ganz besonders die Lauheit im Christentum, hin weisend auf die krassen Beispiele, wohin die Lau heit geführt hat in Rußland und besonders in Mexiko, verdammt sie nochmals aufs schärfste, empfiehlt noch, das katholische Vereinsleben zu heben und zu fördern und geht dann über auf den Segen. Er sagte: Ich segne euch und alle eure Angehörigen, auch alle, die euch besonders am Herzen liegen, eure Kinder, die Hoffnung der Gesellschaft und des Staates, alle Alten und Kranken, eure Häuser und euer Gut
mengetragen sind, ganz abgesehen von der Bild hauerkunst, die hier in einzelnen Statuen und auch in Gruppenbildern zu sehen ist, in Marmor, Gips und Bronze. Erwähnenswert ist noch ein Meßbuch Kaiser Franz Josefs zum Jubiläum des Papst Pius, des IX. Ein solches, ganz handgeschrieben, mit Bil dern von sieben namhaften Künstlern Österreichs, vom Papst bei seiner Jubelmesse gebraucht, fer ner ein Geschenk an Leo XIII. zu seinem Jubel tag, die Schrift und Medaillon aus 8 Kilogramm Feingold. Nachmittags
des Kronprinzen. Dann sahen wir die Ruinen eines heidnischen Tempels, es stehen noch viele Säulen. Nun erblickten wir das wohl größte Denkmal Europas, König Viktor Emanuel. Es hat eine Breite von 135, eine Länge von 130 und eine Höhe von 79 Metern, ganz aus weißem Marmor mit vielen Gruppen geziert, die Begebenheiten aus dem Leben des Königs darstellen. Vorn in der Mitte steht auf reichverziertem Sockel sein Reiterstandbild aus Bronze in über zweimal Lebensgröße und ver goldet. Wir kamen noch an vielen schönen
Sa chen vorbei, gingen durch prächtige Anlagen und besahen uns auch das Garibaldidenkmal, wie er das Gesicht mit drohender Gebärde dem Vatikan zuwendet. Eine Beobachtung machte ich bei die sen beiden großen Monumenten, daß alle Sta tuen und Gruppenbilder, seien sie aus Bronze oder aus Marmor, ganz entgegen den sonstigen italienischen Gepflogenheiten vollständig bekleidet sind. Am Samstag war die Jubelmeffe des Papstes. In der Frühe schon sperrte italienisches Militär in 4er-Reihen den Petersplatz
ab. Mau durfte ihn nur mehr mit Eintrittskarten passieren. Da wir uns einen günstigen Platz wünschten, stellten wir uns schon um 7 Uhr früh bei dem Tore, das unsere Karten anzeigte, an und um 8 Uhr öffneten sich die Tore. Jeder strebte danach, einen günstigen Platz zu erreichen; ich erhaschte einen in der Mitte der Kirche, hart an der Barriere, so daß der Papst ganz nahe an mir vorüber ziehen mußte. Von jetzt ab strömte eine Men schenmenge durch zwei Tore beinahe 2 Stunden während herein, die weiten