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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 28.05.1916
Descrizione fisica: 16
nicht nur seine Kenntnisse bereicherte, sondern <och stär kere Liebe für die Heimat schöpfte. Im Spät winter traten Ereignisse ein. die tiefer in das Leben des Waldebnersohnes eingriffen. Zu Anfang März war in Fronleiten Assentie rung der wafsenpslichtiaen Jünglinge, wobei Fried rich, der jüngere Moldebnersohn, als militärtaug lich erklärt wurde. Friedrich kam aus diesem An lasse vierzehn Tage nach Hause. Daheim gab es einen Lärm und einen Jammer, als ob das größte Unglück geschehen wäre. Besonders die Mald- ebnerin

, Friedrichs Mutter, tat halb närrisch. Am Morgen nach Friedrichs Heimkunft traf sie den Leopold allein in der Stube und sogleich begann sie zu schelten: „Du, du bist schuld, daß alles Unglück über den Friedrich kommt und daß er jetzt gar noch unter die Soldaten muß." Leopold wurde glührot und die Ader auf seiner Stirn sckwwll dick an; aber er mäßigte sich schnell und sagte ruhig: „Wenn ich schon an manchen Dingen schuld bin, so begreife ich dock rein nicht, wie ich eine Schuld haben sollte, daß Friedrich

tauglich wurde." „So, so das beareiftt du nicht?" geiferte die Frau; „du bist militärfrei geworden 'wegen dei nem kleinen Fing w. d-'n du mit dem Raufen ver loren hast, nnd i"tzt muß der Friedrich austatt deiner zum Militär." „Mutter, daß ich. meinen kleinen Finger beim Raufen.eingebüßt habe, ist nicht wahr. Des Metz gers Hund hat ihn mir abgebissen. — Und wie der Friedrich anstatt meiner zu den Soldaten muß, versteh ich auch nicht." „Du bist cbm ein vernagelter Tickkopf. — Wenn b u tauglich

gewesen wärest, daun hätte man den Friedrich leicht frcigebracht; denn der Vater ist schon ziemlich bei Jahren und einen Bub als Hilfe auf dem großen Anwesen hätte man lassen müssen." „So, so, ich wäre nicht schade zum Militär, aber der Friedrich ist schade, gelt?" „Tu bist viel kräftiger und stärker als der Friedrich, dir tät's wenig, aber der Friedrich hält's nicht aus. Er hat auch sonst nichts Gutes gehabt sein Lebtag und ist immer benachteiligt worden." „Mutter, jetzt steht mir'der Verstand stille

; ge rade das Gegenteil ist wahr." „Ter Friedrich hat nicht einmal eine Heimat. Er muß draußen in der Fremde herumkugeln, während du hier in den warmen Flaumen sitzest." „Ihr hättet den Friedrich ja daheim lassen.kön nen; ich sieh nicht ein, warum er immer wieder in die Stadt und in die Schulen muß." „Haha, das siehst nicht ein! Weißt vielleicht gar nicht, daß der Friedrich nur wegen deiner fort- gehen, gleichsam sliehen hat müssen?" kreischte das Weib; „er ist nickt mehr sicher gewesen vor dir." „Wer

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 8
Data: 23.01.1901
Descrizione fisica: 8
des belagerten Paris in den Jännertagen des entscheidungsreichen Krieges von 1871 mit Blut und Eisen errang. Wir wollen hier keine Geschichte Preußens schreiben. Aber es verlohnt sich, ein wenig die Zeitlage zu betrachten, als Kurfürst Friedrich 111. sich die Königskrone eigenhändig aufs Haupt setzte. Dieser Mann war von geradezu krankhafter Eitelkeit und wollte gern an äußerem Glanz seine Collegen auf den Fürstenthronen überstrahlen. Als Prinz Wilhelm von Oranien 1688 König von England geworden

war, der Kurfürst Friedrich August von Sachsen 1698 den polnischen Königs thron bestiegen hatte und durch Schaffung einer neunten Kurwürde die w e l f i s ch e Dynastie den Brandenburgern gleichgestellt werden sollte, fühlte sich Friedrich in seiner Eitelkeit aufs Tiefste gekränkt und verletzt. Rastlos ließ er in Wien seine Erhebung zum König betreiben. Un zählig sind die Summen, die zu diesem Zwecke aus Berlin dorthin wanderten, lange Zeit, ohne dass sich auch nur der geringste Erfolg evnsta- tieren ließ

. Da halfen plötzlich eingetretene Umstände mit. Die spanische Erbfolgefrage rückte am Horizont auf. Kaiser Leopold brauchte gegen Frankreich dringend Hilfe, und so gestattete er dem Kurfürsten von Brandenburg die Annahme des Königstitels unter den drückendsten Beding ungen. Doch sollte sich Friedrich König in Preußen nennen, zum Zeichen, dass Friedrich, obwohl souveräner König in einem rechtlich nicht zum deutschen Reiche gehörenden Lande, auf dem deutschen Reichsboden

nur' der K u r f ü r st von Brandenburg sei. Am 18. Jänner 1701 setzte sich Friedrich mit dem ausgesuchtesten Pompe zu Königsberg die Königskrone aufs H^mpt. Mit dem Königthum ward auch eine verschwen derische Hofhaltung eingeführt, zu deren Deckung ganz ungeheuerliche Steuern erhoben wurden. Ein Unicum war die Kopfsteuer, die jeder Mann und jede Frau zu zahlen hatte; nur Kinder unter 12 Jahren waren befreit. Dieser Luxus jjam Berliner Hofe erreichte 1709 den Höhepunkt, also zu einer Zeit, wo in d m Landen Friedrichs mehr

als 200.000 Menschen am Hungertyphus umkamen und in Königsberg alletit 8127 Per sonen m e h r st a r b e n, als geboren wurden. Die Königskrönung Friedrich III. der sich König Friedrich 1. nannte, fand der Enkel des ersten Preußenkönigs, Friedrich II., so denkwür dig, dass er in seinen ,Memoir68 cke Branden- bourg“ ausruft: „Der neue König von (!) Preußen scheint zu seinem Nachfolgern zu sagen: Ich habe Euch einen Titel erworben, macht Euch dessen würdig, ich habe den Grund zu Eurer Größe gelegt

