„Der Vater? Wohl der Vater? Dem ist die Sach' in Handel. — Aber mit dem Friedrich wirst un- tücklich. Ich kenne den Menschen. — er ist herz- M und roh. Zuerst wird er dir schön tun, später Kübelt er dich." : „Pold, darfst nicht böse sein. Ich Hab' mir wohl- gedacht, daß die Heirat mit dem Friedrich dir p» Stoiber sei, aber ich kann einmal nicht anders... Du ihast ja immer gesagt, daß du nicht heiratest, und Herwärts.... " - „Von mir ist keine Rede," fiel er dem Hannele beinahe stürmisch
ins Wort: „ich-heirate nicht, weil 'den schwarzen, wüsten Esau doch kein Mädchen mag. Mer soll mir das Herz brechen, als daß ich eine Lieb' erzwing'." Die Nachbarstochter weinte. „Grad' den Friedrich sollst nicht heiraten, weil im unglücklich wirst mit ihm," beharrte der Bur sche: „du bist viel zu gut für d e n Menschen." „Ich muß, ich muH, ich darf nicht anders," schluchzte das Mädchen; „schau, Pold, mein Vater Hat es mit dem deinigen ausgemacht, daß ich den Drbsohn vom Ebnergut heiraten
soll. Es ist aufge setzt und von beiden Vätern unterschrieben." „Ist der Friedrich der Erbsohn?" schrie Leopold heftig; „ja, ja, ich hab's wohl geahnt, daß der Spitz bub mit seinen Schmeicheleien mir alles raubt." . „Mir ist's furchtbar zuwider, kannst mir's glau ben Pold. Ich Hab' geweint und deinen Vater mit 'aufgereckten Händen gebitter, daß er dir den Hof 'lassen soll." „Das hättest dir ersparen können. Was der Va ter einmal im Kopf hat, davon geht er nicht ab, wenn auch die Berge zusammenfallen. Schließlich
, und ich wäre doch durch Äerg und Tal davon getrennt. Das Elend und Wehe tat’ mich aufzehren." „Dann bleibst du bei uns in der Waldeben. Ich bitte den Vater, daß er dir ein größeres Kapital tauswirft, u. deinen Lohn kriegst extra, wenn du bei uns arbeitest." „Nun, Knecht machen beim Friedrich tu' ich nie und nimmer." „Du sollst nicht als Knecht sondern als Haussohn gelten. Schau, Pold, ich will zu dir ballen wie eine ;Schwefter und nicht zulaffem daff dir etwas Un liebes geschieht. Jedenfalls
wirst es besser haben als früher? „Nein, nein. Hannele, ich könnt' es nicht aus- halten. So oft ich dich beim Friedrich sähe, tat' .sich mir das Herz umdrehen. Auch dürftest mir -kein freundliches Wort geben, sonst hättest mit dein ^Unmenschen den Krieg. Ein Nebeneinandersein 'ist ausgeschloffen deinetwegen und meinetwegen." „Um Gotteswillen, was soll nachher geschehen? Ich will, vor deinem Vater aufknien und noch ein- ,mal bitten, daß er dir einen Teil vom Hof läßt; chann kannst dein eigenes Haus bauen