Lieder zur Laute. A Maulkorb-Gsetz kriegn mir jetzt. Dös is do a Graus, reden kann man, wia man will, nur im hohen Haus. Wenn du aber recht gern redst, grad als wia du denkst, muaßt halt schaugn, daß d' am End einikummst ins Parlament. Wenn du ietz gar nix mehr hast, dann dank unserm Herrn, denn es kunnt dir von der Last, ganz leicht gholsen werdn. Und da brauchens wieder oan, der dös kalkuliert, bist net sicher, daß der Mann, glei Direktor wird. Gedanken san no steuerfrei, dös nimmt a sei End
nur, wia beim Gricht, wenns di um was fragn, weil dös drunten net leicht gschieht, drum hat 's Volk nix zsagn. Ja, liebe Leutln, lassn mirs jetzt, weil mir für 's Reden nix kriagn und schaun mir zua, bei derer Hetz, wenns uns a d' Haut abziagn. Und denk mr uns, ganz mäuserlstill, es kummt do so, wias kummen will, es kunnt sonst no dös oane sein, sie sperrn uns, statt den E h r e n f e st ein.. Die Taubenmutter von Hernals. Tragödie einer Schönheitskönigin. Eines Tages waren die Tauben und die Spatzen
ihre Wohnung gebildet hatte, tot im Bette: ein Herzschlag hatte, wie der Polizeiarzt feststellte, diesem Leben ein Ende bereitet. Das Geheimnis einer Toten. Jäh und unvermittelt ist sie, vermutlich ganz schmerzlos vom plötzlichen Tode ereilt worden. Friedlich lag sie im Bette und alsbald im Sarge. Der Beerdigung, die in ganz prunk loser und einfacher Weise erfolgte — es war so eine richtige Armeleute-Leiche —, wohnten nur Hausgenossinnen, Leute aus der Nachbarschaft bei, und nur ein den andern ganz fremder
tragische Mitteilungen über eine Schönheit von einst. Adele Wiykler war die Tochter eines Pfeifendrechslers, der auf der Wieden sein Geschäft und seine Wohnung hatte.,Z u jener Zeit war das Gewerbe des Pfeifendrechslers noch ein blühendes Handwerk, da nicht nur gewöhnliche Gebrauchspfeifen in den Handel kamen, sondern auch kunstvoll angefertigte, geschnitzte Pfeifenstücke erzeugt wurden. Joses Winkler hatte ein ganz gut gehendes Geschäft, da er nicht nur Geschäftsinhaber allein
, sondern auch selbst ein fleißiger Arbeiter war. Immer wollte er das Geschäft vergrößern, wollte sich auch um Exportaufträge nach dem Auslande bemühen, aber es fehlte ihm das hiezu not wendig gewesene Betriebskapital. Darunter litt sein Ehrgeiz, aber er konnte es nicht ändern. Sein Sohn, der schon in der Werkstätte des Vaters tätig war und als ganz hervorragend in seinem Fach galt, sollte dereinst das Geschäft übernehmen und dann die Erweiterung desselben durchführen, die dem Vater immer vorschwelte Außer