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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 09.07.1916
Descrizione fisica: 16
„Der Vater? Wohl der Vater? Dem ist die Sach' in Handel. — Aber mit dem Friedrich wirst un- tücklich. Ich kenne den Menschen. — er ist herz- M und roh. Zuerst wird er dir schön tun, später Kübelt er dich." : „Pold, darfst nicht böse sein. Ich Hab' mir wohl- gedacht, daß die Heirat mit dem Friedrich dir p» Stoiber sei, aber ich kann einmal nicht anders... Du ihast ja immer gesagt, daß du nicht heiratest, und Herwärts.... " - „Von mir ist keine Rede," fiel er dem Hannele beinahe stürmisch

ins Wort: „ich-heirate nicht, weil 'den schwarzen, wüsten Esau doch kein Mädchen mag. Mer soll mir das Herz brechen, als daß ich eine Lieb' erzwing'." Die Nachbarstochter weinte. „Grad' den Friedrich sollst nicht heiraten, weil im unglücklich wirst mit ihm," beharrte der Bur sche: „du bist viel zu gut für d e n Menschen." „Ich muß, ich muH, ich darf nicht anders," schluchzte das Mädchen; „schau, Pold, mein Vater Hat es mit dem deinigen ausgemacht, daß ich den Drbsohn vom Ebnergut heiraten

soll. Es ist aufge setzt und von beiden Vätern unterschrieben." „Ist der Friedrich der Erbsohn?" schrie Leopold heftig; „ja, ja, ich hab's wohl geahnt, daß der Spitz bub mit seinen Schmeicheleien mir alles raubt." . „Mir ist's furchtbar zuwider, kannst mir's glau ben Pold. Ich Hab' geweint und deinen Vater mit 'aufgereckten Händen gebitter, daß er dir den Hof 'lassen soll." „Das hättest dir ersparen können. Was der Va ter einmal im Kopf hat, davon geht er nicht ab, wenn auch die Berge zusammenfallen. Schließlich

, und ich wäre doch durch Äerg und Tal davon getrennt. Das Elend und Wehe tat’ mich aufzehren." „Dann bleibst du bei uns in der Waldeben. Ich bitte den Vater, daß er dir ein größeres Kapital tauswirft, u. deinen Lohn kriegst extra, wenn du bei uns arbeitest." „Nun, Knecht machen beim Friedrich tu' ich nie und nimmer." „Du sollst nicht als Knecht sondern als Haussohn gelten. Schau, Pold, ich will zu dir ballen wie eine ;Schwefter und nicht zulaffem daff dir etwas Un liebes geschieht. Jedenfalls

wirst es besser haben als früher? „Nein, nein. Hannele, ich könnt' es nicht aus- halten. So oft ich dich beim Friedrich sähe, tat' .sich mir das Herz umdrehen. Auch dürftest mir -kein freundliches Wort geben, sonst hättest mit dein ^Unmenschen den Krieg. Ein Nebeneinandersein 'ist ausgeschloffen deinetwegen und meinetwegen." „Um Gotteswillen, was soll nachher geschehen? Ich will, vor deinem Vater aufknien und noch ein- ,mal bitten, daß er dir einen Teil vom Hof läßt; chann kannst dein eigenes Haus bauen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 09.09.1906
Descrizione fisica: 16
Ideale gerichteten Sinn, die liebende Fürsorge für das seiner Leitung anvertraute Volk, das unermüdliche Streben selbst zu prüfen, sich zu überzeugen und tatkräftig einzu greisen, die hochherzige, nationale Gesinnung und endlich die feinfühlige Gabe, vorhandene Gegensätze zu mildern und auszugleichen. Als zweiter Sohn des Prinzen und späteren Groß- herzogs Leopold von Baden und dessen Gemahlin Prinzessin Sophie Wilhelmine von Schweden schien dem Prinzen Friedrich Wilhelm Ludwig ursprünglich

. In seinem Vater, Großherzog Leopold, sah er einen Regenten, der mit vollem Verständnis den aus die Einigung Deutschlands zielenden Bestrebungen entgegen kam. Bald darauf finden wir den Prinzen Friedrich im Hauptquartier des Generals v. Wrangel in Schleswig- Holstein, wohin er als Major im Dragonerregiment „Großherzog" mit den badischen Truppen geeilt, um an dem Kampfe für die alten, deutschen Stammlande teil zunehmen. Es kamen die stürmischen Revolutionsjahre. — Im April 1852 schied Großherzog Leopold

aus diesem Leben. In Stellvertretung seines schwerkranken älteren Bruders Ludwig übernahm Prinz Friedrich, noch nicht 26 Jahre alt, die Regierung des Großherzogtums Baden als Regent. Da keine Aussicht auf Genesung des Groß herzogs Ludwig, der am 22. Jan. 1858 verschied, vorhanden war, nahm Prinz Friedrich am 5. September 1856 die Würde und den Titel eines Großherzogs von Baden an und vermählte sich am 20. September desselben Jahres mit der Prinzessin Luise Marie Elisabeth von Preußen, der einzigen Tochter

des späteren Kaisers Wilhelm. Er hoffte, daß aus dieser Verbindung, „die ihm persönlich so viel Glück verheiße," auch Segen für sein Volk erwachsen werde. Dieser Segen ist denn auch dem badischen Lande, dem die edle Fürstin das Vorbild mütterlicher Milde und häuslicher Tugend geworden ist, in reichstem Maße zuteil geworden. Die ersten Zeiten der Regierung des Großherzogs Friedrich brachten so manche schwere Sorgen. Es sei hier nur an den „Kirchenstreit" erinnert. Die Ablehnung des Konkordats veranlaßte

, woran das nationale Streben des Großherzogs Friedrich sestgehalten hatte zu allen Zeiten: „Der deutschen Stämme Einheit, das neue, Deutsche Reich." Unauslöschlich wird in der Geschichte des neuen Deutschen Reiches der 18. Januar 1871 verzeichnet stehen, an welchem Tage Großherzog Friedrich zu Versailles dem ersten Träger der schwererrungenen Kaiserkrone den ersten Gruß, den ersten Heilrus der deutschen Fürsten darbrachte. Und fortgesetzt ist Großherzog Friedrich un ablässig bemüht

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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 02.07.1916
Descrizione fisica: 16
„Vater und Mutter sind einverstanden," ent- gegnete der Bursche, „ich habe schon mit ihnen ge redet." Als das Mädchen immer noch mit einer be stimmten Antwort zögerte, drängte er: „Hannele, was überlegst denn noch? Sag ja. Wir haben einander gern und werden das glück lichste Paar. Weitum gibt es keinen größern und schonern Hof, als unsere beiden Güter ausmachen, wenn sie durch die Heirat Zusammenkommen." „Wie meinst denn das Friedrich?" „Es ist eine klare Sach': du bringst den Gart- nerhof

denken, warm:: ich hier bin", nahm der Bauer das Wort; „ich möchte Bescheid haben auf den Antrag meines Sohnes." „Nachbarvater, ich, ich Hab' mir's noch nicht ganz überlegt," stotterte das Mädchen, „ich bin etwas langsam im Denken und konun' nicht schnell zu recht." „Ta wird's kein langes Skrupeln brauchen. Hast etwas auszusetzen am Friedrich, oder steckt dir ein anderer:m Kops?" »-.Nein, nein, gewiß nicht, ich denk an keinen an dern, und der Friedrich ist ein prächtiger Mensch." „Das tät

' ich meinen; du kriegst keinen Besseren in: ganzen Landgericht. .... Wenn dir der Bub zu Gesicht steht, ist alles in Ordnung, und es braucht kein Hin- und Herzetteln :uehr." „Nachbarvater, ich Hab' doch ein großes Beden ken. Ich furcht' alleweil, daß wir nicht glücklich werden, wenn der Pold um seine Rechte kom:nt." „Was denn für Rechte? Hast ihm etwas ver sprochen ?" „Ich nicht, kein Dinglein Hab' ich ihm verspro chen; aber wenn Friedrich den Ebnerhof bekömmt, ist der Pold um sein Erbrecht betrogen." „Mädchen

