aus dem Ennstal. Dort, in Admont, der alten Abtei, auf die die Schrofen des Gesäuses niederdrohen, hatte Otger von Moosham Herrn Friedrich von Walchen, den Salzburger Herrn, gefun den. Der Erzbischof war in Gesellschaft des Kaisers in Re gensburg gewesen, dann aber donauabwärts gefahren, einer Einladung seines Freundes, des klugen Abtes Heinrich von Admont, Folge leistend, dessen Kloster zu besuchen. Und Otger pries sein Glück, daß er dies alles gerade an jenem Tage durch seine Kundschafter erfahren
hatte, als Diemut in ihrer Not zu ihm gekommen war. Als er vor Herrn Friedrich geführt worden war, da hatte er nimmer daran gedacht, daß auch sein Siegel unter Offos Fehdebries hing . . . Diese Briese hatte die Kapitel kanzlei soeben nach Admont gesendet — und man beriet ge rade, was zu tun wäre. Zuerst war der Salzburger sehr un wirsch gegen Otger. Seit wann es Sitte wäre, daß einer, der abgesagt habe, so dahergeritten käme und dringende Zwie sprache begehre? Er werde ihn in den Turm setzen lassen
. . Aber Otger schüttelte den Kopf. „Das werdet Ihr nicht tun, Herr Friedrich! Denn so, wie Ihr mich hier seht, ist das Band zwischen mir und dem Saurauer zerschnitten. Mehr noch: er ist mein Feind geworden. Wollet mir zuhören, ich kann ich Euch in kurzer Weil sagen, wie all das gekommen." Und Otger berichtete. Daß die Mooshamerbrüder tot, daß Offo statt der ihm angelobten Schwester nun die andere ' Gemeindemtsfitzung in HLtÜng. In der Sitzung am 10. ds. beantwortete der Bürgermei ster
haben, werden ihnen die Leitungen gesperrt. zwingen und nötigen wolle, ihn zur Ehe zu nehmen. Daß er auf ihre Erbrechte Poche und trotze — grausam mit den edlen Frauen umgehe. Aber welcher der Grund des Bruder streites gewesen war, das verschwieg er. Mochte Diemut, wenn sie es wollte, es dem hohen Herrn bekennen. Das war nicht seines Amtes! „Ueber den Erbgang, soweit'er sich aus Töchter erstreckt, haben wir zu beschließen," sagte Erzbischof Friedrich. „Sie stehen unter unserem Schutz, aber auch unter unserer Vor mundschaft
stutzen!" rief Herr- Friedrich. „Und das schnell!" Damit war Otger entlassen. Und es währte nur wenige Tage, da brach der Kriegszug schon auf, das Ennstal hinaus. Boten eilten voraus, riefen die salzburgischen Vasallen zu sammen und auch stehrische Herren schlossen sich an. Sie hatten gesehen, daß der Erzbischof ein Mann von Tatkraft und Entschlossenheit war, den man nicht zum Feinde haben mochte. — In Radstadt war Sammelplatz; der gewaltige Kuno von Gutrat, Herrn Friedrichs Schwager, führte