismus angebahnten Beziehungen sich ganz und gar mW feinie bewegen, auf der die NSDAP, ihre Außenpolitik zu führen gedachte

werden, welche meinen, daß es zu einer entsprechenden Auseinandersetzung kommen werde. Hintennach versteht man vieles, was zuerst etwas dunkel ist. Gin Skandal aber ist es, wenn man es duldet, daß die NSDAP, ihre aufgelegten Provokationen in Innsbruck trotz Verboten fortletzen darf. Wir müssen da jenen Herren, die eine geheime Vorliebe für die Partei bekunden, für die er nur ein Preußen-Deutschland, aber kein Oesterreich gibt, ich an einmal ganz klipp und klar sagen, daß man bvc Ge- duld des Tiroler Volkes nicht mißbrauchen darf

, was sich die NSDAP, am Samstag abends in Innsbruck erlaubt hat. Sie zog mit Musik und in ge,chlosiener Formation durch die ntadt, selbstverständlich uniformiert! Und man hört, daß die Po lizei diese Provokation verbieten wollte, daß aber vom vandhause aus die Bewilligung erteilt worden sei. Wir fragen: Wer hat die Bewilligung erteilt, die ganz be- stimmt nicht dem Willen der gewählten Landesregierungs- Mitglieder entsprach? Die „Innsbrucker Nachrichten", deren politische Eha- rakterlolsigkeit, die wohl

. Sie können vielleicht als nächstes Preisrätsel die Be antwortung dieser Frage ihren Lesern aufgeben. Vor- läufig aber mögen sie sich mit dem Bewußtsein trösten, daß der Artikel wahrscheinlich nicht in der „Bauern zeitung" gestanden wäre, wenn er nicht der Willensmei- nung des Bauernbundes entsprochen hätte. Gegen eine ganz nichtswürdige U n t e r st e l l u n g aber müssen wir uns ganz energisch verwahren. Die „Nachrichten" erfrechen sich, zu schreiben, unser Leitartikel hätte sich gegen Deutschland, ja sogar

gegen die deutschen Bauern gewandt und Deutschland geschmäht! Von den deutschen Bauern steht kein Wort in unserem Ar- tikel. Wenn wir uns einmal gegen Stimmen, die in baye rischen Blättern gegen die Viehausfuhr aus Tirol nach Bayern laut wurden, gewandt haben, so war das unser gutes Recht. Die „Nachrichten" haben seinerzeit auch — und ganz mit Recht —gegen die Ausreisesperre Stellung genommen. Freilich waren in erster Linie von der Aus- reisesperre die Wirte und sonstigen Geschäftsleute be troffen

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