, das ist meine Sache und braucht dich nicht zu kümmern." „Wohl, wohl, ich muß nach kümmern. Der Pold ist soviel gut gewesen mit mir, und ich bin ihm großen Dank schuldig." „Möchtest etwa lieber den Pold als den Fried rich heiraten?" „Nein; der Pold heiratet nicht, er hat mich auch nie :m:s Heiraten gefragt; aber ich möcht' um keinen Preis schuld sein, daß ihn: ein Unrecht geschieht." „Du tust ihm ja nichts, also hast auch keine Schuld." „Wenn ich den Friedrich Heirat',, ziehe ich einen Nutze:: aus dem Unrecht

* und steht fest wie der Kirchturm. Wenn ich eininal ein Wort gesagt, oder gar geschrieben Hab', bleib' ich dabei, mag's Graz kosten — so weit kennst mich." „Mein Gott, der Pold hat mir so viel Gutes ge tan und meinem Vater hat er die größte Wohltat erwiesen; ich schäm' mich vor ihm, wenn ich jetzt auf sein Gut hinheiraten soll." „Himmeltausendstern, es ist nicht sein Gut» sondern dem Friedrich seines. Wenn du den j Friedrich nicht magst, so Heirat meinetwegen den Pold oder irgend

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 4 di 20
Data: 23.01.1912
Descrizione fisica: 20
fühlte sich Friedrich. Seine Mutter starb und an dem Unglückstage von Hochkirch anch die geliebte Schwester. In der Einsamkeit fand er Trost beim Flötenspiel. In Sachsen lernte der König Gottsched und Geliert kennen und sie beide benutzten die Gelegenheit, ihn auf die Schönheiten auch der deutschen Sprache aufmerksam zu machen, und sie beide bewiesen ihm, daß man im Deutschen altes ebenso schön und viel gestaltig ansdrücken könne, wie in der fremden französischen Sprache. Friedrich selbst hat niemals

ganz richtig deutsch sprechen gelernt. Theresias Sohn, Kaiser Joseph IL, eine aufrichtige Verehrung und Zuneigung für ihn empfand. Mehrfach hatten die beiden mächtigsten Fürsten Deutschlands Zusammenkünfte verabredet und die Offiziere, die sich einst bekämpft hatten, saßen jetzt freund schaftlich am selben Tische. Nur im bayrischen Erbfolgekrieg fach sich 1778 Friedrich noch einmal genötigt, gegen Kaiser Joseph aufzutretcn. Zur Sicher heit Tentschlands gegen die mächtigeren Nachbaren stiftete

er den Deutschen Fürstenbund, der die kleineren Reiche umschloß, aber uach Friedrichs Tode wieder auseinaudcrfiel. Elender und kränker wurde er von Jahr zu Jahr. Er hatte seine Hoffnung auf den Sohn seines Nachfolgers — den späteren König Friedrich Wilhelm 111. — gesetzt, daß der einst sein Werk und Preußen auf der Höhe der wmcht erhalten würde. Trotz seiner Freigebigkeit — besonders gegen Künstler und Gelehrte — friedrid) der Große unter leinen Grenadieren. Lange noch hat Friedrich in den Friedenszeiten

zu einer Großmacht erhoben. Während feiner Negierung fing Berlin an, sich künstlerisch zu entwickeln. Am 17. August 1786 starb Friedrich zu Sanssouci. Auf richtig war die Trauer seines Volkes und weit über die Grenzen seines Landes hinaus erweckte sein Tod die allgenieinste Teilnahme. In der Garnisonkirche zu Potsdani wurde er beigesetzt. Der Gedächtnisrede hatte der Prediger die Worte der Bibel zum Grunde gelegt: „llnd habe dir einen Namen gemacht, wie die Großen auf Erden Namen haben." Verlangen gratis

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Tiroler Post
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Pagina 12 di 12
Data: 27.04.1901
Descrizione fisica: 12
Herzog Friedrich von Anhalt. . Du seinen» siebzigsten Geburtstage nur 29 April 1 90 !. (Nachdruck wer: oten.) f i i c b v i cl) Leopold F r a n z ?c i k o l a u §, Herzog vonAn halt, prblickte am 29.,April 1831 das Licht der Welt, und kann somit aui Montag, den 29. April d. I., sein 70. Geburtsfest feiern. Er ist der Sohn des Herzogs Leopold Fried rich von An halt-Dessau und der Her zogin Friede rike. einer ge borenen Prin zessin von Preußen. Seine Stu dien machte er auf den Uni versitäten

zu Bonn und Genf. Im Jahre 1851 trat er in das erste Gardc- regiment zu Fuß in Pots dam ein, nahm aber 1853 sei nen bleibenden Aufenthalt in Dessau. Seine Herzog Friedrich von Anhalt. Schwester, Prinzessin Maria Anna (geboren am 14. Juni 1837, gestorben am >5. Juni 1885), war seit dem 29. November 1854 mit dem Prinzen Karl von Preußen vermählt. Im Stabe desselben nahm Herzog Friedrich an dem schleswigischen Feldzuge Theil, wurde 1867 General leutnant rr Ja sui# der Armee und machte auch den deutsch

- französischen Krieg 1870/71 mit. Durch den am 22. Mai 187 t erfolgten Tod seines Vaters gelangte er zur Negierung. Derselbe hatte nach dem Er löschen der Zerbster, Köthen scheit und Bernburgischen Linie alle anhaltischen Besitzungen im Jahre 1863 zu einem einzigen Staate, dein Herzogthum An halt, vereinigt. Dasselbe hat eine Größe von 2347 Quadrat kilometer und über 300,000 Ein- wohner, worunter aber nur 9000 Katholiken. Unter allgemeiner und warmer Theilnahvte konnte Herzog Friedrich am 22. Mai 1896 fern

ist Herzog Friedrich von Anhalt seit dem 22. April 1854 mit der am 17. April 1838 geborenen Prinzessin Antoinelte von Sachsen, einer Tockter des verstorbenen Prinzen Eduard von Sachsen-Altenburg. .Dieser Ehe sind sechs Kinder entsprossen, von denen indessen der 1855 geborene Erbprinz Leopold im Jahre 1886 verstarb. Der setzige, 1856 geborene Erbprinz Friedrich hat sich am 2. Juli 1889 in Karlsruhe mit der am 26. Juli 1865 geborenen Prinzessin Maria von Baden, Tochter des verstorbenen Prinzen Wilhelm

von Baden, vermählt. Prinzessin Elisabeth, das dritte Kind des Herzogs von Anhalt, wurde im Jahre 1857 geboren und ist seil dem 17. April 1877 mit Adolf Friedrich, dem Erbgroßherzog von Mecklenburg-Strelitz, vermählt. Es folgten dann Prinz Eduard, ge boren 1861 und vermählt am 6. Februar 1895 mit Luise, Prinzessin von Sachsen-''Altenburg, und Prinz Aribert, geboren 186), der sich am 6. Juli 1891 im Schlosse Windsor mit der im Jahre 1872 ge borenen Prinzessin Luise Augusta zu Schleswig-Holstein vermählte

