Oktober bis Dezember.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 4)
, welchen der Heiland dem reichen Jüngling gegeben hat, der aber diesem zu hart vorkam, vollkom men- befolgt und ist dadurch zur wahren fröhlichen Freiheit des Geistes gelangt. Auch rechte Ordensleute befolgen diesen Rath und haben und wollen nur das, was zum Leben nothwendig ist, indem ! sie auf persönliches Eigenthum verzichten. Wer dieses thut, der ì wird frei von zahllösen Unruhen und Versuchungen. Gerade das Eigenthum ist es ja so oft, was die nächsten Freunde und Ver wandte in Feindseligkeit trennt
, was den Menschen von Gott trennt, was ihm, z. B. wenn er einen Prozeß hat, schlaflose Nachte macht, was seine Seele mit dem Rauch der Sorge verfinstert. Mußt du - deiner Verhältnisse wegen Eigenthum besitzen, so suche wenigstens j innerlich frei zu bleiben, damit es dir nicht auf der Seele wie ein ! großer Grabstein sitze. Prüfe dich einmal hierüber. Mancher meint, er sei innerlich frei und ist^ es doch nicht; Wie ein Vogel erst fühlt, daß er an einer Schnur gebunden ist, wenn er weiter fliegen
Bedürfnisse — dann wirst du auch frei werden von der Sklaverei des Mammons. Der Zulauf Zu dem hl. Hilarion wurde immer größer, deß- halb zog er mit zwei seiner Jünger in eine Einöde bei Aphroditus, um daselbst in vollkommener Entsagung und Stillschweigen Gott zu dienen. Damals aber regnete es in Jener Gegend drei Jahre lang nicht; halbverhungert kamen die Leute scha arenweise zu Hilarion, um