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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 16.06.1888
Descrizione fisica: 8
. (Ein gefährliches Individuum) stand am vorgestrigen Tage vor dem hiesigen k. k. Ge- schivornengertchte: Friedrich Oswald, 27 Jahre alt, aus Etlingen in Württemberg gebürtig, zu letzt Bedienter und Hausknecht, war wegen des Verbrechens des Raubes und Betruges und wegen Uebertretung der Falschmeldung und Landstreicher« angeklagt. Gerichtshof: Vorsitzender Hofrath Dr. Jos. Graf Melchiort; Botanten die L.-G.-Räthe Frz. R. v. Pfeiffersberg und v. Kürzel; Schriftführer Dr. Paul Krautschneider; öffent licher Ankläger

Leichtgläubig keit und Güte sie zu ihrem Vortheil gehörig aus zunützen verstehen. Friedrich Oswald, welcher in seiner Heimath allerlei Betrügereien verübt hatte und deßwegen floh und von den dortigen Gerichten steckbrieflich verfolgt wurde, wählte sich die südtirolifchen Kurorte zum Felde seiner ver brecherischen Thätigkeit aus und lange gelang es ihm. sich vor der rächenden Gerechtigkeit verborgen zu halten. Der erste Pm.kt der Anklage betrifft das Ver brechen des Raubes. Es war am 31. Jänner

', wo er diesem wieder einen halbe» Liter Wein zahlte. Als darauf der alte Gärtner nach Martinsbrunn heimkehrte, oa schloß sich der schlaue Oswald dem gutmüthigen Manne an und sie gingen „Arm in Arm' die Straße hinauf, bis Dalpiaz sagte, er möge nun doch nach Meran zurückkehren. Aber Oswald ließ es fich einmal nicht nehmen, den alten, ahnungslosen Mann weiter zu begleiten. Es war schon Abend und ziemlich finster, da kamen beide Wanderer zur Stelle, wo fich über die Straße eine Reblaube wölbt. Nun schlang Friedrich Oßwald ganz

und ließ die 18 fl. in seine Tasche gehen. Außer dem entlockte unser Schwindler Oßwald in Bozen und in Gries dem Emil Huber. August Schneider und Bartlmä Langes einige Gulden, welche diese nie wiederbekamen, denn Oswald wandte fich bald nach dem Kurorte Arco. wo er aber auf Anzeige eines Beschwindelten am 13. März verhaftet und dem Gerichte ausgeliefert wurde. Die Anklage wirft dem Friedrich Oswald auch noch vor, daß er fich am S. Febr. d. I. dahier im Gasthof zum Riesen' unter dem falschen Namen Karl

Müller ins Fremdenbuch eingetragen habe, eine Praxis, die Oswald öfter schon ausübte. Der Beschul digte läugnete dies auch keineswegs, sowie auch nicht die begangenen Betrügereien. Die Verhand lung selbst bot keine bemerkenswerthen Momente; der Vertheidiger des Angeklagten glaubte, daß es sich beim Falls Dalpiaz am 31. Jänner mehr um einen Diebstahl als um einen Raub handle, was jedoch der öffentliche Ankläger entschieden bestritt. Die Geschwornen sprachen schließlich Friedrich Oswald des Verbrechens

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Pagina 1 di 8
Data: 16.06.1888
Descrizione fisica: 8
die ihn behandeln den Aerzte thatkräftig eingriffen und das All gemeinbefinden als ein ziemlich befriedigendes be zeichnet wurde. Freilich hat das letzte Telegramm aus Berlin ernste Bedenken wachgerufen, indem eine Lungenentzündung festgestellt wurde, welche jetzt leider allzu früh dieses theure Leben dahin raffte. — Kaiser Friedrich ist todt! Kaum 4 Monate sind verflossen, seit der greise Kaiser Wilhelm die müden Augen schloß. Das deutsche Volk hat sich kaum von diesem Schlage erholt, da trifft

es nun wieder ein so hartes Schicksal durch den herben Verlust des allgeliebten Kaisers Friedrich. Kein Reich in ^anz Europa wurde in diesem Jahre noch so schwer heimgesucht wie das deutsche Kaiser reich, dem eine harte Prüfung auferlegt ist. Es gab auch in der That keinen Fürsten und keiu Volk, das dem duldenden Herrscher Deutschlands nicht seine Sympathien bezeugt hätte; selbst Frank' reich mußte diesem edlen Monarchen seine Achtung bezeugen, dessen Herrschertugenden und ausge zeichnete persönliche

Charaktereigenschaften aller orten gewürdiget und gepriesen wurden. Und auch wir Oesterreicher haben gerechten Grund, um den Tod dieses Fürsten zu trauern: War ja Kaiser Friedrich, gleich seinem glor reichen Vater, ein treuer Freund Oesterreichs und ein mächtiger Verbündeter unseres erhabenen Monarchen, auf den wir alle das aufrichtigste und festeste Vertrauen hatte», daß er in den Stunden der Gefahr treu und kräftig auf unse rer Seite stehen wird. Wahrlich von großer, kaum zu ermessender politischer Tragweite ist heute

dieses traurige Ereigniß, in diesen Tagen, wo häufig im Osten drüben düstere Wolken auf steigen und uns ernste Besorgnisse um die Er haltung des Völkecftiedens einflößen. Nur Eines muß uns heute trösten und aufrichten: Daß der todte Kaiser Friedrich einen würdigen Sohn hinterläßt, der, wie wir sicher hoffen wollen, die Bahnen seines Großvaters und Vaters betreten wird; der auch uns wieder ein verläßlicher und starker Bundesgenosse sein wird. Kronprinz Wilhelm, nun deutscher Kaiser und König von Preußen, steht

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