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Haller Lokalanzeiger
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Pagina 3 di 6
Data: 31.10.1936
Descrizione fisica: 6
Kampf der königlichen Brüder. (Friedrich der Schöne — Ludwig der Bayer.) Von Joseph August Lux. Eine neue Tragödie folgte jener Albrechts: sie steht vor uns in zwei Na men: Friedrich von Österreich und Ludwig von Bayern, die nach der kurzen Zwischen herrschaft Heinrichs von Luxemburg gleich zeitig gewählt erscheinen. Beide Jugendfreunde, beide im Waf fengang gegeneinander bei Mühldorf, wo Friedrich Gefangener seines einstigen Freun des wird. Immer wieder haben sich die Dichter ihnen zugewandt

um des menschlich Schönen willen, das vorzugsweise Friedrich von Österreich umstrahlt, und das uns auch als das geschichtlich Bleibende erscheint. Heben wir darum aus den verwirren den Einzelheiten dieses Lebendige heraus, die ergreifende Szene, als König Ludwig in die Zelle des seit bald 3 Jahren gefange nen König Friedrichs tritt, der mit Schnitz arbeit beschäftigt ist. „Nicht dem Gefangenen gilt mein Be such — ich besuche meinen Jugendfreund Friedrich . . ." „Der Jugendfreund ist tot — nur der König

Friedrich lebt noch m diesem Kerker — seit dreißig Monden — fern von allen Lieben. . . Oh!" „Du hättest entsagen müssen, Friedrich: die Wahl sprach zu meinen Gunsten. . ." „Sie sprach zu meinen Gunsten, zu Gunsten eines Hauses, dem Deutschland einen Rudolf I., einen König Mbrecht ver dankt! Der Luxemburger listete uns Böh men ab uNd wiegelte unsere Schweizer Waldstätten auf — das Unglück bei Mor garten hätte nicht geschehen können . . . die Blüte der Ritterschaft zwischen See und Fels auf vereistem Pfad

wie die anderen. . . denn du warst klug." „Nicht so, Friedttch! Erinnerst du dich noch der schönen Zeit am Wiener Hof? Wir waren unzertrennlich — wenn man den einen sah, fragte man sogleich, wo ist der andere?" „Ja, es waren noch schöne Zeiten..." „Wir wollen versuchen, sie zurückzuru fen — oder doch den Frieden wieder herzu stellen. Er liegt in deiner Hand, Friedrich!" „Wenn er in meiner Hand läge, dann wäre er längst gemacht. Wir hätten statt der Waffen die Entscheidung des Heiligen Vaters anrufen sollen." „Das kann noch immer

, zugleich belebend, in das düstere Verlies. Freiheit und Frieden! Die Krone schien diesen Preis wert. So viel Witwen und Waisen hat der jahrelange Streit gemacht, so viel Unheil in der Chrii- stenheit angerichtet — er war es müde. „Du bist frei", wiederholte Ludwig, „unter einer Bedingung: Sollten deine Brüder nicht zustimmen, dann kehrst du zu mir zurück — in die Gefangenschaft, bis zur Sonnewend am nächsten Johannestag." Friedrich versprach es. Wie in seliger Jugendzeit lagen die beiden Freunde

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Oberinntaler Wochenpost
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Pagina 1 di 6
Data: 01.09.1933
Descrizione fisica: 6
; 'es werdest, schw!ebeüdd Bilder aus der vaterländischen Geschichte * i von Joseph August Lux. IX. Kampf der „königlichen Brüder". (Friedrich der Schöne — Ludwig der Bayer) Line neue Tragödie folgt jener Albrechßs; sie steht vor uns iin zwei Namen,: Friedrich voU G-esterreich sind! NWwig von Bayern, die nach der kurzen Zwischejnsi herrschgft Heinrichs von Luxemburg gleichzeitig gewählt erscheinen. Beide Jugendfreunde, beide im wäffengang gegen einander bei Mühldo'rf, wo Friedrich Gefangen'w feistes

einstigen Fve!nn!d,es wird. ImMer wieder haben sich die Dichter ihnein zuge- wandt um des menschlich Schönen willest,. das vorzirgs- weise Friedrich von Oesterreich umstrahlt, und! das uns auch als geschichtlich Bleibende erscheint. * Heben wir darum aus den verwirrenden! LinZelh'eitesst dieses Lebendige heraus, die ^ergreifende Szeste, als lllönig Lstdwig in 'die Zelle des seit bald drei Iahrqnj SefangelNigN König Friedrichs tritt, der mit Schstitzer- arbeit beschäftigt ist. „Nicht dem Gyfangenest gilt

! Ich trug die Königsrüftung ustdj ging voräst, sicht bar für jeden — du hieltst dich abseits, unkenntlich inr einfachen wäffenrock wie die änderest . . . dichist du warst klug!" l „Nicht so, Friedrich! . . . Lrinnerst du dich 'Noch der schöndN Zeit am Wßäster Hof? wir warein üstzsrtrqstn- llch — wenn man, dM Ästest sah, fragte man sogleich wo ist der andere!" „Ja, es waren nolch schöne Zeiten. . „wir wollen versuchen, sie zurückzurufen - - oder doch den Friedien wieder herzustellen. Lr liegt in doi

!n!er Hand, Friedrich." „wenn er in, meiner Hänp läge, dastn wäre er längst gemacht, wir hätten statt der wäffen die Gntscheid!u!ng des heiligen Vaters anrufen sollen." „Das kann noch, immer geschehen. Du sollst es! Darum bin ich zu dir gekommen: Friedrich, du bist von heute an frei! Geh heim und bestimme deinen Bruder Leopold, die Wäffen aus der Hand- zu legein. Neun Jahre Blutvergießen — das soll ein Lnde habün!! Oie Krone ist kesin Wück — ich trage sie allein, un^>! dü! stehst mir mit deinen Brüdern

deine Brüder «nicht zuftimMelni, darm kehrst du zu mir zurück in die Gefangenschaft, bis zur Sounewenp, am nächsten Iohastnestag." ' Friedrich versprach es. wie in seliger Iugondzieit lagen die beiden Freun!d>e' wieder versöhnt ei!naü!der in detr Armen und gaben sich dicht Friedeüiskußi. Danü schie den sie in FreuNd-schaft voineistatstder. 4 - König Friedrich war heimgekehrt. a>Ls war eine traurige Heimkehr. Lr war iempfangön vizn! de>n Brüdern rllbrecht, Heinrich und Otto. Leopold- rüstete augenblicklich

