, in Erkennt nis der Lage, daß er besiegt und nahezu ein- gefchlossen war. trat nun in größter Eile den Rückzug an. der zunächst einigermaßen in Ord nung vor sich ging, dann aber in eine regellose Flucht über kleine Nebcnpäsic ausartete, wobei Geschütze, Maschinengewehre, Munition. Der- pflegsgüter und alle sonstigen Fluchthindornisie liegen blieben. Am Abend zerstoben die feind lichen Masten in alle Richtungen und suchten sich verzweifelt dem unaufhörlichen Feuer unserer Artillerie und den ganz nieder
ihn sich immer weiter entfernen. Plötzlich hallte eine Stimme dumpf durck den Nebel: „Wo seid ihr, wo ? Ru — uft!' Marileen blieb fast das Herz stehen, als sie die Stimme hörte. Ganz fassungslos machte es sic, als ein Wunder erschien es, daß da hinter der dicken Nebel wand ein Mensch war. der nach ihr suchte. Ein Wunder, an das sie noch nicht glauben wollte. Aber die Hoffnung auf Rettung Uetz ihr Herz um so schneller schlagen, und sie konnte nicht Antwort geben, ihre Stimme versagte. „Ruft doch — ruft
!' erklang es wieder, näher schon, meinte sie, und Brin bellte wie verrückt. Eine Männerstimme war es. Kam Ralf Berger von Moorbach herüber, sie zu retten? Hatte ihn Brin geholt? Obgleich die Stimme tiefer und rauher klang, als die ihres Jugendfreundes Ralf, war sie doch schon überzeugt, daß er es war, der sie suchte. „Hier — hier, Ralf!' schrie sie heiser und schrill. „Ich komme!' kam sofort zur Antwort. Marileen hörte Brin im .Heidekraut rascheln, wieder 'war er ihr nahe, ohne doch zu wagen, ihr ganz
nahezukommen. Und dann sah sie einen rötlichen Schein im Nebel, der hin und her schwankte, sich nähernd. Bald erkannte sie in dem matten, rötlichen Dunstkreis die schattenhaften Umrisse einer zu Boden gebückten Gestalt. «Hier! Hier!' schrie sie mit versagender Stimme und fühlte, wie setzt, da Rettung nahe war, ihre Kräfte zu schwinden drohten. Da berührte schon ein harter Gegenstand ihre Schulter, so daß sie zusammenschrak, wie auch vor der Stimme, die ganz nahe war und rauh klang. „Fassen Sie den Griff
, und sie fühlte, daß sein Fell ganz naß und verschlammt war. „Er muß in ein Wasserloch gefallen sein, ehe er mich holte. Sein Zustand und sein auf geregtes Gebaren ließen mich vermuten, daß Sie vielleicht sich im Nebel verirrten', sagte der Fremde. Wer war er? Er hielt eine Laterne in der Rechten, wie sie Fuhrleute an ihrer Deichsel befestigen, mit starkem Draht umgeben. Das Lichtstümpfchen darin gab nur schwachen Schein, und der Nebel war so dick, daß Mari leen den Mann nur als Schatten sah