gegen die Eidgenossen. Am 11. August 1464 starb Nikolaus von Kues in Todi, drei Tage später auch Papst Pius II. in Ancona. Nach der Aufhebung von Bann und Interdikt am 3. September war der jahrelange Streit mit der Kurie endgültig zu Ende. Die Reise Sigmunds nach Füssen, Bregenz, Lindau, Radolfzell, Biberach, Ulm und Memmingen, die er vom September 1464 bis zum Februar 1465 unter nahm. verdeutlichte die Wiederaufnahme seiner vorländischen Politik, die in den folgenden Jahren von Friedrich III
. aktiv unterstützt wurde. Nach der endgülti gen Erwerbung der Grafschaft Nellenburg belehnte der Kaiser den Vetter am 23. September 1465 mit diesem strategisch wichtigen Reichslehen. Die neue Politik Friedrichs III. bekamen bald auch die Truchsessen von Waldburg zu spüren, die der Kaiser noch am 11. August 1463 zu Reichsgrafen von Sonnenberg erhoben hatte - was durchaus als unfreundlicher Akt gegen Herzog Sigmund interpretiert werden konnte.’ 5 ) Am 3. September 1464 hingegen verlieh Friedrich
dieser Untersuchung hinaus, die verdeutlicht, daß das Jahr 1464 die große Zäsur in den Beziehungen zwischen Friedrich III. und Sigmund dem Münz reichen bedeutet. Als der bereits leicht senil gewordene Erzherzog unter den Ein fluß Albrechts IV. von Bayern-München geriet, konnte es diesem nicht schwerfal len, das alte Mißtrauen Sigmunds gegen den Kaiser neu zu schüren. Die bereits in der Kindheit geprägte Angst, von seinem Vetter beiseitegeschoben zu werden, lebte wieder auf. Die Folge war der „Sturz auf Raten
“, den Sigmund zwischen 1487 und 1490 hinnehmen mußte, und durch den es Friedrich III. gelang, die Be sitzungen Sigmunds dem Hause Österreich ungeschmälert zu erhalten und sogar Positionen, die Sigmund gegenüber den Fürstenbergern und den Truchsessen von Waldburg aufgegeben hatte, für das Haus Österreich zurückzufordern. Anschrift: Dr. Wilhelm Baum, Leitenweg 40, A-9020 Klagenflirt ’-) Joseph Vochezer: Geschichte des fürstli chen Hauses Waldburg in Schwaben, Bd. 1, Kempten 1888, 556. 5:l ) Ebenda