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 1 di 12
Data: 02.09.1933
Descrizione fisica: 12
der siouaklschcn Gebiete von ESR. Mer ms Österreichs Geschichte Von Joseph August Lux (Fortsetzung) K a m p f der „k önigli ch e n B r ü fr e r" (Friedrich der Schöne — Ludwig der Bayer) Eine neue Tragödie folgt jener Albrechts: sie steht vor uns in zwei Namen: Friedrich von Oesterreich und Ludwig von Bayern, die nach der kurzen Zwi- schenherrschaft Heinrichs von Luxem berg gleichzeitig ge wählt erscheinen. Beide Jugendfreunde, beide im Waffengang gegen einander bei Mühldorf, tvo Friedrich Gefangener sei- rres

einstigen Freundes wird. Immer wieder haben sich die Dichter ihnen zuge wandt um des rnenschlich Schönen willen, das vor zugsweise Friedrich von Oesterreich umstrahlt, und das uns auch als das geschichtlich Bleibende erscheint. Heben wir darum aus den verwirrenden Einzelhei ten dieses Lebendige heraus, die ergreifende Szene, chs König Ludwig in die Zelle des seit bald drei Jahren gefangenen König Friedrichs tritt, der mit Schnitz arbeit beschäftigt ist. „Nicht dem Gefangenen gilt mein Besuch

— ich besuche meinen Jugendfreund Friedrich." „Der Jugendfreund ist tot — nur der König Fried rich. lebt noch in diesenr Kerker — — seit dreißig Monden fern von allen Lieben. Oh!" „Du hättest entsagen! müssen, Friedrich; die Wahl sprach zu meinen Gunsten." „Sie sprach zu meinen Gunsten, zu Gunsten eines Ha;uses, dem Deutschland einen Rudolf I., einen Kö nig Albrecht verdankt! Der Luxemburger listete uns Böhmen ab und wiegelte unsere Schweizer Waldstät ten auf — das Unglück bei Morgarten hätte

für jeden — du hieltest dich abseits, unkenntlich im einfachen Waffenrock wie die anderen — denn du warst klug!" „Nicht so, Friedrich! — Erinnerst du dich noch, der schönen Zeit am Wiener Hof? Wir waren un zertrennlich. — wenn man den einen sah, fragte mein sogleich, wo ist der andere!" „Ja, es waren noch schöne Zeiten." „Wir wollen versuchen, sie zurückzurufen — oder r>ocb> den Frieden wieder herzuftellen. Er liegt in dei ner Hand, Friedrich"

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Tiroler Wastl
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Pagina 8 di 12
Data: 28.01.1912
Descrizione fisica: 12
I o k s ch. (15. Fortsetzung.) Die Habsburgischen Erblandc waren nach Al- brechts Tode unter dessen 5 Söhne, aufgeteilt, aus einem Herzogtum waren 5 Herzogtümer gemacht wor den und so gings im ganzen Reiche zu. Auch das Herzogtum Bayern war in vier Teile gespalten worden. Der in Oberbayern regierende Herzog Ludwig IV. machte auf den deutschen Königs stuhl Anspruch, mit ihm zugleich aber auch Herzog Friedrich der Schöne von Oesterreich, als der Nachkomme eines Geschlechtes, das dem Reiche bereits zwei Kaiser gegeben

hatte. König Johann von Böhmen, der ein Gegner des Herzogs von Oesterreich war, weil dieser auch nach der Wenzels krone Begehren trug, warf sich auf die Seite des bayrischen Herzogs, welcher in der Tat auf der Fürstenversammlung in Frankfurt mehr Stimmen erhielt als Friedrich der Schöne. Nun aber hatten sich beide zu deutschen Königen krönen lassen, Lud wig in ^lachen, Friedrich in Bonn. Der deutsche Bürgerkrieg war wieder einmal unvermeidlich ge worden. Schon damals zeigten sich die inzwischen zur Reife

der Bayer beeilte sich die Eidgenossenschaft durch Erteilung der Reichs unmittelbarkeit dem Reiche zurückzugewinnen und den Fehler des österreichischen Herzogs Leopold wie der gut zu machen. Der Kampf um die Kaiserwürde währte indessen fort, bis es endlich Ludwig dem Bayer gelang, seinen Gegner Friedrich den Schönen in der Schlacht bei Mühldorf (28. September 1322) zu besiegen und gefangen zu nehmen. An der Schlacht hatte auch König Johann von Böhmen mit seinen tschechischen Heerscharen auf Kaiser Lud

wigs Seite teilqenommen. Den Ausschlag aber hatte der Burggraf Friedrich IV. von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollcrn gegeben. Die UlitfeUbadKr. Ludwig der Bayer war nun zwar in den Allcinbesitz der deutschen Königswürdc gelangt, er übernahm aber das Reich in einem bejammernswer ten Zustande. Das traurige Zerstörungswerk, wel ches die römische Kurie an dem unglücklichen Lande

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Wörgler Nachrichten
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Pagina 1 di 8
Data: 02.09.1933
Descrizione fisica: 8
der Frkedensverträge an Oesterreich gekommen ist, zweitens Schaffung eines ungarischen Korridors durch Jugostawien und Freihafen in Fiume, drittens Bil dung eines selbständigen siebenbürgischm Staates un ter ungarischer Patronanz, viertens Lostrennung der slowakischen Gebiete von CSR. Bilder ms Österreichs Geschichte Don Joseph August Lux (Fortsetzung) Kampf der „königlichen Brüder" (Friedrich der Schöne — Ludwig der Bayer) Eine «neue Tragödie folgt jener Albrechts: sie steht vor uns in zwei Namen: Friedrich

von Oesterreich und Ludw«ig von Bayern, die nach der kurzen Zwi schenherrschaft Heinrichs von Luxemberg gleichzeitig ge wählt erscheinen. Beide Jugendfreunde, beide im Waffengang gegen einander bei Mühldorf, wo Friedrich Gefangener sei nes einstigen Freundes wird. Immer wieder haben sich die Dichter ihnen zuge wandt um des menschlich Schönen willen, das vor zugsweise Friedrich von Oesterreich umstrahlt, und das uns auch als das' geschichtlich Bleibende erscheint. Heben wir darum aus bm verwirrenden Einzelhei

ten dieses Lebendige heraus, die ergreifende Szene, jaks König Ludwig in die Zette des seit bald« drei Jachen gefangenen König Friedrichs tritt, der mit Schnitz arbeit beschäftigt ist. „Nicht dem Gefangenen gilt mein Besuch — ich besuche meinen Jugendfreund Friedrich." „Der Jugendfreund ist tot — nur der König Fried rich« lebt noch in diesem Kerker — —. seit 'dreißig Monden — — fern von allen Lieben. Oh!" „Du hättest entsagen müssen, Friedrich; die Wahl sprach zu meinm Gunsten." „Sie sprach

nicht unehrliches Spiel getrieben und sich unserer Färben bedient hätte, um uns zu täuschen, daß wir glaub ten, es seien die Scharen Leopolds — es war ein unredlicher Handel! Ich trug die Königsrüstung und ging voran, sichtbar für jeden — du hieltest dich abseits, unkenntlich im einfachen! Waffenrock wie die anderen — denn du warst klug!" „Nicht so, Friedrich! — Erinnerst du dich noch der schönen Zeit am Wiener Hof? Wir waren un zertrennlich« — wenn man den einen sah) fragte maw sogleich

, wo ist der andere!" „Ja, es waren noch schöne Zeiten." „Wir wollen versuchen, sie zurückzurufen — oder ^ocb den Frieden wieder herzustellen. Er liegt in dei ner Hand, Friedrich."

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Alpenländer-Bote
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Pagina 6 di 16
Data: 23.07.1916
Descrizione fisica: 16
hatten im Waldebnerhofe die Sorge und Angst wegen Friedrich beinahe den höchsten Grad erreicht; denn der junge Mann blieb intmer noch verschollen. Während der Bauer mit den Knechten im Stalle beschäftigt war, saß die Bäuerin in der Kammer und heulte laut. Plötzlich klopfte es leise an das Fenster. Die Frau riß stür misch den Flügel auf, da lispelte ein Stimme: „Mutter, darf ich mich getrauen? Darf ich wie der heimkommen? Ist der Vater recht erzürnt? Wird er mir verzeihen?" „Freilich, freilich," jubelte das Weib

den Burschen aufstehen und kanzelte ihn derb herunter; aber Friedrich merkte sogleich, daß bei dem Wetter kein rechter Ernst war und daß der Vater nur der Förmlichkeit tvegen ein bißchen loszog. Nach einer Weile schlug der Bauer auch richtig den gemütlichen Ton an und sagte: „Also die Geschichte wäre jetzt abgetan, und wir wollen sie nie mehr aufrühren: Hoffentlich hast du recht viel daraus gelernt; aber sprich, was willst du jetzt anfangen? " „Ich verlaß mich ganz auf deine Anordnung, Vater

' auch die trotzige Dirn, die uns nichts als Schande gemacht hat, nimmer als Schwieger tochter; aber das Gut können wir später vielleicht durch Kauf an uns bringen. Es ist nach Abzug der Schulden keine zweitausend Gulden mehr wert, und die Nachbartochter kann froh sein, wenn sie es los wird-" „Aber, Vater," mischte sich die Bäuerin ein, „daz Stadtmädchen ist arm wie eine Kirchenmaus; viel leicht gefällt dem Friedrich eine Vauerntochter aus der hiesigen Gegend, die auch ein Geld hat, besser." „Nein, nein

," widersprach der Alte; „wir müß ten das Stadtmäöel mit einer ziemlichen Summe abfinden, dann schaut nimnnr viel heraus. Auch könnten wir uns nach dem, was geschehen ist, leicht noch einen Korb holen, und das ertrag ich nicht. Die hiesigen Mädchen sollen gestraft sein." „Ich bin ganz beim Vater seiner Meinung/ säuselte der Friedrich. „Morgen reise ich nach Silberstadt," erklärte der Bauer, „und schau mir das Mensch besser an. Wenn es mir irgendwie zu Gesicht steht, schließ ich den Handel gleich ab. Dann mag

der Friedrich auf sechs Wochen fortgehen, damit er nicht mehr in Gnadenzell verkündet zu werden braucht. Zwar hat nur immer von einer großmächtigen, feier lichen Hochzeit geträumt, aber das läßt sich nimmer machen. Wir müssen uns mit einer stillen Feier begnügen; aber hernach wollen wir den Leuten etwas sehen lassen." Wie der Waldebner gesagt hatte, so geschah es. Die Schloßhubertochter in Silberstadt merkte so gleich, als Friedrichs Vater ankam, woher der Wind ging, und sie umschmeichelte den Alten so fein

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Alpenländer-Bote
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Pagina 4 di 16
Data: 25.06.1916
Descrizione fisica: 16
an seinem Zorn und dachte nur an die Bestrafung des Soh nes. Er hatte schon einen Entschluß gefaßt, doch zögerte er noch mit der Ausführung. Aber seine Frau, Leopolds Stiefmutter, hetzte und schürte solange, bis er alle Bedenken fallen ließ. Arn Sonntag ging der Waldebner in den Markt Freundsberg hinab zu einen: Notar und richtete ein Testament auf, worin er Friedrich, den jün- gern Sohn, zu seinem Nachfolger und zum Hof- erben ein setzte, während Leopold, der ältere, nur mit einem zugestutzten Pflichtteil

häßlich erscheint. Das Weiberherz ist unberechenbar, glaub' :nir das." „Hab' nur keine Sorgen, Trina; wenn der Friedrich einmal da ist. hat er das Mädchen in einer Woche auf seinem Bandl, wirst es sehen. Und sobald das Hannele die Schristz seines Vaters unter die Augen kriegt, sind überhaupt keine Schwierigkeiten :nehr zu fürchten." „Sei nicht zu vertrauensselig. Weißt, der Pold ist eii: Falscher. Stille Wasser graben tief. Zu Hause tut er unschuldig wie ein Engel und draußen schnupft

beobacht', muß ei, aus dem Hause." „Um Gotteswillen, tu' nichts Unüberlegtes,! sonst kommen wir noch stärker ms Gerede. Gegen die Falschen muß man falsch sein. Laß dir nicht anmerken, daß du einen Verdacht hast, sondern, richt' es unauffällig so ein, daß er mit dem Han-! nele möglichst wenig zusammen sein kann. — R vier Wochen kommt ehe der Friedrich vom Milita» - nach Hause, dann nimmt hoffentlich das Kreqr ein Ende. Wir müssen nur die Heirat schnell ein-! fädeln. Wenn der Friedrich aus dem Gartnerhss

! fitzt und der Pold weiß, daß er niAs mehr zn hoffen hat, wird es biegen oder brechen." „Ja, wenn der Friedrich nur schon da wäret Ich sehne mich nach dem Jungen." „Ich auch. — Wirst ihm aber ein Geld schicken, müssen, daß er die Reise und andere .Kosten, bie vielleicht vor dem Abschied zu machen sind, fecfitei'j ten kann." „Hat er dir un: Geld geschrieben?" „Ja, er braucht zweihundert Gulden. GgeA lich hätte er dir schreiben sollen; aber der Bläh soviel geschämig und will sich nicht getrauen

dich nicht reue::." „Reuen tun sie urich nicht, wenn der Bub:m gesund und frisch heimkommt." Die Frau drückte dem Manne die Hand :mt> ging leuchtenden Blickes hinaus. In den nächsten Wochen mußte Leopold im Auf trag des Vaters größtenteils aus der Alpe, in de« Wäldern und aus den Hochmähdern arbeiten, die Feldarbeit zu Hause wurde den Knechten über tragen. Am Schutzengelsonntag kan: Friedrich als ms- gedienter Kaiserjäger nach Hause und es gab grü ßen Jubel in der Waldeben. Die Leute sagte«, er wäre beim

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 2 di 12
Data: 02.09.1933
Descrizione fisica: 12
zu verwenden. Hoftat Janetschek dankte Dr. Jaksic für seine wertvolle Mit arbeit durch fünfzehn Jahre und sagte unter ande rem wörtlich: „Bezeichnend ist auch, daß gegen Dr. Jaksic während seiner vieljährigen Kufsteiner Dienst- „Wenn er in meiner Hand läge, darin wäre er Längst gemacht. Wir hätten statt der Waffen die Ent scheidung des Heiligen Vaters anrufen sollen." „Das kann noch immer geschehen. Du sollst es! bin ich zu dir gekommen: Friedrich, du bist von heute an frei! Geh heim und bestimme

und Waisen hat der jahrelange Streit ge macht, so viel Unheil in der Christenheit angerichtet — er war es müde. „Du bist frei," wiederholte Ludwig, „unter einer Bedingung: sollten deine Brüder «nicht zustimmen, dann kehrst du zu mir zurück — in die Gefangenschaft, bis zur Sonnwend, am nächsten Johannestag." Friedrich versprach es. Wie in seliger Jugendzeit lagen die beiden Freunde wieder versöhnt einander ln den Armen und gaben sich den Friedmskuß. Dann schieden sie in Freundschaft voneiniander. König

Friedrich war heimgekehrt. Es war eine trau rige Heimkehr. Er war empfangen von den Brüdern Albrecht, Heinrich und Otto. Leopold rüstete augen blicklich im Elsaß; auch die Wiener begrüßten ihn mit Jubel, aber nicht ohne Rührung und Mitleid. Von der Schönheit Friedrichs war nicht mehr viel zu sehen; vielleicht wegen des Bartes, den er in den dreißig Monaten der Gefangenschaft wachsen ließ. Er fand seine Gemahlin Elisabeth, Jsabella von Arago- nien^ blind vom Weinen' um ihn. Der jüngere Bru der Heinrich

war leidend seit der harten Gefangejn- schaft in Böhmen; auch er war unter gewissen Be dingungen sreigegeben worden und, weil sie nicht er füllbar waren, in die Haft zurückgekehrt, aus der er aber alsbald durch Lösegeld befreit wurde. In einer ähnlichen Lage befand sich nuini Friedrich'; die Brü der, vor allem der kriegerisch Leopold, wollten durch aus nichts wissen! von den Forderungen! Ludwigs: „Dein Eid ist null und nichtig, weil er nicht frei geleistet wurde und' weil er auf Täuschung beruhte

För derungen erfüllen wollten. Ter Preis, um d«n> wir kämpfen, ist deine Alleinherrschaft!" Der Papst wurde in dem Streit angerusen; er verbot Friedrich die Annäherung an den' gebannten Fürsten bei sonstiger gleicher Straft, da man einem Gebannten keinen Eid leisten könne und dürfe. „Dann« kehre ich in die Gesangenfchaft zurück", er klärte Friedrich. Er fühlte sich durch, sein ritterliches Wort gebunden und tat wie vorher fein Bruder Hein rich. Er riß sich los von der Gemahlin und von dm Seinigen

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Wörgler Nachrichten
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Pagina 2 di 8
Data: 02.09.1933
Descrizione fisica: 8
Produktionszweige auf fremden Märkten. Eine sol che Politik gab ziemlich günstige Resultate, welche am „Wenn er in meiner Hand läge, dann wäre er Längst gemacht. Wir hätten statt der Waffen die Ent scheidung des Heiligen Vaters anrufen sollen." „Das kann noch immer geschehen. Du sollst es! bin ich zu dir gekommen : Friedrich, du bist von heute an frei! Geh heim und bestimme deinen Bruder Leo pold, die Waffen aus der Hand zu legen. Neun Jahre Blutvergießen - das soll ein Ende haben! Die Kro ne ist kein Glück

Ludwig, „unter einer Bedingung: sollten deine Brüder nicht zu stimmen, dann kehrst du zu mir zurück — in die Gefangenschaft, bis zur Sonnwend, am nächsten Johannestag." Friedrich versprach es. Wie in seliger Jugendzeit lagen die beiden Freunde wieder versöhnt einander m den Armen und gaben sich den Friedmskuß. Dann schieden sie in Freundschaft voneinander. König Friedrich war heimgekehrt. Es war eine trau rige Heimkehr. Er ivar empfangen von den Brüdern Albrecht, Heinrich und Otto. Leopold rüstete

. In einer ähnlichen Lage befand sich nun! Friedrich; die Brü der, vor allem der kriegerische Leopold, wollten durch aus nichts wissen von den Forderungen Ludwigs: „Dein Eid ist null und nichtig, weil er nicht frei geleistet wurde und weil er auf Täuschung beruhte. Der Papst hat Ludwig als König nie anerkannt, er .hat den Bannfluch gegen ihn geschleudert; seine Sache steht schlecht in Deutschland; das alles hat er dir verschwiegen. Wir haben! zur selben Zeit, als Lud wig dich zu täuschen suchte — am 18. Marz 1325

— mit dem neuen Erzkanzler von Mainz, Matthias, einen Vertrag auf Lebenszeit abgeschlossen zum Dienst des Papstes und gegen Ludwig und seine Helfer — sein Schicksal ist besiegelt. Wir würden unsere Stellung preisgeben, wenn wir nur eine dieser schmählichen For derungen erfüllen wollten. Der Preis, mn den wir kämpfen, ist deine Alleinherrschaft!" Der Papst wurde in dem Streit angeruftn; er verbot Friedrich die Annäherung an den gebannten Fürsten bei sonstiger gleicher Straft, da inan einem Gebannten keinen Eid

leisten könne und dürfe. „Dann kehre ich in die Gefangenschaft zurück", er klärte Friedrich. Er fühlte sich durch sein ritterliches Wort gebunden und tat wie vorher sein Bruder Hein rich. Er riß sich los von der Gemahlin und von den Seinigen und stellte sich unr Sonnwend am Hof lager zu München als Gefangener Ludwigs. Selbst der Papst Johann XXII. tvar ergriffen und hielt mit seiner Bewunderung mcht zurück. serung dieser Wirtschaftszweige anzustreben. Durch an gestrengte Tätigkeit

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 5 di 8
Data: 16.11.1935
Descrizione fisica: 8
und Größe gewachsen. Propst Wolfrad überdenkt das alles in tiefem Sin nen. Sein scharfes Auge hat Berittene gesehen, die sich der Klosterpforte näherten, da treibt es ihn zu hören, was sie für Botschaft bringen. Seine umwölkte Stirn erhellt sich, als er beim Näherkommen die Färben der Reiter erkennt. Es ist Graf Friedrich von Zollern, Schirmvogt von Beuron. Denn die Burg Hohen-Zollern bei Hechingen liegt nur acht Wegstun den entfernt. Während der Knappe ihm den Steig bügel hält, steigt der alte Graf

greisen Gestalten voreinander. Der Zoller noch in seinem Älter breit und kraftvoll. Groß und hager dagegen der Mönch. „Wollet Euch setzen, Graf Friedrich. Wir sind des langen Stehens beide nicht mehr so mächtig." Und der Propst schiebt seinem Gast den tiefen Lehnstuhl ans Fenster. „Ihr sehet erhitzt aus, Graf Friedrich, und sticht nach Worten. Der Tag war warm, da seid Ihr sicher einenr kühlen Trünke nicht abhold." „Euer Tropfen ist gut, Hvchwürden. Aber ich darf darüber den eigentlichen Zweck

Friedrich vor. „Und nun denkt Ihr von mir dasselbe, Wolfrad? Daß ich nur für den Leib sorge und nimmer für die Seele?" Der Propst schüttelt ernst den Kopf. „Nein, mein Graf Friedrich, Euch kenne ich ja und weiß, daß Ihr ernsteren Sinnes seid." Graf Friedrich hat den Kopf schwer in die Hand gestützt. Er brütet vor sich hin. „Seit der junge Konradin damals in Neapel sein blühend Leben lassen mußte, hat Zwietracht, Neid und Hader Jahr für Jahr immer ärger unser deutsches Reich zerrissen." Er hat eö traurig

gesagt. Und der greise Mönch nickt sinnend dazu. Die Abendsonne wirft ihren Schein durch die Bo genfenster, daß das ganze Gemach wie in Gold ge badet ist. Minutenlang ist Schweigen zwischen beiden Männern. Sie sinnen schweren Dingen nach. Friedrich von Zollern steht auf. „Laßt nu'ch von einem Bruder in die Gaststuben- geleiten. Ich bin müde vom weiten Ritt." — Als der Zoller gegangen ist, meldet der Pförtner einen neiren Gast. Es ist der Ritter Josias von der Werenwag. Das erstaunt den greisen Mönch

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Pagina 7 di 16
Data: 16.04.1916
Descrizione fisica: 16
und blank her; es hatte aber schwe res Geld gekostet und den Besitzer einigermaßen in Schulden gestürzt. In dem neuen, freundlich blickenden Gartnerhause wohnten nur fünf Leute: der verwitwete Bauer, sein einziges Kind Jo hanna, ein zartgebautes, helläugiges, lichtes Mäd chen, ein Knecht und zwei Mägde. Das Ebner haus beherbergte mehr Menschen. Außer dem Bauer und seiner Gattin, die er in zweiter Ehe geheiratet hatte, waren zwei Söhne da, Leopold, und Friedrich mit Namen, das Gesinde bestand aus fünf

Knechten und sechs Mägden. An den beiden Knaben fiel die merkwürdige Unähnlichkeit auf. Größeren Gegensatz zwischen den Kindern des gleichen Vaters konnte man sich nicht denken, als zwischen den BrüdernLeopold u. Friedrich. Ob wohl nur anderthalb Jahre älter, war Leopold doch um mehr als Kopfeslänge höher als Friedrich, er war grobknochig, stark gebaut, hatte ein struppiges schwarzes Haar und eine mehr als dunkle, fast iaftanknüxaune Hautfarbe. Drei schwarze Tup fen an den Wangen verunstalteten

als scharf aus- Mprägte Muttermale sein kantiges Gesicht. An Friedrich, dem jüngeren, hingegen erschien alles weich und geschmeidig, seine Hautfarbe war licht, sein Gesicht frisch wie Milch und Blut, unter den hellblonden, gekrausten Haarlocken strahlten zwei himmelblaue Augen. Auch war der Jüngere gei stig regsamer und lebhafter, während den Aelteren eine große Gutmütigkeit auszeichnete. Leopold konnte keinem Tierlein etwas zu leide tun, er zeigte sich dienstfertig gegen jedermann und half

mit seinen starken Armen immer zu den Schwä cheren. Nur wenn ihn sein aufbrausender, wil der Jähzorn fortriß, schlug er sinnlos drein und alles, was unter feine Fäuste kam, trug blaue Beulen davon oder ging zu Scherben. So ungleich das Wesen der beiden Knaben, so ungleich war auch ihre Behandlung. Friedrich wurde von Vater und Mutter verhätschelt und geschont, Leopold «aber mit Arbeiten und Aufträgen überbürdet. Wollte er einmal gleich anderen Kindern spielen, so mußte er das Spielzeug gleich hergeben

, wenn der jün gere Bruder Verlangen darnach äußerte. Die Strafen bekam immer Leopold, mochte das Ver gehen noch so offenkundig auf Seite Friedrichs lie gen. Dem Jüngeren wurden alle Leckerbissen zu gesteckt, während der Aeltere mit sehnsüchtigen Augen leer ausging. Es hieß immer, der Aeltere müsse der Gescheitere sein, der Aeltere müsse nach geben und für den Jüngeren ein Muster bilden. Selbst in der Kleidung wurden sie ganz ungleich gehalten. Friedrich hatte ein Gewand aus weichem, feinem Tuch

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 30.05.1937
Descrizione fisica: 8
war ver- Sangen. »Ich heiße übrigens Friedrich Klein', sagte der junge Mann. Sie schüttelten sich die Hände. Dann wurden à sehr verlegen und sahen über die Reling ort zum Ufer hin. An beiden Seiten schob sich àer Wald bis zum Fluß heran. Die Bäume landen tief im Wasser. Der Fluß wurde breit nie ein See. Cr schoß in Wirbeln fort, das kleine Motorboot kämpfte gegen die starke Strömung. Susanne sah den jungen Mann verstohlen an, >r sah gut aus. „Dort ist das Dorf', sagte Fried lich plötzlich

schief, um die Krümel zu ergattern. >,Cs ist wirklich sehr hübsch hier', sagte Su- ^»e, „ich bin Ihnen hierfür dankbar. „Und wie kommen wir wieder zurück?' «Herr Wirt', rief Friedrich, „wie oft geht das àorboot nach der Stadt zurück?' Der Wirt kam freundlich näher, die weiße vchiirze spannte sich prall um die beachtliche Wöl- °'»g unter der Weste. „Wollen die Herrschaften Zur Stadt?' fragte er. „Das tut mir leid, heute Seht kein Motorboot mehr.' .Beide fuhren hoch. „Ja warum

denn nicht?' >We Friedrich betroffen. „Es ist noch zu früh im Jahr', sagte der Wirt entschuldigend, „der Fahrplan ist noch beschränkt.' „Mein Zugl' rief Susanne. „Ich muß ja heute abend weiterfahren.' „Dann gehen wir durch den Wald, der liegt hoch.' Der Wirt lächelte. „Es ist ein kleiner Urwald, mein Herr.' „Ganz gleich', rief Susanne, „wir müssen fort.' Der Wirt zuckte die Achseln. Sie gingen. „Entschuldigen Sie vielmalsl' bat Friedrich. „Ich habe Sie hierher gelockt, und nun sitzen wir fest.' „Lieber Himmel', sagte

Susanne, „wir sind ja schließlich nicht im Dschungel.' Friedrich seufzte. „Ich habe von dem Wald gehört', sagte er, „es ist wirklich nicht ganz ein fach. Wir müssen uns beeilen, nach sechs Uhr steigt das Grundwasser, da wird es noch schwerer, durchzukommen.' Sie gingen dem Wald entgegen, seine Stämme erschienen ihnen wie Palisaden, die man nehmen mußte. „Es geht ein Damm durch den Wald', sagte Friedrich, „der kann nicht unter Wasser sein. Hoffentlich finden wir ihn!' Es war geisterhaft still

um sie her, als sie den Wald betraten. Der Boden war mit Moos be deckt, das von Feuchtigkeit troff. Bei jedem Schritt sank der Fuß tief ein: man hatte das Gefühl, über ein Moor zu gehen. Nach einigen hundert Schritten hielt Susanne nervös ein, sie atmete schwer. „Wir müssen bald den Damm finden', tröstete Friedrich. Sie lächelte ihn an und begann tapfer weiter zu gehen, obwohl ihr ein prickelndes Gefühl von Unbehagen über den ganzen Körper lief. Ihre Schuhe waren voll Wasser. Er sah es, sagte

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